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Molodaya Lyubov'

von

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Auf der Comic Con: Teil 1

 

 

 

 

 

Der Wecker klingelte um 6 Uhr morgens: Und das an einem Samstag. Doch beim Aufwachen überkam Naruto eine Welle von Euphorie. Die Weckmelodie der Tardis aus der Serie „Doctor Who” wurde lauter und lauter, bis er noch im Halbschaf sein Handy unter dem Kissen hervorzog und ihn ausmachte. Noch vier Stunden bis zur Comic Con!
 

Voller Aufregung verging seine Müdigkeit. Er war so aufgeregt, dass er nicht schlafen konnte, und noch bis tief in die Nacht am PC hockte. Dabei durchstöberte er ältere Tweets von Susanoo um vielleicht etwas mehr über ihn herausfinden zu können. Aber seine Informationen blieben die selben. 
 

Nach seiner Antwort tauschten sie noch einige Zeilen miteinander aus. Naruto wollte auf keinen Fall irgendwelche Rechtschreibfehler machen oder zu aufdringlich rüberkommen. Also saß er mehrere Minuten lang vor dem PC und formulierte seine Sätze aus, die er auch noch an Sakura zum Beta-Lesen schickte. 
 

Als Treffpunkt vereinbarten sie Halle 6, an dem Stand der Gaming-Website für die Susanoo mit seinem Blog jobbte. Jetzt wusste Naruto nicht ob er da auch bleiben müsste und, sozusagen, den Stand präsentieren, oder ob er als Besucher da sein würde und rumlaufen könnte. Vielleicht würde er auch zu beschäftigt sein und hätte gar keine Zeit für ihn! Naruto war da ganz bestimmt nicht der Einzige, der ihn treffen möchte …. 
 

Mit diesem Gedanken drehte er sich mit dem Gesicht aufs Kissen. Viele möchten ihn treffen, klar. Und erst jetzt dachte Naruto daran, dass nicht nur er ihm eine Nachricht geschrieben hatte. Es haben sich bestimmt schon Hunderte bei ihm gemeldet gehabt, die sich nach seiner Anwesenheit erkundigt hatten. Im Endeffekt ist er da doch nur einer von vielen. 
 

Er wollte keine bedrückenden Gedanken mehr darüber verlieren und zwang sich daher aus seinem warmen Bett. Sakura und Kiba würden in einer Stunde da sein um sich fertig zu machen. Sakura hatte Kiba dazu überredet mich ihr zusammen zu cosplayen, da Kiba das Aussehen dafür hatte. Also wurde er dazu rekrutiert Peter Parker aus Spiderman zu sein. Sakura ging als Gwen Stacy. Nicht als Mary Jane, die mochte sie nicht. Nur Gwen Stacy war die einzig Wahre für Peter Parker. 
 

Im Badezimmer angekommen schaltete er das Licht ein und betrachtete sich im Spiegel. Diese Augenringe … wäre er doch nicht bis spät in die Nacht wach geblieben. Sakura meinte sie hätte etwas gutes dagegen, wie man sie abdecken könnte … Concealer hieß es, oder so. Hoffentlich würde es auch seine Arbeit machen. 
 

Die Haare waren so wie immer, und das war auch gut so. Zum Glück brauchte er keine Perücke, sowie Sakura. Er hatte die blonde Perücke ein einziges Mal aufgehabt und es hat direkt gejuckt und gedrückt. Sowas könnte er sich nicht geben. Ein Glück bestätigte Jiraiya das Aussehen Naruto Musasabis bei einem Interview … 
 

Gut, die Augenringe werden abgedeckt, das Haar bleibt so wie es ist, die Sommersprossen kann Sakura überschminken und diesen fetten gut sichtbaren Pickel zwischen den Augenbrauen auch. Er wusch sich das Gesicht und griff nach der Zahnbürste. Etliche Szenarien spielten sich in seinem Kopf ab, wie das Treffen verlaufen könnte. 
 

