Wer bin ich wirklich? von Francys ================================================================================ Kapitel 15: Die Lösung ---------------------- Kapitel 15: Die Lösung Kagomes Sicht: Meine Augen waren noch geschlossen, jedoch rüttelte jemand an meiner Schulter. Völlig verschlafen schaute ich nach oben und sehe Kaede vor mir stehen. „Guten Morgen mein Kind“, begrüßte sie mich freundlich. Ich rieb mir den Schlaf aus dem Augenwinkel, setzte mich auf und streckte meine steifen Muskeln. „Guten Morgen“, antwortete ich gähnend. Kaede setzte sich vor mir auf den Boden, räusperte sich kurz. Sie schien auf irgendetwas zu warten, doch auf was? „Miroku berichtete, dass du mit mir sprechen wolltest?“, fragte die ältere Miko. Da fiel es mir wieder ein: Rin! „Es geht um Rin“, erklärte ich kurz. Die grauhaarige Frau nickte verständlich. „Das habe ich mir gedacht.“ Endlich stand ich auf. Als die Decke von meinem Körper rutschte, bemerkte ich erst wie kalt es war. Kurz erschauerte ich, eine Gänsehaut bildete sich sofort auf meiner Haut. „Bevor ich mit dir spreche, werde ich mich etwas frisch machen“, sprach ich. Kaede nickte und fütterte danach Tama. Ich beobachtete die beiden einen kleinen Moment, ehe ich mich selbst auf den Weg machte, um einen kleinen Bach zu finden. Es dauerte auch einen Augenblick bis ich ihn gefunden hatte. Schnell wusch ich mein Gesicht, putzte mir die Zähne und zog einen frischen Kimono an. Als ich fertig war ging ich zurück zum Lager. Die ältere Miko hatte mir ein kleines Frühstück mitgebracht, das ich mir sofort schnappte und verputzte. Nach dem Essen war ich endlich bereit für das Gespräch. „Etwas stimmt mit Rin‘s Reiki nicht“, sagte ich. Kaede weitete ihre Augen. „Was genau meinst du damit?“, hakte sie nach. Ich sah ihr direkt in die schokobraunen Augen und atmete einmal tief ein. „Ihr Reiki ist total identisch mit meinem“, erklärte ich schnell. Nun schaute mich die erfahrene Ältere überrascht und ungläubig an. „Was? Das kann nicht sein. Jedes Reiki ist einzigartig“, stellte sie fest. Ich schüttelte den Kopf hin und her. „Doch es ist so. Ich kann darüber verfügen und es einsetzen“, sprach ich weiter. Kaede‘s Augen wurden immer größer, natürlich war das ein Rätsel für uns beide. Ich hoffte trotzdem, dass sie eine Idee hatte und mir weiterhelfen konnte. „Das ist ungewöhnlich“, flüsterte sie. Ich gab ihr Recht. „Ja. Das ist es wirklich“, antwortete ich ihr. Ich senkte meinen Kopf und grübelte, was war das nur? „Also habe ich das richtig verstanden? Rin ist keine Miko und besitzt keinerlei eigene Energie?“, fragte sie. Ich schaute die ältere Frau an, nickte und sah wieder auf den Boden. „Dann habe ich nur eine Erklärung dafür. Du musst dein Reiki auf sie übertragen haben“, erklärte sie. Nun war ich diejenige, die total geschockt aufblickte. „Was?“, bat ich um eine weitere Erklärung. Kaede seufzte auf, faltete ihre kleinen Hände ineinander und sah mich an. „Du magst Rin sehr oder?“, fragte sie mich. Ich legte den Kopf schief. „Ja, natürlich!“ „Hattest du Angst, ihr könnte etwas passieren?“, fragte sie weiter. Ich wusste immer noch nicht, worauf sie hinaus wollte. „Ja. Als sie mir erzählte, dass sie uns verlassen würde, hatte ich Angst. Ich habe die Kleine in mein Herz geschlossen“, erzählte ich. Das war auch die Wahrheit. Ich hatte Rin wirklich lieb gewonnen und wollte nicht, dass ihr etwas geschah. „Das ist es!