Zum Inhalt der Seite

Arcanum

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ava & Aymeric

Ava folgte Aymeric bis in den kleinen Rosengarten, der an den westlichen Flügel des Palastes grenzte. Aymeric blieb für einen Moment stehen, drehte sich zu Ava um und streckte ihr seine Hand entgegen. Ohne groß darüber nachzudenken, ging sie rasch auf ihn zu und legte ihre Hand in seine. Er blickte kurz auf ihre Hand, bevor er sie mit seiner umschloss. Aymerics Gesicht strahlte vor Freude und so tat es Avas nach einem kurzen Augenblick auch. Sie sahen sich tief in die Augen und das einzige was sie gegenseitig in ihren Augen sehen konnten war pure Freude.

Aymeric wandte sich wieder ab und fing an weiter zu laufen. Er zog Ava mit sich mit, die ihm erst etwas unbeholfen hinterher stolperte, bis sie sich an seine Geschwindigkeit angepasst hatte.

Sie liefen eine Weile durch die Parkanlage und entfernten sich immer mehr von dem Palast. Es wurde dunkler um sie herum, da es hier keine Lichter gab und einzig der Vollmond ihnen ab und zu den Weg erhellte, sofern er nicht gerade von einer Wolkenwand versteckt wurde. In ihren Rücken waren die Lichter des Palastes nur noch schemenhaft zu erkennen und bildeten mehr eine einzige Lichtquelle als viele Einzelne. Langsam fragte sich Ava was Aymeric vorhatte, denn es war ungewöhnlich, dass er sowohl seine eigene Veranstaltung verließ, als auch sich so weit in die Dunkelheit begab.

Plötzlich blieb Aymeric stehen und blickte nach oben, als er ihr sagte, sie solle die Versiegelung lösen, verstand Ava nicht was er wollte. Ava blickte zu Aymeric und danach in die Leere, die Dunkelheit, die sich vor ihnen erstreckte. „Dein Bruder hat hier einen Siegelungszauber gewirkt. Es ist Jahre her, seit meiner Krönung war ich nur noch selten hier.“ Erneut blickte Ava zu Aymeric, was ihr diese Worte weiter helfen konnten war ihr nicht klar. Doch Aymeric streckte eine Hand aus, welche hinter einer unsichtbaren Mauer zu verschwinden schien. Erneut sah Ava vor sich in die Dunkelheit und tat dasselbe wie Aymeric. Sie streckte ihre rechte Hand aus. Doch anders als seine wurde ihre nicht von etwas ungewissen verschluckt, doch sie spürte, dass etwas nicht normal war. Sie spürte die Kräfte ihres Bruders. „Der Bereich dahinter ist nur mir zugänglich“, fing Aymeric erneut an und schenkte Ava ein Lächeln, die ihren Blick erneut auf ihn gerichtet hatte. Sie nickte ihm zu und schloss ihre Augen. Sie zog ihre Hand ein wenig zurück, sodass sie die Kraft ihres Bruders nur noch an ihren Fingerspitzen spüren konnte. Ihre linke Hand fing an weiß zu leuchten, sie ballte diese zur Faust und schlug abrupt in die Leere. Ein Lichtstrahl durchfuhr die Landschaft die sich vor ihnen erstreckte. Wie einen Spiegel in dem sich einige Risse einen Weg durchbahnen, war die Landschaft von diesem Lichtstrahl gespickt. Als Ava ihre Augen wieder öffnete und ihre Hände von der Leere nahm, begannen die Lichtstrahlen kurz aufzuleuchten und die Illusion verschwand.

Ein karger Boden mit einigen Kratern erstreckte sich vor ihnen. Einige Meter von ihnen entfern stand ein hoher Turm, auf welchen sich Aymeric zu bewegte. Avas Blick lag noch auf dem Boden, als sie langsam einen Schritt vor den anderen setzte. „Was ist hier passiert?“, sprach sie zögerlich ihre Frage aus und Aymeric antworte nur mit einem schlichten ‚nichts‘, als wäre ihm nicht aufgefallen wie sich der Boden von dem anderen unterschied.

