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Schulfieber

Teil 1
von
Koautor:  Monsterauto

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Part 1 Endo und Suwa - Abschnitt 13

E

Im Lehrerzimmer war eine bedrückende Stimmung. Ich bereitete erneut meinen Unterricht dort vor, als einige der Kollegen sich über ein paar Schüler ausließen.

„Dieser Bengel! Das der hier überhaupt noch geduldet wird an dieser Schule. Wieso, haben wir überhaupt solche Raufbolde?“, knurrte die ältere Kollegin und appellierte somit das Gespräch an den Direktor.

Yuudai aber schwieg.

„Herr Direktor, können Sie sich mal dazu äußern? Kashima hat Ihnen den Jungen doch gebracht. Wie werden Sie weiter vorgehen? Es ist ja nicht so , dass er anderen Schülern nur schadet. Nein, er versaut auch den Notendurchschnitt und wird eh nichts gescheites hier draus machen. Also wieso weiterhin dulden?“, hörte ich einen Kollegen an der Kaffeemaschine fragen.

Was waren das doch für egoistische Menschen. Nun war dort einer der nicht dem Schulbild entsprach und man versuchte noch nicht einmal, daran zu arbeiten.

Ich war gespannt, was Yuudai sagen würde, doch dieser schwieg immer noch.

Hide kam ins Zimmer hinein und legte Yuudai ein paar Akten auf den Tisch.

„Wie gewünscht!“, sagte dieser nur und bekam von Yuudai ein Nicken als Antwort.

Er schwieg weiterhin.

„Endzeitstimmung?“, fragte Hide und ich schmunzelte.

„Na ja, irgendwie verständlich oder? Omura macht schon einiges an Probleme. Und es gibt viele Schüler und auch Lehrer die Angst vor ihm haben. Er brauch wirklich mal eine Hand, die ihm den Schlag in den Nacken verpasst wenn er nicht spurt!“, kommentierte ich dies und Hide sah mich verwundert an.

„Versteh mich nicht falsch. Ich bin für Disziplin und nicht für Misshandlung. Dennoch, sollte man ihn nicht aufgeben. Jeder hat ein Recht zu lernen!“, hing ich dran und Hide stimmte mir zu.

„Es ist nur schwer, jemanden etwas neues und liebevolles beizubringen, wenn er gelernt hat mit einem bedrohlichen Verhalten in Ruhe gelassen zu werden“, sagte dieser und reichte mir einen Dosen Kaffee.

„Bleibst du nach der Schule direkt hier?“, wollte ich von Hide wissen, der aber den Kopf schüttelte.

„Nein, nein. Ich hol mir noch frische Kleidung und ein Buch zu Hause. Und ein paar Snacks für die Nacht, sollte ich auch im Gepäck haben. Den Kinderfraß den man hier am Automaten ziehen kann, reicht mir nicht. Ich brauche Zucker! Und keine Obstriegel!“, lachte er. Das aus dem Mund eines Mediziners.

„Na gut. Ich werd mir wohl auch ein paar Sachen zu Hause holen. Wenn du magst besorge ich uns die Knabber Sachen“, bot ich an und Hide nickte.

Es vibrierte in meiner Hosentasche.

„Aki?“, fragte Hide und ich nickte ebenfalls.

„Er ist der Einzige der mir schreibt. Ansonsten, bekomme ich nur Anrufe von dir!“, zwinkerte ich ihm zu und er grinste.

„Das wird auch immer so bleiben, weil ich dein süßes Stimmchen so mag! Aber das mit Aki..na ja ich sag nix !“, beendete er es leicht provokant.

„» Bin froh wenn die Uni vorbei ist! Ich hab keine Lust mehr. Würde dich gerne sehen!«“.

Da ich über beide Wangen hinweg grinste machte Hide ein würge Geräusch.

„Bäh, frisch Verliebte. Bis später Kollege!“, zischte er und verschwand so schnell wie er auch gekommen war.

„» Frag mich mal. Feierabend wäre toll. Aber nein, ich hab heute Nacht Bereitschaft im Wohnheim. Heißt, die Nacht um die Ohren schlagen und an dich denken!«“.

Es dauerte eine Weile bis eine Antwort kam und diese war ziemlich knapp gehalten mit „»oh«“

Was er wohl damit meinte? Ich fragte aber nicht nach, denn die Schulglocke ertönte und ich musste meinen Unterricht fortsetzen.

Als der Abend begann, hatten Hide und ich uns im Wohnheim eingefunden. Er zeigte mir die Gänge und die meisten Räumlichkeiten. Die Toiletten und inwiefern er es kontrollierte wer da ist und wer nicht.

