Wer bin ich wirklich? von Francys ================================================================================ Kapitel 24: Schnupper an ihr ---------------------------- Kapitel 24: Schnupper an ihr Kagome’s Sicht: „Kagome? Ist alles in Ordnung?“, fragte Hana besorgt. Ich saß auf dem kalten Steinboden im Badezimmer und versuchte mich wieder zu beruhigen. Jetzt war es schon fast täglich, dass mich dieses eigenartige Gefühl überraschte. Am Morgen war es besonders schlimm. „Es geht schon wieder“, antwortete ich und stand dabei auf. Nach einem kurzen Blick in den Spiegel, spülte ich meinen Mund aus, ging danach wieder in mein Gemach. Hana stand immer noch im Raum und sah mich besorgt und mit tiefen Falten auf der Stirn an. „Das ist nicht normal. Jeden Morgen, wenn ich dich zum Frühstück bringen soll, geht es dir nicht gut“, sprach die Youkai Dame. Ich nickte, verschwand hinter der Trennwand um mich um zu ziehen. Nachdem ich den himmelblauen Kimono, der mit rosa Blüten bestückt war, angezogen hatte, half mir Hana mit dem Obi. „Vielleicht werde ich krank“, sagte ich gedankenverloren. Hana nickte und zog die Schleife enger. „Das kann natürlich sein. Ich werde dir eine besondere Kräutermischung zubereiten lassen“, erzählte sie. Ich war damit einverstanden und sah sie dankbar an. „Du bist so lieb“, antwortete ich nur darauf. Hana kicherte, boxte mir spielerisch gegen den Oberarm. „Ich freue mich einfach so sehr, dass du hier im Schloss bleibst. Seit dem Angriff vor vier Wochen war ich wirklich besorgt, dass der Herr dich hinaus wirft“, erklärte sie. „Ja, damit hatte ich eigentlich auch gerechnet“, erwiderte ich daraufhin. Hana ließ mich wieder allein, sie wollte Sesshoumaru Bescheid geben, warum ich beim Frühstück nicht erschienen bin. Ich ging in den ‚verbotenen Garten‘, lief vorsichtig über den gefrorenen Bach, an den Rosenhecken vorbei. Der Schnee knirschte unter meinen Füßen und im Licht der Sonne glitzerte er wie ein funkelnder Diamant. Tama war genauso fasziniert von der weißen Pracht, er tollte im Schnee und buddelte Löcher hinein. Völlig in meinen Gedanken vertieft lief ich am Bach entlang, bis zur heißen Quelle. Als ich vor vier Wochen erfahren habe, dass meine Kräfte fort waren, wäre ich beinahe verzweifelt. Was sollte ich denn ohne mein Reiki gegen Fudo ausrichten, oder wie sollte ich mich gegen Dämonen im Wald verteidigen? Ich konnte nicht mehr allein durch die Gegend streifen, ohne eine Person die mich schützte. Meine Abhängigkeit nahm drastisch zu, das machte mich einfach nur verrückt! Zuerst hatte ich erwartet, dass Sesshoumaru mich sofort rauswarf, wenn er erfahren würde, dass ich keinerlei heilige Energie mehr besaß. Zu meiner Überraschung erklärte er mir am Ende unseres letzten Kampfes gegen Fudo, dass er es bereits wusste und das war eigenartig. Sesshoumaru hatte es gewusst, mich trotzdem nicht irgendwo sitzen lassen, sondern mich wieder mit ins Schloss genommen. Was sollte ich davon halten? Sollte ich vor Freude in die Luft springen? So hatte ich wenigstens nicht mein neues Zu Hause verloren… Denn nach Musashi konnte ich nun wirklich nicht mehr zurück. Nicht nachdem… Nicht nachdem ich mit Inuyasha’s Halbbruder geschlafen habe. Seine perfekte Nase würde es sofort riechen, dann würde ein riesen Streit ausbrechen, mir würde er Vorwürfe machen und danach hätte er mir bestimmt befohlen das Dorf zu verlassen. Das Schlimme wäre nicht einmal das, das wirklich Allerschlimmste wäre die Situation, wo der Hanyou vor mir stehen und mich mit Entsetzen anstarren und nach einer Erklärung verlangen würde. Und genau diese Erklärung hatte ich nicht! Ich wusste nicht, warum ich das zugelassen hatte. Warum ich mich dem Daiyoukai