Wer bin ich wirklich? von Francys ================================================================================ Kapitel 54: Der Hollenritt Teil 2 --------------------------------- Halli Hallo meine Lieben … ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. (: Kapitel 54: Der Höllenritt Teil 2 Kagomes Sicht: Wo war sie? Ich suchte mit schnellen Schritten nach der herrlichen Wärmequelle. Mir war so unendlich kalt, mich wunderte es, dass ich überhaupt laufen konnte. Hier war es dunkel, fast schon finster. Doch ganz hinten konnte ich ein kleines Licht erkennen, aber mit jedem Schritt von mir schien es weiter weg. War ich mittlerweile verrückt geworden? Nein… ich brauchte das Feuer, die Wärme sollte mich endlich umhüllen. Nur wieso kam ich nicht näher? Ich lief immer geradeaus, also was machte ich denn falsch? Verwirrt fing ich an meine Beine immer schneller voran zu treiben. Schließlich wollte ich ja nicht erfrieren. Nach meinem nächsten Schritt aber stolperte ich und im nächsten Moment fiel ich in die Tiefe. Ich konnte nur noch den Wind um mich wahrnehmen, der erneut die Kälte in meine Muskeln trieb. Irgendwann landete ich unsanft auf meinen Hintern. Verdattert schaute ich mich um, das Licht war wieder vor mir. War ich nicht gerade einige Meter gefallen? Wie konnte das Feuer dann wieder direkt vor mir sein? Ich dachte nicht weiter darüber nach und stand langsam wieder auf, danach fing ich an, dem Licht entgegen zu laufen. Was für ein Schwachsinn, dachte ich leicht verärgert. Ich drohte hier zu erfrieren und jemand wollte mich anscheinend daran hindern endlich die Wärmequelle zu erreichen. Kurz bevor ich endlich an meinem Ziel angekommen war, lief ich gegen eine Glasmauer. „Aua“, murmelte ich verwirrt. Was suchte die hier? Ich tastete mich vorsichtig vor und plötzlich war sie wieder weg. Versuchte man mich hier zu ärgern? Also egal was es war, ich fand das ganz und gar nicht lustig. Etwas sauer trat ich wieder nach vorn und dieses Mal war kein Hindernis vorhanden. Wurde ich jetzt verrückt? Kopfschüttelnd machte ich mich auf den Weg, die letzten Meter zum Feuer zu überbrücken, doch ich wurde erneut aufgehalten. Eine Art bewegliche Wurzel brach aus dem Boden und umschloss meinen Knöchel. „Das ist doch nicht wahr, oder?“, fluchte ich. Na super Kagome, jetzt redest du schon mit dir selbst, dachte ich genervt. Ich ging in die Hocke und versuchte mein Bein aus der Schlinge zu befreien, aber eine Windböe kam auf, der mich dazu brachte, dass ich wieder auf meinem Hintern landete. Kaum saß ich auf dem eisigen Boden, da tauchten plötzlich Bilder vor mir auf, die sich wie ein kleiner Film vor mir abspielten. Ich sah Inuyasha, Sango, Miroku, Shippo, Kirara und mich. Wir liefen durchs Land und hatten eine Menge Spaß. Wir machten Blödsinn, der Hanyou stritt sich mit dem Fuchsyoukai und ich unterhielt mich mit Sango. Es schien friedlich … aber nur bis es Nacht wurde. Dann kurz nach Mitternacht, schliefen wir alle seelenruhig, außer Inuyasha. Er stand auf und kam zu mir. Unsicher schien er zu überprüfen, ob ich auch wirklich im Land der Träume versunken war. Als er fest stellen konnte, dass ich tief und fest schlief, machte er sich auf den Weg. Wohin er wohl ging? Ich konnte mich nicht mehr erinnern… Es vergingen Stunden und erst kurz vor dem Morgengrauen kam er zurück. Als wäre er nie weg gewesen, setzte sich Inuyasha wieder an seinen Baum und schloss die Augen. Unser