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Wer bin ich wirklich?

von

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Das Treffen mit dem Daiyoukai

Kapitel 8: das Treffen mit dem Daiyoukai
 


 

Kagomes Sicht:
 

So, jetzt war es soweit. Ich stand an der Grenze des Westens und schaute mich um. Links und rechts waren Wachen verteilt und Holzbalken wurde in gleichen Abständen in die Erde gedrückt, vielleicht als eine Art Zaun. Nervös trat ich auf und ab, überlegte wie ich am besten vorgehen sollte. Ich konnte schließlich nicht vor ihm stehen und ihn voll quatschen. Der Typ war wahnsinnig wortkarg, also musste ich schon etwas behutsam vorgehen. Tama kam zu mir, schaute mich mit dem süßesten Hundeblick an, den ich jemals gesehen hatte. Ich ging in die Hocke und strich über deinen Kopf. „Ich muss dich jetzt verstecken mein Lieber“, sprach ich und hob ihn hoch. Öffnete meinen Rucksack und legte ihn hinein, natürlich ließ ich ihm genug Platz und eine Lücke für den Sauerstoff. Ich wollte erst einmal auf Nummer sicher gehen, wer weiß wie der liebe Lord regieren würde, wenn er sieht, dass ich einen Inu-Youkai bei mir aufnahm. Er war schließlich der Nachfahre seines Vaters, Herrscher der Hundedämonen und Tama war nun mal ein ... Hund.
 

Entschlossen lief ich mit Kirara auf der Schulter an einem der Wachen vorbei, der mich sofort ansprach. „Halt, wer seid Ihr? Hier beginnt das westliche Reich und ohne eine Erlaubnis dürft Ihr nicht passieren“, sagte er und ich blickte in sein Gesicht. Das war mit Narben übersäht und ich erschrak bei dem Anblick. „Lord Sesshoumaru erwartet mich bereits“, antwortete ich ihm wahrheitsgemäß. „Das heißt Lord Sesshoumaru-sama für Euch, Menschenweib“, spuckte er mir ins Gesicht und innerlich verdrehte ich die Augen. Das diese Dämonen auch immer so arrogant und hörig sein mussten. „Dann eben so“, sprach ich genervt und lief weiter. Der Youkai hielt mich auf, packte mein Handgelenk, ich drehte mich schnell um und sah ihn böse an. „Finger weg“, drohte ich ihm kalt, er jedoch hielt mir sein Katana an die Kehle. „Du hast hier nichts verloren, Mensch“, keifte er herum. Ja, das war definitiv das Land von Sesshoumaru, dachte ich nur verbissen und riss mich los. „Ich habe eine lange Reise hinter mir, weil der ehrenwerte Lord mich erwartet“, sprach ich und betonte das Wort ‚ehrenwert‘ extra sarkastisch. Die Wache griff mich an und ich war gezwungen nach hinten auszuweichen. „Ich werde dich nicht passieren lassen“, drohte er mir, „der Lord würde so etwas wie dich niemals erwarten“, presste er hervor und langsam wurde ich wütend. Hätte der dämliche Hundeherrscher nicht seine Wachposten informieren können? „Hör mal zu, du aufgeblasener Dämon. Verzieh dich oder ich werde dich hier und jetzt zu Asche verbrennen“, schrie ich ihm entgegen, der Youkai unterschätzte mich natürlich und lachte über meine Drohung. „Was will ein schwächlicher Mensch gegen mich, einen Krieger, ausrichten?“, sagte er immer noch lachend und das war zu viel. „Krieger? Warum bist du nicht im Schloss eingesetzt und beschützt dort deinen Herren? Nein für dich hat es nur für die Grenze gereicht, wie jämmerlich“, sprach ich weiter und dieser Satz war getränkt in Ironie. Wie erwartet ließ sich dieser dämliche Youkai fabelhaft provozieren und stürzte sich auf mich. Meine Barriere hielt ihn davon ab, mich zu berühren und ich spannte meinen Bogen, schoss einen Pfeil, der von meinem Reki umrundet war. Er traf ihn in die Brust und daraufhin zerfiel er zu Asche, wie ich prophezeit hatte.
 