Es war ihm total egal, wie Susanoo aussehen würde. Hauptsache er würde nett zu ihm sein, das schätzte Naruto am meisten. Ob er vielleicht auch mit ihm rumlaufen könnte auf der Convention? Wobei, nein. Bei dem Gedanken fühlte er sich wie ein Hund, der vorhatte ihm auf Schritt und Tritt zu folgen. Obwohl, nicht Hund – eher ein Fanboy. Das war das Wort 
 

Auf keinen Fall wollte er ihn belästigen oder dergleichen. Beim Ausspucken der Zahnpasta erkannte er Blut, und checkte ganz schnell sein Zahnfleisch. Anscheinend war er so tief in Gedanken gewesen, dass er sich vor Aufregung zu fest die Zähne geputzt hatte. Nach dem Auswachsen wischte er sich noch die restliche Zahnpasta weg und- 
 

„Fuuck! Oh mein- was zur-” Ihm fehlten die Worte, als er sich genauer im Spiegel betrachtete.
 

„Aaahhh! Wo kommst du denn auf einmal her!” Und endlich den Pickel realisiert hatte. 
 

„Schatz? Alles okay bei dir da drinnen? Ich komme rein, okay?”
 

„Sieh mich nicht an, ich bin verunstaltet!”
 

„Was ist denn los?”
 

Er hielt sich die Hände vor die Stirn als er sich vor seiner Mutter umdrehte. Dann setzte er eine verzweifelte Schnute auf und entblößte den Pickel. „Mein Leben ist zu Ende.” 
 

„Was? Diese Aufregung am Morgen nur wegen eines Pickels? Außerdem hattest du doch schon welche gehabt.”
 

„Ja, aber die waren nicht da an so Tagen wie heute wo ich irgendwo unter viele Menschen muss und auch noch jemanden treffen werde, argh! Der kommt so ungelegen!” 
 

„Schatz, du übertreibst. Jeder bekommt Pickel in deinem Alter, Junge und Mädchen.”
 

„Was, echt? Und Mädchen? Das ist ein Mythos, Mädchen kriegen keine Pickel, ihre Haut ist so rein, sanft und weich wie ein Babypopo! Mädchen kacken auch nicht, das ist eine Lüge!”
 

„Naruto”, Kushina wollte gerade etwas sagen, doch musste kurz wegen des Humors ihres Sohnes lache. „Sakura kommt doch gleich, die kann ihn dir überschminken … ich geh euch Kindern jetzt Frühstück zubereiten.”
 

Seine Mutter hatte natürlich Recht. Aber in so einem Alter war es normal wegen solcher Dinge zu übertreiben. Und darüber hinaus – in egal welchem Alter. Pickel waren die Hölle. 
 

 


 


 

„Hör auf dich im Rückspiegel zu betrachten, den Pickel sieht man nicht”, versuchte Sakura ihn zu beruhigen, und drehte seinen Kopf weg.
 

„Doch, den sieht man voll, ich bin ein richtiges Einhorn, alter.”
 

„Hahahaha!”, lachte Kiba auf dem Beifahrersitz. Seine Schwester Hana saß am Steuer und musste ebenfalls schmunzeln. „Chill mal, Diggah. Weißt du noch, als ich Norbert auf der Nase hatte?”
 

Naruto und Kiba brachen in Gelächter aus. Kibas erster Pickel war ein Riese auf der Nase gewesen. Er wurde von Tag zu Tag größer, und ging einfach nicht weg. Egal welche Cremes ihm die Mädels gaben. Sie gaben seinem Pickel den Namen Norbert, und integrierten ihn in den Freundeskreis der Jugendlichen. Doch direkt danach verschwand Norbert eines Tages, und sie waren alle sehr traurig über Norberts Verlust. 
 

Hana setzte die Freunde vor der Kongresshalle-Konohagakure aus, und fuhr davon. Sie zückten ihre Tickets hervor und gingen an der langen Warteschlange vorbei zum VIP-Eingang. Denn Jiraiya hatte für sie extra VIP-Tickets besorgt, da er zu einem Stand bezüglich seiner Werke eingeladen war, und später noch Interviews geben würde und Fragen beantworten. In den nächsten Teil seiner Flirtparadies-Reihe konnte man heute schon reinlesen. Veröffentlicht wird die komplette Ausgabe erst nächste Woche. 
 

Es ging nicht nur um Comics auf dieser Veranstaltung. Getarnt wurde sie zwar als Comicbuch-Ausstellung, doch war es allgemein auch eine Buchmesse, mit überwiegendem Comic-Anteil. So lockte man viele junge Menschen an, die sich oft in der Halle für Literatur verirrten, mich Büchern. Büchern ohne Bilder! Ohne Sprechblasen! Nur Wörter. Schwarz auf weiß. 
 