“, schrie die Ältere. Ich zuckte kurz zusammen, beobachtete Kaede dabei, wie sie langsam aufstand. Ich folgte ihr eine Sekunde später, wartete ab. „Du bist wahrlich besonders“, sagte sie auf einmal. Ich, total verwirrt, stand da wie bestellt und nicht abgeholt. „Wie meinst du das jetzt?“, fragte ich nach. Kaede lächelte, die Falten in ihrem Gesicht wurden dadurch etwas gestreckt. „Diese Gabe besitzen nur sehr wenige Priester und Priesterinnen“, fing sie an, „Ich selbst habe nur davon gehört, aber noch nie solch eine Person getroffen“, erklärte sie weiter. Nun wurde ich wirklich neugierig, meine Finger spielten nervös am Saum des Stoffes herum. „Hör bitte auf in Rätsel zu sprechen“, flehte ich. Die grauhaarige Miko starrte mich immer noch mit weit aufgerissenen Augen an. „Du kannst dein Reiki beliebig teilen, trennen und übergeben. Du bist in der Lage, deine Energie mit bestimmten Personen zu teilen, sie damit zu schützen oder sie zu damit zu verletzen. Das ist eine große und mächtige Gabe“, erläuterte sie. Ich fing nun an zu verstehen. Durch meine Angst um Rin, hatte ich anscheinend bei unserer Verabschiedung mein Reiki in sie übertragen und bei Notfällen schützt es sie vor Gefahren. „Aber… wieso konnte ich das erst jetzt?“, fragte ich neugierig. Kaede lächelte mich sanft an. „Du entwickelst dich immer weiter mein Kind. Ab jetzt sollte es dir auch möglich sein, es bewusst einzusetzen“, antwortete sie. „Könnte ich mein Reiki wieder zurück ziehen?“, hakte ich nach. Kaede überlegte einen Moment, dann nickte sie und erklärte mir erneut: „Ja, das sollte dir möglich sein.“ Wir sprachen noch über die verschiedensten Möglichkeiten, ehe ich aufstand und beschloss zu Sesshoumaru zu gehen. Kaede umarmte mich kurz, wollte mich noch überreden mit zu Sango zu kommen. Ich schüttelte den Kopf und verneinte. „Ich möchte ihr Zeit lassen. Sie soll sich erst einmal beruhigen und es sollte Gras über diese Geschichte wachsen. Irgendwann aber werde ich zurück kommen und mit ihr sprechen, versprochen“, sprach ich. Die ältere Priesterin blickte betrübt zu Boden. „Also wirst du das Dorf wieder mit Sesshoumaru verlassen?“, fragte sie vorsichtig. Ich nickte. „Was wird aus Inuyasha?“, bohrte sie weiter. Ich überlegte kurz, ignorierte den stechenden Schmerz in der Brust. Was war mit ihm? Mit uns? „Ich … weiß es nicht. Er versteht mich einfach nicht“, antwortete ich ehrlich. Kaede bemerkte, dass ich nicht weiter darüber sprechen wollte und ging zurück ins Dorf. Ich machte mich auf die Suche nach Sesshoumaru und spürte schnell sein Youki. Zusammen mit Tama und meinem Gepäck ging ich zum Lord des Westens – ich war auf alles gefasst. Als ich bei ihm und seinen Dienern ankam, wurde ich sofort von Jaken angepöbelt. „Wo warst du denn, du dummes Weib?“, blaffte er herum. Ich verdrehte genervt die Augen, ignorierte den grünen Kappa und ging an ihm vorbei. Er blies seine Wangen auf, verfolgte mich mit seinem Blick. Vor dem Daiyoukai, der an einem Baum saß, blieb ich stehen und wartete ab. Er hatte seine Augen geschlossen, ich wusste aber, dass er nicht schlief. Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete der Herr seine Augen und Gold traf auf Blau. Kurz brachte mich sein durchbohrender Blick aus dem Konzept, aber ich konnte mich noch rechtzeitig fangen. „Ich habe endlich eine Lösung“, fing ich an zu erklären. Sesshoumaru’s Augen weiteten sich kurz, danach war seine üblich, kalte Maske wieder da. Verzweifelt versuchte ich eine einzige Emotion in seinen wunderschönen Augen zu erkennen, jedoch scheiterte ich ein weiteres Mal. Der Daiyoukai stand nun auf und nun musste ich meinen Kopf wieder anheben, da er einen guten Kopf größer war als ich. „Es ist meine Schuld. Ich habe wohl aus Angst, Rin könnte etwas zustoßen, mein Reiki übertragen“, sprach ich weiter. Sesshoumaru schien unbeeindruckt, starrte einfach an mir vorbei. Was würde ich jetzt dafür geben, seine Gedanken lesen zu können? „Sie ist keine Miko?“, fragte er nach guten fünf Minuten. „Richtig“, antwortete ich schlicht. „Du kannst sie schützen.“ Das war mehr eine Feststellung als eine Frage. „Ja. Ich habe soeben erfahren, dass ich in der Lage sein sollte, jedem meine Energie einzuflößen“, berichtete ich. „Beweis es!“, forderte er. Ich verstand zuerst nicht, was er von mir wollte, bis es mir klar wurde. Ich bat Sesshoumaru, mir zu folgen und ich schickte Tama los, um Rin zu holen. Nach einigen Minuten standen wir am heiligen Baum, warteten auf Rin. Die Kleine kam nach einigen Minuten bei uns an, strahlte dabei über beide Ohren. „Ihr habt mich rufen lassen?“, fragte sie gut gelaunt. Ich ging in die Hocke, um auf gleicher Augenhöhe mit ihr zu sein. Danach reichte ich ihr meinen Bogen und einen Pfeil. Sie begutachtete die Waffe, schaute mich danach fragend an. Ich lächelte und stand wieder auf. „Bitte schieße einen Pfeil ab Rin“, forderte ich freundlich auf. Das Mädchen zögerte nicht, legte den Pfeil an und spannte die Sehne. Wie beim Training drohte sie nach hinten zu kippen, dadurch stützte ich ihren Rücken mit meiner Hand. Rin zielte auf einen Baum, ich konzentrierte mich auf das Reiki im Körper der Jüngeren, schloss dabei die Augen. Als sie kurz davor war, den Pfeil los zu schicken, drängte ich die Energie nach draußen, direkt in den Pfeil. Ein Zischen erklang, der Pfeil war auf dem Weg zu seinem Ziel. Nach guten zwei Sekunden umschloss ein sanftes, rosa Licht das schmale Stück Holz mit der Stahlspitze und mit einem Knall schlug es in den Baum ein. Rin drehte sich verwirrt zu mir um, ich sah zufrieden zu ihr. Eine verirrte Strähne hing vor ihrem Auge, welche ich zurück strich. „W-was?“, fragte sie. Ich wuschelte nun durch ihr schwarzes Haar, wobei ihr kleiner Zopf an der Seite verrutschte. „Ich weiß jetzt endlich, was mit dir los ist“, sprach ich freudig. Rin sah mich neugierig an, ich ging in die Hocke und erklärte ihr: „Diese fremde Energie in deinem Körper gehört zu mir. Als wir uns verabschiedet hatten, waren meine Gefühle so groß, dass ich dir ein wenig von meinem Reiki abgab, damit es dich in Gefahren beschützt.“ Die Kleine war nun total überfordert und schaute mich überrascht an. Die großen, braunen Kulleraugen waren weit aufgerissen, ihre Lippen geöffnet und zu einem ‚O‘ geformt. „Das kannst du?“, fragte sie mich. Ich kicherte leise, zog meine Schultern in die Höhe, ließ sie gleich wieder fallen. „Das wusste ich auch nicht. Kaede hat es mir gerade erzählt“, erzählte ich ihr. Rin war begeistert, die Tatsache, dass sie nun doch keine Miko war beziehungsweise keinerlei Kräfte besaß, ignorierte sie einfach. Sie klatschte mit den Händen und hüpfte um mich herum. „Das ist doch großartig. Dann bist du ab jetzt immer bei mir“, jubelte sie. Nun lachte ich mit ihr, freute mich darüber, dass sie es so locker aufnahm. „Aber dann kommst du gar nicht mit uns zurück oder?