Die anderen Wachen beobachteten das Geschehene, mischten sich aber nicht ein. Schnell ging ich einfach weiter, als wäre nichts passiert. Ich ließ mein Reki frei, um nach dem ach so mächtigen Daiyoukai zu suchen. Einige Kilometer entfernt spürte ich sein Youki und nun wusste ich auch, wohin ich gehen musste.
 

Sesshoumaru‘s Sicht:
 

Langsam sollte sie doch an den Grenzen gesichtet worden sein, oder? Eigentlich war ich schon gespannt, wie sie an meinen Wachposten vorbei kommen wollte, denn natürlich hatte ich sie nicht vorher informiert. Zu lustig fand ich die Vorstellung, wie die Miko vergeblich zu erklären versuchte, dass ich sie erwartete. Jeder der seinen Herren nur ansatzweise kennt, würde wissen, dass ich dies normalerweise nicht tat aber hier machte ich eine Ausnahme. Zum einen, wegen Rin und zum anderen weil es mich amüsierte, das Weib zu ärgern.
 

//Sadist//, ja dazu stehe ich. Du bringst es auf den Punkt.
 

//Warum tust du ihr das an, sie ist ein tolles Mädchen//, wo? Welches Mädchen? Meinst du das hässlich, schwache, menschliche Ding, was an dem Halbblut hängt und ihm nicht von der Seite weicht?
 

//Hässlich? Hast du keine Augen im Kopf? Schwach? Darf ich dich daran erinnern, dass du letztens vor ihr weg gerannt bist?//, halt. Dich. Zurück.
 

//Sonst was? Das hatten wir schon einmal, als ich dich zwang sie in den Brunnen fallen zu lassen//, ich sagte du sollst ruhig sein.
 

//Dazu habe ich gerade aber keine Lust, tut mir Leid. Ich möchte, dass du diese Worte zurück nimmst//, warum sollte ich? Vor allem, warum interessiert dich das Weib so?
 

//Darum. Warum hast du sie damals, im Kampf gegen Naraku, beschützt und mitgenommen?//, das musste sein. Sie war diejenige, die diesen Wicht läutern konnte.
 

//Hahahaha. Du hast gerade zugegeben, dass du Naraku nicht besiegen hättest können//, ich warne dich. Am liebsten würde ich dich aufschlitzen und töten.
 

//Der Witz war gut//
 

//Kein Kommentar mehr?//, nein.
 

//Hast du schon herausgefunden, was sie ist?//, interessiert mich nicht.
 

//Als ob//
 

Danach verschwand das Biest wiede in seine Ecke und ließ mich mit meinen Gedanken allein, zum Glück. Ich vernahm ein schwaches Youki, mein Bote landete danach direkt vor mir und verbeugte sich tief. „MyLord“

„Sprich“, befahl ich kalt und mein Diener erklärte: „Die Miko hat die Grenzen erreicht und einen Wachen getötet. Wie mir berichtet wurde, hat man sie beleidigt und wollte sie nicht passieren lassen, woraufhin sie nicht zögerte und ihren Gegner zu Staub zerkleinerte. Außerdem war sie allein“, berichtete er mir und das gefiel mir. Auf der einen Seite war ich auch verärgert, einer meiner Leute war nun tot, das war nicht gut. Jedoch war mir auf der anderen Seite klar, dass es soweit kommen würde. Die Miko war sehr temperamentvoll und ließ sich nicht beirren.

„Wegtreten“, sprach ich nur und der Bote verschwand.
 

Soso, du tötest also meine Männer um zu mir zu gelangen. Noch dazu kommst du ohne meinen jämmerlichen Halbbruder. Was wollte das Weib wirklich, dachte ich nur und wartete weiter ab.
 

Kagome‘s Sicht:
 

Diese Dämonen gingen mir langsam richtig auf die Nerven. Ich zerstörte gerade den sechsten Wicht, der der Meinung war, mich aufzuhalten und töten zu müssen, weil ich ein menschliches Weib war.

Sesshoumaru’s Aura wurde immer stärker und kam näher, bald würde ich bei ihm ankommen und er durfte sich erst einmal etwas anhören. So behandelte man keinen Gast, der für seine Zwecke extra in den Westen reist. Das ich auch ein Anliegen an den Daiyoukai hatte, ignorierte ich in meiner Wut.

„Bleib stehen“, schrie jemand. Nicht schon wieder, dachte ich genervt und drehte mich dabei um.

