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Die Chroniken der Vier

von
Koautor:  Arane

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Das Leben geht weiter

Kapitel 40. Das Leben geht weiter
 

Arashi:
 

Ich lag auf dem Dach meines Hauses und döste vor mich hin. Es war ein schöner warmer Sommertag. Außerdem hatte ich heute frei. Also warum nicht einmal ein bisschen entspannen und die Sonne genießen? Auf einmal hörte ich wie neben mir ein Vogel landete. Ich rollte mich zur Seite sodass ich ihn sehen konnte. Natürlich war es kein Vogel und ich kannte ihn sehr gut.

„Morgen, Rei. Heute kein Unterricht?“, erkundigte ich mich gähnend. Der Angesprochene verwandelte sich zurück und setzte sich zu mir.

„Nein. Heute nicht und du hast ja auch frei.“

„Du hast dir Frei genommen und schon wieder die Arbeitspläne ausspioniert. Gib es zu.“ Er zuckte mit den Schultern und machte sich nicht einmal die Mühe es zu leugnen.

„Ich bin halt ein Spion. Ich kann nicht raus aus meiner Haut. Hey, wie wär`s mit einen romantischen Abendessen? Nur wir beide.“

„Du kennst mich und du kennst meine Antwort, aber wie wäre es zusammen mit Peter und seiner neuen Freundin etwas trinken?“ Er beschwerte sich nicht. Dieser hatte es nach vier Jahren endgültig aufgegeben. Allerdings hatte er sich auch keine Frau gesucht. Zugegeben war ich auch noch nicht verheiratet und würde es in diesem Jahr auch nicht ändern. Der richtige Mann war einfach noch nicht vorbeigekommen. Vielleicht war ich auch nur zu wählerisch. Ich wollte nur jemanden heiraten für den ich mehr empfand als Freundschaft. Nur so jemanden war ich noch nie begegnet. Irgendwie war ich in dieser Hinsicht genauso naiv wie Violetta. Ich lächelte und spielte ein bisschen mit der Brosche. Ich war immer noch Kommandantin der Stadtwache und ich liebte diesen Beruf. Noch ein Grund warum ich Rei nicht heiraten konnte, auch wenn er mich aufrichtig liebte. Er brauchte eine Hausfrau die brav das Haus sauber hielt und sich um die Kinder kümmerte. Etwas was ich niemals sein würde und auch gar nicht sein wollte.

„Was ist denn so lustig?“, erkundigte sich der Gestaltwandler.

„Ach nichts.“ Plötzlich hörte ich wie jemand mich rief.

„Tante Arashi. Tante Arashi!“ Ich setzte mich auf und sah die beiden Kinder von Nina und Logan. Für die Kleinen war ich ihre geliebte Tante. Die beiden standen vor dem Haus und winkten zu mir rauf. Ich kletterte vom Dach ins Zimmer und rannte nach draußen.

„Hallo ihr Kleinen. Was gibt es?“, erkundigte ich mich grinsend.

„Vater sagt du hast frei. Spielst du mit uns?“, fragten sie wie aus einem Mund. Es waren zwei Halbelfen. Ein für sein Alter großer schwarzhaariger Junge namens Cilian und eine blonde kleine Tochter die Evelyn hieß. Ich hatte die beiden sofort in mein Herz geschlossen.

„Na? Warum fragt ihr nicht einfach mal Onkel Rei ob er mit euch spielt.“

„Nö. Wir wollen mit dir spielen“, beschwerte sich Cilian.

„Wann heiratest du endlich Onkel Rei?“, fragte mich Evelyn und sah mich mit ihren großen unschuldigen Augen an. Ich lachte und strich ihr durchs Haar. Rei tauchte inzwischen neben mir auf.

„Ich würde gerne heiraten, aber eure Tante mag nicht. Wer weiß. Wenn ihr, ihr ein bisschen gut zuredet wird das vielleicht noch etwas“, rief der Gestaltwandler lachend, worauf hin ich ihm meine Faust in den Magen rammte. Die Kinder beachteten das gar nicht sondern bettelten bei mir. Bei Rei konnte ich so ein Verhalten ja nachvollziehen, aber bei den Kindern? Naja. War ja auch nicht weiter wichtig.

„Kommt. Wir besuchen eure Mutter“, schlug ich mit einem Lachen vor.

Die Kleinen quietschten vor Vergnügen und folgten mir zum Haus der beiden ehemaligen Kopfgeldjäger. Nina und ich waren in den letzten Jahren gute Freunde geworden und auch mit ihren Mann verstand ich mich gut. Eine Zeit lang hatte Nina zum Spaß behauptet ich hätte ein Verhältnis mit ihren Mann. Vermutlich weil sie genau wusste dass es nicht so war. Logan gehörte zu der Elfe und er war außerdem viel zu alt für mich. Wir klopften an der Tür und sofort wurde die Tür geöffnet. Wir begrüßten uns mit einer Umarmung schon ehe ich hereingebeten wurde. Auch Rei durfte rein. Die Kinder zogen ihn sofort ins Spielzimmer. Das Haus war nicht überragend groß, doch für die Vier reichte es locker. Auch ich hatte mir ein Haus gekauft und wohnte dort zusammen mit Fenja und Rei.

