Wer bin ich wirklich? von Francys ================================================================================ Kapitel 14: Alle gegen mich? ---------------------------- Hallo ihr Lieben, ich weiß... das letzte Kapitel war etwas ... nun sagen wir mal extrem. Ich hoffe ihr verzeiht es mir, hihi. Nun wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen ... Kagomes Sicht: Dieses Tier! Ich schwöre, das war dieselbe Eule wie vor ein paar Wochen. Das Federkleid war identisch und diese Augen. Niemals würde ich diesen Blick vergessen. Aber was genau suchte sie hier? Und warum wollte sie, dass ich ihr erneut folgte? Ohne weiter darüber nachzudenken liefen meine Beine ihr hinterher. Ich ließ das Tier nicht eine Sekunde aus den Augen, deshalb bemerkte ich auch recht spät, wo sie mich hinführte. Wir standen nun vor den beiden Männern Inuyasha und Miroku. Der Hanyou war gerade dabei ein Grab zu schaufeln, während Miroku auf einem umgekippten Baunstamm saß und seine Tochter mit erröteten Augen ansah. Wieder durchzuckte ein stechender Schmerz meine Brust, jedoch wunderte ich mich im nächsten Moment wieder über die Eule. Sie schwebte über dem Mönch und sah mich fordernd an. Ich überlegte einen kurzen Augenblick. Was genau wurde hier von mir verlangt? Die Eule fixierte mich, forderte mich zu irgendetwas auf. Meine Gedanken kreisten umher, bis mir eine Idee kam. Wollte sie vielleicht das kleine Mädchen? Schwachsinn, dachte ich gleich. Aber... Ich entschied mich dafür, Miharu zu nehmen und zu schauen, was danach passieren würde. Ich ging zum Vater des Kindes und bat stumm um Erlaubnis. Miroku war viel zu verwirrt, tief in seiner Trauer versunken, als das er wirklich verstand was ich wollte. Vorsichtig nahm ich ihm seine Tochter ab und legte sie sanft auf den Boden. Sesshoumaru war mittlerweile bei uns angekommen und schnaubte verächtlich, wahrscheinlich weil er Inuyasha dabei sah, wie er ein Loch schaufelte. Der Halbdämon sah böse zu seinem Halbbruder und wollte gerade drauf los meckern: „Sess...“ Weiter kam Inuyasha nicht, da ein grelles Licht uns von allem ablenkte. Ich wollte etwas erkennen, also zwang ich mich dazu, die Augen einen Spalt weit auf zu lassen. Ich konnte beobachten, wie die Eule über dem Körper des Kindes schwebte und das Tier ihr etwas überreichte. Genau in diesem Moment wurde mir so warm ums Herz, es war solch ein liebevoller und friedlicher Anblick, ich konnte das gar nicht richtig beschreiben. Die Energie verließ die Eule und ging in den Körper von Miharu über. Ab da begriff ich endlich! Die Eule belebte das Kind wieder! Nur wie? Keiner konnte einfach irgendwelche Menschen wiederbeleben, geschweige denn ein Tier. Aber meine Augen täuschten mich nicht. Nach einigen Minuten war die Eule verschwunden und bei genauerem hinsehen konnte ich erkennen, das sich die Brust von Miharu langsam hob und wieder senkte. Sie lebte! Ich ... Miharu lebt! Sango! Miroku! Kohana und ihr kleiner Bruder! Sie waren alle wieder beisammen. Ein überwältigendes positives Gefühl füllte mein Herz und automatisch fasste ich an die Stelle an meiner Brust. Unbeschreiblich schön war es zu sehen, dass dieser kleine Mensch wieder lebte. Ich rannte zu ihr, ging in die Knie und hob sie hoch. Danach stand ich wieder auf und lief zu Miroku. Er stand immer noch völlig geschockt da und starrte mich mit offenem Mund an. Nun konnte ich mir ein überglückliches Lächeln nicht mehr verkneifen, blieb vor ihm stehen. „Welch ein Glück“, flüsterte ich. Während ich diesen Satz aussprach, reichte ich ihm seine Tochter. Er nahm sie mir ab und fing sofort an zu weinen. „Miharu“, sagte er fassungslos. Miroku presste die Kleine fest an sich und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Ich verschränkte die Arme hinter meinem Rücken und genoss diesen Augenblick. „Wie ist das möglich?