Wer bin ich wirklich? von Francys ================================================================================ Kapitel 70: Die Falle Teil 1 ---------------------------- Kapitel 70: Die Falle Teil 1 Susanoos Sicht (Hauptmann): Ich ignorierte das Knacken gebrochener Knochen, das spritzende Blut und die Schmerzensschreie. Alles war egal, denn diese Monster mussten bestraft werden. Immer wieder durchstach meine Klinge einen Rumpf – direkt ins Herz. Meine Kleidung war zerrissen, die Haut verklebt von meinem Blut und das der Feinde. Aber auch das war mir gleich, nicht wichtig. Ich wollte nur noch Morikos Vater befreien und die anderen Gefangenen. Eins stand definitiv fest, Fudo musste sterben und das so schnell wie möglich. Das war hier keine Bestrafung, es war schlimmer als jede Folter. Isamu kämpfte an meiner Seite, tötete einen nach dem anderen. „Sei vorsichtig!“, schrie er mir zu. Ich nickte und zog mein Schwert aus dem Feind vor mir. Sein lebloser Körper fiel krachend zu Boden, direkt in eine Blutlache. Doch auch das war für mich kein Hindernis. Ich schlug weitere Schlösser auf, die Truppen von Isamu rannten hinein und brachten die schwachen Gefangenen nach draußen. Isamu und ich übernahmen lieber das Kämpfen. „Ihr Schweine habt uns getäuscht!“, schrie ein weiteres Monster. Ich nickte nur und stach erneut zu. Leider war dieser Dämon etwas schneller und wich aus, somit traf er mich. Sein Speer steckte in meinem Bauch, aber ich zog ihn heraus und keuchte leicht. Das Adrenalin in meinem Körper bewirkte jedoch, dass ich keinen Schmerz verspürte. Wütend hob ich meine linke Kralle und riss ihm die Kehle gewaltsam auf. Das Blut seiner Halsschlagader landete in meinem Gesicht und für einen kurzen Moment konnte ich rein gar nichts sehen. Aber Isamu deckte meinen Rücken, bis ich mir die schmierige Flüssigkeit aus dem Gesicht wischte. „Los, wir müssen weiter rein. Morikos Vater war noch nicht dabei!“, rief ich zu Isamu und er nickte nur zustimmend. Wir kämpften uns weiterhin den Weg frei, wurden dadurch aber auch verletzt. Es war aber egal, im Vordergrund standen unsere Feinde, die beseitigt werden mussten und die Gefangenen, denen endlich geholfen werden musste. „Da ist er!“, schrie Isamu plötzlich. Ich drehte mich zu ihm um und rannte zur linken Seite. Schnell sah ich in die Zelle und sah den Mann, der auf dem Boden kroch, als wäre er ein Stück Dreck. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. „Seid Ihr Morikos Vater?“, fragte ich gerade heraus. Der Mann hob seinen Kopf und nickte schwach. Gut. Isamu öffnete das Schloss und die Tür, ich sprintete hinein und befreite ihn aus den Ketten. Auch dieser Gefangene war knochig, kaum noch Fleisch war an seinem Körper vorhanden. Wie eine Leiche. Erneut wuchs die Wut ins Unermessliche. Ich würde Fudo persönlich das Herz aus der Brust reißen, dachte ich blind vor Zorn. „Isamu, bringt ihn fort!“, befahl ich meinem Freund. Er nickte und nahm ihn mir ab. Kurz nachdem er aus meinem Sichtfeld verschwand, kam jemand, der diesem Fudo verdammt ähnlich sah. Rote Haare, feurige Augen, die mich mal wieder an den Teufel persönlich erinnerten. „Das war also euer Ziel? Ihr hättet auch einfach freundlich fragen können…“, sagte der Typ, „… dann hätten wir uns das alles hier ersparen können.“ Ich knurrte wütend auf. Unbarmherziges Schwein, dachte ich nur und fixierte ihn mit einem tödlichen Blick. „Also wenn du meinen Vater suchst, den wirst du hier nicht finden“, sagte der Mann. Ich erschrak. „Du bist nicht Fudo?“, hakte ich nach. Der Fremde lachte gehässig auf. „Nein, aber du kannst mich auch gern Fudo nennen“, antwortete er. Dieser Typ brachte mich um den Verstand. „Wer bist du?