Die Freunde zeigte ihre Tickets vor und wurden reingelassen. Naruto trug sein Cosplay und musste alle paar Sekunden Sakura für ihre Arbeit loben, denn sie hatte seine schlechte Haut tatsächlich gut überschminken können, und generell noch einige Einzelheiten zugefügt, um seinem Charakter ähnlicher zu sehen. In dem Fall erwachsener – schließlich hatte Naruto leider noch das Gesicht eines Milchbubis. 
 

 


 


 

„Entschuldigung, könnte ich ein Foto mit dir machen?”
 

„Ugh, ja klar!” Verzweifelt schaute sich Naruto um und im nächsten Moment nahm ihm Sakura bereits seine Tasche ab, damit er mit einer Besucherin ein Foto machen konnte. Sie machten ein Selfie zusammen und sie lobte sein Cosplay. 
 

„Das sind deine echten Haare, oder?”
 

„Jaja, Haare aus biologischem Anbau, hehe.”
 

„Ah, finde ich so super von dir! Ich hab schon einige Naruto Cosplayer gesehen, die ihre Perücke mit Haargel und Haarspray so dermaßen vollgeklatscht hatten um diese Spitzen zu bekommen! Das sah da nicht besonders hübsch aus …”
 

„Glaub ich dir, hab ich früher auch oft beobachtet! Er hat einen Wirbelsturm auf dem Kopf und keine-”
 

„Keine Igelfrisur!”
 

„Genau! Hahaha!”
 

Sie lachten und lästerten noch ein bisschen, bis ihm Sakura seine Tasche wieder übergab. Er verabschiedete sich von der Besucherin und ihrer schüchternen Freundin, mit der er auch noch ein Bild gemacht hatte. Zusammen spazierten sie durch die Convention und hielten an mehreren Ständen. 
 

„Fick mich hart, alter! Das sind die Alien-Comics!”
 

„Wo?!”, schrie Naruto viel zu laut und verschreckte dabei einige Sailor Moon Cosplayer. „Upps ...” Er schluckte. Naruto sollte tatsächlich mehr auf seine Lautstärke achten. Sonst vertreibt er Susanoo genauso wie die armen Outer Senshi Cosplayer. 
 

„Junge, ich bin seit Alien: Covenant immer noch so fucking hyped, alter.”
 

„Same. Wir sollten die Reihe nochmal gucken, meinst du nicht? Ey, Sakura?”
 

Diese schaute sich gerade eine überaus teure Xenomorph-Actionfigur an, und verzog dabei leicht das Gesicht. Dann wandte sie sich den Jungs zu. „Was gibt’s?”
 

„Wir wollten die Alien-Filme nochmal gucken. Bist du dabei?”
 

„A-Also ...”, stotterte sie. Achja stimmt …
 

„Oh, voll vergessen, Kindheitstrauma.” Naruto und Kiba seufzten. Sie hatten total vergessen, dass Sakura den ersten Film heimlich gesehen hatte, als ihr Babysitter romantischen Besuch mitnahm. Seitdem hatte sie unglaubliche Angst vor den Xenomorphen, und die Jungs waren mit ihrem Hype somit alleine. 
 

Beide kauften sich den ersten Comic. Das musste sein. Sehr spät kamen die Alien-Comics auf deutscher Sprache raus. Und der alte, realistische Zeichenstil gab ihnen die passenden Vibes. 
 

„Boah, die Xenomorphe sehen lowkey aus wie Venom aus Spiderman, Oder, Saku- Achja”, flüsterte Kiba gegen Ende zu Naruto. 
 

Auch von Sakura und Kiba wollten einige Bilder machen. Kiba machte sich ziemlich gut als Peter Parker, und Sakura als Gwen Stacy erst recht. Naruto sah auch einige andere Naruto Musasabi Cosplay, doch er fand sich immer noch viel besser. Vor allem Sakura sprach ihm gut zu. Nicht nur, weil sie sein Make-Up gemacht hatte, sondern auch seinem Cosplay den letzten Schliff mal hier mal da verpasst hatte. Stattdessen kamen diese Cosplayer auf ihn zu und baten ihn um ein Bild. Das war natürlich sogar für ihn ein großer Ego-Puscher. Sogar der Pickel war vergessen. 
 