„Und, schon die passende Frau für Rei gefunden?“, erkundigte sich Nina bei mir.

„Nö, noch nicht. Es ist so schwer eine Frau zu finden die er mag.“ Die Elfe seufzte laut. Zusammen gingen wir in die Küche.

„Schwierig. Solange er nicht an jemanden gebunden ist, wirst du kaum heiraten können.“ Ich runzelte die Stirn und trank einen Schluck.

„Wie meinst du das?“

„Du bist die Kommandantin der Stadtwache von Lumia. Du bist eine super starke Frau und hast massenhaft Verehrer von denen du nur nichts weißt.“

„So? Warum weiß ich nichts davon?“

„Weil ein gewisser Gestaltwandler sie immer verscheucht.“ Wir beide lachten und unterhielten uns über alles Mögliche. Dann kamen die Kinder und beendeten die Unterhaltung. Ich nahm mir vor Rei später darauf anzusprechen, wenn sich eine Gelegenheit ergab. Wir spielten bis es Zeit zum Abendessen wurde. Von Nina und ihrem Mann, der inzwischen heimgekommen war, wurden wir zum Essen eingeladen. Es war ein sehr schöner Tag. Als wir gingen wurde es bereits dunkel. Rei machte sich nicht mal die Mühe, die Vorwürfe zu leugnen. Darum durfte er auch an diesem Tag nicht mitkommen. Wenn ich mich auf den Weg machte um Peter und seine Freundin zu treffen. Die beiden führten eine ziemlich seltsame Beziehung. Der Zwerg war sehr vorsichtig aus Angst es wieder mit einem männlichen Gestaltwandler zu tun zu haben. Dementsprechend vorsichtig war er. Frieda war von seinem Verhalten alles andere als begeistert. Es nervte sie. Außerdem war sie zu Beginn etwas vorsichtig was unsere Freundschaft betraf. Sie verstand nicht wie ein Mann und eine Frau so gut miteinander auskamen ohne ein Verhältnis zu haben. Was sich, aber inzwischen auch wieder gelegt hatte und so kamen wir alle richtig gut miteinander aus. Ich beeilte mich die Taverne zu erreichen, wo ich bereits erwartet wurde. Schon komisch. Egal wie sehr ich mich beeilte, dieser Zwerg war immer vor mir da. Kai konnte nicht erscheinen, da er sich im Dienst befand. Schade eigentlich. Diese Gespräche zu viert oder zu fünft waren immer ganz lustig. Naja, zu dritt würde es auch ein schöner Abend werden. Plötzlich stürmten mehrere maskierte Männer den Raum.

„So wie es aussieht müssen wir unser Bier verschieben“, meinte Peter und hob seine Axt.

„Sieht so aus“, erwiderte ich grinsend. Unser Leben war nicht mehr so aufregend wie vor sieben Jahren, jedoch war es immer noch aufregend genug für meinen Geschmack. Zeit einen neuen Kampf zu gewinnen.
 

Violetta:
 

„Ich lebe schon seit sechs Jahren hier und im Grunde weiß ich so gut wie fast nichts über sie, Yamato. Bitte erzählt mir von eurer Vergangenheit“, bat ich ihn darum. Er zog sich einen Stuhl herbei und setzte sich zu mir.

„Nun gut. Wie mein Bruder besuchte auch ich damals die Militärschule und las mit großen Eifer die Berichte über die Vier Völker. Wir waren damals alles andere als begeistert darüber das sie frei und in Harmonie leben konnten während unsereins immer im Abseits waren mit der Angst behaftet ausgelöscht zu werden wenn wir uns offenbaren würden.

Mein Bruder uns ich gründeten einen Debattierklub, wo wir schon in der Schulzeit eine große Anhängerschaft besaßen. Dies kam durch Flugblätter worin wir unsere Ansichten verbreiteten.“ Er hielt inne und fuhr fort: „Dann geschah etwas was einen großen Umbruch verursachte. Durch einen Vulkanausbruch wurde fast unsere komplette Ernte vernichtet. Das geschah durch ungünstig Winde. Weil wir in Verborgenen lebten gab es niemanden an den wir uns wenden konnten. Da wir mit den Entscheidungen unserer Anführer unzufrieden waren führten wir einen Putsch durch. Nun an der Macht entschloss man die Vier Völker auszurauben um das zu holen was man zum Überleben brauchten und noch viel mehr. Ohne schlechtes Gewissen schoben wir jeweils dem anderen Volk die Schuld zu ohne selber ärger zu erhalten. Wie auch? Keiner wusste mehr etwas über uns. Zu groß war die Schande was was früher geschah.
 

Wir entdeckten die Legende des Steins der Macht wieder für uns.