“, bohrte ich weiter, „und wo ist der Richtige?“ „Ich bin sein Sohn und was deine zweite Frage angeht…“, fing er an zu sprechen, „… kannst du dir das nicht denken?“ Ich riss meine Augen auf. Er war also sein Sohn? Und meinte er etwa… „Doch nicht etwa…“, hauchte ich. „Oh, wie ich sehe, kannst du denken. Das freut mich“, erwiderte er lachend. Ich knurrte wütend. Am liebsten würde ich ihm die Kehle aufreißen, aber erst brauchte ich Gewissheit. „Du hast recht, sie sind gerade auf dem Weg ins Schloss des Westens“, erklärte er. Verdammt! Sesshoumaru! Kagome! Touga! Rin! Moriko! „Sie?“ „Mein Vater und alle, die etwas gegen die Götter haben und das mein Freund sind eine ganze Menge“, erzählte er. Nun war es vorbei. Ich sah nur noch rot. Ich konnte nur noch spüren, wie der Zorn Besitz von mir ergriff und meine Augen rot aufglühten. Mein inneres Biest keimte in mir auf und ich war kurz davor, den Verstand zu verlieren. Ich sprang, mit einem lauten Schrei, auf ihn drauf und rammte ihn in den Boden. Ich würde ihn am liebsten lebendig begraben, so wütend war ich. Meine Krallen bohrten sich in sein Fleisch und das Perverse war, ich genoss es regelrecht. Meinem Biest gefiel es sehr, es schrie regelrecht auf. Meine Fangzähne verlängerten sich auf das Doppelte und ich gab dem Impuls nach und versenkte sie in seiner widerlichen Kehle. Mit einem Ruck zog ich mich zurück und riss ihm damit ein großes Stück Haut ab. „Ihr Schweine!“, schrie er vor Schmerz. Das feuerte mich an. Mein Biest hatte nun die vollständige Kontrolle über mein Handeln und es wollte Folter. Somit hob ich meine Hand und versenkte meine Kralle in den Bauch von diesem Sohn. Doch niemals ließ ich diese feuerroten Iriden aus den Augen, denn ich beziehungsweise mein Biest wollte die Angst darin sehen. Die Furcht vor dem langsam anschleichenden Tod, denn das hatten sie verdient. Mein Gehirn schaltete sich ab, ich hatte keinen klaren Gedanken mehr, die Logik und Barmherzigkeit verabschiedeten sich ebenfalls. Nur noch das Blut und den kurz bevorstehenden Tod in seinen Augen brachte mich voran. Niemand vergriff sich an meiner Familie und schon gar nicht diese Monster. Auch wenn ich vielleicht nicht gerade besser war, aber das tat hier nichts zur Sache. Ich zog meinen Arm wieder aus seinem Bauch heraus und hob ihn erneut an. Dieses Mal stach ich in seine Brust, darauf bedacht nicht das Herz zu treffen. Wieder schrie der Sohn von Fudo auf, was für mein Biest Musik in den Ohren war. Er sollte leiden… so wie mein alter Freund leiden musste… und Morikos Mutter … Kagome … alle! Er war gerade der Verantwortliche für alles. Der Durst nach Blut von meinem Biest war noch nicht gestillt, also riss ich meine Krallen hinaus. Mein Arm war nun voll von der roten Flüssigkeit, doch ich ertrug es. Mein Feind unter mir, war gerade kurz davor ohnmächtig zu werden, aber ich ließ es nicht zu. Er sollte das Finale miterleben und nicht in die Tiefen der Bewusstlosigkeit fallen! Deshalb stach ich erneut in seine Brust und umgriff sein Herz. Der Rothaarige Sohn riss seine Augen auf und schrie vor Schmerz. Es war ein ohrenbetäubendes Geräusch und jeder andere würde zurück weichen bei diesem Ton. Nicht aber ich. Ich wollte es hören, denn er sollte leiden. Nach einem tiefen Blick in seine feuerroten Augen brachte ich es zu Ende und riss ihm seinen wichtigsten Muskel heraus. Danach stand ich schwer keuchend auf und schmiss ihm sein Herz ins Gesicht. Ich war gerade gefangen von diesem Anblick, wie unter einem rotleuchtenden Schleier sah ich auf seine Leiche. Mein Biest zog sich langsam zurück