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Schulfieber

Teil 1
von
Koautor:  Monsterauto

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich.... komm echt nicht dazu das Cover zu machen... Was stimmt nicht mit mir?!?
Sonst bin ich immer da so schnell... Gott! Komplett anzeigen

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Part 1 Endo und Suwa - Abschnitt 3

Y

Das Plötzliche hin und her, die Stimme des Lehrers noch im Ohr, fühlte ich mich unangenehm schuldig. Zumal, so bescheuert es sich in meinem Kopf anhörte, aber mit dem verschwinden von Endo, welcher bis eben an meiner Seite war, schien die leicht angenehme Wärme zu schwinden.

„So ich hab dir ein Taxi bestellt. Rechnung zahlt die Firma.“, seufzte Soba und machte nicht gerade einen begeisterten Eindruck über das kurzzeitige Chaos, was ausgebrochen war.

„Es tut mir leid.. diese Woche ist echt der Wurm drin.“, maulte ich ungehalten und war dabei mehr über mich selbst sauer ,als auf die Übeltäter die den Bockmist verschuldeten. „Das mit dem Taxi müssen Sie nicht machen. Ich nehme die nächste Bahn und...“.

„Kommt nicht in Frage! Zum einem können wir nicht sicher sein das du Zuhause ankommst dann, zum anderen gibt es Kunden die einem nachtragend sind!“, ging mir Sergi dazwischen. „Es wäre nicht das erste mal, dass sich so ein Kerl einen Mitarbeiter auf dem Weg nach Hause schnappt! Das Taxi steht gleich direkt vor der Tür und du steigst erst aus wenn du Zuhause bist! Den Rest lass mal unser Problem sein.“, führte Niko fort.

Was blieb mir da anderes übrig? Ich beugte mich der Übermacht. Schüttete den Saft in mich rein und verschwand missmutig Richtung Privaträume.

Mit Roten Flecken gesprenkelt war das Hemd ein Fall für die Tonne. Morgen musste ich ein neues kaufen, stellte ich deprimiert fest und schmiss es in den Müll, versuchte kurz mühsam das Blut aus der roten Weste zu tupfen anschließend zu waschen und hängte sie in den Spind.

„Das Taxi!“, rief Patron in den kleinen Raum und ich beeilte mich.

So schnell wie der Host mich in den Toyota stopfte und sich verabschiedete, kam ich fast gar nicht mit. Ich sagte erschöpft die Adresse wo er hin sollte und lehnte mich zurück in den Sitz.

Das nicht nur ich Ärger bekommen würde, sondern auch der Club mit massiven Problemen dann rechnen musste, hatte ich bisher gar nicht bedacht. Dabei waren sie alle zusammen wie eine kleine Familie... Noch immer klang Nowak´s Stimme in meinen Ohren. Ernst und ungewohnt dominat. Für einen Moment war er so Erwachsen gewesen, es war schon fast gruselig.
 

„Yuichi Schatz! Was hast den du da gemacht!?“.

Am Tisch über mein Telefon gebeugt sitzend, packten zwei Hände mich am Kopf und drehten diesen ein wenig grob, dass sich anfühlte als würde Mom versuchen ihn wie einen Korken von einer Flasche zu drehen.

„Mom! Vorsicht!“, zischte ich mit zusammen gebissenen Zähnen, was für gesteigertes Interesse meines Vaters sorgte. Welcher eigentlich gerade ,dass Haus verlassen wollte.

„Was hat der Dummkopf jetzt jetzt wieder angestellt?!“, fragte er unter Stöhnen und kam wieder zurück. „Wann hast du dir die Ohren stechen lassen?“, fragte Mom und ich zog meinen Kopf ein und damit aus ihren Fingern.

„Gestern... Nicht! Au!“, jammerte ich und entkam endlich aus ihren Klammergriff.

„Die eine Seite hat sich entzündet.. leider.“, versuchte ich gelogen das Pflaster zu begründen.

