Die Chroniken der Vier von REB ================================================================================ Kapitel 39: Eine Reise geht langsam zu Ende ------------------------------------------- Arashi: „Du bist schon wieder hier“, begrüßte mich Kai. Ich schaute mich erstaunt um und lächelte. „Ich wollte mich nur noch verabschieden. Ich weiß nicht wann ich wieder her kommen werde, oder ob ich diese Stadt noch mal wieder betrete.“ „Du willst nicht hier bleiben?“, hakte er nach. „Nein. Das weißt du doch ganz genau. Ich will zu Fenja und Haruna zurück. Du kannst dir nicht vorstellen wie sehr ich die beiden vermisse. Außerdem bin ich die Kommandantin der Stadtwache. Ich kann mich nicht ewig vor meiner Verantwortung drücken. Immerhin habe ich mich ja schon als Auserwählte nicht so toll angestellt. Darum will ich mir mit meiner neuen Arbeit besonders viel Mühe geben.“ Kai schüttelte nur resigniert den Kopf. Er hatte mir schon öfters gesagt, dass ich auch nur ein Mensch sei und nicht alles können muss. Ich blickte noch einmal zu Etjens Grab und salutierte davor. Anschließend drehte ich mich um und ging zu Rei, Peter und Irina. Obwohl er sich nicht mehr verstecken musste, waren Rei`s Haare immer noch schwarz. Irina hatte sich in einen Drachen verwandelt um uns so leichter nach Lumia zurück zu bringen. Es war eine Art Friedensangebot von ihr, was wir dankbar annahmen. Inzwischen war der Schnee komplett geschmolzen und die Sonne fing schon an einen zu wärmen. „Da seid ihr ja endlich. Wir wollten schon ohne euch losfliegen“, meinte der Zwerg zum Spaß, woraufhin ich ihn leicht in die Seite boxte. Er wollte nicht zurück in seine Heimat sondern in Lumia bleiben um dort als Schmied zu arbeiten. Auch Violetta würde nicht zurück in ihre Heimat gehen, sondern den Gestaltwandlern beim Wiederaufbau ihres Landes helfen. Soweit ich wusste würde Erim sie begleiten. Wir würden uns heute nicht sehen, da wir uns schon am Vortag voneinander verabschiedet hatten. „Hey, wir müssen langsam los und der hier kann alleine fliegen nur damit das klar ist“, mischte sich Irina ein. War ja klar, dass sie Rei nicht sofort vertrauen konnte. Immerhin war er der Mörder ihrer besten Freundin. Zum Glück versuchte sie mich nicht mehr davon zu überzeugen ihn schon aus Prinzip zu misstrauen. Der Rückweg dauerte nicht so lange wie der Hinweg. Irina landete vor der Stadt und ich rannte sofort zum Waisenhaus. Fenja war gerade im Esszimmer. Wir fielen uns unter Tränen in den Arm. Die Wiedersehensfreude war nach der sehr langen Zeit noch viel schöner. „Arashi. Endlich bist du wieder da“, schrie sie entzückt. „Verzeih mir. Ich verspreche dir ich werde dich so bald nicht mehr verlassen.“ Wir lösten uns voneinander und Fenja reichte mir ein kleines Päckchen. Ich war mir nicht sicher was sie wollte. Vielleicht bestechen, damit ich wirklich in der Stadt blieb. „Das ist für dich. Mach es endlich auf!“, rief meine kleine Schwester aufgeregt. Ich öffnete es und ein paar lederner Halbhandschuhe kamen zum Vorschein. Voller Freude starrte ich sie an. „Danke, aber wofür?“ „Alles Gute zum Geburtstag“, wünschte sie mir und hatte ein strahlendes Lächeln auf ihren Gesicht. Ich war vollkommen perplex ehe ich meine Schwester lachend erneut in den Arm nahm. „Dachtest du wirklich ich würde so etwas Wichtiges vergessen.“ In ihrer Stimme hörte ich eine leichte rüge heraus. „Nein. Ich habe ihn vergessen. Stimmt ja. Ich bin schon vor einer Woche 18 geworden.