Es gab zwar einige Agenten welche die Auserwählten beschatteten aber dass nur um Sicher zugehen dass sie die Steine nicht gegen uns verwendeten. Aus den anfänglichen Raubzügen entstand der Plan die Länder soweit anzustacheln sodass sie im Krieg die magischen Artefakte verwenden würden. Im diesen Moment wollten wir sie an uns reißen, doch unser Plan ging nicht so auf wie gedacht. Auch nachdem fast die ganze Königliche Elfenfamilie von uns ausgelöscht worden war.
 

Zu jenem Zeitpunkt stand ich noch ganz auf der Seite meines Bruders. Dies war bis zu dem Zeitpunkt wo wir in den Unruhen die Auserwählte der Menschen entführt und ins Elfenreich gebracht hatten. Sie flüchtete und was wir zum Leben brauchten besaßen wir.Ohne die Möglichkeit jene Kammer noch bald öffnen zu können wollte ich nur noch nach Hause zurück.
 

Ich wendete mich einem friedlicheren Weg zu. So war ich dafür verantwortlich dass die Zwerge sich vom Krieg zurückgezogen um damit das Ende des Krieges einzuleiten. Mein Bruder war alles andere als begeistern von diesen Plänen da sie nicht mit seinen vereinbar waren. Es gab einen Streit mit ihm sodass sich unsere Wege trennten. Mir folgten noch weitere Freunde welche meine Ansicht teilten. Trotz der davon schreitenden Jahre ließ ich meinen Bruder nie ganz aus den Augen. So merkte ich auch wie jener nach Jahren wieder Pläne schmiedete um die magischen Artefakte zu erhalten. Er begann mit der Suche, als er meinte, dass die Auserwählte der Menschen alt genug sei um ihre Kammer zu öffnen. Er heuerte Diebesbanden an um auch nach den anderen Auserwählten zu suchen. Zudem schleuste er wieder Agenten ein. Da er mich nicht vergessen hatte trug er Auftragsmördern wie Rei auf alle zu beseitigen welche versuchten seine Pläne zu vereiteln. Für ihn waren wir nur Verräter. Im Gegensatz zu meinen Bruder wusste ich wo die Auserwählten waren. Naja, bis auf den der Drachen. Ich schickte Beispielsweise meine beste Agentin Irina zu Arashi um sie zu beschützen, immerhin war sie die Tochter jener toten Frau welche mich zur Besinnung brachte.“ Er seufzte traurig.

„Eure Reise begann und ich war sehr besorgt als ich später erfuhr das Rei euch begleitete. Ich hielt mich immer im Hintergrund. Mittels eines Buches in Scire gab ich Arashi einen Hinweis. Das Werk stammte aus meiner persönlichen Sammlung über die Steine der Macht“, offenbarte er mir.

„Sie wusste also wie man damit Gestaltwandler enttarnt?“, fragte ich überrascht nach. Er nickte bedächtig.

„Jetzt bin ich schon seit sechs Jahren der alleinige Anführer der Gestaltwandler. Es gab noch einige Kämpfe wegen des Machtwechsels da nicht alle einverstanden waren mit dem Wechsel. Aber nun herrscht Ruhe. Dank euch haben wir so viel erreicht in den letzten Jahren“, bedankte er sich.

„Das war doch selbstverständlich“, erwiderte ich selbstbewusst.

„Findest du?“, meinte er gedankenverloren.

„Verratet mir. Wie habt ihr euch damals genannt?“, fragte ich wissbegierig.

„Nun am Anfang nannten wir uns ´Die Aufgeklärten´ weil wir glaubten alles zu wissen. Später hießen wir ´Die Befreier.´ doch dann wandte ich mich von ihm ab und nannte meine Gruppe ´Die Gerechten´. Im nach hinein war der Name doch recht anmaßend“, erklärte er verlegen

„Also hieß die erste Gruppe ´die Befreier´ und die zweite ´die Gerechten´?“

„Ja“, antwortete er knapp.

„Mama! Mama!“, rief jemand und ich erblicke meine kleine Tochter.

„Tut mir leid, aber sie wollte unbedingt zu dir“, entschuldigte sich mein Mann. Ich nahm meine Tochter in die Arme.

„Das macht doch nichts“, entgegnete ich gut gelaunt.

„Es ist schön dass wir nun so in Frieden zusammen leben“, bekundete Yamato.

„Ja, da gebe ich ihnen recht. Es ist nur schade dass ihr Bruder sowie Taishi dieses nicht miterleben können“, stimmte ich zu und wurde kurz traurig. Yamato sah mich mitfühlend an da auch er noch im Stillen trauerte.

„Mama, nicht traurig sein“, erklang die besorgte Stimme meiner Tochter. Unwillkürlich fing ich an zu lachen.

„Mach dir keine Sorgen. Wir haben uns. Da gibt es keinen Grund traurig zu sein“, beruhigte ich sie und kitzelte sie durch.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das nächste Kapitel heißt: Eine Vereinbarung Komplett anzeigen

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