Vor der Tür des Turmes wartete Aymeric bis Ava zu ihm aufgeschlossen hatte. „Keine Fragen“, meinte er, als er die Tür öffnete und hinein schritt. Ava folgte ihm schweigend. Es war schwer etwas zu erkennen, da es keine Lichtquelle gab und der Mond nur durch einige wenige kleine Fenster scheinen konnte. Eine große Wendeltreppe führte an der Wand entlang nach oben. Während Aymeric schon die ersten Stufen hinauf gegangen war, stand Ava noch in der Türschwelle und sah sich um. Es schienen einige Bücherregale in dem Raum zu stehen, welche schon unter Spinnenweben verborgen wurden. Aymeric rief nach Ava und so setzte sie sich in Bewegung und fing an die Treppe hinauf zu steigen.

Nach einer Weile kam Ava auf einer Zwischenebene an. Dort erblickte sie sowohl einen Flügel als auch einen Schreibtisch, auf welchem einige Bücher lagen. Jedoch, anders als im Eingangsbereich schien hier alles frei von Spinnweben zu sein. Bevor Ava den Mund aufmachen konnte um sich zu erkundigen was das hier sei, erinnerte sie Aymeric daran, dass sie keine Fragen stellen sollte. So ging sie weiter die Treppenstufen hinauf.

Während sie sich die Treppenstufen hinauf quälte wollte sie von Aymeric wissen, weshalb sie sich das antuen musste. Er gab ihr nur zur Antwort, dass es sie erfreuen würde. Nicht begeistert von seiner Antwort, ging sie leise fluchend weiter.

Kurz bevor sie oben ankam, meinte sie zu Aymeric, dass sie ihn umbringen würde. Obwohl sie es eher zu sich gesagt hatte, erreichte es dennoch sein Gehör und er fing an darüber zu lachen. Auf die Bemerkung, dass er ihr dabei behilflich sein könnte, bekam er einen bösen Blick von ihr, als sie auf die Aussichtsplattform an der Spitze des Turmes schritt. Eine kleine Mauer von etwa 70 Zentimeter Höhe umgab die gesamte Plattform, an welche Ava schnell ran schritt und in die Ferne blickte. Sie konnte über ganz As’lihan blicken, auch wenn es dunkel war konnte man durch den Vollmond einiges erkennen. Besonders die Lichter der Siedlungen in der Ferne stachen hervor und gaben der ganzen Aussicht eine friedliche Ruhe. Solch einen Anblick über das Kaiserreich hatte sie selten gesehen und ihre Augen fingen an vor Begeisterung zu strahlen. Für solch einen Ausblick hatte sich das ganze Treppen steigen wirklich gelohnt. „Danke“, murmelte sie und blickte nach links, wo sich Aymeric rücklings auf die Mauer gesetzt hatte und sie mit einem Lächeln beobachtet hatte. „Du bist zu leicht zu begeistern“, neckte er sie und schweifte mit seinem Blick ebenfalls kurz über die Lichter in der Ferne.

Ava erfreute sich noch eine Weile an den Lichtern, während Aymeric seinen Blick auf sie gerichtet hatte.

Dann wollte sie von ihm wissen, weshalb er sie hier hoch gebracht hatte, denn allein wegen der Aussicht konnte das nicht sein. Während sie zu ihm blickte, wandte er seinen Blick dem Boden vor seinen Füßen zu. Er schien darüber nachzudenken, wie er am besten anfangen sollte. Nach kurzer Zeit fing er dann erst einmal an ihr Recht zu geben, dass er sie nicht nur der Aussicht wegen hier her gebracht hatte. Daraufhin folgte eine kurze Pause, in der er seine Gedanken ordnete. „Du warst immer an meiner Seite. Von dem Tag an, an welchem ich dich und Aleph in dem Wald getroffen hatte“, fing er an und Ava legte ihren Kopf etwas schief und sah ihn leicht verwirrt an. Ava dachte darüber nach, wie sie Aymeric schon seit knapp 16 Jahren betrachtete. Als einen Freund, der ihr genauso zur Seite gestanden hatte wie sie ihm. Damals war es ein Schock für sie gewesen, als sie heraus gefunden hatte, dass er der zukünftige Kaiser von As’lihan sein würde. Doch ihre Freundschaft hat darunter nie gelitten, sie hatte ihn nie als solchen wahrgenommen. Er war stets ein zweiter Bruder für sie gewesen.

Als Ava noch dabei war ihre Gedanken zu ordnen, stand Aymeric von der Mauer auf und ergriff ihre Hand. Sie blickte zu ihm auf, als er ihren Namen flüsterte und in dem Moment als sich ihre Augen trafen, machte Aymeric vor ihr einen Kniefall. Noch bevor Aymeric etwas sagen konnte weitete Ava ihre Augen vor erstaunen.