“ Dieser Satz schien Rei sehr zu interessieren. Er war auf jeden Fall ziemlich neugierig geworden. Nach einem kurzen Gespräch machten wir uns auf den Weg zu der Wache. Dort wurde ich laut Fenja auch schon erwartet. Immerhin war ich die neue Kommandantin. Ach an diesen Tag hatte ich mal wieder so richtig gute Laune. In der Stadtwache gab es eine kleine Begrüßungsfeier für mich. Dabei erfuhr ich die neusten Nachrichten aus der Stadt. Zum Beispiel das der Bürgermeister unter mysteriösen Umständen verstorben war. Von Devlin erfuhr ich, dass er offenbar in einer Seitengasse von ein paar Räubern abgestochen wurde, wobei keiner von den Anwesenden wirklich darüber trauerte. Kai der schon vorgegangen war um mich anzukündigen zwinkerte mir zu. Klar, dass es auf so etwas hinaus lief. Naja. Ich war nicht wirklich traurig darüber. So verbrachten wir einen lustigen Abend bis es an der Zeit war nach Hause zu gehen. Rei bestand darauf mich zu begleiten. Auch er war an diesen Tag besonders gut drauf. Nüchtern betrachtet war er so gut drauf, seid unserem Gespräch mit Fenja. Vor dem Heim blieb ich noch mal stehen und drehte mich zu ihm um. „Also, warum bist du so gut gelaunt?“, erkundigte ich mich misstrauisch. Der Gestaltwandler kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ähm. Naja. Du bist ja jetzt 18 und in diesem Alter können Menschen heiraten.“ Ich sah, dass er rot wurde. „Du spinnst“, entgegnete ich. „Warum nicht? Ich gehe zur Arbeit und du kümmerst dich um unsere zukünftigen Kinder.“ Als Antwort rammte ich ihm meine Faust in den Magen. Rei krümmte sich unter Schmerzen zusammen. „Ich sagte doch du spinnst. Wir beide. Das wird niemals eine Zukunft haben, vor allem werde ich niemals eine Hausfrau sein. Das solltest du eigentlich wissen.“ Mit diesen Worten ging ich ins Haus und gleich schlafen. Ich wollte nicht heiraten oder Kinder bekommen. Ich wollte den Nachwuchs der anderen beschützen. Eigentlich sogar die ganze Stadt. Vielleicht würde ich irgendwann mal Kinder haben, aber definitiv nicht heute. Am nächsten Tag nahm wieder alles seinen gewohnten Lauf. Am Vormittag ging ich mit zwei Anwärtern auf Patrouille. Es war der Tag ihrer Prüfung und nun war es meine Aufgabe sie zu kontrollieren, da man bei einen echten Angriff nicht vorgewarnt wurde. Ich wusste, dass Kai mit irgendjemanden sich in der Nähe des Friedhofs versteckte. Ich überlegte mir ob es nicht besser wäre wenn ich heimlich die Route änderte, nur um ihn ein bisschen zu ärgern. Als Kommandantin konnte ich mir so etwas leider nicht leisten, zumindest nicht allzu oft. Endlich erreichten wir die Ecke und die beiden Angreifer sprangen schreiend aus ihrem Versteck heraus. Die beiden Neulinge machten ihre Sache mit Bravour. Am Nachmittag kam Besuch. Zu meinen großen Erstaunen waren es Nina und Logan. Ich Empfing die beiden in meinem Büro. „Hallo. Wie geht es euch beiden?“, begrüßte ich die Kopfgeldjäger freudig. „Gut. Es geht darum, wir wollen in Lumia wohnen. Vielleicht hast du ja Arbeit für unseren lieben Logan“, schilderte die Elfe grinsend. „Du willst nicht mehr als Kopfgeldjäger tätig sein?“, fragte ich ziemlich erstaunt. „Nun. Ich bin schwanger und kann daher nicht mehr arbeiten. Du weißt ja selber wie schwer und gefährlich diese Arbeit sein kann. Vor allem wenn man mal alleine unterwegs ist.“ „Keine Sorge. Natürlich bekommst Logan eine Arbeit. Sei aber darauf gefasst, dass er weniger verdienst als bei seiner alten Tätigkeit.“ Der Krieger zuckte nur mit den. „Ich denke damit komme ich klar“, äußerte er gelassen. „Freut mich. Dann herzlich willkommen bei der Stadtwache.“ Ich reichte ihm eine Brosche. Den Nachmittag verbrachte ich damit ihn die wichtigsten Dinge zu erklären. Am Abend besuchte ich die Kneipe, wo Peter mich bereits erwartete. Der Zwerg arbeitete als Schmied in der Stadt um die vergessene Schmiedekunst wieder in die Stadt zu bringen. Man konnte sehen wie er in dieser Arbeit aufging. So wie ich liebte er seinen Beruf. Wir lachten uns an und der Zwerg bestellte ein Bier und ein Wasser. Er reichte mir ein Paket, mit denselben Grinsen dass ich am Vortag bei Fenja gesehen hatte. „Hier mach mal auf. Bin mir sicher es wird dir gefallen.