„Schwachkopf! Welcher normale Mann lässt sich die Ohren stechen?!“, fragte er ohne seinen Unmut zu verbergen. Ich zupfte die Mütze etwas über die Ohren.

„Jonny Depp, Will Smith, Morgan Freeman, Orlado Bloome.. Diverse Musiker...“, zählte Mom auf und Vater schnaubte. „Du mein Schatz.“, setzte sie schelmisch grinsend nach. Der Mund meines Vaters ging auf und dann wieder zu. „Man sieht die Einstichlöcher noch.“, kicherte sie leise und mein Alter Herr stampfte grummelnd aus dem Haus.

„Du musst einfach mit den Fingern weg bleiben beim nächsten mal.“, seufzte sie und ich holte erleichtert Luft.

Dachte kurz darüber nach ob ich das wollen würde und mir kam wieder ins Gedächtnis das ich fast den Stecker verloren hatte. Dank Endo war er nicht weg gekommen. So recht bedankt hatte ich mich deswegen noch nicht, genauso wenig bei Nowak.
 

- 13:32 – Treffen uns um 15 Uhr an der Aratama-bashi Station! Bist du dabei?

~ 13:39 – Mach mich auf den Weg!
 

Mit der nächsten Bahn machte ich mich auf zur Aratama-bashi. Subjektiv kam es einem so vor als würden die Straßen voller junger Menschen sein, die scheinbar alle versuchten noch den letzten Rest aus den verbleibenden freien Tagen zu pressen. Die Cafe´s waren voll mit süßen und niedlichen Schülerinnen und die Jungs tummelten sich bei den Elektroshops oder den Fastfood-lokalen. Es wurde schon ein Stück weit zu viel für mich. Einfaches herum schlendern war nicht drin. Das Gewusel war zu massiv und ständig stieß man bei anderen an.

Irgendwann machte ich die Flucht nach vorne, ging in einen Supermarkt, schlurfte durch die Gänge und ging zur Kassen.

„Eine Schachtel Echo!“, vorderte ich und zog 230 Yen aus der Tasche. „Haben wir nicht mehr.“. Ich rümpfte die Nase. „Dann Peace!“.

„230.“, wollte der Kassierer und als ich ihm das Geld reichen wollte stieß mich etwas von hinten an. Mir rutschte das Kleingeld aus der Hand und viel klirrend zu Boden.

„Verzeihung!“, entwich es dem Übeltäter hinter mir. Gerade als ich über den dämlichen Idioten schimpfen wollte, der mich angestoßen hatte, verschlug es mir ein bisschen die Sprache. Den ich schaute in das erstaunte Gesicht von Haruma Endo. „Wusste ich doch, dass ich die Stimme kannte.“, versuchte er sich in einem Lächeln. Ein bisschen baff wusste ich nicht was ich sagen sollte. Als der Kassierer aber schnaubte das er sein Geld haben wolle, gewann ich meine Sprache wieder. Bückte mich schnell nach den kleinen Münzen und legte sie auf den Thesen, von wo aus sich der Kassierer ,sie mühsam runter ziehen musste. Anscheinend schob er mir die Schachtel rüber und ich steckte sie ein.

„Ich hätte nicht gedacht das ich Ihnen hier über den Weg laufe.“, murmelte ich leise. „Die Welt ist klein. Was macht das Ohr?“, fragte er ungeniert und ich fast kurz an besagte Stelle.

„Es geht.“. Und eine erdrückende Still trat ein. „Ich wollte mich noch für die Hilfe bedanken.“, sagte ich knapp. „Wenn Sie beim nächsten mal da sind bekommen Sie ein Getränk auf mich.“, bot ich an. Für einen Augenblick schien ihm der Gedanke zu gefallen, bis er den Kopf schüttelte. „ Wer weiß wann ich das nächste mal da bin. Vielleicht arbeitest du dann nicht mehr dort.Willst du mich nicht lieber jetzt einladen? Dann hast du es hinter dir.“, schlug er vor. Scheinbar war der Mann von der Idee beseelt eindeutig es jetzt, durch ziehen zu wollen. Ein wenig nervös zog ich das Telefon aus der Tasche, schaute auf die Uhr. Ich hatte noch knapp 50 Min über. Selbst wenn ich zu spät kommen würde... In meinem Kopf ratterte es angestrengt.

