Die Chroniken der Vier von REB ================================================================================ Kapitel 28: Der Diebstahl ------------------------- Kapitel 28. Der Diebstahl Arashi: Schockiert starrte ich das leere Halsband an und wusste was passiert war. Die Kerle hatten es geschafft den Stein von Erim zu stehlen. Verzweifelt schlug ich mit der Faust in die Luft. Nein, das konnte nicht wahr sein. Das durfte nicht wahr sein. Dabei waren wir doch so vorsichtig gewesen. In den Augenblick kamen Peter und Rei dazu. Wie üblich war der Gestaltwandler um mich sehr besorgt. Aus diesem Grund machte ich ihm klar dass nicht mein Gesundheitszustand das Problem war sondern, der fehlende Stein. Wie sollten wir ihn nur von den Gestaltwandlern wieder zurückholen? Ging denn wirklich alles schief? Der Zwerg dagegen blieb erschreckend ruhig. „Keine Sorge, der Stein ist nicht echt“, versicherte mir Peter. Ich hörte auf herum zu fluchen und starrte den Kleinen einfach nur an. „Bitte?“, rief ich erstaunt. „Der Stein von Erim war nicht echt. Wir fanden, dass es zu gefährlich wäre wenn wir sie alle mit uns herum schleppen. Ich wollte es dir schon eher sagen, aber du warst ja verletzt.“ Ich brach in schallendes Gelächter aus und umarmte den Zwerg. „Du bist genial, Peter.“ Der Zwerg wartete bis ich mich wieder beruhigte, ehe er mit seiner Erzählung fort fuhr: „Ja, das bin ich, aber das wusste ich schon vorher.“ Kichernd schlug ich ihn auf den Hinterkopf ehe ich mich von ihm löste. Nun war es an der Zeit mich den Neuankömmlingen zu widmen. Die Elfe Nina hatte Irina geheilt und durchsuchte nun die Toten nach Wertgegenständen. Noch immer verstand ich nicht was sie und ihr Partner hier wollten und warum sie sich gegen die Gestaltwandler stellten. Zeit, es herauszufinden. „Was meinst du damit, die Gestaltwandler hätten euch hereingelegt, Nina?“, erkundigte ich mich misstrauisch. „Nach dem ihr beiden geflohen seid, sind die Dreckskerle abgehauen ohne uns eine einzige Goldmünze da zu lassen. Also sind wir ihnen gefolgt und haben gesehen wie sie euch angegriffen haben“, antwortete sie mir bereitwillig. „Naja. Und da dachten wir, es wäre eine gute Gelegenheit um uns bei euch zu entschuldigen, Arashi.“ „Immerhin haben wir euch verraten“, beendete Logan den Satz wobei er sich verlegen über sein Haar strich. Zur Sicherheit testete ich die beiden mit meinen Stein. Sie waren keine Gestaltwandler. Gut, das hieß aber nicht dass ich ihnen traute. Das es schon sehr spät war flogen wir zurück. Die beiden Kopfgeldjäger würden laufen. Nur zur Sicherheit. An diesen Tag unternahmen wir nichts mehr. Es war wirklich schon sehr spät. Der darauffolgende Tag begann damit, dass ich eine Nachricht vom König erhielt. Er wollte mich sehen, auch wenn ich in der Nachricht nicht erfuhr worum es ging. Auf den Weg zum Schloss wurde ich von Peter begleitet. Vor der Tür wurden wir von Nina abgefangen. „Hi, ich wollte unbedingt mit dir reden.“ Ich runzelte mit den Schultern und wandte mich zum Gehen. Jedoch folgte sie uns. Nach einer Weile gab ich auf und drehte mich erneut zu ihr um. „Also was willst du?“, entgegnete ich etwas aufgebracht. „Nun, du bist doch schon eine junge Frau. Im Kampf, jedoch verlässt du dich ausschließlich auf die Technik, deine Kraft und deine Waffen. Wenn du willst bringe ich dir bei, wie du die Waffen einer Frau verwendest.“ Verwirrt legte ich den Kopf schief und schaute sie an. Die Waffen einer Frau. Was meinte sie wohl damit? Messerscharfe Fingernägel. Mhmm lange Haare konnte man abschneiden und jemanden damit erdrosseln, doch Männer konnten sich auch Haare und Fingernägel lang wachsen lassen. „Was meinst du damit?