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Die Chroniken der Vier

von
Koautor:  Arane

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Traurigkeit

Kapitel 32. Traurigkeit
 

Arashi:
 

Ich ging den Weg alleine zurück. Obwohl, gehen war das falsche Wort. Ich rannte den bis zur Herberge. Es war dasselbe wie beim Tod des Hauptmanns. Ich brauchte einfach nur Bewegung um das Ganze aus dem Kopf zu bekommen. Keuchend und nach Luft schnappend blieb ich stehen. Nun, Violetta hasste mich wahrscheinlich und wenn nicht war sie ziemlich bescheuert. Auf einmal rannte jemand in mich hinein. Ich stürzte zu Boden. Wenigstens fiel die Person auch hin, so, dass wir nun quitt waren. Grummelnd stand ich auf und erkannte, dass es sich um Kai handelte. Offensichtlich war er mir gefolgt. Tja, der Gute war um einiges schneller als ich ihn in Erinnerung hatte.

„Alles in Ordnung?“, erkundigte er sich besorgt. Ich stand auf und schüttelte traurig den Kopf. Nein eigentlich war überhaupt nichts in Ordnung, doch am Ende spielte das alles keine Rolle mehr. Ich betrachtete eine Weile den Himmel, ehe ich mich wieder an meinen besten Freund wandte.

„Ich glaube wir sollten erst wieder Kontakt zu ihr aufnehmen wenn sie nicht mehr in Gefahr ist“, flüsterte ich traurig.

„Wie meinst du das?“, fragte Kai und das obwohl er die Antwort genau kannte.

„Ich habe sie belogen und ihren besten Freund ermordet. Ob es Notwehr war oder nicht spielt keine Rolle. Darum halte ich es für besser wenn ich sie nicht mehr belästige. Nach all dem was ich ihr angetan habe. Gott, ich bin ein schrecklicher Mensch.“ Ich wandte mich ab und wollte gehen, jedoch hielt Kai mich zurück.

„Du bist kein schlechter Mensch und das weißt du ganz genau“, entgegnete er aufgebracht.

„Am Ende spielt das alles keine Rolle. Lass mich bitte alleine. Ich brauche einfach nur meine Ruhe.“ Wir trennten uns und ich machte einen Spaziergang durch die Stadt. Die Sonne ging langsam unter und die Straßen leerten sich. Unter normalen Umständen würde ich nicht so etwas Dummes machen. Allerdings war ich im Moment einfach nur verwirrt und unendlich traurig. Meine Gedanken kreisten noch um das Gespräch mit Violetta und das es wirklich besser war wenn wir uns nicht mehr sahen. Schließlich ging ich zurück zur Unterkunft. Dort suchte ich mein Zimmer auf wo mich bereits jemand erwartete. Instinktiv zog ich meine beiden Schwerter und richtete sie auf den Eindringling. Es war die Kopfgeldjägerin Nina.

„Ich habe gehört du hast dich mit deiner Elfenfreundin gestritten?“, begrüßte sie mich ohne Umschweife.

„Woher weißt du das? Woher weißt du das sie noch lebt?“, erkundigte ich mich misstrauisch und ohne die Waffen zu senken. Die Elfe zuckte mit den Schultern und lächelte mich an.

„Die Waffen einer Frau, meine Liebe. Die Gestaltwandler haben das Schloss bereits infiltriert. Ich habe mich umgehört und ein sehr interessantes Gespräch mit angehört. Wusstest du das Violetta still und heimlich die Seiten gewechselt hat?“

„Das kann nicht sein. Sie wurde von ihnen verletzt. Sehr schwer sogar. Warum sollten die Gestaltwandler das tun wenn sie die Seiten gewechselt hat“, entgegnete ich bissig.

„Es kam da offensichtlich zu einen Missverständnis. Ist ja auch egal. Ich wollte dir nur klar machen, dass man Elfen nicht trauen kann. Von diesem Tiziano hast du auch gesagt, dass man ihm trauen kann. Doch er gehörte zu den grünhaarigen Leuten. Bei Violetta hast du genau das selbe behauptet. Mit dem Ergebnis dass sie euch ebenfalls hintergangen hat. Wie schon gesagt. Elfen kann man nicht trauen.“ Statt einer Antwort zeigte ich ihr die Zähne und knurrte. Womit ich sie leider nicht beeindrucken konnte.

„Hat sie nicht. Egal was diese komischen Typen gesagt haben und egal was du gehört hast. Ich vertraue ihr. Nur das zählt“, rief ich wobei ich gegen Ende meines Satzes immer lauter wurde. Meine Worte schienen sie irgendwie zu beeindrucken.