 


 


 

Sie machten eine Runde um jede Halle. Außer der Halle, wo Susanoo seinen Stand hatte, und wo die Literaturmesse war. Trotzdem hatte er Jiraiya versprochen, da heute noch aufzutauchen um ihm Hallo zu sagen. Das würde er sowieso irgendwann gegen Ende tun. 
 

„Wann triffst du den Typen eigentlich?”, fragte Kiba, und zückte sein Portemonnaie heraus um sich die unverschämt überteuerten Nudeln zu kaufen, da sie mittlerweile vom vielen gehen Hunger bekamen.
 

„In Halle 6 so gegen 14 Uhr. Uhm ..”, er schaute auf seine Handyuhr. Das wäre in knapp einer Stunde. „Oh mein Gott. Sieht man das Horn noch?”, fragte er Sakura.
 

„Naruto, wenn ich nicht wissen würde, das da ein Pickel-”
 

„Horn.”
 

„-ist, dann … uff”, sie seufzte, und musste wegen ihrem besten Freund lachen. „Kiba, sag doch auch was. Sag ihm, dass alles in Ordnung ist mit seinem Gesicht.”
 

„Junge”, sagte er, und schob sie eine Ladung Nudeln in den Mund. „Schwör.” Er kaute, schluckte, und zeigte mit der Gabel auf Naruto. „Würde dein Gesicht lecken, alter. So gut siehst du aus. No homo.”
 

„No homo”, fügte Naruto hinzu, und die Freunde mussten lachen. Mit den überteuerten Nudeln gesellten sie sich zu Cosplayern aus Avatar – Herr der Elemente. Mit denen versank Naruto in ein Gespräch und diskutierte über die Comics, die nach dem Serienende fortgeführt wurden. 
 

„Ich musste zweimal lesen um zu verstehen, was denn jetzt mit Zukos Mutter passiert ist-”
 

„Oh Mann, wir auch!”, antwortete der Zuko Cosplayer. 
 

„Das hat mich damals als Kind richtig fertig gemacht bei der letzten Folge, wo Zuko nach seiner Mutter fragte und keine Antwort bekam.”
 

„Empfand ich auch so”, sagte Zukos Nachbarin, die Katara darstellte. 
 

„Ich dachte wirklich das Zuko und Katara zusammenkommen. Die hatten mehr Chemie als Aang und Katara, finde ich.”
 

Die Augen der Katara glänzend und der Zuko schob sich schmunzeln eine Pommes in den Mund. Jetzt drehte sich die Toph und Azula Cosplayerin um. 
 

„Kataang”, sagte die Toph. 
 

„Zutara.” Die Azula klaute der Toph ihre Pommes. 
 

„Zutara. Schatz?”, meldete sich die Katara, und blickte zum Zuko, der anscheinend auch ihr fester Freund ist. 
 

„Kataang”, sagte er amüsiert. Die Katara haute ihm leicht gegen den Oberarm. 
 

„...Zutara”, antwortete nun auch Naruto. Die Azula und Katara gaben ihm beide ein High Five. Kiba nahm das ganze Szenario gar nicht wahr, er aß seine Nudeln und blätterte ihn den Comics herum, die er gekauft hatte.
 

„Ey Sakura, warst du ein Kataang oder Zutara Shipper? … Oh.”
 

Sakura war ebenfalls beschäftigt. Sie bestaunte wie ein kleiner Stalker die beiden Yoonbum und Sangwoo Cosplayer aus Killing Stalking einem südkoreanischen Manhwa. Naruto wusste worum es ging und hatte sich mit Kiba bereits das Hashtag dazu auf tumblr angesehen, doch konnte die beiden Jungs überhaupt nicht nachvollziehen, wie man auf so etwas stehen konnte. Und noch schlimmer – wie man solch ein überaus krankes Verhalten shippen konnte. Er ließ Sakura dennoch weiterhin die beiden Cosplayerinnen bewundern, die die waren wirklich gut. 
 

 


 


 

„Oh Mann.” Naruto schluckte schwer, als sie vor dem Eingang von Halle 6 standen. „Ich hab so Schiss, alter.”
 

„Zieh jetzt nicht den Schwanz ein. Lass jetzt hin und sag ein Hallo oder so.”
 

