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Die Chroniken der Vier

von
Koautor:  Arane

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Verwicklungen

Kapitel 35. Verwicklungen
 

Arashi:
 

Ich schaute zu wie Violetta abgeführt wurde. Am liebsten hätte ich eingegriffen, doch ich wusste, dass ich dies nicht durfte. Es lief alles so gut, dass ich es nicht mit irgendeiner unbedachten Handlung zunichte machen durfte. Stattdessen wandte mich ab und ging mit schnellen Schritten davon. Ich nahm wahr wie Nina mir folgte, doch ich beachtete sie nicht weiter. Die Angst darauf, den Plan mit einer falschen Reaktion zu gefährden, war einfach zu groß. Peter folgte mir ebenfalls. Ich beschleunigte meine Schritte und rannte schon fast, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Ich drehte mich um und holte gleichzeitig mit der Faust aus. Nur für den Fall das ich die Person nicht leiden konnte. Es war Nina.

„Bitte warte. Wir müssen reden.“ Ich schüttelte nur traurig den Kopf.

„Nein, ich glaube nicht, dass wir das müssen“, entgegnete ich und ging einfach weiter. Jedoch stellte die Kopfgeldjägerin sich mir in den Weg.

„Doch, müssen wir. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie hart es ist von einer Person der man vertraut verraten zu werden.“

„Woher willst du das wissen?“, konterte ich scharf.

„Weil ich selbst von einer geliebten Person verraten wurde.“ Ich blieb stehen und starrte sie an. Zum einen weil dass was sie sagte mich interessierte und zum anderen weil sie meine Schulter nach wie vor nicht los ließ.

„Komm, wir suchen uns einen netten Platz. Dann erzähle ich dir die ganze Geschichte.“ Zusammen suchten wir einen kleinen Park auf, in dem sich im Sommer die Reichen und Schönen sammelten. Nun war er vollkommen verlassen. Ich mochte diesen Ort da man von hier aus gut erkennen konnte ob man beobachtet wurde oder nicht. Am liebsten hätte ich den Stein eingesetzt, doch ich hatte ihn nicht mehr bei mir. Etwas, das mich wahnsinnig frustrierte.

„Es war vor etwas mehr als 50 Jahren. Damals war ich eine sehr naive Elfe die von der großen Liebe träumte. Eines Tages kam ein Elf zu mir und bat mich um Hilfe. Für mich war es Liebe auf den ersten Blick. Ich half ihn sich zu verstecken, bis er nicht mehr gesucht wurde. Er schwor mir die große Liebe und so.“ Sie spukte verärgert auf den Boden ehe sie fort fuhr: „Eines Tages erwischte ich ihn mit meiner damaligen besten Freundin. Er stritt es nicht mal ab. Wenig später musste er es wohl noch mit einer anderen getrieben haben, denn meine beste Freundin verriet ihn und mich gleich mit dazu. Kannst du dir denken was er darauf hin gemacht hatte?“ Ich schüttelte nur den Kopf. Woher sollte ich das auch wissen? Bestimmt war es etwas nicht besonders nettes.

„Er stellte mich als Hauptverantwortliche hin um selbst mildernde Umstände zu bekommen. Obwohl er und auch diese Hure es besser wussten. Ich wurde verbannt und aus der Hauptstadt gejagt.“ Sie lachte verächtlich und schwieg einen Moment. Ich saß einfach nur still neben ihr und wartete darauf, dass sie fort fuhr.

„Wie gesagt, du bist nicht die Einzige die von Freunden hintergangen wurde. Du solltest dir deine Freunde einfach besser aussuchen.“ Ich nickte nur und stand auf.

„Die Versammlung beginnt bald. Da darf ich auf keinen Fall fehlen.“ Ich ging schnell ohne zurück zu blicken. Nun war ich wirklich spät dran und Peter wartete bereits beim Eingang auf mich. Zusammen gingen wir rein nur um uns dann wieder zu trennen. Ich stellte mich auf die rechte Seite des Königs. Dort holte ich tief Luft und wartete was passieren würde. Zu meinen großen Erstaunen war es der Menschen König der das Wort ergriff: „Wir haben uns heute versammelt um zu besprechen wie wir die Gestaltwandler endgültig vernichten. Wir wissen dass sie drei Steine haben und uns bleibt nicht mehr viel Zeit.“

„Moment, ihr wollt alle auslöschen?“, fragte ich mehr oder weniger schockiert.

„Exakt, das ist unser Plan.“

„Moment mal“, mischte ich mich nun offiziell ein.

„Wenn ihr das tut geht der ganze Hass von vorne los. Es wird sich nichts ändern. Es wird wieder Tod und Verzweiflung geben. Wie lange soll das noch so weiter gehen?“, rief ich in die Runde, wobei ich mich bemühte jeden einmal anzuschauen. Auf meine Worte hin, ergriff die Königin der Elfen das Wort.

„Was weißt du schon? Du bist doch nur ein kleines Mädchen was so gut wie nichts von der Welt weiß. Überlass die Politik am besten den Erwachsenen. Außerdem weißt du nicht wie es ist eine geliebte Person zu verlieren und nichts dagegen tun zu können“, belehrte sie mich.