Erwachen ließ nicht mehr lange auf sich warten und nach einer halben Stunde machten wir uns wieder auf den Weg. Die nächste Nacht begrüßte uns und Inuyasha verschwand erneut. Langsam wunderte ich mich wirklich. Wo ging er verdammt nochmal hin? Ein riesiges Fragezeichen stand in meinem Gesicht geschrieben. Aber die Antwort erschlug mich mit dem nächsten Bild. Kikyou… Natürlich! Ein bitteres Lächeln lag auf meinen Lippen. Wie konnte ich das vergessen? Er war immer bei mir, doch sein Herz blieb bei ihr. Er beschützte mich, berührte mich … wie oft er wohl dabei an sie dachte? Ich wollte es lieber nicht wissen, denn dann wäre ich noch trauriger. Bedrückt sah ich auf den Boden, meine Brust zog sich zusammen. Er war meine erste Liebe und … es wurde zwar von ihm erwidert … es war jedoch nicht genug. Sie füllte seine Gedanken. Sie brachte ihn zum weinen. Sie besaß sein Herz… … nur Kikyou konnte den Hanyou glücklich machen… Auch wenn wir uns geküsst hatten, zusammen eine Hütte teilten und unsere Gefühle offenbarten. Ich kam niemals komplett an ihn heran. Dieser Gedanke machte mich mehr als unglücklich. Eine Träne lief an meiner Wange hinab. Was hatte ich mir da nur vorgemacht? Ich hatte wirklich geglaubt, dass Inuyasha, nach dem Tod von Kikyou, mich bedingungslos liebte. Es war aber alles andere als das. Er würde wohl niemals über ihren Tod hinweg kommen und wenn ich ehrlich war, konnte ich ihm das nicht einmal verübeln. Kikyou war zuerst da, sie war es, die Inuyasha von Grund auf veränderte. Es war ungerecht, dass die beiden so gewaltsam auseinander gebracht wurden… das hatten sie nicht verdient! Ich rollte mich zusammen, meine Stirn lehnte gegen meine Knie und ich schlang die Arme um meine Beine. Ich wollte die Bilder nicht mehr sehen, denn nun erschienen die innigen Momente, die sie in der Nacht miteinander teilten. Das musste ich mir nicht auch noch antun. Mein Herz schien schwerer zu sein, als zuvor. Das Atmen fiel mir schwer, in meinem Bauch entwickelte sich ein Gefühl der Übelkeit und am liebsten hätte ich gewürgt. „Aufhören“, flüsterte ich leise. Ich hatte genug von allem und wollte einfach nur zurück. Ein Knall ertönte und ich sah schockiert nach oben. Neue Bilder waren aufgetaucht, doch dieses Mal sah ich das Dorf in Flammen. Aufgeregt schob ich die Hände vor meinen Mund. Das war doch… der Angriff von Fudo. Ich konnte mich erkennen, wie ich durch die Trümmer lief und die verzweifelte Kaede vorfand. Sie schien total unter Schock zu stehen und zeigte nur auf eine zusammen gestürzte Hütte. Jetzt wurde mir noch übler. Ich wusste, was jetzt kam. Die Kagome auf den Bildern lief zu dem Haus und hob ein Kind auf ihre Arme. Nein… aufhören! Ich kniff mir selbst in das Bein, krallte mich im Saum meines Kimonos fest. Nicht diese Bilder, bitte! Heftig schüttelte ich mit dem Kopf, doch mein Wunsch wurde nicht erhört. Ich sah wie ich mit Fudo sprach und wir ihn vertreiben konnten, danach fragte meine beste Freundin nach ihren Töchtern und jetzt musste ich ihr zeigen, was passiert war. Und der Schmerz begann von vorn. Sangos verzweifeltes Gesicht, ihren Schmerz über den Verlust ihrer geliebten Tochter und die bitteren Tränen. Ich wollte weg schauen, meinen Körper von dem Film abwenden, doch ich konnte nicht. Wie bei einem Unfall, musste ich einfach die Bilder anstarren. Hört doch auf mich zu quälen, flehte ich irgendwen an. Natürlich hörte mich niemand. Ich hielt