Die Chroniken der Vier von REB ================================================================================ Kapitel 25: Die Versammlung der vier Königreiche ------------------------------------------------ Kapitel 25. Die Versammlung der vier Königreiche Arashi: In der Pause sah ich wie Violetta den Raum verließ und wollte ihr folgen. Doch der Hauptmann hielt mich mit der Begründung zurück, dass ich bei der Versammlung gebraucht wurde. Verdammt, wir hätten es ihr früher sagen sollen. Jedoch gab es keine Gelegenheit dazu. Nur wegen dieser Streithähne waren wir überhaupt erst aufgeflogen. In diesem Augenblick ging die Versammlung weiter. Ich suchte mir einen Platz der etwas außerhalb lag und beobachtete das Ganze. Hoffentlich war die Versammlung bald zu Ende und ich konnte mich abseilen. So lange musste ich warten. Zu Beginn hatte ich versucht zuzuhören, doch die Gespräche drehten sich im Kreis, weshalb sie mich schon nach kurzer Zeit langweilte. Träge wanderte mein Blick durch den Raum und stellte fest das Erim sich genauso langweilte. Der kleine Drache schielte immer wieder zur Tür und spielte offenbar mit den Gedanken sich zu verdrücken. Als sich unsere Blicke kreuzten schüttelte ich den Kopf. Sofort verstand er worauf ich hinaus wollte. In diesem Moment gesellte sich Kai zu mir. „Du, Arashi, wir müssen reden.“ Er sprach leise und eindringlich. In seinen Augen glänzte nicht der Schalk. Was auch immer los war. Es musste sehr wichtig sein. Darum kam ich gar nicht erst auf den Gedanken ihn abzuwimmeln. „Was ist?“, flüsterte ich. „Es geht um diese Gestaltwandler. Sie wollen mich abwerben…“ „Was! Warum wollen die dich abwerben?“, fragte ich ungläubig nach. „Weil ich ein Halbzwerg bin. Du weißt genau das Halbwesen wie ich als minderwertig angesehen werden. Ich glaube das nutzen sie aus um Leute abzuwerben.“ Schockiert starrte ich meinen besten Freund an. Alles was lebte konnte von den Gestaltwandlern gekauft worden sein, oder gar selber einer sein. Irgendwie war der Gedanke echt beängstigend. „Was hast du ihnen gesagt?“ „Das ich Bedenkzeit brauche… Ich glaube, ich mach es“, gestand er und mied meinen Blick. Ihm war es offensichtlich unangenehm. Kurz wunderte ich mich weshalb er mir das alles erzählt hatte aber als es mir klar wurde weiteten sich meine Augen. „Bist du irre? Die bringen dich um wenn sie merken das du sie ausspionierst“, zischte ich wütend. Kai lachte kurz. „Du kennst mich eindeutig viel zu gut. Keine Sorge. Mir wird schon nichts passieren“, versuchte er mich zu beruhigen. „Wir reden später weiter, Kai. Ich glaube wir werden beobachtet.“ Tatsächlich fühlte ich dass die Blicke, einer mir unbekannten Person, auf mir ruhten. Ich schaute, gerade noch rechtzeitig hoch um zu sehen wie ein roter Drache den Blick abwandte. War er es der mich beobachtet hatte? Die Versammlung endete. Endlich konnte ich auf die Suche nach Violetta machen. Sie war noch immer nicht zurück gekommen. Davor musste ich noch das Gespräch mit Kai beenden. Dafür zogen wir uns in einen Nebenraum zurück. „Ich kann nicht zulassen, dass du dich in Lebensgefahr begibst. Das ist Wahnsinn“, begann ich als Kai die Tür hinter sich verschloss. „Spielt dass eine Rolle? Ich meine je mehr wir über den Feind erfahren umso sicherer sind wir alle. Außerdem begibst du dich doch auch ohne zu zögern in Lebensgefahr“, begründete er seine Entscheidung. „Das ist doch etwas völlig anderes.