“, äußerte ich verwirrt. „Du weißt nicht was die Waffen einer Frau sind? Wo bist du nur aufgewachsen.“, rief Nina überrascht. „In einen ganz normalen Heim. Ach, ist auch egal. Bin beschäftigt.“ Mit diesen Worten ließ ich sie einfach stehen. Im Palast angekommen brauchte ich eine Weile bis ich zum König vorgelassen wurde. Er wollte mich weder in einen Beratungszimmer sprechen noch im Thronsaal. Dazu bestand er darauf, dass Peter draußen wartete. Der Raum entpuppte sich als Bildergalerie. Der König stand vor einem großen Gemälde. Darauf zu sehen waren eine hochschwangere Frau und ein Mann der offensichtlich zur örtlichen Wache von Lumia gehörte. Ich betrachtete die Schwangere genauer und stellte fest wie ähnlich sie mir sah. „Wer ist diese Frau?“, erkundigte ich mich neugierig. „Es ist deine Mutter. Ich dachte mir es würde dich freuen mal ein Bild von ihr zu sehen. Der Mann neben ihr ist dein Vater. Das Bild entstand eine Woche vor ihren verschwinden“, erzählte der König. In seinen Augen lag etwas unglaublich Trauriges. „Mein Vater. Wie hieß er?“, fragte ich weiter. Bedauernd schüttelte der gefragte den Kopf. „Ich weiß es leider nicht. Sie hat ihn mir nie vorgestellt. Das Einzige was wir noch von ihm haben ist dieses Gemälde was in mehreren Sitzungen von einem meiner Hofmaler gemacht wurde. Doch dieser verstarb vor einigen Jahren“, erzählte er. „Wieso dann dieses Bild?“ „Ich bin mir nicht sicher. Vermutlich wollte sie ein Andenken für dich schaffen.“ „Gibt es jemanden der meinen Vater kannte?“ „Nein. Ich weiß nur, dass er vor langer Zeit für die Wache von Lumia arbeitete, ehe er viel auf Reisen ging und deine Mutter traf. Als wir uns nach seinem Tod bei der dortigen Wache meldeten wusste bereits niemand mehr von ihm. Verzeih mir.“ „Es ist nicht Eure Schuld. Nur die Gestaltwandler können etwas dafür. Was ist aus ihm geworden?“ „Man fand seine Leiche einige Meilen entfernt von der Hauptstadt.“ Das war nicht fair. Das war einfach nicht fair, aber das Leben war nun einmal nicht gerecht. Zornig ballte ich die Hand zu einer Faust. Ich spürte wie es wehtat. „Gibt es sonst noch etwas?“, fragte ich um nicht näher auf dieses Thema einzugehen. „Ja, es geht um die Beerdigung des Hauptmanns. Ich möchte die Kosten übernehmen“, erklärte der König. „Verstehe. Dieses Angebot nehme ich gerne an. Wenn es Euch nichts ausmacht würde ich die Zeremonie gerne übernehmen“, bat ich darum. „Es macht mir nichts. Im Gegenteil, ich bestehe sogar darauf, dass du sie leitest. Außerdem, wenn du willst, kannst du in der Hauptstadt leben und arbeiten.“ Ich zögerte kurz ehe ich Antwortete. „Nein. Ich kann dieses Angebot nicht annehmen. Meine Heimat ist Lumia. Mein Herz hängt an dieser Stadt und die Menschen die für mich wie eine Familie sind dort. Diese Stadt zu verlassen käme für mich einen Verrat gleich“, machte ich meinen Standpunkt klar und blickte ihn ernst an. Er nickte leicht und sagte: „Verstehe, morgen ist die Beerdigung. Ich schicke dir einen Boten wenn es an der Zeit ist.“ Ich bedankte mich und verließ den Raum. Nach diesen Gespräch wollte ich einfach nur meine Ruhe. Violetta: Als ich in Richtung meines Zimmer ging hielt mich die Prinzessin auf. „Samantha, komm doch mit“, bat sie mich darum und zog mich in ihre Schlafkammer. Der Boden des Raumes war mit einem weichen Teppichen ausgelegt worden und in der Mitte stand ein schönes rotes Himmelbett. Wir setzten uns beide aufs Bett. „Also, wie gefällt es dir hier?