“ Neugierig öffnete ich es und holte zwei Armschienen heraus. Ich zog sie an und stellte fest, dass sie perfekt passten. „Hey, danke. Die sind großartig und passen perfekt zu den Handschuhen von Fenja“, lachte ich. Ob die beiden wohl zusammen gearbeitet hatten? Na ja, war auch egal, denn in den Moment wo Rei herein kam brachte man unsere Getränke. „Na Kumpel? Wollen wir wieder ein Wetttrinken veranstalten?“, fragte Peter und reichte Rei einen Bierkrug. Dieser setzte sich und trank einen großen Schluck. „Nein Danke. Ich will mich nicht schon wieder blamieren.“ Der Gestaltwandler lachte und ich klopfte ihn auf die Schulter. „Glückwunsch. Du hast tatsächlich daraus gelernt. Prost Leute.“ „Du bist ja jetzt 18. Darfst du jetzt Bier trinken?“, erkundigte sich Peter ehe er einen Schluck nahm. „Ich bin 18 und nicht 21. Also Nein“, antwortete ich ihm. „Naja. Dann lade ich dich in drei Jahren ein“, erwiderte er. Von Peter erfuhr ich, dass er mehrere Lehrlinge ausbildete. Für Rei lief es noch nicht so gut. Er suchte nach einer Arbeit, da er nicht in der Stadtwache arbeiten wollte. Nur für den Fall das wir doch mal zusammen kommen würden. Was zwar nie der Fall sein würde, aber war ja auch egal. Wenigstens respektierte er die Tatsache, dass ich meinen Beruf nicht für ihn aufgeben würde. Das war ja schon mal ein Vorteil. Von nun an konnte es nur noch besser werden. Violetta: Jetzt war es so weit. Ich packte meine Sachen und reiste mit den Gestaltwandlern in ihre Heimat. Es war ein Fußmarsch von eineinhalb Wochen bis wir die Berge erreichten und von dort dauerte es noch weitere Tage bis wir die Berge durchquert hatten. Es war schon seltsam. Am Anfang war ich auf der Flucht vor ihnen gewesen und nun ging ich Seite an Seite mit ihnen mit. Erim war glücklich wieder auf Reisen zu sein. Überraschenderweise begleitete Ferdinand mich doch ich merkte ihm an wie misstrauisch er die anderen beobachtete. Es würde wohl eine Weile dauern bis er ihnen vollkommen vertrauen würde. Die Gestaltwandler waren eher schweigsam aber ich brachte es zustande, dass sie gesprächiger wurden. „Erzählt. Wie sieht eure Heimat aus?“, fragte ich Yamato den Anführer der Gestaltwandler. „Es gibt nicht viel zu erzählen. Außerdem wisst ihr schon alles aus der Verhandlung“, wies er mich ab. „Ich möchte es noch einmal von ihnen hören. Bitte erzählt schon“, bat ich ihn darum. Er räusperte sich verlegen. „Unser Land ist ein sehr trockenes Land. Tagsüber ist es heiß und nachts eiskalt. Wasservorräte gibt es aber genügend in unterirdischen Höhlen um uns damit zu versorgen. Unsere Städte sind unterirdisch was uns vor den wechselnden Temperaturen schützt. Wir haben auch ein sehr gutes Schulsystem das mit dem von euch Elfen mithalten kann“, berichtete er. „Interessant. Sagt mal, was habt ihr da für einen interessanten Ring?“, fragte ich neugierig. „Wie ihr wisst können wir Gestaltwandler jede Lebensform nachmachen, Bei uns zeigen wir durch Familien Insignien wer zu wem gehört. Das hier ist mein Familienring“, erklärte er. „Wie macht ihr dass in der Schule? Ich meine wie unterscheidet ihr da die Lehrer mit den Schülern?“, fragte ich verwirrt und stellte mir gerade einen Schüler vor wie er gerade einen Lehrer nachmachte und sich über ihn Lustig machte. „Jeder Schüler trägt ein Armband wo der Deckname und die Klasse darauf stehen“, klärte er mich auf. „Das ist eine geniale Lösung!