„Aber nicht lange!“, forderte ich nervös.

„Würdest du mir einen Gefallen tun Aki? Kannst du das Siezen weg lassen? Wenn du mich mit Haruma ansprechen würdest, wäre das toll.“, lächelte er zufrieden.

Leicht zögerlich nickte ich.
 

E

Ich schnappte mir meine Einkäufe und Aki organisierte einen Tee aus der Kühlung, den er wie angeboten zahlte.

Wir suchten uns draußen im Park eine Bank, damit ich meine Einkäufe abstellen konnte und er reichte mir die Dose.

„Danke vielmals!“, antwortete ich und öffnete diese. Die ganze Zeit betrachtete mich der junge Mann, als wäre ich vom Himmel gefallen. Dabei war es wirklich nur ein blöder Zufall gewesen, dass ich gerade jetzt in dem Moment dort einkaufte.

„Was machst du hier in der Gegend? Ist doch ein ganzes Stückchen weg vom Club!“, fragte Aki und ich kicherte.

„Meinst du, nur weil man so einen Laden besucht, wohnt man direkt gegenüber? Ich bin gerade erst hier in die Gegend gezogen und suche noch alles mögliche. Einkaufsgelegenheiten, Kiosks, Modegeschäfte und ähnliches. Ich wusel mich mit meinem Smartphone so langsam durch und laufe einfach die interessantesten Punkte ab. Ab nächste Woche hat mich der Arbeitsalltag wieder im Griff. Da werde ich nicht so schnell dazu kommen, mir die Gegend anzuschauen. Und Hide, hat auch nicht jeden Tag Zeit. Ich frage mich eh wie er das macht Abends saufen ohne Ende und morgens dann in der Vorlesung sitzen. Wenn die Schule wieder losgeht, sogar noch als Schularzt hantieren. Der Mann hat eine Kraft, dass ist atemberaubend!“, erzählte ich und mir fiel auf wie ruhig mein Gegenüber war.

„Ist Hide, ihr Partner?“, fragte Aki nun verlegen und ich schüttelte den Kopf.

„Nein. Mein Bester Freund! Es gibt nichts was wir uns nicht sagen! Er war immer für mich da und umgekehrt. Aber, dass war es auch schon!“, beschrieb ich und Aki wurde blasser.

„Hat er denn schon mal was über mich erzählt?“, wollte er nun wissen und ich schüttelte den Kopf.

„Nein. Kein Wort. Vielleicht bis auf die Tatsache das du ein Kellner bist und das er dich gerne ärgert. Aber ansonsten, hatte er nur Augen für Sergi!“.

Ich nahm einen Schluck an meinem Tee und sah zu, wie Aki mit den Fingern an dem Verschluss seiner Dose spielte.

„Ist etwas?“, wollte ich wissen, da man es ihm irgendwie im Gesicht ansehen konnte.

„Also bist du Single?“, kam es sehr direkt von dem Spross und ich nickte.

„Glücklicher Single und auf sich alleine gestellt, in einer neuen Gegend, mit kaum Freunden , einer neuen Wohnung und einem neuen Job. Kann es nichts schöneres geben?“, gab ich zynisch von mir was Aki lächeln ließ.

„Ach, so ganz für sich alleine sorgen, ist ja auch nicht verkehrt!“, murmelte er und er weckte meine Neugier.

„Was machst du so?“

Stille setzte ein und Schweißperlen setzten sich auf seine Stirn.

„Ok. Wenn das ein schwieriges Thema ist, ist nicht schlimm!“, sagte ich und hoffte das er sich wieder beruhigen würde. Irgendwie schien er nachzudenken.