„Hiltja Ava Taw… Ava. Ich möchte meine Zukunft mit dir gestalten, wie wir auch schon unsere Vergangenheit gemeinsam gestaltet haben. Darum bitte ich dich, bleib auch noch die Stunden, die wir getrennt voneinander sind, an meiner Seite und werde meine Frau."

Es liefen einige Tränen über ihre Wangen und sie fing an den Kopf leicht zu schütteln. Als sie einen Schritt zurück machte, ließ er ihre Hand los und blickte sie leicht verwirrt an. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und fing dann sanft an zu nicken. Als sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete und sie ein leises 'Ja' von sich gab, sprang Aymeric auf und nahm sie in die Arme.

Als sie dabei waren ihr Versprechen durch einen Kuss zu besiegeln, nahmen sie Alephs aufgebrachte Stimme aus der Ferne wahr. Beide drehten ihre Köpfe zu der Richtung aus der sie seine Stimme hörten und sahen eine dunkle Gestalt durch die Dunkelheit laufen. Aymeric gab Ava einen Kuss auf die Wange, von welchem sie total überrascht wurde und rasch ihren Kopf wieder zu ihm drehte. „Lass uns den schnellen Weg hinunter nehmen“, gab er leise von sich und nahm Ava noch im selben Moment brautmäßig hoch. Sie schrie kurz auf, als sie den Boden unter ihren Füßen verlor, blickte dann aber zu ihm hinauf. Aymeric hatte sich mittlerweile auf die kleine Mauer gestellt und schwarze schimmernde Flügel hatten sich an seinem Rücken gebildet. Er sah kurz mit einem Lächeln zu ihr, bevor er einen Schritt nach vorne machte und hinunter glitt. Sie hatte ihre Arme um seinen Hals geschlungen um sich an ihm festzuhalten. In Windeseile hatte Ava wieder festen Boden unter ihren Füßen und die Flügel an Aymerics Rücken lösten sich Feder für Feder auf. Ava und Aymeric blickten sich tief in die Augen und Aymeric näherte sich ihr etwas, als Aleph plötzlich Aymeric eine Hand auf die Schulter legte. „Shin hat spitz bekommen, was ihr hier getrieben habt.“

Sowohl Aymeric als auch Ava sahen etwas grimmig zu Aleph, der etwas außer Puste zu sein schien. Kurz darauf wurde Ava bewusst, was ihr Bruder soeben von sich gegeben hatte und hakte nach, was es mit der Aussage auf sich hatte. Aymeric hatte keine Lust auf eine Diskussion mit ihr und ging davon, während er Aleph viel Glück wünschte und ihn bat einen neuen Zauber auf das Gebiet um den Turm zu wirken. Etwas verlegen kratzte sich Aleph am Nacken, während er von Ava einen bösen Blick erntete. Doch im nächsten Moment zuckte Ava gelassen mit den Schultern und meinte, dass er hier noch etwas zu tun hätte, während sie sich von ihm wegdrehte und einige Schritte davon ging. Aleph sah ihr verwundert nach, bis sie sich umdrehte und in das Gras setzte. „Du kannst es mir ja erklären, sobald du mich zu ihnen begleitest“, gab sie mit einem schelmischen Lächeln von sich und gab ihm mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er seiner Arbeit nachgehen könnte. Kurz verdrehte Aleph seine Augen, machte sich dann aber daran einen neuen Zauber um den Turm zu wirken.

Er nahm etwas Erde in die Hand und stellte sich auf das Gras, wo sich der karge Boden mit der saftigen Wiese traf. Er murmelte etwas vor sich hin, bevor er die Erde, welche nun wie kleine Glühwürmchen zu leuchten schien, aus seiner Hand hinunter rieseln ließ. Als die leuchtende Erde komplett aus seiner Hand verschwunden war und erneut auf dem Boden lag, verschwand der karge Boden und der Turm erneut hinter einer Fassade, die die Landschaft unweigerlich fortführte. Ava stand auf und war erstaunt darüber, wie schnell Aleph solch einen Zauber vollziehen konnte. Aleph meinte nur, dass es selbst für Meister der Zauberkunst, wie sie und ihn, noch immer vieles zu lernen gibt. Nicht sonderlich begeistert über seine Aussage, fing sie wieder damit an wissen zu wollen was es mit Aymeric und Shin auf sich hatte.