“, sagte ich bewundernd. Ich erkundigte mich nun wie das Schulsystem überhaupt ablief was er mir geduldig erläuterte. „Nun, unsere Schule und Ausbildung dauert bei uns insgesamt 11 Jahre. Im Alter von 6 bis 14 Jahren was eine Schulzeit von 8 Jahren ergibt wird bei uns die Grundschule besucht. Man lernt dort das Lesen, Schreiben und mindestens eine Fremdsprache. Es gibt des weiteren Sport, Mathe, Völkerkunde wo das Wissen von den Spionen gebündelt vermittelt wird und Verwandlungstraining. Bei werden Kataloge verteilt mit vielen Bildern von Humanoiden Lebensformen und Tieren um dessen Form nachzumachen. Es gibt darüber hinaus Sportunterricht und ein Anfängerkurs für alle in die Schwertkunst.“ Das waren schon einige Fächer, fand ich. „Gibt es da noch etwas besonderes?“ „Das gibt es. Während des Aufenthaltes im Schulgebäude wird von allen erwartet, dass man nie die eigene wahre Form zeigt. Um eine Verwechslung zu verhindern wird von allen erwartet ihre Armbänder mit ihren Namen darauf versehen zu tragen.“ Das machte Sinn. „Im Alter von 14 bis 16 Jahren geht die Ausbildung vonstatten. Es gibt verschiedene Berufe wie zum Beispiel Handwerker, Bauarbeiter, Bauer, Fischer, Spion (Informationsbeschaffung, Sabotage), Attentäter oder Schläfer (Leben ein scheinbares normales Leben bis die Anweisungen auf Anschläge kommen) Es gibt für alle Kampftraining wo verschiedene Waffen verwendet werden z.B: Schwert, Dolche, Äxte, Pfeil und Bogen, und so weiter. Es gibt auch ein Grundkurs in Medizin wo jeder einen Erste Hilfekurs absolviert und die verschiedenen Gifte kennen lernt. Mischlingskinder werden häufig Handwerker, Bauern oder Fischer da sie sich nicht so gut bis gar nicht verwandeln können. Im Alter von 16 bis 17 Jahren findet das Prüfungsjahr statt. Das ist ein spezielles Jahr bei dem der Einsatzort trainiert und geprüft wird. Es gibt drei Prüfungsdörfer dafür und ein Ort in den Drachenbergen. „Faszinierend“, kommentierte ich das. Wir erreichten unser Ziel. Ich betrat nun die unterirdische Stadt. Alles war gut beleuchtet. Ich fragte wie das ging. „Nun es ist so, dass wir Glasfasern haben die das Licht von oben einfangen und nach unten transportieren und die Wände sind mit Phosphor bestrichen weshalb sie nachts leuchten“, erklärte er. In der ersten Woche wohnten wir bei Yamato aber dann fanden wir Taishis Familie. Der erste Kontakt war sehr peinlich da sie alles von mir zu wissen schienen aber ich nichts über sie. Seine Familie war über Taishis Tod sehr traurig aber sie gaben mir nicht die Schuld dafür. Ich erfuhr, dass es Schläfern wie Taishi eigentlich verboten war eine romantische Beziehung einzugehen. Wie gesagt um einen Elfen zu spielen wurden mehrere Gestaltwandler benötigt und diese konnten richtig besitzergreifend sein sodass es immer zum Streit kam mit dem Nachfolger der dann mit der Elfe „verheiratet“ war. Bei Taishi aber machte man eine Ausnahme da er der letzte war der die Rolle einnehmen sollte. Man bot mir sogar an dessen Bruder zu ehelichen. Es war Brauch, dass wenn einer in der Familie starb jemand anderer die Rolle übernahm. Ich lehnte dankend ab. Ferdinand unterstützte mich bei meiner Entscheidung. Erim enthielt sich einer Meinung darüber da er mit der Liebe noch nicht viel anfangen konnte. Mit der Zeit hatte ich ein schlechtes Gewissen das Ferdinand und ich kostenlos bei Taishis Familie wohnten sodass ich beim Kochen und beim Haushaltsputz mithalf. Mit Taishis Mutter vertrug ich mich sehr. Sie sagte mir oft, dass ich eine gute Schwiegertochter abgeben hätte. Mit Taishis Onkel der 51 Jahre alt war und Großvater der 86 Jahre alt war vertrug ich mich auch sehr gut und wir alberten oft miteinander herum. Es war wie in den alten Tagen mit Tiziano mal Zwei. Tashiro also Taishis jüngerer Bruder meinte einmal, er würde verstehen warum sein älterer Bruder sich in mich Verliebt hätte und das ich eine ideale