Schulfieber von Karokitty (Teil 1) ================================================================================ Kapitel 5: Part 1 Endo und Suwa - Abschnitt 5 --------------------------------------------- E Irgendwie, schien Aki nicht begeistert zu sein, dass wir uns wieder einmal zufällig trafen. „Hi!“, grüßte ich ihn, doch es kam nur ein kurzes „Hi“, zurück. Ich sah in das Schaufenster in das er geschaut hatte. In diesem standen Malutensilien und alle möglichen Schablonen. „Schaust du ob du Schnäppchen ergattern kannst?“, fragte ich und er sah mich irritiert an. „Da, die Malutensilien!“, zeigte ich und er zuckte nur mit den Schultern. „Viel zu teuer“, murmelte er nur und das Gespräch wurde unangenehm. „Okay. Entschuldige, wenn ich dich gestört habe!“, gab ich etwas schnippisch von mir, weil er ja wenigstens ein bisschen mehr Freude zum Ausdruck hätte bringen können. Wieso war mir das wichtig? Ich drehte mich herum und ging. Es nervte mich, dass der Kerl den ich vor kurzen noch bei mir zu Hause hatte, jetzt so tat als würde man sich gar nicht kennen. „Endo! Warte!“, kam es stotternd und ich drehte mich genervt herum. „Wieso? Damit du weiter so tun kannst, als würden wir uns nicht kennen? Kann ich mit leben!“, knurrte ich und ging weiter. „Mensch, jetzt warte doch! Du benimmst dich ja wie ein Kind...“, zischte es hinter mir und ich drehte mich erneut herum. „War keine Absicht. Es wundert mich nur, dass wir uns so häufig über den Weg laufen. Und das in Nagoya! Verstehst du?“, fragte er und ich konnte schon ein bisschen verstehen wie er es meinte. „Viel Zeit habe ich auch nicht!“, meinte er und zeigte auf seine Uhr. „Meine Schicht fängt in drei Stunden an und vorher möchte ich noch etwas essen und einkaufen.“. Ich nickte und konnte es ja schon irgendwie verstehen. „Gut, dann alles Gute und bis demnächst vielleicht!“, gab ich ein wenig gekränkt von mir und ging mit meinen Einkäufen weiter die Straße entlang. Irgendwie, war das Ganze doch sehr unbefriedigend gewesen. Zu Hause angekommen, wartete bereits Hide vor meiner Haustür. „Curry?“, fragte er und ich nickte. Ich ließ ihn hinein, räumte die Lebensmittel aus und schwieg mehr vor mich hin. „Was ist los?“, kam es besorgt von der Couch und ich seufzte. „Ich hab Aki getroffen!“, sagte ich und begann das Gemüse zu waschen. Komischerweise war Hide für seine Verhältnisse sehr still. „Hide?“ „Nun, Aki ist nicht ganz so einfach. Er ist ein sturer, egoistischer Einzelgänger. Er ist mehr auf Distanz. Aber, beschäftige dich doch nicht zu sehr mit ihm!“, murmelte er vor sich hin und ich wurde hellhörig. „Was genau, weißt du über ihn?“, wollte ich wissen, doch er schwieg. Nachdem wir gegessen hatten, schlug er vor das wir doch irgendwo noch einen Absacker trinken sollten. Mir war schon klar, dass er eigentlich das „Sometimes“ meinte. „Was zieht dich immer in den Laden? Es kann doch nicht sein, dass du Sergi und den anderen gerne beim herum knutschen zuschaust“, gab ich belustigt von mir. „Ich sehe gerne, wenn er glücklich ist. Und ich will der Erste sein, der ihn tröstet wenn es doch nicht halten sollte!“, grinste er böse und ich wusste, dass er das eigentlich nicht so meinte. „Na gut. Aber nur auf einen Drink!“, gab ich schließlich nach und wir rappelten uns auf, den Laden noch mal zu besuchen. Ich war müde und erschöpft und hatte eigentlich so gar keine Lust auf den Laden. Und schon einmal gar nicht auf ein Wiedersehen mit Aki. Es war so ein komisches Gefühl gewesen, ihn zu treffen und so gut wie ignoriert zu werden. Dabei hatten wir uns doch irgendwie gut verstanden ? Hatte ich etwas falsch gemacht? War ich zu schnell zu nett gewesen? Fühlte er sich bedrängt? „Ich sollte aufhören mir so einen Kopf zu machen!