„Ich bin Student. Kunstgeschichte. Ich zeichne und male sehr gerne mit allen möglichen Materialien. Das kostet aber ordentlich Kohle!“, schmunzelte er und sah mich an als ob er irgendwas erwartete.

„Künstler also? Ein kreativer Kopf. Hab ich mir irgendwie schon fast gedacht. Halt dich ran! Auch wenn es am Anfang sehr teuer ist, es zahlt sich irgendwann aus! Ich beneide das. Ich bin froh wenn ich mit einem Zirkel gerade mal eine Kurvendiskussion an zeichnen kann!“, lachte ich und auch Aki schien zu schmunzeln.

Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile über dies und jenes. Letzt Endlich, bot Aki mir an beim tragen der Sachen zu helfen. „Schon alleine wegen Gestern!“, murmelte er immer wieder und ich hatte das Gefühl, er stand in meiner Schuld. Dabei, hatte ich gar nichts gemacht, sondern Hide.

Vor meiner Wohnungstür, kramte ich die Schlüssel aus der Tasche und bat ihn hinein. Eher mit unsicherer Haltung stiefelte er mir hinterher und zeigte Manieren. Er zog sich die Schuhe aus und folgte mir ziemlich zügig.

Ein paar der Kartons, hatte ich zwischen unserem Saufgelage ausgepackt und die Bücherregale füllten sich so langsam. Hauptsächlich Mathematik Themen.

Romane, nur ein paar wenige und dann folgten Fotos.

Aki blieb vor einem Bild stehen.

„Ist das Nowak?“, fragte er und ich sah ihm über die Schulter.

„Jep, das ist Hide, im Alter von 12 oder so. Man, was waren wir Raufbolde. Wir sind erst Freunde geworden, nachdem wir uns gegenseitig vermöbelt haben!“, lachte ich und Aki sah mich mit großen Augen an.

„Ja auch wir, etwas ältere machen so was!“.

Aki blätterte durch meine Fotoalben und schien absolut interessiert und fasziniert von vergangenen Dingen zu sein.

„Wie alt warst du da?“, fragte er und zeigte auf einen Buben mit schwarzen Haaren und einem Kuschelhasen.

Ich lachte und kramte in einer weiteren Kiste herum : „Ich war sechs, als ich Komura bekam. Mein Vater war gerade verstorben und da nähte meine Mutter mir einen Freund, der für mich da sein sollte. Nowak, kam erst später dazu. Ich war ein absoluter Einzelgänger. Das machte ihr wohl am meisten Sorgen. Und dann.. Tadaaa..gab es Komura und mich. Es gibt sogar ein Album mit ihm und mir. Überall wo ich hin bin war auch er mit dabei. Das hörte irgendwann auf, als ich das erste Mädchen mit nach Hause nahm und sie ihn ekelig fand. Ja, er ist alt und abgenutzt, aber dennoch die liebste Geste die ich je bekommen habe!“, schwelgte ich in Erinnerungen und sah wie Aki sich zu Boden geworfen hatte um die unteren Foto Alben heraus zu kramen.

„Es ist das hell blaue!“, lachte ich, da er einfach zu durchschauen war.

Verlegen nickte er und öffnete auch dieses, während ich uns etwas Tee aufsetzte.

„Oh nein! Ich hab die Zeit vergessen!“, zischte Aki und sprang nach dem siebten Fotoalbum und der dritten Tasse Tee auf.

„Ehm ok. Entschuldige, dass ich dich aufgehalten habe!“, ging ich wieder in den unsicheren Modus , doch Aki winkte ab.

„Ist meine eigene Schuld! Ich muss dann mal Haruma vielen Dank und bis bald!“, verbeugte sich der Knirps und ich grinste.

„Du kannst jeder Zeit wiederkommen. Pass auf dich auf!“, verabschiedete ich ihn und sah wie die Tür ins Schloss fiel.
 