“, fragte Inuyasha und schmiss die Schaufel beiseite. Er kam nun zu mir und schaute mich fragend an. „Ich weiß es nicht“, antwortete ich ruhig. Natürlich wendete ich meinen Blick nicht vom überglücklichen Vater ab. „Aber woher wusstest du, dass etwas mit der Eule passiert?“, bohrte er weiter. Ich zuckte mit den Schultern und sah zu Tama. Natürlich war er mir bis hier her gefolgt und saß jetzt zufrieden neben mir auf dem Boden. „Sie hat mich auch zu Tama geführt“, erzählte ich. Danach beugte ich mich hinab, hob den Inu hoch und knuddelte ihn. Er brummte zufrieden, ließ sich sofort darauf ein. Inuyasha sah mich fragend von der Seite an. „Was? Seit wann hast du denn einen Hund?“, fragte er verwirrt. Ich seufzte, sah in die goldbraunen Augen von Tama und fing an zu grinsen. „Ich habe diesen kleinen, süßen Youkai auf meiner Reise gefunden. Die Eule bat mich auf ihn aufzupassen“, berichtete ich, kraulte dabei seinen Kopf. „Pah, nur weil dir das eine bescheuerte Eule sagt, machst du das gleich? Wie naiv“, blaffte er mich an. Ich sah böse zu ihm, er zuckte kurz zusammen. „Und wenn schon. Das ist mein Leben. Dir ist es doch eh egal, wo ich bin“, stellte ich beleidigt fest. Inuyasha wollte gerade etwas sagen, als uns Sesshoumaru unterbrach. „Miko“, sagte er. Ich drehte mich um und er kam auf mich zu. „Du hast den Handel angenommen“, erklärte Sesshoumaru. Ich überlegte kurz und widersprach: „Was soll das heißen? Ich habe Ten...“ Der Lord des Westens unterbrach mich barsch: „Das ist egal. Du hast angenommen also wirst du mir in naher Zukunft dienen.“ Bitte was? Sesshoumaru wartete nicht mehr auf eine Reaktion von mir, drehte sich um und ging zurück in den Wald. Ich starrte ihm ungläubig hinterher. Vollidiot! Trottel! Dummer Hund! Argh, mir würden noch tausend andere Dinge einfallen, die nicht gerade schön waren aber zum Daiyouki passten. „Was meint er?“, fragte Inuyasha. Er riss mich damit aus meinen Gedanken und ich sah zu ihm. „Ich habe ihn gefragt, ob ich Tenseiga nutzen darf. Er bot es mir an, aber ich muss ihm dienen für ungewisse Zeit“, erklärte ich leise. Wie erwartet regte sich Inuyasha auf und schrie mich an. „Wie kannst du nur? Wie blöd bist du eigentlich?“, schrie er. Mein Ärger auf den Daiyoukai übertrug sich sofort auf den Hanyou. „Ich musste. Ich konnte das Sango und Miroku nicht antun“, rechtfertigte ich mich. „Und jetzt? Wirst du mit ihm wieder weg gehen?“, blaffte er weiter, immer lauter. Sogar Miroku wurde davon abgelenkt und schaute uns an. „Meinst du mir gefällt das?“, fragte ich ihn. Inuyasha schaute bockig weg. „Pah, wer weiß. Ich kenne dich anders“, sagte er schroff. Das brachte das Fass zum überlaufen, ohne weiter auf meinen Ton zu achten stemmte ich die Hände in die Hüften und antwortete: „Du kennst mich anders? Ich lebe für meine Freunde und das weißt du. Außerdem warst du derjenige der mir gedroht hat, ich brauche nicht wiederkommen.“ Das traf den Hanyou und er schaute bockig zur Seite. Miroku kam jetzt auch zu uns und sah seinen Freund fassungslos an. „Du hast was?“, fragte er. Inuyasha fühlte sich ertappt, wackelte mit den Hundeohren und ballte seine Hände zu Fäusten. „Warum ist es dir auch so wichtig zu Sesshoumaru zu gehen und nach deinem Vater zu fragen?“, brüllte er knurrend. Ich senkte meinen Kopf, mir wurde das zu blöd. Ich war nicht einmal einen Tag anwesend und schon wieder stritten wir. Langsam drehte ich mich um, rief nach Tama und ging weg. Inuyasha schrie noch, ich solle dort bleiben, aber ich reagierte nicht. Miroku ging dazwischen, versuchte ihn zu beruhigen. Kopfschüttelnd lief ich einfach weiter, achtete nicht weiter auf den Hanyou und kämpfte erneut mit den Tränen. Eins hatten die Brüder gemeinsam - sie waren beide absolute, sturköpfige Vollidioten. Ich traute mich nicht zu Sango, Kaede und Rin zurück zu gehen. Viel zu groß war die Angst, dass meine beste Freundin wieder wach war. Was sollte ich tun? Wie sollte ich mich verhalten? Sie