hingab und vor allem, warum es mir sogar gefiel. Ich hatte einfach keine Ahnung. Wie sollte ich Inuyasha nun vor die Augen treten, wo ich selbst noch nicht im Klaren mit mir war. Das ging nun wirklich nicht. Das Ereignis würde Inuyasha schon genug verletzten, ich schuldete ihm auch eine Erklärung, oder? Denn wenn man es genau betrachtete, dann hatte ich den Hanyou betrogen… Nein! Was redete ich denn hier? Inuyasha selbst war es, der meinte, ich brauche nicht mehr zurück kommen… zurück zu ihm. Also war zwischen uns Schluss…? Eigentlich, wenn ich ehrlich zu mir selbst war, dann gab es zwischen Inuyasha und mir schon lange nichts mehr. Keine Nähe, keine Geborgenheit, keine … Liebe. Gut, zwischen Sesshoumaru und mir würde es auch niemals soweit kommen, aber er hatte mir auch keine Hoffnungen gemacht, wie sein Bruder. Die Nacht mit dem Daiyoukai war rein körperlich. Bei diesem Gedanken schmerzte es in meiner Brust. Bitter lächelte ich in den Himmel, der erneut weiße, dicke Flocken auf die Erde hinab fallen ließ. Was machte ich mir hier eigentlich vor? Natürlich könnte ich Inuyasha die Situation erklären, indem ich ihm beschrieb, wie meine Gefühlslage an diesem Abend aussah. Das Treffen mit meinem Vater, der zerstörte Palast und die Nachricht, dass meine leibliche Mutter wirklich tot war. Das alles hatte mich stark verwirrt, mir vielleicht auch Hemmungen genommen und deshalb hatte ich mich so leicht auf den Lord des Westens eingelassen. Aber… das war nur die halbe Wahrheit. Ich hatte in den letzten Wochen genug Zeit, über diesen Abend und meine Gefühle nachzudenken. Jetzt wusste ich auch den wirklichen Grund, warum das alles passierte. Und das hatte nichts mit einem schlechten Gewissen Inuyasha gegenüber zu tun. Ich habe meine romantischen Gefühle für Inuyasha verloren. Ich liebte ihn, aber mehr als ein bester Freund und nicht wie ein Ehemann. Warum? Mein Herz verzerrte sich nach jemanden, der mich wirklich liebte und zwar nur mich. Meine Person und Erscheinung nicht als Ersatz sah. Ich wusste, dass Inuyasha mich mochte, angeblich auch nicht mehr mit ihr verglich, aber ich war nicht blöd. Unbewusst tat er es immer wieder, er würde niemals nur mich lieben. Sein Herz würde immer an Kikyou denken, sich nach ihr verzehren und sie vermissen. Ich musste mit dem Hanyou abschließen. Doch meine Gefühle schlugen eine Richtung ein, die ich als bittere Ironie beschreiben würde. Denn mein Körper verlangte nach … einem total widersprüchlichen Mann. Stur, trotzdem reif. Gewalttätig aber nur gegen die, die es auch verdient haben. Gefühllos war er eigentlich nicht, seine Mauer war nur wahnsinnig hoch und schwer einzureißen, was vielleicht auch an der Erziehung und an seiner Kindheit lag. Er zeigte nun mal keine Gefühle in der Öffentlichkeit. Eiskalt und skrupellos … das waren definitiv Eigenschaften von Sesshoumaru, jedoch hatte er nun mal auch ein gutes Herz, wie man an Rin und auch an mir sehen konnte. Und das war wahrscheinlich der Hauptgrund, warum ich diese Nacht zuließ. Ich war … Schwer schluckend lief ich weiter, bis wir an der Höhle ankamen. Ich setzte mich auf einen, nicht mit Schnee bedecktem, Stein und atmete einige Male tief ein und aus. Es war so schwer! Diese Tatsache sich selbst zu gestehen... diese Worte im Kopf auszusprechen! „Lady Kagome?“, sprach plötzlich jemand und ich erschrak. Da ich hier mit niemand gerechnet hatte, zuckte ich zusammen und fiel fast vom Stein. Ein starker Arm packte aber zum Glück meine Hüften und zog mich auf meine Beine. „Passt auf! Ihr verletzt Euch noch“, sagte der Hauptmann. Etwas verlegen schaute ich auf den weißen Boden. „W-was macht Ihr hier, Susanoo?