“, dachte ich mir und folgte Hide durch die Straßen. Wir scherzten miteinander herum und lachten viel. Bis Hide auf eine dumme Idee kam. „Sollen wir nicht ein Paar werden Haru?“, grinste er breit, da er meine Antwort schon kannte. „Du weißt das ich nicht...“, „Auf Männer stehe! Ich weiß, ich weiß!“, äffte er mich nach. Im „Sometimes“, war die Hölle los. Es gab glaub ich keinen Spaß-Boy, der nicht irgendwo saß und seinen Job machte. Die Kellner flitzten wie die Blitze durch die Reihen von einem Tisch zum Nächsten und waren auch einfach nur überfordert. Schweiß gebadet, auf heißen Sohlen jagte auch Aki durch die Reihen. Als er uns sah, blieb er einen Moment stehen. Hide und ich setzten uns einfach an die Bar und bestellten uns einen Drink. Mit dem Rücken zum Geschehen, fühlte ich mich einfach nur unwohl. Ein Glück das Sergi uns bediente. Y Ich war keine zwei Stunden auf der Arbeit und schon geschafft. Zwischen der ganzen Hektik und dem Stress, tauchten zu allem Überfluss auch noch dieser nervige Lehrer und unglücklicherweise Haruma auf. Das er hier war, legte sich wie ein Stein in meinen Magen. Es war ein bedrückendes unangenehmes Gefühl, was ich so gut es ging versuchte bei Seite zu schieben. Ich rannte zwischen Tischen und Theke hin und her und wusste jetzt schon das ich morgen die Arme und Beine nicht mehr bewegen konnte. Kurz an der Bar stehend verschnaufte ich, sah leicht zu den beiden die sich mit anderen Gästen an den Tresen gesetzt hatten und sich unterhielten. Sie wirkten ausgelassen und heiter. Kein Vergleich zu der gekränkten Stimmung die Haruma verströmte, als ich ihn vor einigen Stunden noch sah und das machte mir irgendwie zu schaffen. Sergi schob mir eine Cola rüber. „Für welchen Tisch?“, fragte ich dumpf und er schüttelte den Kopf. „Für dich! Du siehst ziemlich fertig aus!“. Keine Ahnung ob der Mann Gedanken lesen konnte, aber das war wirklich was ich brauchte und nahm es ihm dankend ab. Der erste tiefe Schluck fühlte sich im Mund und Hals gut an, da er einen krassen Kontrast bildete zu meinem aufgewärmten Körper. So konnte ich ein erleichtertes Seufzen nicht verhindern. Als ich noch einmal zu den Beiden rüber sah, machte sich Haruma daran aufzustehen und zu den Toiletten zu verschwinden. Ich nutzte den Moment. „Das machen Sie doch mit Absicht!“, fauchte ich Nowak an. „Was den genau Aki?“, fragte er und machte ein Gesicht ,als wüsste er nichts. „Sie wussten das Haruma Lehrer ist und bei uns anfangen würde und dann schleppen Sie ihn hier hin? War das pure Absicht? Wollen Sie das ich auffliege?!“, knurrte ich ihm leise zu. „Hör mal Bürschchen, zum einem kann es dir egal sein was ich in meiner Freizeit mache, zum anderen ist es nicht mein Problem sondern deines! Ich bin nicht der ,der illegal mit knapp 18 Jahren in einem Nachtclub arbeitet!“, schnauzte er für meinen Geschmack ein wenig zu laut. Ich machte Gesten das er leiser sein sollte. „Mich wundert es eh, dass ihr euch im Internat noch nicht über den Weg gelaufen seid. So riesig ist der Laden dann auch nicht... Zumal... Was treibst du hier mitten in der Woche?!“. „Das könnte ich Sie genauso fragen!“, erwiderte ich, er zuckte jedoch mit den Schultern. Klar war er hier... Schließlich hatte heute Sergi Dienst. „Ich musste einspringen... Werde auch nicht lange bleiben..“, schnaubte ich, was ihn mit den Schultern zucken lies, also sah ich mich um. Von einem Tisch winkte jemand zu mir herüber und ich nickte mit einem Lächeln. „Mach was du nicht lassen kannst.“, murrte Nowak und drehte sich von mir ab. Einen bissigen Kommentar auf den Lippen, schluckte ich diesmal runter und mit ihm die restliche Cola, stellte das Glas auf dem Tresen ab und ging zu dem Gast. „Ich dachte schon du kommst nicht mehr.“, lächelte der Gast erleichtert. Schicker Anzug, gepflegte Haare , Hände und an dem Handgelenk eine teure Uhr. Der Typ sah definitiv nach Kohle aus und trug das deutlich nach Außen. „Hm... Aki, richtig?