„Wer bist du?“, fragte mich eine männliche Stimme, jedoch sah ich keine Person. „Geht dich nichts an“, sagte ich verbissen und lief weiter. Das Youki stieg an und ich wusste, dass er nun sauer war. Nun ja, das hatte er umsonst. Sollte er doch sauer sein, es interessierte mich nicht im Geringsten. Ich baute eine Barriere um Kirara und mich, natürlich war Tama in meinem Rucksack auch geschützt und wartete ab. Es dauerte nicht lange und der dämliche Youkai knallte dagegen, verbrannte seine Hände. „Du Miststück“, schrie er, ich drehte mich um. „Na na, so behandelt man keine Dame“, sprach ich arrogant und das machte den Dämon vor mir noch zorniger. Schulterzuckend sah ich ihn an und seine grünen Augen fixierten meine. „Dame? Ich sehe vor mir nur ein schwächlicher, hässlicher Mensch“, sagte er lachend, wahrscheinlich wollte er mich provozieren. Ich ließ mich davon aber nicht beirren und sah ihm ausdruckslos in die Augen. Jetzt war er richtig angepisst und stürmte auf mich zu, nur um erneut gegen die Barriere zu knallen und zurück geschleudert zu werden. „Lass das“, befahl er mir und ich lächelte ihn fies an. „Was ist? Kannst du nicht einmal einen schwachen, hässlichen Menschen besiegen? Da wird dein Herr aber nicht erfreut sein“, sprach ich kühl und die Falten auf der grünen Stirn des Dämons wurden immer mehr.
 

„Du dreckiges …“, schrie er, verstummte aber sofort. Ich hatte ihm einen Pfeil in den Kopf geschossen und dadurch zerfiel sein Körper. Ich nickte zufrieden und ging weiter.

Als es Abend wurde, kam ich endlich an und sah Rin auf mich zu stürmen. „Kagome“, schrie sie erfreut und schmiss sich in meine Arme. Ich fing sie auf und strich ihr über den Kopf. Als ich sie jedoch berührte, spürte ich diese mächtige Energie in ihr. Ich sah ihr ins Gesicht, sie hatte sich kaum verändert aber wie war das nur möglich? Wie konnte sie so viel Reki in sich tragen? Und das so plötzlich?

„Schön das du hier bist. Jaken erzählte mir, dass du uns besuchen wirst“, sagte sie erfreut und ich lächelte. „Ja, ich freue mich auch dich zu sehen, Rin“, antwortete ich und drückte sie nochmals an mich. „Da bist du ja endlich, jämmerlicher Mensch“, meckerte Jaken und ich seufzte genervt. Was für ein dämlicher Kappa er doch war, wie hielt das Sesshoumaru nur aus? „Hallo Jaken“, begrüßte ich ihn und ging bei ihm vorbei. Weiter hinten, an einem Baum saß der Möchtegern Lord und hatte die Augen geschlossen. Ich wusste natürlich sofort, dass er mich bemerkt hatte. „Sesshoumaru-sama“, sprach ich ruhig und betonte das –sama extra. Schlagartig öffnete er seine Augen und stand auf. Er umschlang meinen Oberarm und drückte mich an einen Baum. „Was fällt dir ein?“, fragte er und ich wunderte mich, ich war nicht einmal fünf Minuten bei ihnen und er rastete schon wieder aus. „Was meint Ihr?“, fragte ich und siezte ihn extra, ich hatte schließlich ein Ziel. „Sesshoumaru-sama, bitte tut Kagome nichts“, schrie Rin panisch. „Was fällt dir ein, meine Leute nacheinander umzubringen? Das erste Mal in meinem Land und dann veranstaltest du solch ein Theater“, sagte er und klang dabei wirklich zornig. Hallo? Seine Leute waren es, die mich töten wollten, nicht umgekehrt. Und wieder einmal ging mein Temperament mit mir durch…
 