“, fragte sie auf einmal, blieb stehen und sah mich traurig an. Ich erwiderte ihren Blick, fing aber schnell wieder an zu grinsen. „Nun ja, ich bin einen Handel mit deinem Meister eingegangen, das bedeutet, ich begleite euch noch ein wenig“, sagte ich. Als sie meine Worte verstand, fing sie wieder an vor mir hin und her zu springen. Ich beobachtete sie noch einen Moment, ehe mich eine tiefere Stimme aus den Gedanken riss. „Weib“, sprach er kalt. Ups! Ich hatte den Daiyoukai total vergessen. Verlegen blickte ich zur Seite, fragte ihn aber, was er von mir wollte. „Deine Aufgabe wird sein, für den Schutz von Rin zu Sorgen“, befahl er mir. Ich war darüber etwas verwundert, wollte mich darüber aber nicht beschweren. Ehrlich gesagt hatte ich damit gerechnet, den Schlosshof täglich zu fegen oder die riesige Eingangshalle putzen zu müssen. „Ist das alles?“, fragte ich ihn. Sofort biss ich mir gedanklich auf die Zunge. Warum konnte ich meinen Mund nicht einfach halten und diesen Moment genießen. Sesshoumaru’s rechter Mundwinkel wanderte ein kleines bisschen nach oben als er meine Frage hörte. „Außerdem wirst du ihr den nötigen Halt geben, den sie von Dämonen nicht erfährt. Sei ihr eine Stütze“, sagte er schroff. Ich pustete meine Wangen auf, stützte meine Hände in die Hüften. „Als würde ich das nicht sowieso tun! Dafür brauche ich keinen Handel“, erwiderte ich. Sesshoumaru’s übliche Maske war nun wieder da. „Nun gut, dann werde ich mir noch etwas anderes überlegen“, antwortete er provozierend. Ich kam mir auf einmal sehr klein vor und hätte mich gern selbst für meinen Widerspruch verprügelt. Wieso musste ich manchmal sprechen bevor ich überhaupt nachdachte?! Aber … Ein gehässiges Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Mir kam gerade so ein Gedanke … Würde es mich vielleicht meinen Kopf kosten? Könnte sein, aber das war es Wert! Sesshoumaru’s Sicht: „Wo warst du denn, du dummes Weib?“, blaffte Jaken die Miko an. Das Weib schien ihn zu ignorieren, da der Kappa seine Wangen aufplusterte. Ich konnte die Schritte von der Miko hören, sie kam direkt auf mich zu. Vielleicht zwei Meter vor mir blieb sie stehen und ich spürte ihren Blick. Innerlich grinste ich nur, mein Plan war es, sie warten zu lassen. Eins wusste ich bereits, das Weib war wahnsinnig ungeduldig. Ich wartete noch einige Atemzüge von ihr ab, ehe ich langsam die Augen aufschlug und in diese faszinierende blaue Farbe sah. Dieses Strahlen war wirklich ein seltener Anblick, das musste ich zugeben. Innerlich jedoch kämpfte ich gegen ein stark, zappelndes Biest. Es wollte dringend und ständig ihre Nähe. Das war auch der Grund für den nervigen Handel, der eigentlich unter meiner Würde war. „Ich habe endlich eine Lösung“, fing sie an zu erklären. Kurz verlor ich meine gewohnte Haltung, ließ sie mein Erstaunen sehen. Danach stand ich auf, sah auf sie herab und wartete darauf, dass sie weiter sprach. „Es ist meine Schuld. Ich habe wohl aus Angst, Rin könnte etwas zustoßen, mein Reiki übertragen“, sagte das Weib. Ich glaubte nicht, was ich da hörte. Von so etwas hatte ich schon einmal gehört, das war … gefährlich. Wenn das wirklich stimmte, dann würde sie eine größere Gefahr sein als ursprünglich gedacht. „Sie ist keine Miko?“, fragte ich vorsichtig nach, hoffte dabei, dass sie meine Unsicherheit nicht bemerkte. „Richtig“, antwortete die Miko. „Du kannst sie schützen“, stellte ich fest. „Ja. Ich habe soeben erfahren, dass ich in der Lage sein sollte, jedem meine Energie einzuflößen“, berichtete sie mir. Ich konnte es einfach nicht glauben. Nur die mächtigsten Priester konnten diese Fähigkeit einsetzen oder erlernen. Beweis es!