“, fragte ich um die Situation davor schnell zu vergessen. „Ich habe nach Euch geschaut, da Hana nach Euch sucht“, antwortete er mir schnell. Ich schaute in die goldbraunen Augen vom engsten Vertrauten Sesshoumarus und versank erneut in Gedanken. Doch plötzlich wurde mir wieder so übel und ich hielt mir den Mund vor die Hand. Das war mir so unangenehm, ich drehte mich schnell um und rannte zum Gebüsch. Hinter einem großen Strauch bückte ich mich und ließ es heraus. Nur noch das Würgen von mir war zu hören und mein schnell hämmerndes Herz. Als eine Hand meine Stirn berührte und mir die Haare aus dem Gesicht nahm, erschrak ich erneut. Aufgeschreckt fuhr ich in die Höhe und sah in Susanoos makelloses Gesicht. Sein Blick war sanft, voller Sorgen. „Lasst mich Euch helfen!“, sagte er. Meine Wangen wurden rot, ich wollte mich weg drehen, Susanoo jedoch hielt mich fest und drehte meinen Körper komplett zu sich um. „Seit wann geht es Euch so schlecht?“, fragte er. Ich überlegte kurz, seit wann war das eigentlich? „Ich würde sagen, seit einer Woche“, erzählte ich, „Wahrscheinlich werde ich krank“ Susanoo weitete kurz seine Augen, beugte sich vor, mir kam es vor, als würde er mich beschnuppern. Jedoch traute ich mich nicht, ihn direkt zu fragen. Der Hauptmann räusperte sich kurz, danach ging er ein Stück zurück und bat mich ihn zu begleiten. Ich wollte eigentlich noch hier bleiben, aber jeder Widerspruch war Sinnlos. „Kommt jetzt bitte wieder mit ins Schloss Lady Kagome“, forderte Susanoo. „Aber…“, fing ich an, wurde aber unterbrochen. „Ansonsten werde ich Euch tragen!“, drohte er mir. Ich senkte den Kopf und zusammen mit Tama folgten wir dem Hauptmann des Westens. Er schickte mich direkt in mein Zimmer und ohne ein weiteres Wort folgte ich seinem Befehl. Ich setzte mich aufs Bett und erneut kam diese Übelkeit zurück. Jemand betrat gerade den Raum, als ich ins Badezimmer rennen wollte. Meine Beine gaben jedoch nach und somit kippte ich nach vorn. Ich kniff die Augen zu, erwartete den Schmerz, der jedoch aus blieb. Ich spürte nur noch einen starken Arm um meinen Bauch, der mich wieder nach oben zog. Nun stand ich wieder auf meinen Beinen, jedoch drehte sich immer noch alles in meinem Kopf. „Miko“, sprach die tiefere Stimme und ich verfluchte das Schicksal in diesem Moment. Nun öffnete ich die Augen, sah direkt in die goldenen von Sesshoumaru, der gerade zwei Meter entfernt von mir weg stand. „Ich bin schon lange keine Miko mehr, Sesshoumaru“, murmelte ich leise, natürlich konnte der Daiyoukai das ohne Probleme hören. „Warum kommst du nicht mehr zum Essen?“, fragte er nach. Ich zog meine Augenbrauen nach oben, legte die Stirn in Falten. Hatte Hana ihm das nicht erzählt? „Mir geht es nicht gut“, erzählte ich kurz. „Das habe ich schon gehört“, antwortete er. Gut, was wollte er jetzt von mir hören? „Super“, sagte ich sarkastisch, drehte mich um und lief zur Tür vom Bad. Gerade hatte ich die Klinke in der Hand, da wurde ich herumgewirbelt und fand mich mit dem Rücken an der Wand wieder. „Sag, weichst du mir aus?“, fragte er leise. Sesshoumaru hatte seine Arme links und rechts von meinem Kopf an der Wand gestützt. „N-nein“, stotterte ich. Meine Nervosität nahm zu. Nicht aus Angst, er könnte mir etwas antun, denn dazu hatte er nun mehr als genug Möglichkeiten, denn ich stand hier nutzlos vor ihm. Nein, ich war nervös weil er mir so nahe war. Mein Herz hämmerte ununterbrochen gegen meine Brust, meine Wangen wurden heiß, meine Kehle war trocken. „Was hast du dann für ein Problem?“, fragte er erneut. Seine Stimme war schneidend kalt, kälter als der damalige Eisberg von der Titanic. Seine Augen ließen mal wieder keinerlei Emotionen zu, damit verkroch er sich wieder hinter seiner Maske. „Mir geht es wirklich nicht so gut“, antwortete ich, schaute dabei zur Seite. Mein Kinn wurde ergriffen, mein Kopf zurück gedreht. „Warum?