„Eure Leute wollten mich umbringen, ich habe mich nur gewehrt. Ihr hättet sie auch vorwarnen können, dass ein Mensch Eure Ländereien betreten wird“, antwortete ich ihm bissig. Sein Griff wurde stärker und er sah mich emotionslos an. Seine Augen ließen keine Emotionen nach außen. Kalt, gefühllos und arrogant blickte er in mein Gesicht, es fehlte nur noch, dass er mich auslachte. Meine Wut fing an zu wachsen. „Warum sollte ich?“, fragte er und klang dabei leicht amüsiert. Oh, dieser verdammte Dämon, dachte ich nur und fixierte ihn. Kurz danach ließ er von mir ab und stellte sich wieder normal hin. „Was ist mit Rin?“, kam er zur Sache. Ich schaute zum Mädchen, was immer noch ängstlich zwischen mir und ihrem Herren hin und her blickte. „Ich kann es mir nicht erklären“, antwortete ich ruhig und ging zu Rin. Ich kniete mich auf den Boden, legte meine Hand auf ihre Stirn. Um mich besser konzentrieren zu können, schloss ich meine Augen und suchte nach der Quelle des Reki’s. Jede Miko und jeder Mönch hatte eine magische beziehungsweise heilige Quelle im Geist, wo ihre Energie erzeugt und wiederhergestellt wird. Jedoch fand ich bei Rin nichts dergleichen. Ich wühlte weiter, befreite mein Reki, um in ihren Körper zu gelangen, doch ich wurde von ihr weg gerissen. Unsanft landete ich auf dem Boden und sah überrascht zum Daiyoukai. „Was hast du vor?“, fragte er. Langsam stand ich auf und klopfte mir den Staub vom Kimono. „Ich suche nach ihrer Energiequelle“, erklärte ich kurz und Sesshoumaru schnaubte abwertend. „Das ist mir klar, was wolltest du gerade mit deinem Reki machen?“, fragte er erneut. „Ich kann nichts in ihr finden, mit meinem Reki wollte ich nur tiefer in ihren Geist schauen“, sprach ich ruhig. Als Sesshoumaru nicht mehr reagierte, fing ich von vorn an.
 

Wie Kaede es mir damals erklärte, breitete ich mein Reki aus. Nebenbei hörte ich Jaken‘s Gemecker, da er sich wohl daran verbrannt hatte. Ich achtete nicht weiter darauf und konzentrierte mich nur auf Rin. Als mein Reki in ihren Körper überging, zuckte ich erschrocken zusammen. Meine Energie traf auf ihre und war … komplett identisch. Das konnte doch nicht wahr sein, dachte ich nur verwundert. Und versuchte zu wühlen. Ich hatte die komplette Kontrolle über ihre Energie, die mit meiner so identisch war. Ich konnte es steuern, als wäre es meine eigene. Nach einigen Minuten, in denen ich immer noch keine Quelle fand, löste ich mein Reki auf und zog mich zurück. „Eigenartig“, murmelte ich leise und sah Rin an. „Was ist denn jetzt mit mir, Kagome?“, fragte sie ungeduldig und ich schüttelte nur den Kopf. „Wenn ich das nur wüsste…“, sprach ich.
 

Sesshoumaru’s Sicht:
 

Ah, sie kam näher. Sobald das Abendrot am Himmel zu sehen war, würde sie hier ankommen. Ich ließ etwas mehr von meinem Youki frei, um besser beobachten zu können, was sie gerade tat. Gerade war sie dabei, erneut einen meiner Leute zu töten. Natürlich hatte ich das erwartet, sie war ein Eindringling und das sie einen Wachposten ausgeschaltet hatte, sprach sich schnell herum. Jeder wollte sie aufhalten und töten, um mir zu gefallen. Lächerlich, als würde sie sich durch solch schwache Dämonen aufhalten lassen. Was? Halt! Sie war immer noch schwach, ermahnte ich mich in Gedanken und wartete weiter ab.
 

Wie erwartet kam sie in den Abendstunden endlich an und Rin rannte sofort zu ihr, als sie die Miko sah. Was musste das Kind auch so an diesem Weib hängen? Die beiden unterhielten sich kurz, bis sie zu uns kamen. Jaken begrüßte sie bissig aber die Miko beachtete den Kappa gar nicht. Nun war sie auf dem Weg, zu mir zu kommen. Nun gut, dann sollte das Spiel beginnen. „Sesshoumaru-sama“, sprach sie und jeder hätte es durchschaut, dass sie die förmliche Anrede nicht ehrlich meinte. Fast jeder berichtete ich mich in Gedanken, Jaken wäre bestimmt zu blöd. Ich öffnete meine Augen und stand auf, umgriff fest ihren Oberarm und drückte sie gegen einen Baum. „Was fällt dir ein?“, fragte ich drohend. Eigentlich kümmerte es mich wenig, wenn diese Dämonen der Meinung waren, jede Person in meinem Reich anzugreifen, mussten sie nun mal mit einem Gegenangriff rechnen. „Was meint Ihr?“, antwortete sie mit einer Gegenfrage und beinahe musste ich über ihre Naivität lachen. Gut das ich solch eine Selbstbeherrschung besaß.
 