„Immer mit der Ruhe, Schätzchen. Das war nur ein gut gemeinter Rat von mir. Ich wollte was tun damit wir trotz der Sache in der Händlerstadt wieder Freunde werden.“ Irgendwie war sie schon etwas seltsam. Erst verriet sie einen und dann kämpfte sie um meine Freundschaft. Ich verstand sie nicht.

„Eindeutig. Ihr Elfen seid ziemlich seltsam.“

„Bitte Vergleich mich nicht mit denen. Mein Blut habe ich mir leider nicht selbst ausgesucht. Darum vergleiche mich nicht mit ihnen. Wieso vertraust du dieser Violetta nur so sehr?“ Wollte sie von mir wissen.

„Weil sie meine beste Freundin ist.“

„Sie vertraut dir nicht“, erwiderte sie nur.

„Nach dem was ich ihr angetan habe ist das kein Wunder. Darum geht es mir auch gar nicht. Sie hat mir mein Leben gerettet und sich als absolut treue Freundin herausgestellt. Ich vertraue ihr und nur das zählt. Bitte geh nun“, beendete ich das Gespräch.

„Du bist noch viel seltsamer als alle Elfen auf dieser Welt. Ich glaube ich statte mal dieser Violetta einen Besuch ab.“ Noch bevor sie den Raum verlassen konnte hielt ich sie zurück.

„Das wirst du nicht tun. Du wirst nichts machen was sie in Gefahr bringt“, zischte ich drohend. Sie lachte nur und ging. Instinktiv warf ich mich aufs Bett und brüllte erst mal ins Kissen. Man, warum musste alles nur so verdammt kompliziert sein? Mir wurde das langsam alles zu viel. Ich wollte doch nur mein normales altes Leben wieder haben. Wütend hob ich den Stein hoch. Was wohl passieren würde wenn ich den Violetta gab und mich einfach aus den Staub machte? Dann könnte dieser Alptraum endlich ein Ende haben und das war es was ich mir so sehr wünschte. Doch schon instinktiv wusste ich, dass ich dies niemals tun würde. Dafür kannte ich mich einfach viel zu gut. Den Stein steckte ich wieder weg und holte stattdessen das Medaillon meiner Eltern aus meiner Tasche und betrachtete es. In diesem Augenblick wollte ich einfach nur ihre Nähe spüren. Nach kurzer Zeit beschloss ich, dass es an der Zeit war aufzustehen. Ich ging zum Grab des Hauptmanns. Zu schade, dass es inzwischen zu spät war um Blumen zu kaufen. Zur Sicherheit begleitete mich wieder meine Eskorte. Vor seinem Grab kniete ich mich nieder und betete. Ich betete dafür das dieser Alptraum bald ein Ende haben würde.
 

Violetta:
 

Ich saß noch eine ganze Weile so da und weinte vor mich hin. Die Kälte machte mir nichts aus. Ich hieß sie sogar willkommen da sie meinen Schmerz etwas dämmte.

„Samantha, wie geht es dir?“, fragte Anora besorgt und umarmte mich fest als sie meine verweinten Augen bemerkte.

„Egal was geschehen ist. Es wird alles wieder gut“, versprach sie mir. Ich fing wieder an zu schluchzen und krallte mich an ihr fest.

„Es ist so schrecklich“, schluchzte ich. Die Prinzessin bugsierte mich in mein Zimmer.

„Erzähl mir was geschehen ist und nimm dir soviel Zeit wie du brachst“, sprach sie beruhigend zu mir und legte mir eine Decke um. Stockend erzählte ich ihr vom Streit mit Arashi und meinem Verlust.
 

„Wie leid es mir auch tut aber in einer Stunde ist das Treffen mit den Gestaltwandlern und du musst bereit sein“, erinnerte sie mich daran. Verwirrt sah ich sie an und nickte leicht. Sie hatte recht. Ich durfte mich nicht so gehen lassen. Die Zeit des Trauern würde noch kommen. Vor dem Feind durfte ich keine Schwäche zeigen. Denn das könnte den Tod meiner Freunde bedeuten.

„Nimm noch ein schnelles Bad und geh los“, riet sie mir und ich verschwand im Bad wo mir das heiße Wasser half meinen Geist zu schärfen.

Mit Hilfe meiner Magie waren die Rötungen meiner Augen und Wangen weg . Nun sah man mir nicht mehr an dass ich geweint hatte. Sie erklärte mir wo sich der Treffpunkt befand. In einen schwarzen Kleid schlich ich mich zum Stall.