Gut eine Stunde später, saßen wir im Gemeinschaftsraum und tranken einen Kaffee. Ein paar Jungs, saßen noch dort und schauten TV oder spielten irgendwas mit ihren Karten. Um 23 Uhr, kehrte Hide alle zeitlich aus dem Raum heraus und verschloss diesen, als auch wir hinaus gingen.

Wir setzten uns nach Draußen und begannen uns zu unterhalten. Über dies und jenes. Wie es weitergehen sollte. Er hatte vor sich auf Kinder zu spezialisieren und ich wollte eventuell noch einen Rang aufsteigen und selbst irgendwo ein Direktor werden.

„DU bist nicht der Typ für eine Leitungspostion Haru!“, hörte ich ihn sagen und fand das schon ziemlich gemein.

„Wieso nicht?“, wollte ich wissen und er meinte ich sei zu nett und zu naiv. Das beste Beispiel sei Aki.

„Wieso bringst du ihn schon wieder ins Spiel?“, knurrte ich und Hide richtete sich auf und sah mir in die Augen.

„Der Junge wird dir das Herz brechen. Irgendwann wirst du an einem Punkt sein, an dem du Dinge erfährst die nicht zu deinem Gunsten stehen. Du wirst es anzweifeln müssen und dich gegen ihn entscheiden. Wenn du schlau bist, früher als erwartet. Wenn du so naiv bleibst, ist es dein Ende!“.

Wir schwiegen uns einen Moment an, da ich darüber nachdenken musste. Er hatte schon einmal erwähnt, dass Aki mein Untergang sein würde.

„Passiert hier eigentlich oft was?“, wollte ich das Thema wechseln als Hide abwinkte.

„Nur gelegentlich die üblichen Schürfwunden oder Streitereien. Nichts wildes also!“
 

Y

„Ob Omura jetzt fliegt?“. „Verdient hätte er es ja! Der Arsch!“. „Pst! Honda steht da hinten!“. „Und? Er ist doch auch nur der Arschkriecher von Omura!“.

In der nächsten Pause brach heiß das Diskutieren los, nicht nur weil Omura so durch den Flur geschliffen worden war. Nein. Er fehlte auch seit dem. Was eher weniger auffiel war, dass von Ayumi jede Spur fehlte. Der Lehrer für Englisch registrierte es zwar, machte es aber nicht zum Thema. Stattdessen fragten sich alle was passiert war, dass Kashima derart aus der Haut fuhr.

„Wetten wir ,er hat gekifft?“. „So blöd ist selbst der nicht!“.

Ich war froh als der Unterricht vorbei war, die meisten der Schüler sich zu der Kantine auf machten um Mittag zu essen oder zu ihren Zimmern flitzten, um sich umzuziehen und das Gelände zu verlassen. Alle hatten dabei einen Weg gemein. Sie mussten alle durch die Hallen, wo das Infoboard war. Nicht nur das man hier öffentlich machte ,wer wie bei Klausuren abschnitt, was ich persönlich als reine Schikane empfand. Nein, auch alle andere Events, wichtigen Informationen und zu guter Letzt auch die Hausordnung waren hier angeschlagen.

Wann auch immer es passiert war, aber Heute hatte man die Verteilung der Kurse aufgehangen, inkl. der Zeiten, Örtlichkeiten und Kursleitung.

„Yui? Du und Kunst?!“, fragte Fujito und sah mich verwundert an. „Ja und?!“, zischte ich. Als Ausgleich hatte ich mich für den Förderkurs für Naturwissenschaften eingetragen, in der Hoffnung dort besser zu werden. Kurz lies ich die Augen über den Kochkurs von Hamura wandern und fand dort Ayumis Namen. Darüber hinaus hatte er ein Fach in Sprachen gewählt und die Arbeitsgemeinschaft für die Schulzeitung. Nahm er immer drei Stück? Ich empfand zwei immer schon als viel... aber drei?
 

Selbst dort wo Omura immer rauchte und sich schon hatte einige Male erwischen lassen, war er nicht zu finden, was um so besser war für mich. Ich konnte in Ruhe rauchen ohne das ich eine Zigarette abdrücken musste, dumme Sprüche bekam oder bedroht wurde. Das war eine angenehme Abwechslung.

Als ich das Zimmer von Nezumi und mir betrat war das Badezimmer verschlossen. Nass lagen seine Schuhe im Eingangsbereich und ich wäre fast darüber gestolpert. Triefend nass hatte er sein Hemd aufgehangen, genauso wie seine Hose. Ich runzelte darüber die Stirn. Klopfte kurz gegen die Tür des Badezimmer. Vergewisserte mich das die Tür verschlossen war und sprach gegen eben diese. „Ist alles Okay?“, fragte ich vorsichtig. Es kam jedoch keine Antwort. „Ich bin mit Ito was unterwegs... brauchst du noch irgendwas?“, versuchte ich es, allerdings gab es wieder keine Antwort.