“, fragte der Gast mit einer angenehm tiefen Stimme, nachdem er das kleine Namensschild gelesen hatte und ich nickte zustimmend. „Ich bin Ihr Kellner für den heutigen Abend und stehen Ihnen in belangen bezüglich speisen und Getränke zur Verfügung. Sind Sie mit den Gepflogenheiten unserer Lokalität vertraut ?“, fragte ich höflich. „Na ja, es ist ein Hostclub. Sie sind einer wie der andere.“, lachte er und ich nickte verstehend. Allerdings war dieser hier für mich bisher der Einzige den ich je betreten hatte. Somit konnte ich nicht beurteilen wie es anderes wo lief. „Leider kann sich keiner unserer Herren mit Ihnen direkt befassen, da Sie bereits von anderen Gästen beansprucht werden. Wenn Sie ein wenig Geduld hätte, würde ich Ihnen sobald jemand frei ist, diesen zu Ihnen schicken.“, erklärte ich und setzte mit einer Frage nach einem Getränk oder etwas zu Essen nach. Die Enttäuschung stand leicht in sein Gesicht geschrieben, verflog aber blitzartig. Er forderte einem Whisky und ich wollte gerade die Sorten aufzählen, als er mich unterbrach. „Nimm den, den du für richtig hältst.“. Ein wenig perplex bedankte ich mich für die Bestellung und lief rasch zu Sergi. „Sergi... den The Yamazaki Distiller's Reserve !“, rief ich dem Barmann zu und dieser stutzte kurz, suchte die Flasche raus und reichte sie mir, mit einem Glas und einem Kübel Eis rüber. In der Zeit in der Sergi alles raus suchte, sah ich wieder zu Haruma und Nowak. Letzterer hing an ersteren seiner Schulter und lachte scheinbar herzlich. Als der Biolehrer seiner Stütze auf die Wange küsste, drehte ich mich weg. Ich schnappte mir den Whisky, Kübel, das Glas und zischte zum dem Gast. Setzte sachte alles ab. „The Yamazaki Distiller's Reserve.“, sagte ich mit einem lächeln. „Wunderbar!“. E Es war doch wirklich Lustig geworden. Wir hatten uns nett mit zwei anderen Herrschaften unterhalten, die in der Nähe in einem Bürokomplex arbeiteten. Sie mochten das Essen und die angenehmen Umstände in diesem Laden. Weshalb sie nach einer langen Schicht, gerne herkamen. Sie waren weder Schwul, noch wollten sie die Dienste in Anspruch nehmen. Lediglich, die Gesellschaft, Musik und das Essen genießen. „Siehst du! Das meine ich! Hier kommen nicht nur perverse alte Säcke herein! Hier sind auch noch wirklich nette Menschen unterwegs.“, kommentierte Hide dies und ich lachte. „Du meinst, andere die nicht so pervers sind wie du?“. Kichernd sah ich dabei zu wie sich seine Miene zunächst verfinsterte und er dann doch zu grinsen begann. „Du alter Hund du! Pass bloß auf, dass ich dich nicht übers Knie lege!“. Wir scherzten ziemlich intensiv herum, als mir Sergis Blick auffiel. Er starte behutsam und nicht zu direkt immer über meine Schultern hinweg und knurrte etwas vor sich hin : „Lass dich nicht einlullen Aki!“. Nach dem ich verstanden hatte, was er da von sich gab, drehte auch ich mich herum und Hide folgte meinem Blick. Wir sahen einen Kerl, der schon ein paar Jahre auf den Buckel hatte. Aki brachte ihm gerade eine Flasche und Hide drehte sich zu Sergi. „Ernsthaft? Ein Yakuza?“, fragte er diesen und Sergi nickte. „Hin und wieder, kommen nicht so nette Gestalten her. Besonders verstehen Sie kein „Nein“. Besonders im Bezug auf Personal“, meinte dieser und griff zu seinem Baseballschläger und legte diesen bereits auf den Tresen. „Aki bringt ihm doch nur sein Getränk“, sagte ich was beide mit einem Mundzucken beantworteten. „Normalerweise, gibt es hier keine Yakuza mehr seit dem letzten Aufstand von Kuma und Kitsune. Die Polizei hat es hier gut im Griff. Aber manchmal, verirrt sich einer von den anderen Bezirken hier her. Bisher waren sie friedlich. Haben aber noch nicht oft Ablehnung erfahren.