„J-Ja, nein. Ich wollte eigentlich mit ihm ein Gespräch führen über dies das.”
 

„Ananas. Ja dann rede doch mit dem über dies das.”
 

„Ananas”, fügte Naruto hinzu, und wich dem großen Messer eines Pyramid Head Cosplayers aus Silent Hill aus.
 

„Aber wenn der doch zu tun hat?”
 

„Keine Ahnung, dann frag ob du später ihn treffen könntest.”
 

„Kiba, das ist nicht so einfach”, mischte sich nun Sakura ein. „Er hat bestimmt viel zu tun am Stand der Website. Schließlich ist sie sehr beliebt und er kann da nicht einfach so weg. Das tut jetzt vielleicht etwas weh zu sagen, aber Naruto ist da ganz bestimmt nicht der Einzige, der ihn treffen möchte. Tut mir leid, Naruto.”
 

„Ach, kein Problem, ich wischte mal eben das Blut weg, welches aus meinem Herz kommt. Nein Sakura, du hast völlig Recht. Daran habe ich heute Morgen auch gedacht”, flüsterte er gegen Ende. 
 

Sie betraten Halle 6 in der sich überwiegend Aussteller befanden und viel Werbung gemacht wurde. Die Stände schauten sie sich nicht genau an sondern gingen straight zu dem Stand der Website, für die Susanoo schrieb. Sie fanden den TEAM TAKA-Stand, an dem viele Besucher standen. Er und Kiba fingen direkt an zu zappeln, als sie Suigetsu erkannten, der zu den Youtubern Die sieben Shinobi-Schwertkämpfer gehörte, die für TAKA die neusten Games testeten. 
 

Er quetschte sich mit seinen Freunden durch die Menge. Am stand waren mehrere Personen beteiligt. Alle trugen Namensschilder mit dem Namen, unter dem sie bekannt waren. Er sah zum ersten Mal das Gesicht von KA-RIN! Einer Autorin von TAKA, die sich besonders auf Spiele für die Nintendo-Konsolen spezialisierte. Diese lächelte ihm zu. 
 

Sie teilten Flyer und einige noch unveröffentlichte Artikel über noch unveröffentlichte Spiele aus, damit die Besucher sich jetzt schon einen Einblick verschaffen konnten. Kiba und Naruto griffen sich ein Exemplar. Ein Review über das Spiel The Evil Within 2 welches in knapp einem Monat auf den Markt kommen sollte. Dieser Artikel wurde von keinem anderen verfasst, als Susanoo, der schon wenige Tage zuvor auf das Spiel aufmerksam gemacht hatte, und generell als die Verkündung eines folgenden zweiten Teils kam.
 

„Besser als sein Vorgänger.” 
 

„Huh?” Naruto blickte auf und schaute in die Augen eines der Mitarbeiter. Sein Blick wanderte auf dessen Namensschild und sein Herz machte einen Hüpfer.
 

„Jedoch konnte man in den drei Jahren eine Menge verbessern, Design und Technik betreffend.”
 

„U-Uhm ...” Naruto wusste gar nicht, was er antworten sollte. Währenddessen las Kiba einfach weiter den Artikel vor sich her, während Naruto in das dunkle Augenpaar vor ihm schaute, welches sich hinter den sauberen Gläsern einer Gucci-Brille befand. 
 

„Hast du schon das Let's Play zum Spiel gesehen?”
 

„A-Also, n-nee. Doch! Ich hab-” Weiter kam er nicht. Er musste schlucken, da sein Mund viel zu trocken war. Zwei dunkle Haarsträhnen umrahmten das schmale Gesicht seines Gegenübers, und die wohlgeformten Augenbrauen gingen verwundert in die Höhe. 
 

„Du bist Kurama?”
 

Naruto Herz machte einen Hüpfer. Sogar Kibas Blick wanderte vom Artikel hoch zu Naruto. Naruto blickte zum Namensschild des jungen Mannes und dachte in Ohnmacht zu fallen. Das war er. Susanoo, welcher sich direkt wieder umdrehte, und zu seiner rothaarigen Kollegen ging. Er nahm das Namensschild von seinem dunkelblauen Hemd ab und übergab es ihr. Dann flüsterte er ihr noch etwas in Ohr und sie nickte. 
 