“, forderte ich auf. Sie verstand und schickte den Welpen los, um Rin zu holen. Danach bat die Miko mich, ihr zu folgen. Ich tat ihr diesen Gefallen und gemeinsam liefen wir durch den Wald. Nach einem kurzen Augenblick standen wir an einem großen Baum und warteten. Irgendwann kam Rin bei uns an, sie hatte wie immer eine wahnsinnig gute Laune. Manchmal verstand ich das Kind nicht, wie konnte man nur so fröhlich sein? Rin sprach kurz mit der Miko, bis das Weib ihr einen Bogen und einen Pfeil in die Hand drückte. Was hatte die jetzt vor? Vor allem, was sollte die Kleine damit anfangen? „Bitte schieße einen Pfeil ab Rin.“ Hörte ich das Weib sprechen. Rin schnappte sich ohne zu zögern die Waffe und spannte die Sehne. Rin so zu sehen, bereitete mir einige Sorgen. Sie sollte nicht kämpfen… Rin war gerade dabei nach hinten zu kippen, bis das Weib sie stützte und danach die Augen schloss. Ich fragte erst gar nicht, was sie vor hatte. Unbeeindruckt stand ich neben den beiden und beobachtete das Geschehen. Rin feuerte den Pfeil ab und … … zu meiner Überraschung umschloss das Reiki des Weibs das Stück Holz. Wie damals, als sie Naraku damit bezwang, genau dasselbe Gefühl hatte ich jetzt. Ich sah geschockt zwischen den beiden Menschen hin und her, am Ende war ich froh darüber, dass mich niemand weiter beachtete. Rin drehte sich verwirrt zur Miko um, sah sie überfordert an. Freute sie sich denn nicht? Sie müsste nicht mit dieser Bürde leben, ein Leben lang rein und abgeschottet zu leben. „W-was?“, fragte sie. Das Weib strich über ihren Kopf und erklärte: „Ich weiß jetzt endlich was mit dir los ist. Diese fremde Energie in deinem Körper gehört zu mir. Als wir uns verabschiedet hatten, waren meine Gefühle so groß, dass ich dir ein wenig von meinem Reiki abgab, damit es dich in Gefahren beschützt.“ Rin war immer noch total überrascht, schien über etwas nach zu denken. "Das kannst du?“, fragte sie die Frau. Irgendwie verwunderte es mich nicht im Geringsten. Sie war im Moment fasziniert vom Können dieser Miko. Klar, dass sie begeistert war, so ist nun mal ihr Wesen. „Das wusste ich auch nicht. Kaede hat es mir gerade erzählt“, erzählte das Weib. Rin klatschte mit ihren Händen und jubelte: „Das ist doch großartig. Dann bist du ab jetzt immer bei mir.“ Sie tanzte einige Zeit lang um die Miko herum, bis sie schlagartig anhielt und das Weib traurig ansah. „Aber dann kommst du gar nicht mit uns zurück oder?“, fragte sie. Die beiden schauten sich traurig in die Augen, ehe die Miko anfing zu grinsen. Sie ging vor Rin in die Hocke und sprach: „Nun ja, ich bin einen Handel mit deinem Meister eingegangen, das bedeutet ich begleite euch noch ein wenig.“ Mein Biest tobte in meinem Inneren. Es jubelte, ich hatte große Mühe ihn zu unterdrücken. Rin verstand und fing wieder an vor dem Weib hin und her zu springen. Ich musste mich immer noch beherrschen und beobachtete Rin einfach, um mich abzulenken. //Dank mir wird sie uns zurück begleiten. Ich hatte doch Recht!