Frau für einen Gestaltwandler abgeben würde. Ferdinand der das hörte begann daraufhin eine lange Debatte darum das es nicht so war. Es war so peinlich gewesen! Erim beteiligte sich nicht bei dieser Sache. Dieser spielte viel lieber mit den Kindern der Gestaltwandler mit denen er oft um die Wette flog. In den folgenden drei Jahren half ich in der Pflanzenzucht aus und arbeitete halbtags als Heilerin. Ferdinand, der auch etwas in der Magie bewandert war, half mir bei der Pflanzenzucht. Erim unterstützte mit die anderen Drachen beim Transport der Baumaterialien. Es stellte sich dabei heraus, als wir die Drachenfrucht einführen wollten, das fast alle Gestaltwandler allergisch darauf reagierten. Ich arbeitete viel mit Irina zusammen. Sie und ich wurden sehr gute Freundinnen und sie verliebte sich nach einer weile in Tashiro was Ferdinand ungewöhnlich glücklich machte. Er bot ihm sogar an den Ringträger zu spielen. Ferdinand und unsere Beziehung änderte sich dann als ein Patient, der regelmäßig wegen Trainingsverletzungen bei mir vorbei kam mit mir sprach. „Du solltest wirklich besser auf dich achten, Yahiko“, belehrte ich wie immer meinen Patienten aber in manchen Dingen war einfach unbelehrbar, was mich frustrierte. „Ich weiß, Violetta“, antwortete er und ließ sich behandeln. Am Anfang ließ er mich nicht an sich ran. Für ihn war ich früher nur eine dumme Elfe gewesen aber als er sah wie gut ich arbeitete änderte er seine Meinung. Als Ferdinand herein kam fragte Yahiko ihn ganz hibbelig. „Darf ich die Hand eurer Schwester?“ „Wie bitte?“, entgegnete dieser verdattert. „Ich fragte, darf ich eure Schwester ehelichen. Es ist so, dass ich schon seit langem in sie verliebt bin aber da ihre Eltern nicht da sind welche ich fragen könnte frage ich nun sie. Also, darf ich?“, kam die hoffnungsvolle Anfrage. Fassungslos sah Ich ihn an. Seit wann hatte dieser solche Gefühle und überhaupt? Ferdinand und ich, Geschwister? Mein Gesicht brannte vor Verlegenheit. „Natürlich dürft ihr es nicht, weil ich sie selber heiraten will. Außerdem sind wir keine Geschwister“, brauste Ferdinand ihn an. „Du willst mich auch heiraten?“, rief ich überrascht. Jetzt beruhigte er sich und errötete peinlich berührt. „Ich habe dir nie etwas gesagt da ich dich nicht bedrängen wollte wegen der Sache mit deinem verstorbenen Verlobten, aber ja ich liebe dich und könnte mir vorstellen eines Tages mein Leben an deiner Seite zu verbringen“, gestand er mir. Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte. „Ich muss darüber nachdenken“, sagte ich nur und war vollkommen überfordert mit dieser Situation. Ferdinand der das merkte verließ den Behandlungsraum. Als auch dieser Gestaltwandler den Raum verlassen hatte beendete ich meine Schicht. An diesen Tag machte ich noch einen Spaziergang und dachte über meine Gefühle für ihn nach. Dabei fuhr meine Hand fuhr zu meinen Herzen. Schon als ich ihn das erste Mal ihn im Garten des Menschenkönig erblickte verspürte ich das Bedürfnis ihm nahe zu sein. Allein seine Nähe reichte mir schon um meine Laune zu heben. Konnte man dieses Gefühl schon als Liebe betrachten? Als wir gemeinsam zu Abend aßen, stellte ich mir vor ihn zu küssen. „Stimmt etwas nicht? Ihr seid heute ziemlich schweigsam“, bemerkte Tashiro. „Es ist nichts“, meinte ich und schaute scheu zu Ferdinand. „Nach nichts sieht es aber nicht aus“, sagte er mit einen verschmitzten Grinsen. „Lass sie in Ruhe“, rief seine Mutter ihn dazu auf damit aufzuhören. Die Tage vergingen. Immer wenn er mich beobachtete richtete sich mein Blick auf ihn. Nach einigen hin und her bat ich ihn darum mit mir die Sterne zu beobachten. Als wir unter dem freien Himmel standen nahm ich seine Hand und hielt diese ganz