mein Kopf fest, versuchte die Erinnerungen zu vertreiben, die schrecklichen Bilder zu vergessen, es gelang mir aber nicht. Ich dachte schon, es könnte nicht schlimmer werden, aber ich hatte mich mehr als getäuscht. Als nächstes tauchte Sesshoumaru auf, unser anfangs schwieriges Verhältnis und am Ende zeigte man mir die Bilder unserer ersten gemeinsamen Nacht und wie ich einige Wochen später Touga auf die Welt brachte. Auch die Verzweiflung in Sesshoumarus Augen, die mir bis jetzt verwehrt war, konnte ich sehen, als ich bei der Geburt starb. Er sprach verzweifelt mit meinem leblosen Körper und das zerbrach mein Herz. Ich streckte meinen Arm aus, wollte ihn berühren, tröstend meine Arme um seinen Körper legen und ihm zeigen, dass es mir gut ging. Doch ich bemerkte eine unheimlich große Distanz zwischen uns. Ich wollte sie überbrücken, lehnte mich nach vorn und verlor das Gleichgewicht. Wieder fiel ich in die Tiefe, die glücklichen Momente zwischen uns waren auf weiteren Bildern verewigt worden. Sie prasselten auf mich ein, wie ein Lauffeuer. Irgendwann landete ich auf meinem Rücken, ich ignorierte allerdings den Schmerz des Aufpralls. Der innere Konflikt war tausende Male schlimmer, als das Ziehen im Rücken. Langsam setzte ich mich auf, wieder begann ein Film nur dieses Mal war Sesshoumaru in einer Höhle und vor ihm stand … Shinigami. Sofort zog ich scharf die Luft ein. Das war doch … Ich konnte beobachten wie er meinen Mann quälte, ihn folterte und ihm millionenfach Schmerzen zufügte. Was sollten mir diese Bilder sagen? Meine Wut kochte erneut auf… ich hasste selten Personen auf dieser Welt, aber diesen… ich verabscheute ihn! Sollten mich die Bilder zur Verzweiflung bringen? Bestimmt. Aber ich wusste es besser. Ich würde nicht darauf hereinfallen. Ich hatte eine Mission, die wichtiger war, als irgendwelche Erinnerungen und Bilder aus meiner Vergangenheit. Diese Momente beziehungsweise Erinnerungen gehörten zu mir, wie das Biest zu einem Youkai. Es machte aus mir, was ich heute bin und das war auch gut so. Hätte Inuyasha niemals so sehr an Kikyou gehangen, dadurch auch seine Gefühle für mich verloren, dann wäre ich niemals zu Sesshoumaru gekommen. Ich musste meine Vergangenheit akzeptieren und mit ihr weiterleben! Aber jetzt sollte ich Sesshoumaru retten, das war das Wichtigste. Ich stand auf, wackelig, aber ich war auf den Beinen und starrte entschlossen auf die Bilder. „Verschwindet!“, schrie ich. Daraufhin ertönte ein Klirren und die Bilder zersprangen, als wären sie aus Glas. Gut so, sie waren hier fehl am Platz. „Bring mich wieder zurück“, rief ich laut. Nun war mir auch klar, dass ich hier gefangen war. „Sofort“, fügte ich noch hinzu und plötzlich drehte sich alles. Ich schien wieder zu fallen… in die unendliche Tiefe. Doch als ich die Augen aufschlug, saß ich mit dem Rücken zur Wand, auf dem eisigen Höhlenboden. Ich versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen und fand die Eule von meinem Vater vor. Sie landete neben mir und sah mich an. Ich strich über ihre Federn, danach setzte ich mich langsam auf. Stimmt… ich war so erschöpft und mir war so kalt, deshalb saß ich für einen Moment auf dem Boden und musste anscheinend eingeschlafen sein. Da hatte sich jemand dann in mein Unterbewusstsein geschlichen, um mich dazu zu bringen aufzugeben. Nein, ich würde nicht aufgeben – niemals! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)