und ich war nun wieder auf mich allein gestellt mit meinem Gewissen. Wütend auf mich selbst, weil ich die Kontrolle verloren hatte, knurrte ich auf. Das Echo konnte man in der gesamten Höhle hören. Tränen kämpften sich an die Oberfläche meiner Augen und ich versuchte den Damm zu halten. Ich hatte kein Recht zu weinen, ich musste stark bleiben. „Susanoo“, flüsterte jemand hinter mir. Ich erkannte weder die Stimme, noch kümmerte ich mich darum. Ich wollte mich gerade selbst ohrfeigen. Ich hatte die Gefangen zwar gerettet, aber dafür mich selbst verloren. Noch nie war so etwas Ähnliches passiert. Nicht einmal als Reika… „Komm zu dir mein Freund!“, rief die Stimme. Ich drehte mich um, kämpfte erneut mit den Tränen. Ich erkannte keine Person vor mir, nur eine Hülle, alles andere war schwarz. Irgendetwas berührte meine Wangen und ich zuckte zusammen. „Ich bin bei dir!“, flüsterte die Stimme wieder. Jemand lehnte seine Stirn gegen meine und eine angenehm wohlige Wärme durchfuhr mich. Ich schloss die Augen und lauschte nur meinem Gegenüber. „Du hast nichts falsch gemacht, hörst du? Du hast alle gerettet!“ Hatte ich das? Ich war doch derjenige, der diesen Mann auf grausame Weise umgebracht hatte… ich war das Monster… „Komm wieder zu mir zurück, mein Freund“, forderte der Fremde und ich öffnete langsam meine Augen. Isamu stand vor mir und hielt mein Gesicht in seinen Händen. Als er sah, dass ich mich halbwegs beruhigt hatte, lächelte er zaghaft. „Endlich bist du wieder da“, erklärte er. Ich nickte schwach. „Lass uns los und zurück zum Schloss reiten“, schlug Isamu vor und ich stimmte zu. Mit einem letzten Blick auf den Sohn von Fudo machten wir uns auf den Weg nach Hause. Hoffentlich ging es allen gut. Kagomes Sicht: Ich machte mir wirklich Sorgen. Was wäre, wenn sie nicht zurück kamen? Was würde dann passieren? Oder wenn Morikos Vater doch nicht dort wäre, oder… Nervös lief ich im Arbeitszimmer von Sesshoumaru auf und ab, während er einige Schriftrollen beantwortete. Endlich hatte er fast alle durch und das hieß auch, dass er wieder regelmäßig bei Touga und mir im Bett schlafen konnte. „Hör auf damit!“, forderte mein Mann plötzlich. Ich sah auf und direkt in sein Gesicht. „Ich kann nicht, was wenn…“, fing ich an zu erklären. Doch Sesshoumaru stand auf und war blitzschnell vor mir. Mit seiner rechten Hand hob er mein Kinn an und zwang mich dazu, ihm direkt in die wundervollen goldenen Augen zu schauen. „Was wenn sie nicht zurück kommen? Morikos Vater nicht dort vorzufinden ist oder tot wäre?“, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen. Konnte er Gedanken lesen? „Genau“, hauchte ich unsicher. Ich hatte wirklich große Angst um die beiden. Sie waren mir sehr wichtig. „Mach dir keine Sorgen. Susanoo und auch Isamu sind sehr gute Kämpfer, denen wird nichts passieren“, erklärte er. Versuchte mich Sesshoumaru damit zu beruhigen? Wenn ja, dann mit Erfolg. Ich wurde tatsächlich etwas ruhiger. „Du hast recht“, stimmte ich zu. Mein Mann drückte seine Lippen sanft auf meine und ich erwiderte seinen Kuss. „Danke“, flüsterte ich leise. Sesshoumaru lächelte schwach. „Hn.“ Ich verließ daraufhin, mit Touga auf dem Arm, sein Arbeitszimmer und ging in unser Gemach. Dort wartete eine aufgeregte Rin, die gerade mit Tama spielte. „Hallo Kagome, darf ich Touga tragen?“, fragte die Kleine. Ich nickte, ließ unseren Sohn auf den Boden und Rin rief aufgeregt seinen Namen. Natürlich krabbelte er sofort zu ihr, er fühlte sich bei Rin wahnsinnig wohl. Ich ging zum Bett und setzte mich darauf. Lächelnd beobachtete ich die Zwei, es lenkte mich etwas von meiner Sorge ab. Das tat gut. Irgendwann begann ein Beben, Touga fing an zu weinen und Rin drückte ihn eng an ihre Brust. Ich sprang auf und rannte in den Flur. Dort kam mir Sesshoumaru entgegen, seine Miene war finster und verriet mir, dass etwas Schlimmes passiert war. „Was ist los?