fest. Taishi hätte sicher nichts dagegen wenn ich mein Leben nun an der Seite dieses Mannes verbrachte. Mit einem scheuen Blick sah ich zu ihm auf. Ehe ich mich versah vereinten sich unsere Lippen im Kuss der Liebe. Nach einem Monat heirateten Ferdinand und ich im Elfenreich. Meine Eltern waren darüber sehr glücklich. Sie befürchteten schon fast, dass ich mich für einen der Gestaltwandler entscheiden würde. Er und ich entschieden uns dafür meinen Namen zu behalten denn der Name Violetta Grünländer gefiel mir überhaupt nicht. Bevor man sich versah war ich von ihm schwanger. Als unsere Tochter die Welt erblickte nannten wir sie Lily. Immerhin brachte uns die Blume zusammen. Während meiner Schwangerschaft besuchten Erim und ich die Zwergen Städte wo wir Siegbald Katzengold trafen dem wir von der Allergie der Gestaltwandler berichteten. Von da reisten wir wieder zu den Gestaltwandlern wo wir uns ein kleines Haus kauften welches wir vom Frühjahr bis zum Herbst bewohnten. Die Wintermonate verbrachten wir im Elfenreich. Königin Wolkenmeer war ganz begeistert von unserer Tochter sodass diese es nicht übel nahm als Lily sie mit drei Jahren zum ersten Mal Oma Rosie nannte, weil sie Königin Rosalie Wolkenmeer nicht aussprechen konnte. Dieser schien es sogar richtig zu gefallen so genannt zu werden. Jetzt waren sechs Jahre vergangen seit unserem Abenteuer mit dem Stein der Macht. Meine Tochter war gerade bei meinem Mann während ich die Schule der Gestaltwandler besuchte. Erim besuchte seine Freunde in den Drachenbergen. Wie bei meinem letzten Aufenthalt in letzter Zeit durchsuchte ich die Bibliothek nach interessanten Büchern. Ich begann nun einige von den Spionage Berichten zu lesen. Dabei fielen mir die b Rei auf. Mit faszinierten Entsetzen las ich über die erfolgreichen Missionen wo er als Auftragsmörder geschickt die Verräter enttarnte indem er sie oft verführte und eiskalt ermordete. Seine Berichte waren in einer fein säuberlichen Handschrift geschrieben ohne unnötige Ausschmückungen. Ich erfuhr so einiges. Er konnte sehr gut zwergisch sprechen wie elfisch. Nur seine Aussprache in der Drachensprache war laut ihm eher nur mittelmäßig. In der Schule war er Klassenbester, was er in einer Randnotiz angemerkt hatte. Er hatte im Lauf der Jahre viele Verstecke geschaffen wo er seine Ausrüstung versteckt hatte. „Dieser Mann hat uns einigen Ärger eingebracht, dabei kam er nur aus einer einfachen Familie“, kommentierte einer hinter mir. Erschreckt drehte ich mich um und sah Yamato den Anführer der Gestaltwandler. „Ja, Rei ist ein wirklich außergewöhnlicher Mann mit vielen Talenten“, stimmte ich ihm zu und legte die Berichte zurück. „Er ist gefährlich“, warnte er mich. „Er hatte uns sehr geholfen und mir mehrmals das Leben gerettet. Früher war ich sogar etwas in ihn verliebt gewesen aber jetzt ist er wohl mit Arashi zusammen und ich bin verheiratet“, erklärte ich ihm. Er sah mich stirnrunzelnd an. „Er hatte wahrlich das Talent die Frauen und Männer um seinen Finger zu wickeln“, sagte er nachdenklich. „Wie heißt er wirklich? Ich meine sie sagten doch einmal zu mir das jeder einen Tarnnamen hat, oder?“, fragte ich ihn neugierig anblickend. Er lachte belustigt auf. „Er heißt wirklich Rei. Mein Bruder machte des öfteren Witze darüber. Es war so das Rei unter den jüngeren viele Bewunderer hatte die mehr über ihn herausfinden wollten und meinen Bruder deshalb ausgefragt hatten.“ Ich konnte mir gut vorstellen das einige ihn bewunderten und hinterfragte das auch nicht. „Ich lebe schon seit sechs Jahren hier und im Grunde weiß ich so gut wie fast nichts über sie Yamato. Bitte erzählt mir von eurer Vergangenheit“, bat ich ihn darum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)