// Lass mich in Ruhe, du hast mich die letzten Tage genug gestresst. //Ich hab dir doch gesagt, dass die Alte ihr weiter helfen wird! Hätte ich dich nicht im richtigen Moment überrumpelt, die Kontrolle somit an mich gerissen, würde sie uns hier und jetzt verlassen//, jetzt hab ich das Weib wieder um mich herum, vielen Dank! //Gern geschehen//, das war nicht freundlich gemeint. //Ich weiß. Aber wie ich schon sagte, dank mir sind wir den Handel eingegangen//, obwohl es eigentlich keinen Handel gab! //Na und? Besser als das sie hier beim Hanyou bleibt//, ich kümmere mich nicht um dieses Weib. //Das werde ich noch ändern//, das wagst du nicht. //Oh doch! Ich will sie! Sie ist großartig!//, hast du keine Augen im Kopf? Tollpatschig, dickköpfig, stur, temperamentvoll und überhaupt … alles ist schlecht an ihr! //Stolz, gerecht, großzügig, gütig, liebevoll, sie liebt jede Kreatur – zieht sogar einen Inu-Welpen groß und ihre Schönheit… wie sie wohl ohne einen Kimono aussieht…?//, hör bloß auf. Das werden wir nie erfahren, damit das klar ist! //Wir werden sehen//, ich habe nein gesagt! //Du hast gar keine Wahl. Sonst übernehme ich wieder die Kontrolle über deinen Körper wie mit dem Handel//, du hast mit dem Handel meinen Stolz verletzt. //Warum? Weil sie unsere Dienste nicht in Anspruch genommen hat?//, genau. //Na dann biete ihr etwas anderes an//, nein! Du hast sie zu unserer Dienerin gemacht. //Wäre Konkubine besser gewesen?// Nun war das Gespräch beendet. Ich unterdrückte mein Biest und war wieder in der Gegenwart anwesend. Ich schaute zur Miko und sprach sie an: „Weib.“ Sie drehte sich zu mir um und schaute zur Seite. Ihre Wangen fingen an eine rötliche Farbe zu bekommen. „Deine Aufgabe wird sein, für den Schutz von Rin zu Sorgen“, befahl ich schnell. Mein Biest kämpfte sich gerade wieder nach vorn, direkt an die Front. „Ist das alles?“, fragte sie unsicher. Mein Biest schrie mich förmlich an, mehr zu verlangen. Gerade drängte ich das Vieh beiseite, als es für eine Sekunde die Kontrolle erlang und mich leicht grinsen ließ. Verdammtes Biest, dachte ich nur verärgert. //Lass mich doch//, verschwinde! //Ich habe da schon eine Idee, was sie noch für uns tun kann//, halt den Mund! „Außerdem wirst du ihr den nötigen Halt geben, den sie von Dämonen nicht erfährt. Sei ihr eine Stütze“, sagte ich zur Miko. Sie pustete ihre Wangen auf, stützte ihre Hände auf die Hüften und sah mir verärgert in die Augen. „Als würde ich das nicht sowieso tun! Dafür brauche ich keinen Handel“, erwiderte sie. Endlich hatte ich die vollkommene Kontrolle über mein Handeln und setzte meine übliche Maske wieder auf. Mein Biest verkroch sich beleidigt in die Ecke. „Nun gut, dann werde ich mir noch etwas anderes überlegen“, sprach ich. Damit bekam ich die Aufmerksamkeit von beiden, während das Weib mich skeptisch ansah und mein Biest schwanzwedelnd zurück kam. //Richtig so!// Innerlich hätte ich gern aufgeseufzt und wäre am liebsten weg gerannt. Die Miko schien kurz zu überlegen, ehe sie mich frech angrinste. Oh nein… „Gut ich werde auf deine andere Aufgabe warten, aber unter einer Bedingung“, sagte das Weib. Ich knurrte sie warnend an, jedoch ignorierte sie es gekonnt. „Ich handel nicht mehr, Weib“, fauchte ich sie an. Die Miko kicherte kurz, danach schaute sie mir direkt in die Augen und wieder einmal war ich total fasziniert von dieser Ausstrahlung. „Da ich Tensaiga nicht benutzt habe, steht es mir quasi noch ein weiteres Mal zur Verfügung“, sagte sie. Was? //Wie genial sie doch ist! Auf die Idee hätte ich selbst kommen können. So ist sie auch an uns gebunden// Meine einzige Reaktion war nur noch ein Knurren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)