Y

„Verdammt Yui! Wo warst du? Du hast die verkackte Einschulung und Schuljahres Rede verpasst!“, zischte mir Ito zu ,als er mich vor der großen Aula an der Tür fand. Shintaro Fujito war knapp einen Kopf größer als ich und überragte generell eigentlich alle in der Klasse. Der einzige der scheinbar versuchte ihn einzuholen war Gen Amano, unser Musterknabe.

„Ich war zu spät. Erst wollte man mich nicht aufs Gelände lassen und dann der Spießer, wollte mich nicht rein lassen! Zwei Stunden Nachsitzen Ende der Woche...“, knurrte ich ungehalten.

„Meinst du Kashima?“.

Ich nickte und folgte mit Ito zusammen der Masse an Schülern, die wie ein Strom auf den Weg zu den Klassen waren.

„Hattest du Angst das ich geflogen bin?“, fragte ich mit einem zynischen Gesichtsausdruck und er verneinte recht schnell. „Ich hab nur keine Lust ,mich neben dem Spinner zu setzten!“, maulte der große grau/blau Haarige und kratzte sich am Kopf. „Wie kann man sich nur so anstellen?“, gibbelte ich und er erwiderte, dass ich darauf doch auch keine Lust hätte. Gerade als ich darauf was antworten wollte, drängte sich jemand zwischen uns und legte einen Arm über meine Schulter.

„Yuiiiiiii! Alter Freund.“, grinste mich Shinichi Kondo an. Ich hingegen sah ihn mit einer Mischung aus genervt und Desinteresse an.

„Nein, Ich habe keine Lust mich für das Fußball- , Basketball-, oder was-auch-immer-sonst-noch – Team anzumelden! Da kannst du mich noch so oft fragen! Ich hab das ein Jahr gemacht! NIE WIEDER!“, knurrte ich und seine Mimik wurde bettelnd wie bei einem kleinen Kind dem man was weg genommen hatte. Ich schüttelte nur verständnislos den Kopf und mit einem Ruck drehte er sich zu Ito um. Ito versuchte Kondo auszuweichen, allerdings hielt er ihn bereits fest. „ITO!“, der Angesprochene zuckte zusammen, warf mir einen flehenden Blick zu und ich musste lachen. Mit Ito würde Ichi, so nannten Kondo die meisten, leichtes Spiel haben.

Ein ungehaltene Schnauben war zwischen dem Schülergemurmel und recht dicht hinter mir zu hören und kündigte Amano an, welcher nie weit von Ichi war. Kondo und Amano... Die beiden waren wie Feuer und Eis, aber so gut wie unzertrennlich. Was wohl daran liegt das sie zusammen groß geworden sind.

„Wie viele?“, fragte ich knapp und er hob nur drei Finger hoch als Antwort. Ich musste grinsen.
 

„Denkt bitte daran die Anträge für die Arbeitsgruppen bzw. Sonderkurse ausgefüllt am Freitag mitzubringen sind! Da ein Sonderkurs Pflicht ist, wie jedes Jahr, solltet ihr euch Gedanken machen was ihr tun wollt! Vergesst nicht eine Alternative anzugeben!“, ordnete der Klassenlehrer an und reichte die Zettel durch.

„Im Bezug auf die neue Lehrkraft, die wir ab diesen Jahr auf unserer Schule begrüßen dürfen, erwarte ich von euch das sie mit dem selben Respekt behandelt wird wie jeder andere Lehrer dieses Internats!“, forderte der Lehrer streng.

„Das war es für Heute!“.

Kurz standen wir auf verbeugten uns und jeder stopfte mehr oder weniger schnell die Sachen in die Tasche und schon waren wir in die Freizeit entlassen.

Der erste Tag, bestand nur aus der Einführung und Begrüßung der Neuen Schüler, aushändigen der Stundenpläne, durchgehen der Schulordnung, bei der sich eigentlich nie was änderte und austeilen der Schulbücher.
 

Das Internatsgelände war groß, bot viele sportliche Aktivitäten an und besaß zwei separate Gebäude, welche die Wohnheime waren, zusätzlich zu den Schulgebäuden, der Sporthalle und der Aula.