“, erklärte Sergi und meinte, dass er eben dem Boss Bescheid geben würde. Hide nickte ihm zu und beobachtete das Ganze Schauspiel ebenfalls. „Die beiden unterhalten sich schon viel zu lange!“, knurrte er und ich verstand nicht so Recht wo das Problem war. „Er ist doch ein Gast, wieso sollte Aki sich nicht mit ihm unterhalten?“, wollte ich wissen doch er meinte nur : „Rekrutierung!“. „Was? Du glaubst, Sie holen sich Kellner ins Boot?“, schmunzelte ich und Hide zischte : „Welcher Job, wird nicht all zu gut bezahlt?“. Ich konnte ein wenig nachvollziehen was er meinte. Aber Aki? Aki war schmächtig, nicht all zu groß, zu auffallend und einfach nicht angsteinflößend. Da hatte ich im Internat schon andere gesehen. „Er fasst ihn an!“, zischte Hide und mir schnürte sich die Luft ab. Man konnte an Akis Blick genau erkennen, dass es ihm unangenehm war und er das nicht wollte. Sergi kam mit seinem Boss zurück, der schluckte. „Wenn wir jetzt ein Fass aufmachen, kann das nach hinten losgehen!“, brummte der Mann auf der anderen Seite des Tresens. Doch ehe, geplant werden konnte, wie man Aki am besten von dort wegholte, setzten meine Füße sich bereits in Bewegung. Ein Getränk in der Hand, voll bis zum Rand, begann ich kurz vor den Tischen ein wenig zu torkeln, rempelte Aki an und verschüttete mein Getränk komplett auf seiner Kleidung. Ein quiekendes „Ihhh“, kam von ihm, da das Getränk gut kalt gewesen war. Einige Tropfen hatte auch der Yakuza abbekommen, der direkt aufsprang und mich an sich heran riss. „Kannst du nicht aufpassen du Vollidiot?“, zischte er mich an und Aki ergriff in diesem Moment die Flucht. „Ent...entschuldigung..“, brachte ich so „betrunken“, wie es ging heraus, als auch schon Hide sich meiner annahm. „Bitte entschuldigen Sie meinen Freund. Er wurde heute von seiner Freundin verlassen und ich wollte ihn einfach ein wenig ablenken. Das wird nicht mehr vorkommen. Der nächste Cocktail geht auf uns ja? Einen Blue Lotus?“, fragte dieser und der Yakuza winkte ab. Er zischte noch etwas von wegen, dass wir uns den Lotus sonst wo hinschieben sollten. Dann stand er auf, schmiss dem Barmann Kohle auf den Tresen und verließ den Laden. Ich schien zu viel Aufmerksamkeit auf uns gezogen zu haben, als ich Aki umgelaufen war. Denn der halbe Club hatte sich zu diesem Tisch gedreht. „Alle Achtung!“, lächelte Hide und klopfte mir auf die Schulter. Wir gingen zurück zum Tresen, wo Sergi nun seinen Schläger wieder weggeräumt hatte und uns eine Runde Cocktails aufs Haus erwarteten. „So, war es ziemlich gut gelöst. Hätte aber auch total in die Hose gehen können!“, murmelte der Chef und ich nickte. Wutentbrannt, kam Aki dazu. Er trug nun eins seiner Shirts und baute sich vor mir auf. „Für was hältst du dich eigentlich? Das war ein Gast! Und dann besudelst du noch meine Arbeitskleidung? Was soll der Scheiß!“, maulte er, griff nach meinem Cocktail und schüttete mir diesen ins Gesicht. Die Eiswürfel hatten ganz schön weh getan, ganz zu schweigen von dem Alkohol in den Augen. „Jetzt mach aber mal halblang du kleiner.....“, maulte Hide, doch ich hob die Hand das er den Mund halten sollte. „Entschuldigung! Wird nicht mehr vorkommen. Das nächste Mal, überlasse ich dich deinem Schicksal!“, knurrte ich und holte meine Geldbörse heraus um zu zahlen. „Um Gotteswillen, dass geht heute aufs Haus für euch beide!“, gab wenn ich mich Recht entsinne Soba von sich. „Danke“, murmelte Hide fassungslos und folgte mir aus dem Laden hinaus. „Wieso, hast du nichts gesagt gerade? Du hast ihm seinen jungfräulichen Arsch gerettet!!“, fauchte er lautstark herum und ich zuckte mit den Schultern. „Wenn er glauben möchte, dass ich ihm keinen Gefallen getan habe, dann soll er es eben“, zuckte ich mit den Schultern. Ich war gekränkt, aber wollte es mir nicht all zu sehr anmerken lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)