Während sie sich auf den Rückweg zum Palast begaben, erklärte Aleph ihr, dass fast die komplette Einheit wusste, was Aymeric sie vorhin gefragt hatte. Scherzhaft gab er noch den Kommentar hinzu, dass sie sogar Wetten abgeschlossen hatten, wann Aymeric es endlich tun würde, da er es schon länger vor gehabt hatte. Über diesen Kommentar war Ava nicht sonderlich begeistert und wollte wissen ob sie wirklich die Einzige war, die nichts davon gewusst hatte. „Eine Handvoll, inklusive Shin, wurde unwissend gelassen“, fing Aleph an zu erklären, „wobei man dazu sagen muss, dass der Großteil es nur per Zufall heraus gefunden hatte. Aymeric hatte es zuerst nur Milan und mir anvertraut.“ Als Ava dann wissen wollte, was es mit Shin auf sich hatte, meinte dieser nur, dass sie es selbst herausfinden sollte. Aleph wusste das sich die Truppe auf das Trainingsgelände zurückgezogen hatte, also gingen sie zu diesem. Jedoch lies Aleph seine Schwester darüber im Unklaren, weshalb sie sich dorthin begaben. So nörgelte sie etwas herum und versuchte aus ihm heraus zu bekommen, weshalb sie sich zum militärischen Trainingsgelände begaben.

Nachdem der Klang zweier aufeinander prallende Klingen zu vernehmen war, meinte er, dass sie sich selbst anschauen sollte, was hier stattfand.

Sie liefen ein kurzes Stück, bis sie an die Stelle kamen, an der Fackeln in den Boden gesteckt waren und Aymeric den langsamen Schwerthieben von Shin ausweichte. Die anderen Männer die zur Einheit gehörten hatten sich etwas abseits auf den Boden gesetzt, tranken ihren Alkohol und feuerten sowohl Aymeric als auch Shin an.

"Mehr hast du nicht drauf?", provozierte Aymeric seinen Gegner grinsend.

"Bewech disch... nisch sooooo... viiel.", ertönte die Stimme von Shin.

Nachdem sie die Situation kurz beobachtet hatte, schlug sich Ava eine Hand vor den Kopf. „Wie alt sind die Beiden? Vier?“, sprach sie die erste Frage aus, die ihr in den Sinn kam. Aleph neben ihr zuckte nur mit den Schultern und meinte zu ihr, dass sie ja unbedingt hier her wollte. Er war dabei sich umzudrehen und zu verschwinden, als er von ihr am Handgelenk gepackt wurde. Finster sah sie ihn an und gab ihm den Befehl, das Spektakel hier zu beenden. Sein Blick schweifte über die Gesichter der hier anwesenden. Er gab zu bedenken, dass sich Aymeric ja selbst darauf eingelassen habe und das nicht verhindert hatte. Ihm kam es so vor, als hätten alle beteiligten sichtliche Freude daran. Nach seinen Worten Blickte sich Ava abermals um. Die betrunkene Meute am Boden lachte gelassen und selbst Aymeric schien keineswegs besorgt oder angespannt. Nur Shin schien aus der Reihe zu fallen, mit seinem ernsten Gesichtsausdruck. Aleph riss sich von ihr los und meinte zu ihr, dass er jetzt gehen würde. Doch noch bevor er einen Schritt machen konnte wollte sie von ihm wissen worum es eigentlich ging. Seufzend legte er eine Hand auf ihren Kopf und meinte, dass es um sie ginge, aber wenn sie mehr erfahren wollte, sollte sie die Beiden Streithähne fragen. Damit entfernte er sich einige Schritte und lief Richtung Tor zurück.

Ava wollte sich das Ganze noch ein wenig anschauen, bevor sie etwas unternahm und ging auf die Männer zu, die am Boden hockten. Als diese sie bemerkten wurde sie freudig und lautstark begrüßt. Milan packte sie an der Hand, zog sie zu sich hinunter und legte dann seinen Arm um ihre Schultern. Als Aymeric und Shin, das Gebrüll der Männer wahrnahmen, blickten sie Beide zu ihnen und entdeckten Ava mitten drin. Shin stürmte auf Milan zu. „Fffoooten weg, Milan!“, brüllte er und hielt die Spitze seine Klinge an Milans Kehle. Dieser nahm sofort den Arm von Ava weg und hob seine Hände hoch. Im selben Moment drückte Aymeric seine Klinge in Shins Rücken und meinte, dass er nun gewonnen hätte. Rasch drehte sich Shin um und widersprach ihm.