“, fragte er erneut. Nun wurde es mir wirklich zu blöd. Ich drückte gegen seine Brust, wollte ihn von mir weg schieben, vergeblich. „Warum? Woher soll ich das wissen? Ich werde wahrscheinlich krank“, sagte ich nur und schlüpfte unter seinem Arm hindurch, damit stand ich plötzlich hinter ihm, was Sesshoumaru gar nicht gefiel. „Hn“, machte er nur und ging zur Tür. Schnell war er wieder aus dem Raum verschwunden und hinterließ viele offene Fragen. Sesshoumaru’s Sicht: Schon wieder erschien sie nicht zum Frühstück. Ich musste Rin erneut vertrösten und ihr Versprechen, mich um die Miko zu kümmern. Die Dienerin von dem Weib kam mal wieder bei mir an, verbeugte sich tief und ich wusste, was jetzt kam. Der Frau ging es nicht gut. „Verzeiht mein Herr. Lady Kagome ging es heute schlecht, deshalb ist sie nicht beim Frühstück erschienen MyLord“, erklärte sie. Ich zuckte gelangweilt mit den Schultern, zeigte ihr aber, dass sie verschwinden kann. Was fiel dem dummen Weib eigentlich noch ein? Sie ignorierte mich jetzt schon mindestens eine Woche und langsam nervte mein Biest, es wolle sie sehen. Genervt von mir, dem Tier in meinem Körper und der Miko lief ich in mein Arbeitszimmer und arbeitete einige Anfragen meines Volkes ab. Es waren meist lächerliche Dinge, vor allem von den Menschen, aber es gehörte nun mal zu den Pflichten eines Herrschers. Ich beantwortete einige Schriftrollen, ehe es an meiner Tür klopfte. Ich brauchte nicht zu erahnen, wer es war. „Herein“, rief ich. Susanoo trat ein, verbeugte sich kurz, bis ich ihn böse anfunkelte. Er gehörte zu meinen engsten Verbündeten, einer meiner Freunde und der Einzige, dem ich unwiderruflich vertraute. Wenn wir unter uns waren, sollte er solch ein Gehabe lassen. „Was kann ich für dich tun?“, fragte ich. Mein Blick glitt über eine weitere Schriftrolle, zwei Sachen zur gleichen Zeit erledigen war ein Kinderspiel für mich. „Ich wollte mit d…“, sagte er, wurde aber durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen. Jaken kam herein und Susanoo sprach in höflicher, offizieller Form weiter. „Ich wollte mit Euch über die menschliche Frau sprechen, mein Herr“, sagte mein Hauptmann. Jaken sah entsetzt aus, immer wieder zwischen uns hin und her schauend, verdrehte er die Augen. Mit einem Flüstern ‚Nicht auch noch Susanoo-sama‘ verließ er wieder den Raum und ich wunderte mich nicht darüber. Das war nun mal Jaken. „Worüber genau?“, hakte ich nach. Natürlich war ich total gespannt darauf, was er mit mir besprechen wollte, jedoch zeigte ich es nicht. „Ihr geht es wirklich nicht gut. Ich habe sie im verbotenen Garten angetroffen und dort musste sie sich übergeben“, erzählte er und beim letzten Satz schüttelte es mich. Ich fand das wirklich widerlich. „Ja und?“, fragte ich erneut. Susanoo legte die Stirn in Falten und sah mich skeptisch an. „Was ist passiert?“, antwortete er mit einer Gegenfrage. Nun ließ ich das Lesen der Schriftrolle sein, schaute zu ihm auf. „Was meinst du?“, fragte ich unschuldig. Mir war natürlich sofort klar, was er meinte. „Halte mich nicht zum Narren, Sesshoumaru“, blaffte Susanoo. Leicht amüsiert zog sich mein rechter Mundwinkel nach oben. Ich lehnte mich zurück und sah ihm ins Gesicht. „Du weißt es doch schon“, antwortete ich ihm. „Warum hast du die Miko so extrem vereinnahmt, fast schon zu deiner gemacht?