“ „Ist es nicht. Du kannst mich nicht davon abbringen Arashi.“ Ich wollte etwas erwidern, doch in den Augenblick kam Rei herein. „Ohne das richtige Training fliegst du sofort auf“, kommentierte er Kais Plan. Der Halbzwerg musterte ihn kritisch, sagte aber nichts dazu. „Ich werde dich so gut es in dieser kurzen Zeit geht Ausbilden“, fuhr Rei ohne zu zögern fort. „Aha. Und warum, wenn ich fragen darf?“ „Weil Arashi traurig wird wenn du abkratzt“, war seine schlichte Antwort. Damit war das Gespräch zu Ende. Kai verließ uns um nach den Hauptmann zu sehen, während Rei und ich nach Violetta suchen würden. Die Stadt war seltsam. Auf der einen Seite waren die prunkvollen Häuser und auf der anderen Seite die der Bettler und Waisenkinder. In einer Seitengasse bemerkte ich einen kleinen Jungen und ein kleines Mädchen. Die beiden Kinder prügelten sich. Dabei schenkten sie sich nichts. Irgendwie erinnerte mich das an früher. Genau das hatte ich auch immer gemacht, als ich klein war und streng genommen immer noch machte. Anders konnte man die vielen Übungskämpfe zwischen Kai und mir nicht nennen. Allerdings in letzter Zeit, trainierten wir lieber mit anderen Personen. Wir kannten uns einfach zu gut und konnten immer voraus sagen was der andere tun würde. Was bei einem Kampf auf Leben und Tod definitiv nicht der Fall sein würde. In den Augenblick erblickte ich Violetta. Sie war alleine und ging gerade in eine Seitengasse. So schnell wie ich konnte machte ich mich auf den Weg um sie ja nicht zu verpassen. Ich musste mich unbedingt bei ihr entschuldigen. Schnell kam ich zu der Gasse. Diese war jedoch verlassen. Auf einem alten Holzfass lag ein zusammengefaltetes Stück Papier. Es war noch nicht von der Nässe durchweicht, darum konnte es noch nicht lange dort liegen. Ich hob die Notiz auf. Dabei bemerkte ich, dass auf der Unterseite etwas stand. Die Worte „Nicht in Rei´s Gegenwart lesen“, verwunderten mich. Seit wann misstraute die Elfe ihm? Spannend. Was wollte mir Violetta sagen wenn es sie überhaupt gewesen war. Die Gestalt war zu schnell wieder verschwunden um das zu bestätigen oder zu widerlegen. Ich zuckte mit den Schultern. Hoffentlich ging es ihr gut. Langsam machte ich mir wirklich Sorgen um sie. Ich suchte mir ein stilles Plätzchen um den Brief zu lesen. Dafür schickte ich Rei sogar weg. So konnte ich auch die Forderung auf der einen Seite erfüllen. Ich schaute mich vorsichtshalber noch einmal um. Jedoch konnte ich niemanden entdecken. Nun las ich die Nachricht. „Rei ist ein sehr gefährlicher Kerl. Er verführt dich nur um dein Vertrauen zu gewinnen. Wenn er sein Ziel erreicht hat, wird er dich ohne zu zögern töten. Halte dich von ihm fern. Er wird dich und die anderen verraten. Vertrau mir. Eine Freundin.“ Erstaunt starrte ich den Brief an. Rei wollte mich verführen?! Der doch nicht. Obwohl? Ach darüber wollte ich eigentlich gar nicht nachdenken. Ich schüttelte den Kopf und schaute mich wieder um. Dieser seltsame Brief sollte mich nicht ablenken. Egal wer diese Person war. Es war ganz sicher nicht meine Elfenfreundin. Entschlossen suchte ich weiter. Ich musste sie unbedingt finden. Violetta: Ich saß auf dem Bett und blickte zu ihm hin. „Taishi, oder?