Mit einem Schulterzucken, entfernte ich mich von der Tür zog mich um und machte mich von dannen. Ito und ich stromerten durch die Straßen und als wir Hunger bekamen lud ich ihn auf einen Burger ein. In der Woche war Nagoya spürbar langweiliger. Die Straßen waren weniger voll und den Laden zu dem Ito wollte, schien wohl vor einem Monat dicht gemacht zu haben. Als wir uns auf den Weg zurück machten, war es bereits dunkel und es würde Ärger an der Pforte geben.

Einige der Jungs kamen aus dem Aufenthaltsraum und murrten herum. Scheinbar hatte die Aufsicht sie rausgeworfen. Ich musste deswegen ein bisschen grinsen. Verabschiedete mich knapp als ich zu meinem Zimmer ging und schloss mit einem Gähnen die Tür auf. Im Zimmer war es dunkel, bis auf der leichte Schein der aus dem leicht offenstehenden Badezimmer glomm.

„Warum macht der Idiot das Licht aus?“, knurrte ich so leise, das mich ein kaum hörbares Schluchzen verstummen lies. Es war das selbe was Nezumi gemacht hatte nach dem er mit einem Ball im Gesicht getroffen worden war und wir zu Nowak unterwegs waren. Ein leichter Schauer überkam mich und ich konnte nicht so recht zuordnen warum. Auf Zehenspitzen ging ich zur Tür und sah ins Badezimmer.

Im Inneren hockte der Grauhaarige Schüler auf dem Deckel der Toilette, hatte die Knie zur Brust hochgezogen, verbarg den Kopf zwischen diesen. Die Arme welche ich einem zwei Nummern zu großen Sweatshirt steckten, waren um die Beine Geschlungen und in einer der stark zitternden Hände lag etwas langes.

Mein Hirn brauchte einen Moment um zu verstehen was es war. Die lange schmale Klinge des Cutter-messers bebte in den viel zu dünnen Fingern und an ihrer Spitze war eine leichter rötlicher Schimmer zu sehen.

Ich konnte fühlen wie meinem Gesicht jegliche Farbe entwich.

Noch bevor ich es selber so recht bemerkte, hatte ich die Tür weiter geöffnet stand nach zwei Schritten vor ihm und wollte nach dem Schneidwerkzeug greifen. Dabei entwich mich nur ein schroffes: „Spinnst du!“. Das war vielleicht nicht die Beste Idee gewesen. Vor Schreck zuckte Nezumi zusammen, holte dabei aus oder versuchte nach hinten zu weichen und ich spürte einen Stoß gegen die Hand mit der ich versucht hatte ihm das Messer abzunehmen.

„Willst du dich umbringen?!“, fragte ich ihn panisch, Nezumi hingegen begann schrill sich zu entschuldigen und versuchte sich scheinbar zu verstecken. Was mich nur noch wütender machte.

„Scheiße noch eins! Was stimmt nicht mit dir?! Wie feige bist du eigentlich?!“, schnauzte ich ihn an und das Wimmern wurde lauter, als ich ein warmes ziehen an meiner Hand fühlte. Nur flüchtig sah ich hin. Zog die Stirn in falten und fühlte wie mir die Hitze in den Hinterkopf schoss als ich das viele Blut noch einmal betrachtete. Einer der Finger war der Länge nach aufgeschnitten.

„Scheiße! Scheiße!!!“, fluchte ich und hob die Hand an und hielt sie über das Waschbecken. „Nezumi! Hol schnell jemanden!“, keuchte ich vor Aufregung, allerdings hörte er scheinbar nicht. „Ayumi verdammt! Du hast mich geschnitten! Hörst du mir zu!“, schnauzte ich laut.

„Wa... was?“, unterbrach er sein Geheule und sah scheinbar rüber. „oh... ohhh!! Das... das... ich wollte....“, stammelte er unter Tränen. „Hol Hilfe!!!“, schnauzte ich und fühlte wie mir flau wurde. Das Blut sah so viel aus. Es lief den Unterarm runter und tropfte extrem gleichmäßig in das weiße Waschbecken. Unter Japsen versuchte Ayumi los zu laufen, rutschte dabei auf der kleinen Pfütze fast aus die ich bereits gemacht hatte und verschwand aus den Raum. Ich bekam es deutlich mit der Angst zu tun...



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