„Sesshoumaru-sama, bitte tut Kagome nichts“, rief Rin dazwischen. Ich wollte der Miko nichts tun, jedenfalls bis sie ihre Aufgabe erledigte. Danach kam es auf ihr Verhalten, mir gegenüber, an.

„Was fällt dir ein, meine Leute nacheinander umzubringen? Das erste Mal in meinem Land und dann veranstaltest du solch ein Theater“, sagte ich kalt und nun ging das Spiel erst richtig los. Die Aura der Miko wurde wütend. Diesen Zorn konnte ich förmlich riechen. Natürlich wollte ich das Weib nur mit meiner Bemerkung provozieren, wie ich schon fest stellte, waren die Dämonen selbst schuld, wenn sie unnötig andere Leute angriffen. In den blauen Augen der Miko erstrahlte ein Funke, dass passierte immer, kurz bevor ihr Temperament mit ihr durchging und ihr die Sicherrungen durchbrannten.
 

„Eure Leute wollten mich umbringen, ich habe mich nur gewehrt. Ihr hättet sie auch vorwarnen können, dass ein Mensch Eure Ländereien betreten wird“, fauchte sie mir entgegen. Wäre ich nicht so erzogen worden, keinerlei Gefühle zu zeigen, hätte ich jetzt laut los gelacht.

Hach was war das nur für einen Spaß, die Miko bis aufs Blut zu reizen. „Warum sollte ich?“, antwortete ich und ein leicht amüsierter Klang ließ sich nun nicht vermeiden. Nun aber sollte sie sich um das Problem kümmern, für das sie her kam. Ich ließ das Weib los und kam zum Punkt: „Was ist mit Rin?“. „Ich kann es mir nicht erklären“, sagte sie.
 

Die Miko ging zu ihr und kniete sich auf den Boden, berührte ihre Stirn und schloss die Augen. Nach kurzer Zeit spürte ich, wie ihr Reki anstieg und nach außen gedrückt wurde. War sie nun verrückt geworden? Was tat sie da? Sie würde Rin noch mit ihrer Energie erdrücken. Schnell war ich bei ihr und riss sie von Rin los. Sie landete etwas hart auf dem Boden und schaute mich völlig verwirrt an.

„Was hast du vor?“, fragte ich sie kalt. „Ich suche nach ihrer Energiequelle“, erklärte sie mir. Für was hielt sie mich? Natürlich wusste ich, was sie versuchte. Ich war nicht dumm, wollte eigentlich nur wissen, was sie mit ihrem Reki vor hatte. „Das ist mir klar, was wolltest du gerade mit deinem Reki machen?“, fragte ich erneut und sie stand wieder auf, ging zu Rin. „Ich kann nichts in ihr finden, mit meinem Reki wollte ich nur tiefer in ihren Geist schauen“, sprach sie ruhig. Mich wunderte es, sie musste doch etwas finden. Nicht umsonst hatte Rin auf einmal Fähigkeiten einer Priesterin.
 

Nun wusste ich wenigstens, was sie vor hatte und ließ sie machen. Die Miko schloss erneut ihre Augen und konzentrierte sich. Als ihre Energie wieder nach außen trat, wich ich ein Stück zurück. Wie erwartet verbrannte es Dämonen in ihrer Nähe, was ich an Jaken hervorragend beobachten konnte.

Sie schob ihre Energie in den Körper von Rin, befreite somit das Reki von ihr. Als sich die beiden trafen, wunderte ich mich erneut. Ich konnte spüren, dass es komplett identisch war. Als wäre das Reki von der Miko in Rin. Aber wie war das möglich? Was genau war dieses Weib? Sie war keine gewöhnliche Priesterin, dass wurde mir in diesem Moment klar.
 

Als sie sich von Rin löste, schaute sie genauso überrascht aus, wie ich es in Gedanken war.