Er fasste unter den Tresen und nahm eine Ledertasche hervor. Dann verließ er den Stand und ging auf Naruto zu. „Fuck. Fuck, das ist er, Kiba, Kiboi, Kibbels!” Er rüttelte an Kibas Schulter, welcher direkt wieder in einen anderen Artikel vertieft war. 
 

„Ja, dann viel Spaß, oder brauchst du mich als mentale Unterstützung?”
 

„Kiba, ich kack mir gleich in die Hose. Scheiße, ich glaub ich bekomme vor Aufregung Durchfall!”
 

„Dann mach diese Atemübungen die Schwangere machen, oder so.”
 

„Scheiße, wie gehen die? Sakura!” Diese stand am anderen Ende des Standes und unterhielt sich mit Ka-Rin! 
 

„Kacke.” Naruto fing an zu schwitzen. Nur noch wenige Meter, dann würde Susanoo vor ihm stehen. Er spürte, wie rot seine Ohren waren. Hoffentlich war sein Gesicht nicht rot! Und die Schminke erledigte ihren Job. Und hoffentlich pulsierte der Pickel nicht so krass. Heilig Scheiße! Er hatte sein Horn auf der Stirn total vergessen! Was denn es so hart pulsieren würde, dass es platzt? Und er damit Susanoos Brille bespritzt? Er fand sich bei den Gedanken schon widerlich genug. Von diesem Gedankengang müsste er Kiba unbedingt später erzählen. 
 

Fuck, und was hatte er vorhin gemacht? Diese dämliche Stottert. Jetzt dachte Susanoo bestimmt, Naruto sei sprachbehindert. Einen tollen ersten Einblick hat er da geliefert … das war peinlich. Einfach überaus peinlich gewesen, dabei konnte Naruto auch in Notsituationen labern wie ein Wasserfall. Er hatte nicht einmal Zeit zum Überlegen, da Susanoo bereits vor ihm stand. 
 

Er war um einen Kopf größer als Naruto. Dieser musste zu ihm hochschauen. Er trug eine schwarze Brille von Gucci, ein dunkelblaues Hemd, eine schwarze Jeans und weiße Y-3 Sneaker von Yohji Yamamoto. Seine linke Hand ruhte auf seiner Umhängetasche. Unbemerkt zwickte Kiba Naruto von hinten, um diesen in die Realität zurückzuholen. 
 

„Warum-”, setzte Naruto an, und achtete dabei auf seine Lautstärke. Er wollte ihn auf keinen Fall damit abschrecken. „Also- bist du jetzt nur wegen mir gegangen o-oder …?” Naruto wusste nicht, wie er den Satz beenden sollte. Doch Susanoo verstand worauf er hinaus wollte. 
 

„Meine Schicht ist zu Ende.”
 

„A-Achso.”
 

Peinliches Schweigen herrschte. Naruto wollte gar nicht wissen, wie rot er bereits im Gesicht war. Also einer Tomate würde er in dem Moment locker Konkurrenz bereiten … 
 

Er schreckte zusammen, als ihm eine Hand auf die Schulter gelegt wurde. Es war Sakura. 
 

„Da war gerade ein Spiderman-Treffen und wir haben Fotos gemacht! Kiba, du hättest dabei sein sollen, es war-” Doch als sie Kibas leicht verzogenes Gesicht sah, hörte sie auf zu reden und schaute zu Susanoo rüber, welcher sie mit skeptischem Blick betrachtete. „Gwen Stacy?” fragte er. 
 

Sakuras Augen glänzten und es formte sich direkt ein breites Lächeln auf ihren Lippen. Sie nickte. „Sie ist meiner Ansicht viel besser an der Seite von Peter Parker geeignet statt Mary Jane.” 
 

„Hm. Auf intellektueller Ebene ist sie das auf jeden Fall”, fügte Susanoo hinzu.
 

Wieder diese peinliche Stille. Naruto konnte sowas überhaupt nicht leiden. Jetzt bloß nicht dummes sagen, nichts dummes sagen …!
 

„Sam Raimi fand Mary Jane schöner als Gwen Stacy und hat ihr deswegen eine größere Rolle gegeben als Gwen, für die er stark kritisiert wurde, da er sie falsch darstellte. Er sollte viel lieber weiter Horrorfilme machen, statt sich an Comic-Verfilmungen zu setzen. M-Meiner Meinung nach ...”
 