“, fragte ich unsicher. Zum einen weil sein wahrer Name mir noch so fremd war und dann wegen meinem Vorhaben. „Was ist Violetta?“, wandte er sich mir wieder zu. Ich strafte meine Schultern. „Wenn du mich wirklich geliebt hast. Warum hast du mir nicht viel eher offenbart was du bist?“, erkundigte ich mich mit zitternder Stimme. „Ich wollte nicht dass du deinen besten Freund verlierst, denn außer Tiziano besitzt du keine“, beantwortete er meine Frage. „Ich verstehe“, wisperte ich bedrückt und senkte den Blick. „Es tut mir leid“, entschuldigte ich mich bei ihm im Voraus. Ich überwältigte ihn und saß rittlings auf ihn und hielt ihm den Dolch an seiner Kehle. „Wie? Woher kannst du das?“, wollte er erschrocken wissen und wehrte sich nicht. „Ich habe mich seit damals verändert.“ Er nickte leicht. „Das hast du“, bestätigte dieser und schien darauf zu warten was ich mit dieser Aktion bewirken will. Angst schien er keine zu verspüren. „Ich habe es zum einen getan, damit du mit dem Stein nicht verschwindest und zum anderen um dich darum zu bitten die Seiten zu wechseln. Du wärst nicht der Erste. Rei hat es auch getan“, bat ich hoffnungsvoll darum und lockerte den griff um das Messer. „Wie, Rei?“ Geschockt sah er mich an. „Ja, er ist einer von deiner Art. Dieser war es, welcher mir beibrachte, mit dem Dolch zu kämpfen. Es tut mir leid aber Arashi wollte noch nicht dass ich es dir sage“, erläuterte ich ihm. Ich bemerkte wie er wütend seine Fäuste ballte und sein Gesicht von mir abwandte. Ohne Worte verstand ich dass er niemals zu uns wechseln würde. „Ich verstehe“, flüsterte ich traurig. „Wenn du jetzt gehst kann ich nicht mehr für dich da sein, Violetta“, warnte er mich. Entschlossen nahm ich den Stein der Macht sowie den Schlüssel des Zimmer an mich. „Ich weiß. Bitte bleib am Leben, denn ich will meinen besten Freund immer noch nicht verlieren“, verabschiedete ich mich erschöpft von ihm und rannte raus. Leider sahen mich die anderen Gestaltwandler. Ich schaffte es aus dem Haus zu gelangen und lief durch die Gassen zum Haupttor. Dort traf ich auf den Hauptmann von Lumia. Doch ehe ich etwas sagen konnte musste ich mich gegenüber meinen ersten Angreifer erwehren. Ich bemerkte einen Magier in der Nähe, welcher versuchte mich mit einem Schlafzauber zu belegen. Das gelang ihm nicht da mein Anhänger mich vor diesen Zauber beschützte. Der Hauptmann sowie einige seiner Männer halfen mir im Kampf gegen diese Angreifer, welche wie Menschen aussahen. Im Vergleich zu den Räubern in der Drachenhöhle waren das ernster zu nehmende Feinde, da diese offenkundig eine Kriegerausbildung erhalten hatten. Es war ein erbitterter Kampf, wo ich meine ganze Kraft aufwenden musste um das Schwert gegen meine Feinde führen zu können. Ich sah wie der Hauptmann zu Boden ging und eilte zu ihm um ihn zu schützen doch es war zu spät. Es waren nur noch zwei Gestaltwandler übrig. Tiziano war aber nicht dabei was mich unheimlich erleichterte. Fassungslos merkte ich wie mich einer der Gestaltwandler von hinten erwischte und sein Schwert durch mich stieß sodass ich die Schwertspitze sehen konnte. Ich fiel auf meine Knie und hielt meine Wunde zu nachdem er sein Schwert herausgezogen hatte. Am Rande nahm ich wahr, dass ich im Schockzustand war. Der Schmerz war unglaublich präsent aber ich hatte eine