„Drück mir die Daumen...“, seufzte ich Ito zu. „Wegen Zimmergenossen?“, fragte er und ich nickte. Letztes mal hatte ich Haji Shito, da aber jedes Jahr aufs neue die Schüler anderes verteilt wurden.

„Ich will nicht mit Omura in ein Zimmer kommen. Jedes mal wenn er Scheiße baut muss sein Zimmernachbar mit ihm das ausbaden! Ich will so wenig Stress wie möglich haben im letzten Jahr.“,seufzte ich. „Wer will das nicht?“, entgegnete Ito.

Das Prinzip der Vergabe der Zimmer war recht simpel. Die Taschen und Koffer der Schüler waren im Eingangsbereich nach Klassen aufgestellt. Jemand verteilte je einen Zettel pro Tasche darauf ,auf dem eine Zimmernummer notiert war. Tauschen war verboten!

Von weitem sah ich schon die Nummer auf meinem Koffer liegen. 016. Wir hatten also die Etage im Erdgeschoss bekommen. Ich überlegte kurz ob 16 nicht das hinterste Zimmer war. Suchend flogen meine Augen über die anderen Zettel. Was nichts brachte. Schließlich wusste ich nicht wem der Koffer gehörte.
 

„Ich würde sagen, da hast du richtig in die vollen gegriffen!“, lachte Omura leicht gehässig und ich rollte mit den Augen, als er mitbekam wer mein Zimmerpartner war. „Die kleine Made kann sich ja richtig glücklich schätzten. Ich hätte ihm das letzte Jahr zur Hölle gemacht.“, knurrte er und verschränkte die Arme hinter den roten Haaren. Wie das letzte Häufchen Elend schleppte sich Ayumi Nezumi mit seiner Tasche ab. Wie immer wirkte er blass und kränklich aber vor allem nicht gerade glücklich.

Für einen Moment wusste ich nicht was Schimmer war, das Zimmer mit Omura oder Nezumi zu teilen... Omura machte Ärger... Aber Nezumi bedeutete das einem Omura Ärger machen würde!

Keiner weiß genau warum, aber der Raufbold hatte es sich scheinbar zum Ziel gesetzt, dafür zu sorgen, das Nezumi die schlimmste Zeit seines Lebens in diesem Internat verbringt. Prügel, Hänseleien, Streiche, Demütigungen. Omura zog das volle Mobbing-Programm durch. Es war grausam mit anzusehen, aber einmischen wollte man sich nicht. Nachher war man der Nächste...

„Ach halt die Klappe...“, knurrte ich und zog meinen Koffer hinter mir her zum Zimmer.

„Uhhh... Da mag wer die Kleine süße Ayumi.“, kreischte Omura schrill über den Gang.

Es war wirklich das letzte Zimmer im Gang. Ich hoffte einfach das es nicht so schlimm werden würde.

Nezumi schloss die Tür auf, zerrte seine Tasche rein und versuchte den zweiten Schlüssel abzumachen. „Na wenigstens ist es das Größte.“, gab ich halb laut von mir und sah mich kurz prüfend um. Selbst das Kleine direkt anliegende Bad ,sah ein wenig größer aus.

„Ich...“, noch immer mühte sich Nezumi mit dem Schlüsselbund ab. „Gib! Ich mach schon.“, seufzte ich und hielt die Hand auf. „Nein. Hab schon.“, nuschelte Nezumi. Allerdings als der Schlüssel vom Ring sprang, machte dieser sich selbstständig und viel zu Boden.

„Tut mir leid.“, entschuldige er sich schnell und hob ihn fix auf.

„Ist schon okay.“, seufzte ich und bekam mal wider Mitleid mit ihm. Vielleicht war es genau das was Omura so auf die Palme brachte.

„Es... tut mir leid, dass du mit mir das Zimmer teilen musst... Wenn du nicht willst musst du nicht mit mir reden... Das hat der Letzte auch so gemacht.“, seufzte er leise und ich musste ein wenig schlucken.