“, fragte er nach, „Verstehe mich nicht falsch, du sollst schlafen mit wem du willst, aber dein Geruch klebt überall an ihr, vor allem…“ Er wollte seinen Satz nicht beenden und das brauchte er auch nicht. Mir war klar, was er damit meinte. Ich hatte noch nie eine Frau so stark ‚markiert‘ ohne sie wirklich gebissen zu haben. „Was soll ich dir darauf antworten? Das hat sich nun einmal so ergeben, mein Freund“, erklärte ich kurz. Susanoo sah noch nicht zufrieden aus, er ahnte es doch schon. Also beschloss ich mit offenen Karten zu spielen, er war der Einzige, dem ich das anvertrauen würde. „Mein Biest hat sich entschieden“, fügte ich noch hinzu. Susanoo’s Augen blitzten kurzerhand auf, danach grinste er fies, was mir gar nicht passte. „Für sie? Das es ausgerechnet dich trifft“, sagte er lachend. Ich knurrte kurz auf. „Entschuldige bitte aber ich finde das äußerst amüsant, obwohl ich es mir schon gedacht habe. Sie hat keinerlei Kräfte mehr, kann der kleinen Rin nichts mehr beibringen und du behältst sie immer noch hier“, erzählte er nun wieder ernst. Ich nickte und schaute aus dem Fenster. „Das mit den Kräften habe weder ich noch mein Biest bedacht. Sie ist jetzt diejenige…“, sprach ich ruhig. „… die es ausbadet. Mein Freund, du bist jetzt für sie verantwortlich und solltest ernsthaft darüber nachdenken, sie zur Fürstin zu machen. Auch wenn sie keine Priesterin mehr ist, sie ist doch eine Halbgöttin, oder? Das hatte Jaken mir berichtet“, damit sprach Susanoo das aus, was ich schon lange dachte. „Wie auch immer, irgendetwas stimmt mit ihrer Gesundheit nicht, vielleicht ist es…“, er wollte gerade weiter sprechen, da platzte Jaken erneut ins Zimmer. „Herr, der Lord des Nordens hat geantwortet. Er wird …“, plapperte der Kappa drauf los. „Gleich!“, schrie ich wütend. Nicht einmal klopfen, aber sofort los plappern. „Was wolltest du sagen, Susanoo?“, fragte ich meinen Freund. Der Hauptmann grinste nur, verbeugte sich leicht und antwortete: „Nichts wichtiges mein Herr.“ Danach verließ er den Raum und ich hörte mir die Angelegenheit von Jaken an. Ich hatte meinen Verbündeten, den Lord des Nordens, um Unterstützung im Fall Fudo gebeten. Er solle ein Auge auf diesen Wicht haben und mir melden, sobald man ihn finden sollte. Wie zu erwarten hat er zugesagt und mir die Hilfe versprochen. Nun machte ich mich auf den Weg zur Miko. Ich wollte sie sowieso etwas fragen, deshalb passte es sehr gut. Ich betrat gerade den Raum, da war das Weib gerade dabei um zu kippen. Schnell schlang ich meine Arme um ihre Hüften, wobei mein Biest im Inneren laut jubelte. Wenn ich ehrlich war, fand ich es auch wieder angenehm, sie zu berühren. „Miko“, begrüßte ich das Weib, zog sie dabei wieder auf ihre Füße. Sie drehte sich zu mir um, sah mir direkt in die Augen. „Ich bin schon lange keine Miko mehr, Sesshoumaru“, flüsterte sie, ich konnte aber alles verstehen. Wann würde sie es endlich lernen, dass meine Ohren viel besser waren als ihre? Aber das jetzt beiseite schiebend, sie schien darunter ganz schön zu leiden, dass sie keine Kräfte mehr besaß. Nun gut, wem würde es anders ergehen? Sie war nun abhängig und konnte sich nicht mehr selbst schützen. „Warum kommst du nicht mehr zum Essen?“, fragte ich nach. Das vorher gesagte von ihr ignorierte ich einfach. „Mir geht es nicht gut“, erzählte sie. Das war mir schon klar, dachte sie, Hana würde es mir nicht erzählen? Naiv, wie immer. „Das habe ich schon gehört“, antwortete ich. Warum eigentlich war ich überhaupt hier? Wollte ich nach ihr sehen, ob sie wirklich krank war, oder…? Es war aber auch egal, wen kümmerte es schon. „Super“, antwortete sie zickig. Na so schlecht schien es ihr nicht zu gehen, anscheinend hatte sie genug Energie, sich mit mir anzulegen. Die Miko drehte sich einfach um, griff nach der Türklinge vom Badezimmer und wollte verschwinden. Nicht mit mir, dachte ich verärgert und packte ihre Schultern. Schnell drehte ich sie zu mir um, drückte ihren Rücken gegen die Wand. Ich kesselte sie ein, indem ich meine Arme rechts und links an ihrem Kopf abstützte. Keine Zeit mehr zu flüchten, Miko! „Sag, weichst du mir aus?