„Man muss nicht alt und grau sein um sich damit auseinander zu setzen. Ich weiß sehr wohl wie es ist eine geliebte Person zu verlieren, aber das ist im Augenblick nicht relevant. Ich will einfach nur weiteres Blutvergießen verhindern“, korrigiert ich sie. Wieso war diese Frau nur so verbittert? Leider stimmte ihr eine Person zu von der ich es nicht erwartet hatte. Der König der Zwerge stellte sich auf die Seite der Elfen. Ich sah wie Peter auf seinen Herrscher einredete, doch dieser ignorierte ihn einfach. Er nahm ihn schlichtweg nicht mehr wahr. Erim versuchte das gleiche bei seinen. Doch es war mit demselben Erfolg gekrönt.

„Ich flehe euch an, eure Majestät. Lasst nicht zu dass ein derartiges Blutbad erneut stattfindet.“ Mit diesen Worten wandte ich mich erneut an den König, der allerdings nur den Kopf schüttelte.

„Tut mir leid, Arashi. Dieser Plan wird umgesetzt. Du kannst nichts tun um es zu verhindern“, entschuldigte er sich. Zwei geschlagene weitere Stunden versuchten wir die Herrscher umzustimmen. Schließlich gab es eine kleine Pause in der sich jeder frisch machen konnte. Ich zog mich zurück um meinen Zorn nicht offen zeigen zu müssen. Es würde zu einen unglaublichen Massaker kommen, wenn dieser Plan umgesetzt wurde. Das konnte ich auf gar keinen Fall zulassen. Gerade als ich das Gebäude verlassen wollte um mich etwas an der frischen Luft zu entspannen, wurde ich von einen der Elfen angesprochen. Ich kannte seinen Namen nicht, doch ich wusste, dass er zu den Beratern der Königin gehörte. Vage konnte ich mich daran erinnern ihn bei Violettas Verhaftung gesehen zu haben.

„Glaubst du das eben gesagte wirklich?“, erkundigte er sich bei mir.

„Ja, das glaube ich.“

„Weißt du warum Violetta uns verraten hat?“, hakte er nach.

„Woher soll ich das wissen? Ihr seid der Elf. Ihr solltet doch viel besser wissen was in ihren Kopf vor sich geht“, entgegnete ich kühl. Es sah so aus als wollte er noch etwas sagen, ließ es dann allerdings bleiben. Ohne mich noch einmal umzudrehen ging ich zurück zu der Versammlung.
 

Violetta:
 

Nun saß ich im Kerker fest und keine Menschenseele war mehr zu sehen. Ich setzte mich auf die Holzbank und dachte nach wie alles begonnen hatte. Wann war das noch einmal? Langsam stiegen die Erinnerungen hoch. Es war der Tag an dem ich mich wie so oft aus dem Haus geschlichen hatte um das Menschendorf zu besuchen. Es war der Tag wo mein Anhänger von den Räubern gestohlen wurde. Damals hatte ich eine solche Angst gehabt als ausgestoßene Elfe zu gelten sodass ich mich wagte den Räubern zu folgen um meine Ehre wieder zu erlangen. Doch jetzt wo ich eine wirkliche ausgestoßene Elfe war zählte es mir nichts mehr da ich wusste das ich Freunde hatte die zu mir hielten. Ich war nicht alleine. Allein diese Erkenntnis brachte mich trotz meiner Momentanen Situation zum Lächeln.
 

Aus der Ferne hörte ich leise Schritte. Als ich aufschaute erkannte Prinz Robert der langsam an meine Zelle herantrat.

„Wen haben wir denn da?“, kam seine lauernde Stimme.

„Was macht ihr hier, mein Prinz?“, fragte ich verwirrt und erhob mich.

„Ich habe gesehen und gehört was du getan hast und bin nun überzeugt.“

„Wie meint ihr das?“, wollte ich wissen. Warum musste er immer in Rätseln sprechen?

„Wie einige andere meiner Geschäftsleute war auch ich mir wegen Eurer Loyalität nicht ganz sicher“, erklärte er mir und schloss die Türe auf. Langsam wurde mir klar was er damit meinte.

„Wer sind diese Männer an Eurer Seite?“, fragte ich und musterte jene.

„Das sind meine Leibwächter. In Zeiten wie diesen sollte man immer vorsichtig sein“, erklärte er mir mit einen funkeln in den Augen.

„Sind es Gestaltwandler?“, äußerte ich meinen Verdacht.

„Das sind sie“, bestätigte er und reichte mir einen Reiseumhang. Verblüfft nahm ich diesen entgegen. Der war mir vorher nicht aufgefallen.

„Ihr wundert euch bestimmt was geschehen ist warum man euch angriff. Ich habe heute früh ein paar Gestaltwandler zu Arashi geschickt um in eurer Gestalt den Stein zu stehlen da sie euch nach wie vor vertraut hatte. Ich hoffe es stört Euch nicht“, schilderte er mir.

„Es stört mich keineswegs. Irgendwann hätte es sowieso so enden müssen“, log ich.