Zum einen schützte es mich in der Dunkelheit zum anderen zeigte es meine Trauer.

„Ihr seit sehr pünktlich, Violetta“, lobte mich Prinz Robert und setzte die Kapuze seines Reiseumhanges auf.

„Reitet mir nach“, befahl er mir und ich folgte ihm. Gemeinsam ritten wir bis zu einer Kneipe wo wir unsere Pferde vorne anbanden. Zusammen traten wir ein und schritten nach oben wo der Prinz vor einer der Türen stehen blieb und vier mal anklopfte. Nach wenigen Momenten wurden wir hineingelassen. Es saßen drei Gestaltwandler am Tisch.

„Violetta Rosental, nicht wahr?“, begrüßte der Linke mich.

„Ja, das bin ich“, bestätigte ich vorsichtig. Mit einem Nicken zeigte er uns an sich an den Tisch zu setzen. Nachdem das getan war ließ ich kurz meinen Blick durch den Raum schleifen um einen Überblick zu behalten.

„Es ist sehr gut dass ihr euch endlich zu uns gesellt habt. Taishi hat sehr gut über euch berichtet“, plauderte er.

„Hat er?“, rief ich erstickt.

„Oh, das hat er bis zum Schluss getan aber lass uns über etwas anderes reden. Wie Sie vielleicht wissen haben wir seit einigen Tagen den Stein der Macht vom Drachen. Jetzt benötigen wir nur noch Ihren, den von eurer Menschen Begleiterin und den des Zwerges“, erklärte er mir Sachlich.

„Ihr habt schon einen?“, fragte ich erschrocken.

„Ja, das haben wir“, bestätigte er sichtlich selbstzufrieden.

„Wir sollten sie erst einmal den Schwur leisten bevor wir weiter sprechen“, warnte einer der anderen den Wortführer.

„Einen Schwur?“, hakte ich verwundert nach.

„Ihr habt es richtig vernommen. Auch ich musste ihn leisten“, erzählte mir Robert.

„Also sprecht mir bitte nach. Ich Violetta Rosental schwöre alles zu damit die Gestaltwandlern zu ihren Glorreichen Sieg kommen. Ich schwöre alle die vom Weg abkommen zu beseitigen und nicht mit einem außenstehenden über die Geheimnisse dieser Gruppe zu reden.“ Nachdem ich den Schwur wiederholte sagte er: „Ausgezeichnet, nun weiter im Text. Könnt ihr mir bitte euren Stein der Macht überreichen?“, fragte er.

„Ich habe meinen leider nicht. Er ist bei meinen... Gefährten“, erklärte ich stockend.

„Taishi hat Euch sicherlich schon erklärt das Rei einer von euch war bis er euch Verraten hatte, oder?“, erkundigte ich mich bedrückt. Ich sah in überraschte Gesichter.

„Nein, das hat er noch nicht aber es ist gut das wir nun gewarnt sind“, bedankte er sich bei mir.

„Ihr könnt jetzt gehen, Violetta. Das was jetzt besprochen wird geht nur uns und den Prinzen etwas an. Wir werden später auf euch zukommen wenn es so weit ist.“

„Jawohl“, erklärte ich mich damit einverstanden und um keinen Ärger zu erhalten. Als ich raus ging versuchte ich an der Tür zu lauschen. Leider war diese zu massiv um etwas zu verstehen. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis er mein Begleiter den Raum verließ. Wieder zu zweit ritten wir zurück.
 

Am nächsten Tag verschlief ich das Frühstück doch es war mir Grunde genommen egal. Schwerfällig stand ich auf und ging kurze Zeit später in den Park um die Stelle zu besuchen wo ich zum ersten Mal von Taishis Tod erfahren hatte. Die Trauer, welche ich am Abend zuvor gut verstecken konnte erfasste mich von neuem und drohte mich zu verschlingen. Plötzlich sah ich eine mir unbekannte Elfenkriegerin durch den Park spazieren doch ich wendete meinen Blick von ihr ab. Was gingen mich andere Leute an.

„Violetta?“, sprach mich diese Elfe an. Ich starrte sie an und nickte leicht.

„Ich wollte dich einfach mal kennenlernen und verstehen warum Arashi dir so sehr vertraut obwohl du, wie wir beide wissen, hintergangen hast.“ Erschreckt weiteten sich meine Augen. Woher wusste sie das Ganze? War das ein Test von den Gestaltwandlern? Hatten sie deshalb noch einmal ohne mich mit dem Prinzen gesprochen? Ich musste vorsichtig sein.