“, fragte ich. Das Herz des Weibes schlug wahnsinnig schnell gegen ihren Oberkörper und ihre Wangen wurden einige Schichten dunkler. „N-nein“, antwortete sie nervös. War es aus Angst? Eigentlich müsste sie langsam wissen, dass ich ihr nichts tun würde… Oder war es etwas anderes? Vielleicht hatte sie ein Geheimnis. „Was hast du dann für ein Problem?“, hakte ich nach. Ich klang kalt, wie immer. Die Miko schaute mich kurz an, ehe sie sprach: „Mir geht es wirklich nicht so gut.“ Das konnte ich gerade mit eigenen Augen sehen, wäre ich nicht erschienen, hätte sie jetzt auf dem Boden gelegen. „Warum?“, fragte ich erneut nach. Das war eine ziemlich blöde Frage, ich wusste selbst nicht weshalb ich das aussprach. Vielleicht wollte ich Zeit schinden. Die Miko versuchte mich von ihr weg zu drücken, ich hätte am liebsten laut los gelacht. Was dachte sie denn? Sie war eine Frau, natürlich schwächer als ich. „Warum? Woher soll ich das wissen? Ich werde wahrscheinlich krank“, meckerte sie herum. Das war schon eher die Miko, die ich sehen wollte. So wie ich sie kannte. Plötzlich schlüpfte sie unter meinem Armen hindurch und stand dann hinter mir. Kleines hinterhältiges Biest, dachte ich nur gespielt verärgert. Ich funkelte sie böse an und da war es wieder in ihren Augen. Der Funke, das Leuchten, wenn sie kurz davor war, sich mit mir anzulegen. Genau das wollte ich sehen. „Hn“, machte ich nur noch und verließ zufrieden den Raum. Ich wusste, warum Susanoo vorhin bei mir war, er wollte, dass ich nach der Miko sah. Da sie anscheinend wirklich traurig war, wegen ihren Kräften und so weiter. Ich war nun wieder in meinem Arbeitszimmer, wo Susanoo mich grinsend erwartete. Er hatte also gelauscht. „Ihr versteht euch wirklich prächtig“, kommentierte er. Ich schnaubte genervt auf. „Dieses Weib geht mir auf die Nerven“, antwortete ich. Susanoo konnte mich leicht durchschauen und lachte auf. „Ja natürlich, deshalb bist du sie trösten gegangen“, sagte er und danach verließ er den Raum. Susanoo’s Sicht: Der Lord hatte also endlich seine passende Fürstin gefunden. Ich musste zugeben, sie war perfekt für ihn. Ich kannte Sesshoumaru jetzt schon sehr lange, noch niemals hatte ihn jemand so gefordert wie diese Priesterin. Die Miko war wahrlich besonders. Keinerlei Angst vor Sesshoumaru, gab ihm Widerworte ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Das traute sich hier sonst niemand, außer meiner Wenigkeit natürlich. So schlenderte ich durch die Gänge, bis mir Hana über den Weg lief. Sie hatte ein Tablett in der Hand mit einem Tonbecher darauf. „Was ist das?“, fragte ich. „E-eine Kräutermischung für Lady Kagome. Sie wird vermutlich krank“, antwortete sie. Ich überlegte kurz, eigentlich wollte ich Sesshoumaru darauf hinweisen, Jaken hatte mich aber unterbrochen. Ich könnte ja… Das wäre ein Spaß. Ich entschied mich kurzerhand dafür, Hana diesen Hinweis mit zu geben, ich wusste, dass sie mit Lady Kagome befreundet war. „Das brauchst du ihr nicht geben, das schadet ihr nur“, sagte ich. Hana schaute mich verwundert an. „Wieso schaden?“, fragte sie. „Lady Kagome wird nicht krank in diesem Sinne“, erklärte ich und zwinkerte mit einem Auge. Sicher war ich mir zwar nicht, aber es war sehr wahrscheinlich so wie Sesshoumaru sie markiert hatte. „Meint Ihr etwa…?“, fragte sie. Ich lachte kurz auf. „Schnuppert einmal unauffällig an der Lady“, sagte ich beim Gehen und machte mir noch einen schönen Tag. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)