„Bescheuert.“, gab ich von mir und er zuckte zusammen ,als hätte man ihm eine Ohrfeige verpasst.

„Ich kann solche Leute nicht leiden! Wir wohnen zusammen. Ich muss nicht alle Menschen lieben, aber man sollte immer mit einander Normal reden können, alles andere ist das Niveau von 6 Jährigen!“, knurrte ich. Der Klassenkamerad schaute mich kurz und sehr intensiv an. Anschließend folgte ein erleichtertes ausatmen und er nickte.
 

Es war komisch wieder in der Schule zu sein. Irgendwie waren die freien Wochen zu kurz gewesen. Ich hatte bevor es wieder los ging noch einige mal an Haruma gedachte. Er war nicht mehr im Club aufgetaucht, genauso wenig wie Nowak. Dabei hätte ich mich noch einmal gerne mit ihm unterhalten. Vorbei zu gehen bei seiner Wohnung blieb für mich allerdings außer Frage. Es fühlte sich komisch an in der Wohnung eines eigentlich Fremden zu sein. Genauso tat es mir irgendwie leid, ihn anflunkern zu müssen. Ich hatte schon ewig keinen Stift mehr in die Hand genommen zum Zeichnen und fragte mich ob ich das überhaupt noch konnte. Warum hatte ich eigentlich damit aufgehört?
 

Mit dem Kopf auf dem Tisch, döste ich leicht vor mich hin. Nebenan am anderen Tisch spielten zwei Karten. Omura blätterte in einer Zeitschrift und lass laut die Artikel vor und andere unterhielten sich. „Wo ist eigentlich unser Herzchen geblieben?“, witzelte der Rothaarige. Ich tat so als ob ich schlief. Wenn Omura so anfing, heckte er was aus. Allerdings haute Nezumi immer in der Pause ab. Wohin wusste keiner.

„Mist!“, zischte ich als die Pausenglocke klingelte. Begann mich zu strecken, einige der Kollegen setzten sich wieder zurück an ihren Platz, andere kamen zur Tür rein. Als dann auch schon die Tür vom Lehrkörper geschlossen wurde. Ich war noch damit beschäftigt mir durchs Gesicht zu reiben, als der Lehrer uns Schüler begrüßte und mir die Stimme die ich hörte einen Schauer über den Rücken jagte. So wie alle anderen stand ich auf und starrte nach vorn.

Mit dem Rücken zu uns, stand der Lehrer an der Tafel und schrieb in Kanji seinen Namen an diese. Ich konnte fühlen wie mir die Farbe aus dem Gesicht wich.

Haruma Endo war deutlich zu lesen.

„Das ist jetzt ein scheiß Witz!“, fluchte ich innerlich. Fieberhaft dachte ich nach. Allerdings machte alles einen Sinn. Die Bücher in den Regalen. Das er ab dieser Woche wieder arbeiten würde...

Das war mein Ende.. Ich glotzte auf die Tischplatte. Ich wollte mir nicht ausmalen wie sein Gesichtsausdruck sein würde, wenn ihn die Feststellung traf, das einer seiner Schüler in einem Hostclub tätig war.

„So damit habe ich mich vorgestellt. Ich geh die Liste einmal durch. Ich hoffe das stört euch nicht, aber so kann ich mir schneller die Namen merken. Setz euch einfach wenn ich euren Namen aufgerufen habe.“, sagte er fröhlich und das rascheln von Papier war zu hören.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Hinata_Shouyou
2018-01-20T03:13:09+00:00 20.01.2018 04:13
Sugio =)
Es geht weiter
" Lehrer x Schüler " *Fähnchen schwenk*
Bin mal gespannt, wie Aki reagiert wenn Haru den Namen vorliest :D
Antwort von:  Karokitty
20.01.2018 08:07
Hehe jap.
Übrigens wird das Cover ein Wandel-cover.
Es wird sich zwischen durch verändern. Sobald ein neues parchen auftaucht kommen anhanger auf der tasche dazu. XD


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