hatte gesagt, sie will mich nie wieder sehen... Ich lief durch den Wald und kam irgendwann am heiligen Baum an. Langsam kletterte ich die großen Wurzeln hoch und setzte mich auf eine. Tama sprang mir hinterher, kuschelte sich an mein Bein. Ich strich über seinen Rücken, seine großen Augen sahen mich an und auf seiner Stirn bildeten sich kleine Falten. Danach legte er seinen Kopf auf meinen Oberschenkel und seufzte auf. „Du bist immer bei mir“, sprach ich leise. Tama schloss die Augen und nach einem kleinen Moment tat ich dasselbe. In meinem Kopf ließ ich diesen gesamten Tag Revue passieren, es war wirklich viel passiert. Das Gespräch mit Fudo über meine leiblichen Eltern. Der Tod von Sango und Mirokus Tochter. Das Ende der Freundschaft mit meiner liebsten Dämonenjägerin. Der Handel mit Sesshoumaru war auch nicht außer Acht zu lassen... So vergingen die Stunden, ich bemerkte nicht einmal wie es um mich herum anfing dunkel zu werden. Meine Tränen waren schon längst getrocknet, Tama schlief seelenruhig an meinem Bein und die Temperaturen waren gefallen. Durch das lange Sitzen versteiften sich meine Muskeln, also beschloss ich langsam aufzustehen und meinen Körper zu strecken. Hüpfend kam ich von den großen Wurzeln herunter, sah im nächsten Moment Miroku auf mich zu kommen. Er blieb vor mir stehen und sah mich freundlich an. „Kagome, wo bist du denn?“, fragte er nach. Ich schaute ihn an und antwortete: „Wo sollte ich denn sein?“ „Na wir sitzen alle beisammen und essen in Ruhe“, erklärte er. Ich senkte meinen Kopf, Sango war also wach. „Ich werde nicht dort hingehen“, flüsterte ich. „Warum?“ „Du warst dabei als...“, ich konnte den Satz nicht beenden. „Das hat Sango bestimmt nicht so gemeint Kagome“, erklärte Miroku. Ich hob mein Gesicht an, schaute direkt in seine Augen. „Doch das hat sie und ich kann sie verstehen. Ich möchte es im Moment nicht provozieren und werde ein weiteres Treffen vermeiden“, sagte ich entschlossen. „Kagome“, antwortete Miroku. „Morgen möchte Sesshoumaru wieder abreisen. Ich bitte dich, Kaede Bescheid zu geben, dass sie hier her kommt. Ich muss mit ihr reden“, sprach ich. Der Mönch schaute mir traurig in die Augen. „Du musst diesen Handel nicht eingehen Kagome. Das würden wir alle nicht wollen. Du sollst dich nicht für unser Glück opfern“, sagte er. Ich schaute ihn an und lächelte bitter. „Das ist meine Entscheidung und ich kann jetzt nicht zurück“, stellte ich damit klar. Eine der besten Eigenschaften von Miroku war es, nicht weiter zu bohren. Er akzeptierte Entscheidungen und stellte sie nicht weiter in Frage. Deshalb nickte er und versprach mir, Kaede Bescheid zu geben. Danach machte er sich auf den Weg zurück ins Dorf und ich bereitete ein kleines Feuer vor. Mit einem knurrendem Magen saßen Tama und ich vor den Flammen, bis mein Rucksack neben mir zu Boden ging. Erschrocken zuckte ich zusammen und schaute nach oben. Neben mir stand Sesshoumaru. Hatte er mir gerade meinen Rucksack gebracht? Ich nahm meine Tasche auf den Schoß und wühlte das Trockenfleisch für Tama heraus. Er fiel sofort über das Essen her und verputzte das Fleisch. Ich schnappte mir einige Beeren und futterte die auf. „Wann brechen wir morgen auf?“, fragte ich leise. Sesshoumaru schaute, wie ich, in die Flammen und schwieg. Eigentlich hatte ich mit keiner Antwort mehr gerechnet, aber irgendwann erklang seine kalte, tiefe Stimme. „Nach dem Frühstück laufen wir los“, beschloss er. Ich nickte. „Was werden meine Aufgaben sein?“, bohrte ich weiter. Da der Lord anscheinend einen gesprächigen Tag hatte, wollte ich mein Glück ausnutzen. „Kümmere dich um Rin. Den Rest wirst du noch erfahren“, antwortete er und verschwand danach zwischen den Bäumen. Ich seufzte laut und legte mich nach einigen Minuten schlafen. Eng aneinander gekuschelt schlief ich zusammen mit Tama ein. 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