“, fragte sie wissbegierig und schien mich neugierig zu mustern. „Es ist wunderschön. Nur frage ich mich warum mich die anderen von Hof meiden? Ich bin mir sicher dass ich immer alles korrekt gemacht habe als ich mit euch gespeist hatte und mein Verhalten gegenüber den anderen Adligen welche in diesem Schloss wohnen würde ich als sehr angemessen beurteilen“, versuchte ich ihr zu erklären. Klar hatte ich einen Verdacht. Nur wollte ich erst ihre Meinung hören. Sie kicherte. „Na, sie halten dich für die neue Geliebte meines Vaters“, erklärte sie mir vergnügt. Schockiert sah ich sie an. „Aber er ist mir doch viel zu Jung. Also wirklich! Ich finde das ein Mann mindestens 80 Jahre alt sein sollte um eine gewisse Reife zu besitzen. Genau wie bei meinen Verlobten“, teilte ich ihr mit und wurde am Ende etwas leiser. „Aber wir sind Menschen und da ist es etwas anderes. Außerdem denken alle das du Samantha Gold, eine junge 20 jährige ledige Frau seist die hier auf der Suche nach der wahren Liebe sei oder jemanden mit einem tiefen Geldbeutel. Am königlichen Hofe gibt es einige welche für sich einen passenden Mann suchen. Für mich kann das egal sein da ich schon weiß wen ich heiraten muss“, erklärte sie mir. „Und wie ist er so?“, erkundigte ich mich neugierig. „Er ist in Ordnung. Sag mal sind Elfenmänner wirklich so gut im Bett wie man sagt?“, wollte sie von mir wissen. Ich errötete stark. „Ich weiß es nicht, Anora“, gestand ich ihr ein und fragte mich woher dieses peinliche Gerücht stammte. „Wie alt bist du?“, wollte sie wissen. „Ich bin 100 Jahre alt“, antwortete ich ihr. Diese schaute mich darauf ganz erstaunt an. „Was schon 100 Jahre alt und du hast es noch nicht getan? Ihr Elfen seid da sehr zu beneiden. Mein Vater drängelt schon seit zwei Jahren das ich bald heiraten müsse und viele Kinder zur Welt bringen solle damit er Großvater wird. Ich glaube kaum dass er noch 80 Jahre warten würde wollen“, kam es genervt von ihr. „Was würdest du wegen meiner Haare empfehlen? Ich meine, welche Kleidung würden am besten zu meinen nun schwarzen Haaren passen?“, wechselte ich das Thema. Sie unterbreitete mir darauf gut gelaunt einige Vorschläge was am besten mir stehen würde. Zudem bot sie mir einige relativ einfach gehaltenen Kopfschmuckteile an. Diese nahm ich gerne an. Mit Arashi hätte ich niemals so ein Gespräch führen können, fiel mir auf. Sie war dafür einfach zu sehr eine Kriegerin. Nachdem die Prinzessin mir bei meinen Haaren geholfen hatte zeigte sie mir das Schloss. Zwar kannte ich schon einige Plätze wie den Speisesaal und den Thronsaal, doch es gab noch viele Räume die es noch zu entdecken galt. Die Schlossbibliothek empfand ich als sehr beeindruckend. Die Auswahl der Bücher darin war ausgesprochen bemerkenswert sowie die Plätze welche einen geradezu verführten sich einfach mit einem der Werke hinzusetzen und darin zu vertiefen. Die Gemäldegalerie war auch nicht zu verachten. Auf unserer Erkundungsreise gab sie mir Tipps wen ich von den Adligen meiden sollte und wen ich vertrauen konnte. „Das ist schon ziemlich kompliziert“, stellte ich fest. Klar kannte ich mich mit den Adligen meines Landes aus. Doch jene waren ganz anders als diese hier. „Wenn du hier aufgewachsen wärst würde es dir auch nicht schwerfallen Samantha“, machte sie mir klar und lächelte mich aufmunternd an. „Solltest du mich irgendwann im Elfenreich besuchen, werde ich dich in unseren Palast herum führen. Versprochen“, versprach ich ihr flüsternd. „Das wäre schön“, stimmte sie mir zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)