seltsame Distanz dazu. kurz fragte ich mich wie die Welt so verrückt werden konnte. Gerade als der zweite Gestaltwandler mein Leben beenden wollte kam Kai dazwischen. Er wehrte den Todesstoß ab und bekämpfte meine beiden Angreifer. Ich konnte ihm nicht helfen. Dazu fehlte mir einfach die Kraft. Am liebsten hätte ich mich zumindest mit meiner Magie geheilt um außer Lebensgefahr zu sein. Nur ging es leider nicht, da die Kette von Tiziano dies verhinderte. Ohne dass ich es verhindern konnte floss mein Leben aus mir heraus. Kai gelang es diese Gestaltwandler zu überwältigen und zu besiegen. „Was ist geschehen?“, rief Arashi, die angerannt kam. „Deine Elfen Freundin wurde von Gestaltwandlern angegriffen“, informierte Kai diese. „Violetta, was sollte das nur?“, schimpfte sie und trat näher heran. „Was geht dich das an?“, brachte ich schwer atmend hervor und funkelte sie wütend an. „Red doch keinen Schwachsinn. Natürlich geht es mich etwas an“, widersprach sie aufgebracht. „Lüge“, zischte ich sie an und fühlte mich noch immer von ihr hintergangen. Dennoch nahm ich meinen Stein der Macht und übergab ihn dieser Menschenfrau. Ja, ich war wütend auf sie aber ich wollte auch nicht dass die Gestaltwandler in den Besitz der Steine kam. „Nimm“, flüsterte ich und spürte dass mir nicht mehr viel Zeit blieb. Sie kniete sich neben mich und große Sorge war auf ihrem Gesicht geschrieben. „Behalt ihn. Es ist immerhin deiner“, wehrte sie ab und musterte meine Verletzung. „Jetzt heil dich doch endlich du dumme Elfe“, befahl diese mir und führte meine Hand mit dem Stein zur Wunde. „Kann nicht“, keuchte ich. „Was meinst du damit? Du bist doch eine verfluchte Wunderheilerin!“, keifte sie mich aufgebracht an. „Kann keine Magie mehr verwenden“, klärte ich sie auf. „Rede doch keinen Unsinn“, rief Arashi zornig. Sie wandte sich an Kai ob dieser Verbandszeug holen könnte, doch dieser meinte, dass es zu lange dauern würde. „Selbst wenn du ihre Verletzung zuhältst Arashi könnte ich mit den Verbänden nicht rechtzeitig genug zurück sein um sie damit zu behandeln“, klärte dieser sie auf. „Dann hol einen dieser Elfenheiler aus ihrem Volk“, fuhr sie fort. „Leider geht auch das nicht. Es gibt zwar ein...“ Noch ehe der Halbzwerg weiter reden konnte fauchte Arashi ihn an: „Rede nicht davon was nicht möglich ist Kai.“ „Lass mich gehen“, flüsterte ich mit letzter Kraft. „Das mach ich nicht!“, beteuerte sie mir. Die Angst um mich war nun deutlich aus ihrer Stimme zu hören und ich glaubte Tränen auf meinem Gesicht zu spüren. Wahrscheinlich weil ihr bewusst geworden, dass sie nichts mehr für mich tun konnte. Sie presste beide Steine der Macht auf meine Wunde. „Es tut mir leid, dass wir dich angelogen haben. Wir wollten doch nur dein Bestes. Es war nie unsere Absicht gewesen dich zu kränken oder alleine in deiner Angst zu lassen. Du bist meine beste Freundin. Ich lasse dich doch nicht einfach im Stich, wenn du mich am meisten brauchst. Also stirb nicht du verfluchte Elfe!“, schrie sie verzweifelt. Die Kraft meine Augen offen zu halten schwanden. Plötzlich erstrahlten beide Steine und verschmolzen miteinander. Ein warmer Strom der Kraft durchfloss meinen Körper und vertrieb die Kälte aus meinen Gliedern. Eine wohltuende Dunkelheit überkam mich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)