„Das ist ja Fabelhaft!“, sagte er gut gelaunt. Zögerlich trat ich aus der Zelle. Jetzt wo ich draußen war bemerkte ich noch eine Person. Es war eine Adlige die ich des öfteren im Schloss gesehen hatte.

„Folgt ihr. Sie wird euch ins Hauptquartier bringen“, befahl er mir.

„Vielen Dank mein Prinz und zukünftiger König“, bedankte ich mich bei ihm und knickste leicht.

„Das war doch klar“, antwortete er sichtlich geschmeichelt und schritt mit seiner Wache davon.

„Lasst uns gehen“, wandte sich die Adlige an mich. Ich legte den Umhang an und folgte ihr ins Freie.

Wir liefen im Schutz der Dunkelheit und erreichten ein Herrschaftliches Haus.

Meine Begleiterin klopfte vier mal an die Holztür und wurde mit mir hineingelassen.

„Es ist schön das du wieder da bist, Maika“, begrüßte ein junger Mann sie.

„Ja, das bin ich. Nun kommt Miss Violetta Rosental. Es wird Zeit“, sagte sie und ich folgte ihr von der Eingangshalle in eines der Zimmer. Es wirkte auf mich wie ein Gästezimmer, welches derzeit nicht bewohnt wurde.

„Ihr werdet erst einmal auf dieses Zimmer beschränkt sein bis neue Befehle eingetroffen sind. Auf dem Tisch da befindet sich etwas zur Stärkung. Gehabt Euch wohl“, erklärte sie und verließ den Raum. Zögerlich näherte ich mich dem Teller und betrachtete ihn eingehend. Es gab Brot, Käse und Drachenfrüchte. Weil ich seit dem Frühstück noch nichts eingenommen hatte genehmigte ich etwas vom Teller und legte mich kurz hin.
 

Nach einer Weil rappelte ich mich wieder auf und begann das Zimmer sowie den Korridor zu untersuchen. Im Gang sah ich zwei Gestaltwandler vorbei gehen.

„Ich kann es nicht glauben“, flüsterte der eine ungläubig.

„Aber es ist die Wahrheit“, bestätigte der andere. Gemeinsam betraten diese einem Raum wo ich einen kurzen Blick darin erhaschen konnte. Dort saß eine größere Gruppe von Gestaltwandlern um einen Tisch. Der Anblick bereitete mir eine Gänsehaut.
 

Da sich nun alle bei dieser Versammlung befanden nahm ich die Gunst der Stundw wahr und durchsuchte die anderen Räumlichkeiten. In einer dieser entdeckte ich eine schwer aussehende Truhe. Ich eilte rein und schloss leise die Tür hinter mir. Mit einer Haarspange öffnete ich die Truhe und entdeckte zwei Steine der Macht. Vorsichtig tastete ich diese ab und bemerkte dass es sich bei dem einem um den zusammen geschmolzen Stein von Arashi und mir handelte und bei den anderen um die Fälschung. Kurz wunderte ich mich wie es dazu kam, dass die Gestaltwandler das Imitat mittlerweile nicht als solches erkannt haben doch dann erinnerte ich mich daran was Rei mir mal erzählt hatte. Die Gestaltwandler waren zu gut wie keiner Magie fähig. So war es kein Wunder, dass sie es nicht wahr genommen haben. Ich nahm den Inhalt mit und legte stattdessen zwei Bücher hinein, welche sich im Raum befanden damit das fehlende Gewicht nicht auffiel und schlich hinaus. Zwar wusste ich nicht was ich mit der Fälschung anfangen sollte aber mir oder den anderen fiel später bestimmt etwas ein. Nun sicherer schlenderte ich in mein Zimmer. Meine Gedanken rasten. Was sollte ich tun? Rei hätte wahrscheinlich schon alles durchdacht und würde mich wieder als Amateur bezeichnen was ich im Grunde auch war. Da wollte ich mir nichts vormachen. Ich überlegte nun mithilfe des Steines mich magisch zu Arashi zu teleportieren doch soweit ich wusste war diese auf der Versammlung und wenn ich dort erscheinen würde könnte meinen Tod bedeuten. Immerhin galt ich als eine böse Verräterin oder man würde mich für eine Gestaltwandlerin halten die sich als Violetta ausgab. Trotz meiner Überlegungen fiel mir einfach nichts ein. So legte ich mich schlafen. Vielleicht fiel es mir ein wenn ich erholt wäre.

„Na steh auf.“ Wurde ich von einem mir unbekannten Gestaltwandler geweckt.

„Was ist los?“, murmelte ich verschlafen.

„Wir umzingeln das Versammlungsgebäude und brauchen jede helfende Hand“, teilte er mir hastig mit. Während er erzählte stand ich auf richtete mein Kleid und ging auf ihn zu.

„Hier nimm das und kämpfe mit“, befahl er und drückte mir ein Schwert in die Hand. Ich folgte ihm und den anderen seiner Art zum Gebäude welches wie gesagt Umzingelt war. Jetzt hieß es Farbe zu bekennen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
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