„Woher kennt ihr Arashi?“, verlangte ich zu wissen. Diesen Namen auszusprechen schmerzte sehr.

„Ist das so wichtig? Also sag es mir“, forderte sie mich unverschämt auf.

„Warum sollte ich dass mit einer Außenstehenden besprechen?“, hinterfragte ich sie geringschätzig und hielt nach ihrem Anhänger Ausschau.

„Ich will Arashis Freundin sein und sie verstehen“, erklärte sie sich.

„Das ist schon seltsam dass eine Elfin sich mit einer Menschenfrau anfreunden willst. Besonders eine so unehrenhafte Elfe wie du. Ich meine, wo ist dein Anhänger?“, fragte ich so herablassend wie ich konnte.

„Wage es nicht mich als Elfe zu bezeichnen“, knurrte sie mich wütend an.

„Warum sollte ich eine so offensichtliche Sache verleugnen? Du bist genau wie ich eine Elfe“, sprach ich leise in unserer Muttersprache was sie noch mehr aufbrachte.

„Wäre Arashi nicht würde ich dich auf der Stelle umbringen, Verräterin.“ Und damit rannte Sie weg. Auch wenn ich es nicht zeigte schmerzte es mich sehr dass sie mich als eine Verräterin abgestempelt hatte was ich in Wirklichkeit nicht war. Ich musste es nur später klarstellen.
 

Vom Verhalten dieser Elfe war ich richtig verwirrt. Doch ich verjagte sie aus meinen Gedanken. Langsam plagte mich der Hunger und ich betrat den Speisesaal wo die königliche Familie schon angefangen hatten zu speisen. Ich gesellte mich schweigend zu ihnen. Während des Tages verschanzte ich mich in die Bibliothek und suchte nach interessanten Büchern und vermied dabei jegliche Gespräche mit den anderen.
 

Am Abend ging ich lustlos zum König für unser tägliches privates Gespräch.

„Mein Beileid“, begann er was mich irritiert zu ihm aufblicken ließ. Dabei fragte ich mich woher der König von meinem Verlust wissen konnte.

„Meine Tochter hat mir davon berichtet“, erklärt er mir mitfühlend.

„Ich verstehe, hab dank für eure Anteilnahme“, bedankte ich mich höflich. Immerhin war er der Herrscher dieses Landes.

„Ich kann ihnen versichern dass wir unser bestmögliches tun werden um ihnen über die Trauer eures Verlobten hinweg zu kommen“, versicherte er mir.

„Das ist nicht nötig, eure Majestät. Ich würde gerne gehen und noch etwas alleine um ihn trauern“, bat ich darum.

„Natürlich, natürlich aber sie wissen wo wir zu finden sind. Also, gute Nacht“, wünschte er mir.

„Auch Ihnen eine gute Nacht, eure Majestät“, erwiderte ich und verließ den Raum.
 

Darauf suchte ich meine Gemächer auf.

„Ich habe gehört dass ihr wieder zu haben seid“, sprach Prinz Damian an, welcher mich auf dem Weg abgefangen hatte. Erschrocken blickte ich zu ihm hin.

„Verschwindet und wagt es nie wieder ein solches Angebot an mich zu richten. Ich werde niemals freiwillig eure Frau“, schimpfte ich voller Zorn.

„Ich bekomme immer was ich will, Ms. Rosental. Es dauert nicht mehr lange und ihr werdet mir gehören“, versicherte er mir mit einem überheblichen Grinsen.

„Verschwindet oder ich vergesse meine guten Manieren“, drohte ich schlecht gelaunt. Lässig schritt er an mir vorbei.

„Vergiss niemals wer ich bin, Violetta.“ Waren seine letzten Worte als er den Korridor verließ.
 

Am folgenden Tag besuchte ich nach dem Frühstück alleine die Stadt um mir ein paar Blumenzwiebeln zu kaufen. Mit diesen suchte ich den Schlossgarten auf und vergrub sie mit meinen bloßen Händen in der Erde. Wegen der Kälte taten mir meine Hände nach einer Weile weh. Doch es war mir eigentlich egal. Als sie in der Erde lagen lies ich meine Magie hineinfließen. Zuerst geschah nichts doch dann erwuchs ein paar kleine Pflanzen. Diese wurden immer größer und es entstanden weiße Blüten. Ich seufzte wegen diesen Aufwand. Doch anders konnte ich in dieser Jahreszeit nicht an diese Blumen gelangen.