„Eigenartig“, hörte ich sie flüstern. „Was ist denn jetzt mit mir, Kagome?“, fragte das Mädchen die Miko und diese schüttelte nur ihren Kopf. „Wenn ich das nur wüsste…“, sagte sie gedankenverloren und das verwunderte mich erneut. „Du musst es doch wissen“, schrie Jaken sie an. „Nein, es ist als wäre mein Reki in ihrem Körper“, sprach sie mehr zu sich selbst als zu meinem Diener. Kurz danach schaute sie mich an. „Sesshoumaru-sama, dürfte ich Rin mit nehmen?“, fragte sie und ich knurrte zur Antwort. „Ich muss sie beobachten. So kann ich ihr nicht weiter helfen“, sprach sie weiter und dieser Gedanke gefiel mir gar nicht. Ich wollte nicht, dass Rin wieder weg war. Sie stand unter meinem Schutz und wer weiß, ob die Miko dazu fähig war, sie und sich selbst zu schützen. „Nein“, antwortete ich kalt und sah sie wütend an. Was fiel dem Weib ein? Wie stellte sie sich das vor?
 

„Aber…“, wollte sie gerade anfangen mir zu widersprechen. „Ich wiederhole mich nicht, Miko“, fuhr ich knurrend dazwischen. Plötzlich übernahm Rin das Wort: „Warum bleibst du nicht eine Weile bei uns? Dann kannst du mich beobachten und ich bleibe bei Sesshoumaru-sama“.

Was? Ich sollte noch einen Menschen in meinem Rudel aufnehmen? „Was fällt dir ein, Rin? Sesshoumaru-sama nimmt doch nicht noch einen widerwärtigen Menschen auf?“, schrie sie Jaken an und Rin stützte ihre Arme an den Hüften ab. „Aber so sind beide Seiten beruhigt. Kagome kann mich hier auch unterstützen und muss mich nicht extra nach Musashi mit nehmen“, erklärte sie dem Frosch-Youkai und die Idee war zwar nicht vorstellbar… aber alles andere als dumm.

„Rin, ich kann nicht mit euch mit kommen“, sprach nun die Miko und alle schauten zu ihr. „Wieso denn nicht?“, fragte Rin. „Weil ich auf der Suche nach meinem Vater bin“, erklärte sie und ich wurde neugierig. Hatte sie nicht gesagt, sie käme aus einer anderen Zeit? Die Zukunft hinter dem Brunnen?

„Vater? Aber kommst du nicht aus der Zukunft?“, fragte Rin und sprach damit meine Gedanken aus.

„Ja, ich habe aber erfahren, dass ich als Kind in den Brunnen geschmissen wurde. Dadurch bin ich in der Zukunft gelandet. Bei mir war dieser Zettel“, sagte sie und kramte danach ein Stück Pergament aus ihrem Kimonoärmel, reichte es mir. Was sollte ich damit? „Das ist ein weiterer Grund, warum ich zu Euch kam, Sesshoumaru-sama“, erklärte sie schnell und ich schaute auf den Zettel. Ein gewisser Susanoo hatte ihn geschrieben. Moment mal, Susanoo? „Ich hörte, dass ein Mann namens Susanoo in Eurem Schloss leben soll“, sprach sie und wurde leicht rot im Gesicht. Kurz entglitten mit jegliche Gesichtszüge. Wollte sie etwa? „Ja“, antwortete ich kalt und wartete ab. „Ich wollte fragen, ob Ihr eine Nachricht überbringen könntet“, fragte sie schüchtern und sah beiseite. „Nein“, antwortete ich kühl. „Warum nicht?“.

„Weil der Susanoo ein Youkai ist. Du bist kein Hanyou, also kommt er nicht in Frage“, sagte ich schnell. Ich kannte noch einen Susanoo, jedoch war das unmöglich. „Bitte, lasst mich in Euer Schloss. Ich muss mich vergewissern, dass er es nicht ist“, flehte sie und sah mir direkt in die Augen. Das blau erstrahlte und funkelte schön. „Er wird dir dasselbe sagen“, sprach ich, jedoch verneinte ich nicht mehr. Die Idee, sie weiter um mich zu haben, wurde für mich immer angenehmer. Langsam war ich wirklich neugierig. Was war dieses Weib?
 

//Lass sie uns begleiten//, du schon wieder.
 