“, fragte ich panisch. Sesshoumaru knurrte. „Wir haben Besuch“, erklärte er. An seinem Blick wusste ich sofort, wer es war. Ich drehte mich um, rannte ins Zimmer und band mein Schwert an meinen Obi. Danach befahl ich Rin, zu Hana und Jaken zu gehen. Der grüne Kappa stand aber schon im Raum, weshalb Sesshoumaru ihm sagte, er solle Touga, Rin, Hana und sich auf Ah Uhn in Sicherheit bringen weit weg von hier. „Wie lange, bis er hier ist?“, hakte ich nach. Mein Mann sah stur geradeaus. „Nicht lange.“ Also wohl nur wenige Minuten. Ich schnappte mir Rin und Touga, Sesshoumaru griff sich Hana und Jaken und gemeinsam teleportierten wir uns auf den Hof. Mit schnellen Schritten rannten wir in den Stall und machte Ah Uhn bereit. Ich setzte das kleine Mädchen auf den Rücken des Reitdrachens und drückte beiden einen Kuss auf die Stirn. Danach sah ich zu Jaken. „MyLord, hier ist ein Wolf der Euch sehen will“, sagte ein Diener auf einmal. Ich sah zurück und schrie: „Koga!“ Was wollte er hier? Der Wolf hörte mich wohl und stand nach wenigen Minuten vor mir. „Hallo Kagome, was ist denn hier los? Ich wollte dich nur besuchen kommen…“, begrüßte mich mein alter Freund. Ich drückte ihn zu Ah Uhn und flehte ihn regelrecht an. „Koga, wir werden angegriffen. Du musst mir einen Gefallen tun. Bitte bring Rin, Touga und die anderen zu Inuyasha und Sango!“ „Ich soll was? Ich kann euch beim kämpfen unterstützen“, sagte er siegessicher. Doch ich schüttelte schnell den Kopf. „Nein. Bitte, wir haben keine Zeit mehr. Du bist der Einzige, der das schaffen kann und sie vor Gefahren schützen kann!“, flüsterte ich. Meine Stimme brach weg, ich kämpfte mit den Tränen. Ich konnte nicht kämpfen und gleichzeitig meine Lieben schützen. Sesshoumaru auch nicht. „Ist das wirklich das, was du willst?“, fragte der Wolfdämon. Ich nickte. „Bitte, bringe sie heil nach Musashi. Ich werde nach kommen“, bat ich. Koga nickte streng und sprang auf den Rücken von Ah Uhn. „Ich werde die Kinder mit meinem Leben beschützen.“ Ich drückte seine Hand und strich daraufhin über einen der Köpfe von Ah Uhn. „Ich weiß, es ist schwierig schnell zu fliegen, wenn du so viele Leute tragen musst, aber ich bitte dich, beeile dich“, sagte ich zum Reitdrachen. Er verstand mich und erhob sich in die Luft. Rin winkte mir zu und schrie: „Ich liebe euch, Mama und Papa!“ Diese Worte brachen den Damm und die Tränen liefen an meinen Wangen hinab. Hoffentlich würde alles gut gehen. „Es sind viele“, erklärte Sesshoumaru und stellte sich hinter mich hin. Ich lehnte mich gegen seine Brust und schloss die Augen, damit die Tränen trocknen konnten. „Wie viele?“ „Tausende“, antwortete Moriko an seiner Stelle. Sie stand auf einmal neben uns, bereit für den Kampf. Ich seufzte, drehte mich auf der Stelle um und küsste meinen Mann, als müsste ich mich von ihm verabschieden. „Lasst uns gehen“, sagte ich entschlossen und gemeinsam mit einigen Kriegern des Schlosses sprangen wir über die Mauern, Fudo direkt entgegen. Irgendwann konnte ich in feuerrote Iriden blicken und Sesshoumaru knurrte. Eine Armee von Feinden war vor uns, es machte mir Angst. Dennoch blieb ich standhaft und sah Fudo hasserfüllt in die Augen. Das ganze mit Moriko und ihrem Vater war eine Falle. Er wollte uns auseinander reißen. „Fudo“, schrie ich wütend. Mein Gegenüber lachte nur. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)