Als mein Werk Vollbracht war pflückte ich eine von diesen weißen Lilien und setzte mich auf die Bank und fing an zu trauern. Da ich nicht wusste wo sich Tizianos Leichnam befand und leider nicht die Möglichkeit und den Mut hatte Arashi danach zu fragen wollte ich mich zumindest auf diese Art und Weise von ihm verabschieden. Es verging einige Zeit in der ich einfach nur diese Blume anstarrte und versuchte zu begreifen was es bedeutet ihn nie wieder zu sehen. In meinen Gedanken huschten immer wieder Bilder von vergangenen Zeiten vorbei. Jede dieser Erinnerungen gab mir einen starken Stich in meinem Herzen.
 

Ich hörte leise Schritte, welche sich mir näherten. Ich schaute auf und erkannte relativ schnell den anderen. Es handelte sich um den Elfen von letztens. Verlegen wischte ich die Tränen von meinem Gesicht und fragte ihn: „Was macht ihr hier, Herr Elf?“ Er sah mich erstarrt an und antwortete zögerlich: „Ich wollte nach Euch sehen und mit Ihnen reden.“

„Ich glaube kaum das ich momentan eine gute Gesprächspartnerin bin“, wehrte ich ihn ab.

„Ich habe von Euren Verlust gehört. Mein Beileid“, bekundete er und setzte sich zu mir auf die Bank.

„Ihr habt davon gehört? Aber wie dem auch sei. Die Liebe wächst auch an den unwirklichsten Plätzen und gedeiht zu voller Blühte bis sie von einem Schicksalsschlag brutal niedergetreten wird. Ich frage mich, warum lohnt es sich zu lieben wenn man diesen Schmerz ertragen muss?“, fragte ich ihn verbittert.

„Weil die Blume dazu verdammt ist ein kurzes Leben zu haben aber es lohnt sich trotz dessen an die schönen Zeiten zu erinnern. An die Zeit als die Blume blühte. Sagtet ihr das nicht erst vor einigen Tagen?“, belehrte er mich sanft. Ich musste Lachen und stimmte ihm zu. Ja, meine Zeit mit Taishi war kurz aber sie war die schönste Zeit die ich mitunter hatte.

„Da haben sie vollkommen recht, Herr Elf. Ich hatte diese schon fast vergessen“, gestand ich ihm.

„Was werden Sie nun machen?“, fragte er vorsichtig.

„Ich weiß es noch nicht ganz genau“, gestand ich ihm.

„Habt ihr Freunde die euch während der Trauer helfen?“

„Ich... Die Prinzessin mit der ich sehr befreundet bin hat mir sehr geholfen. Aber meine alten Freunde. Ich weiß nicht.“

„Geht zu euren alten Freunden. Ich bin mir sicher dass sie euch gerne zuhören“, schlug er mir optimistisch vor. Meine Hände um die Blume verkrampften sich.

„Ich kann es nicht.“ Als ich seinen Blick bemerkte antwortete ich: „Sie sind für den Tod meines Verlobten schuld. Er stellte sich als Gestaltwandler heraus“, erklärte ich ihm stockend. Seine Augen weiteten sich überrascht und er nickte verstehend.

„Ich bin mir sicher dass sie es nur taten um euch zu beschützen“, verteidigte er sie.

„Taishi hätte mir niemals etwas angetan. Er hat mich wahrhaft geliebt“, protestierte ich heftig. Sein blick wurde weich.

„Versöhnt euch trotzdem mit euren Freunden und vergebt ihnen. Besonders in Zeiten der Trauer ist es gut jene bei sich zu haben“, gab er mir den Ratschlag.

„Ihr habt wohl nie eine geliebte Person verloren, oder?“, fragte ich bissig. Klar wusste ich, dass er nur helfen wollte. Doch im Moment wollte ich diese Ratschläge einfach nicht haben. Ich legte die Lilie auf meinen Platz nieder und ging ohne zurückzublicken in den Palast zurück. Im Palast schlenderte ich noch etwas herum. Dazu betrat ich die Galerie und schaute mir die Gemälde näher an.

Vor einem Bild blieb ich stehen und betrachtete ein Paar, wo mich die Frau unheimlich an Arashi erinnerte. Nur war diese Dame schwanger. Während ich das Bild in Augenschein nahm fragte ich mich wie es meiner Freundin erging und ob Rei bei ihr war um diese zu beschützen. Plötzlich bemerkte ich Arashi neben mir.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das nächste Kapitel heißt: Vertrauen Komplett anzeigen

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