//Ja, ich will sie weiter kennen lernen//, warum?
 

//Ich will wissen, ob mein Verdacht stimmt//, welcher Verdacht?
 

//Sag ich nicht//, rede.
 

//Nein. Aber sieh‘ es doch positiv. Du kannst sie weiter beobachten und herausfinden, was sie ist//, das stimmt.
 

//Und Rin wird uns nicht wieder verlassen//, hn.
 

//Also?//
 

„Gut. Du kannst mitkommen. Aber nur wenn du Rin hilfst“, beschloss ich und die Miko nickte.

„Danke Sesshoumaru“, sagte sie erfreut und ich wunderte mich darüber, dass sie das –sama nun weg ließ. „Ach komm schon, ist das nicht ungewohnt? Dich so förmlich anzusprechen passt nicht zu mir“, sprach sie kichernd, was mich wieder sauer machte. Ich drückte sie erneut gegen einen Baum und drohte: „Erweise mir mehr Respekt, Miko“

„Gut“, sagte sie, „Wenn du mich nicht mehr mit Miko ansprichst. Dann werde ich dich wieder Sesshoumaru-sama nennen“, zischte sie und auf die eine Art und Weise fand ich das bewundernswert. Jedes andere Wesen wäre vor mir zusammen gezuckt und hätte sich vor Angst eingenässt. „Träum weiter“, antwortete ich leise und erhöhte meinen Druck. Ein plötzliches Bellen riss mich aus den Gedanken. Etwas sprang aus dem Gepäck der Miko und schnappte sich meinen Ärmel. Wütend schaute ich nach unten und sah einen jungen Welpen. Was machte sie mit einem Inu-Welpen? Ich war gerade dabei, danach zu treten, als sie eine Barriere errichtete und meine Hand damit verbrannte. „Fass ihn nicht an“, schrie sie los. Danach kniete sie sich neben den Welpen hin und nahm ihn in die Arme. „Er wollte mich nur beschützen“, erklärte sie nun ruhiger und ließ den Schutzschild fallen. „Er ist noch jung und ich habe ihn aufgesammelt. Eine Eule hatte mich zu ihm geführt“, erzählte sie und ich zog eine Augenbraue nach oben. Bitte was? Eine Eule? Was für ein eigenartiger Vorfall, dachte ich nur und ließ es bleiben. Ich hatte das Weib heute schon genug gereizt.
 

Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um und lief in Richtung Schloss. Natürlich beobachtete ich die Miko dabei, wie rührend sie sich um den Inu-Welpen kümmerte. Eine Miko, die ein dämonisches Kind bei sich aufnahm…
 

Wahrlich selten … und auch … besonders.
 

Mit diesem Gedanken ließ ich es so stehen und lief Richtung Sonnenuntergang, mit der Miko meines jämmerlichen Halbbruders im Rudel.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So. Das letzte Kapitel für dieses Jahr. Hihi.
Wie sich das anhört… ;D

Hat euch das Treffen gefallen? Euren Vorstellungen entsprochen oder seid ihr enttäuscht? Ich bitte um eure Meinung. *-*

Guten Rutsch, ich werde jetzt etwas feiern gehen… passt auf euch auf.

Alles Liebe
Francys ♥ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-03-03T13:52:34+00:00 03.03.2019 14:52
Hallo Sess Hallo.

Dein Bist weiß mehr als du und wenn du mehr auf dein BIST hören würdest wärest du weit aus schlauer und würdest schneller hinter das Geheimnis kommen.

Wieso haben Kagome und Rin das gleiche Reki?
Von:  Kibo-kamichan
2018-05-21T09:37:13+00:00 21.05.2018 11:37
hehe, ich muss zugeben, ich mag das Tier in ihm <3
Wenigstens einer, der Sesshomaru an der Leine hält, auch wenn es anders herum sein sollte~
Ich fand es gelungen und musste ein wenig grinsen.
ich glaube Kagome kam das gerade Recht, ein wenig Frust abzulassen,
bevor sie auf Mister eiskalt und ich bin der beste und stärkste auf der ganzen Welt trifft
Zum Glück ist dem kleinen Tama nichts passiert ^^
und was macht nur die Energie in Rin O.o
Schreib immer brav weiter :D damit mein Vorlauf bleibt hihi^^

lg Kibo-kamichan


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