Das war einer solcher Momente, wo Naruto sich am liebsten die vollste Dröhnung Heroin geben könnte. Verdammt sei sein Mundwerk! Verdammt sei sein unkontrollierter Gedankengang!
 

„Berechtigte Meinung. Er sollte sich tatsächlich dem Horror-Genre widmen. Tanz der Teufel ist wahrlich ein Meisterwerk. Armee der Finsternis ebenfalls.”
 

Hatte er? Hatte Susanoo ihm gerade geantwortet?
 

„J-Ja, genau! Ich meine, Tanz der Teufel ist bis heute in mehreren Ländern verboten! Es gibt zwar mittlerweile geschnittene und zensierte Versionen, aber man muss sich vorstellen, was der Film damals verursacht hatte! Oh, und der eine letzte Film von dem, mit der Zigeuner-Oma, wie hieß er … uhm ...”
 

„Drag me to hell.”
 

„Genau!” Narutos Augen strahlten, und er merkte gar nicht, wie er heimlich von Sakura und Kiba verlassen wurde. „Also, ehm … halte ich dich auf oder so?”
 

„Nein. Du hattest angefragt mich zu treffen, um mir gegenüber deine Meinung bezüglich meiner Werke zu äußern.”
 

„A-Achja, stimmt, he. Ja, ehm. Ich-” Es kam nichts. Es kam einfach nichts raus. Seine Gedanken waren Brei und er fühlte sich unter Druck gestellt. Es passierte genau das, was Naruto nicht wollte. Susanoo auf irgendeine Weise aufhalten oder aufdringlich werden. 
 

„Ich hatte vor mich ein wenig umzusehen.”
 

„O-Oh, ja, sorry. Es tut mir leid, dass ich dich aufhalte, wirklich-”
 

„Vielleicht fallen dir noch die passenden Worte ein. Ich wollte um 15 Uhr in Halle 5 zur Literaturmesse, zum Sannin-Verlag.”
 

„A-Alles klar, okay.”
 

Susanoo richtete seine Brille, zückte sein Handy aus seiner Hosentasche und drehte sich um. Naruto wollte am liebsten heulen. Er spürte, wie ihm fast die Tränen kamen. Wie ein Vulkan kam es aus ihm heraus, wie aus dem Nichts. „Könnte ich mir dir herumlaufen!?”, platzte es aus ihm etwas zu laut, was er schließlich vermeiden wollte. 
 

Susanoo hörte dies und drehte sich um. Naruto konnte dessen Blick nicht einschätzen. Er zuckte mit den Schultern, steckte sein Handy weg und nickte. „Wenn du magst.”
 

„...J-Ja, gerne.” 
 

Naruto setzte sich in Bewegung. Seine Beine fühlte sich an wie Pudding und er fühlte den Schweiß, welcher ihm hinunterlief. Seine Hände waren sowieso schon nass und kalt und sein Unterkiefer zitterte. Er hoffte, dass Susanoo dies nicht bemerkt hatte. Erst als er neben ihm stand, setzte Susanoo seinen Gang fort. 
 

Naruto hatte es geschafft. Er hatte sein Idol getroffen und würde jetzt mit ihm alleine durch die Halle spazieren. Genau das, was er wollte. Er konnte sein Glück kaum fassen, was er erst jetzt realisierte. Sogar das Horn war vergessen!
 

Trotzdem. Plötzlich überkam es ihn. Da war etwas. Etwas schmerzte in seiner Brust. Die Peinlichkeiten waren vergessen – die packte er Beiseite. Es war was anderes, was Naruto nicht verstehen konnte. Er blickte unbemerkte hoch zu Susanoo, welcher sich umschaute und mit ihm auf einen Stand zusteuerte. 
 

Naruto konnte es nicht sagen. Er verstand es nicht. Er spürte schweres Gewicht seinen Körper hinunterdrücken und ein Ziehen in der Brust. Er konnte es sich nicht erklären, aber er hatte das plötzliche Verlangen zu Weinen. 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  solty004
2018-01-14T15:33:05+00:00 14.01.2018 16:33
Hey,
Das super erste Kapitel und machen Bock auf mehr.

Bin schon gespannt wie es weiter geht mit, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty


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