"Shin ist der Meinung, Aymeric sei kein guter Partner für dich und will dich ihm nicht überlassen", erklärte Milan, als er Avas verwirrten Blick bemerkte.

Noch bevor Ava etwas dazu sagen konnte fing Shin an herumzubrüllen, dass ihr Bruder sie nicht gut genug behüten würde und er diese Rolle eben übernahm.

"Ihr Bruder hat nichts gegen Aymeric, so wie du!", ertönte Alephs Stimme aus der Dunkelheit und alle Männer fingen an zu lachen. "Du überlässt sie einfach so, solch einem Möchtegern Prinzen?", schrie Shin in die Dunkelheit, da er Aleph nicht sehen konnte. Aymeric gab daraufhin kurz zu bemerken, dass er das mal überhört haben wolle und Alephs Stimme erklang erneut, mit der Bemerkung, dass er nur einen sehe, der geeigneter wäre. Woraufhin Shin stolz den Kopf erhob, in der Hoffnung er sei in Alephs Sicht doch besser als Aymeric. Doch sein Stolz wandelte sich schnell in Groll um, als er Milans Namen von Alephs Stimme vernahm. Und erneut wurde Milan die Klinge an den Hals gehoben. Dieser grinste nur und provozierte Shin mit der Aussage, dass er einfach nur kindisch sei. Bevor alles nun aus den Fugen geriet sprang Ava auf, nahm Shin das Schwert aus der Hand und verlangte das von Aymeric. Sie sprach ein Machtwort aus, dass es für heute genug sei und alle in ihre Zimmer verschwinden sollten. Ohne großes Gemecker nahmen die Männer ihre Sachen in die Hand und liefen los Richtung Palast. Milan und Aymeric blieben vorerst bei Ava stehen und blickten der Meute hinterher wie sie langsam in der Dunkelheit verschwand. Sie drückte Milan die beiden Schwerter in die Hand und bat ihn diese mitzunehmen. Als Milan sich auf den Weg machte, erschien Aleph aus der Dunkelheit und wurde von Aymeric erst einmal freudig begrüßt. Ava wollte von ihrem Bruder wissen, weshalb er denn noch hier sei, immerhin wollte er sofort wieder gehen. Eine Antwort blieb ihr vorerst verwehrt, denn Aymeric ergriff das Wort und wollte wissen ob Ava nun mit in sein Schlafzimmer kommen würde. Aleph schlug sich eine Hand vor den Kopf, während Ava verlegen zu Boden blickte. Kurz darauf erntete Aleph einen fragenden Blick von Aymeric.

"Bitte, erzähl mir nur nichts.", bemerkte Aleph mit einem Schulterzucken und machte sich ebenfalls auf den Weg zurück zum Palast. Ava und Aymeric blickten ihm schweigend nach. Er nahm ihre Hand und setzte sich ebenfalls in Bewegung das Trainingsgelände zu verlassen. Sie lief etwa einen halben Schritt hinter ihm und blickte zu Boden. Eine ganze Weile schwiegen sie sich an, bis Aymeric anfing sie zu beruhigen. "Nur weil ich das Einverständnis deines Bruders habe, übergehe ich nicht deine eigene Meinung." Sie blickte vom Boden zu ihm auf und wollte wissen von welchem Einverständnis er sprach, doch er lachte nur über ihre Naivität.

Bis sie am Palast angekommen waren, vernahmen sie die Kirchenglocke aus der Ferne, die zwei Mal schlug. Er brachte Ava zu dem kleinen Nebengebäude, in welchem ihre Einheit untergebracht war. Jeder hatte dort ein eigenes Zimmer, das sie eigentlich nur zum Schlafen benötigten, da sie selten im Haus blieben und meist auf dem Trainingsgelände anzutreffen waren. Sie blieben vor der Eingangstür stehen, Aymeric gab ihr einen Kuss auf die Stirn und erinnerte sie daran, dass sie morgen einen Termin hatte. Zögerlich öffnete sie die Tür und verabschiedete sich von ihm.

Während sie zu Bett ging, setzte er sich auf das Dach seines Palastes und sah dem Mond beim Wandern zu.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück