Schulfieber von Karokitty (Teil 1) ================================================================================ Kapitel 26: Part 1 Nowak und Nezumi - Abschnitt 12 -------------------------------------------------- H Das Licht war ziemlich grell, sodass ich meine Augen immer wieder schloss, bis ich sie endlich mal aufhalten konnte. „Hide? Wie fühlst du dich?“, hörte ich eine bekannte Stimme und drehte meinen Kopf nach rechts. Haru saß neben meinem Krankenbett und hielt meine Hand . Ich sah so an mir herab und konnte es kaum glauben. Mich hatte es wohl doch ordentlich erwischt. An meinem linken Zeigefinger hing ein Pulsoxymeter, der Monitor zeigte meine Herzfrequenz an und mir wurde ein Katheter gelegt. „Was zur Hölle?“, knurrte ich und rappelte mich ein wenig auf. „Mach in Ruhe! Willst du deine Krankenakte haben?“, fragte er mich und ich nickte. Auf einen Arzt würde ich sicherlich nicht warten. Ich war schließlich selbst einer! Haru sprang sofort auf und ging ans Fußende meines Bettes. Er griff nach der Akte und reichte sie mir herüber. Skeptisch, suchte ich in dem Bericht ab, was sie an mir gemacht hatten. „Scheiße! Mir hat man die Milz entfernt? Wenn ich diesen Dai in die Finger kriege!“ knurrte ich, denn mein Leben mit Gesundheit und Heiterkeit, war somit vorbei. Mein Immunsystem würde mehr als genug zu tun haben, mit dem fehlen meiner Milz. „Hide, du hast es überlebt! Das ist doch jetzt erst einmal wichtiger!“, murmelte Haru und entriss mir die Akte aus der Hand, damit ich seinen bösen Blick bemerkte. „Schön. Trotzdem! Ich hasse Krankenhäuser!“, knurrte ich und Haru begann zu lachen. „Welch Ironie. Das als Arzt?“, grinste er und die Tür zum Zimmer ging auf. Das hatte mir noch gefehlt. Ein ehemaliger Studienkollege kam herein und lächelte : „Nowak! Schön, dass es Ihnen gut geht! Die Schwester, kann dann jetzt bestimmt den Katheter ziehen?“, grinste er. Am liebsten hätte ich ihn selbst gezogen, was allerdings gegen die Vorschriften gewesen wäre. „Ja kann sie!“, nickte ich und die Schwester begann auch schon an mir herum zu doktern kaum das Haru den Raum verlassen hatte. „Mit den falschen Leuten herum getrieben, oder einfach eine große Fresse gehabt?“, fragte er mich und ich tat so, als wüsste ich nicht was er meinte. „Ich meine, niedergestochen mit einem Eispickel. Ich dachte, dass passiert nur in Hollywood Filmen!“, lachte er und ging noch mal die Krankenakte durch. „Sodai, geh mir nicht auf den Senkel. Bring mir endlich die Papiere, damit ich mich selbst entlassen kann!“, zischte ich. Doch dieser, konnte mich bereits im Studium nicht leiden und machte sich nun einen Spaß daraus. „Ach Nowak. Sie wissen, dass wir Sie mindestens für zwei bis drei Tage hier behalten müssen um mögliche Komplikationen auszuschließen. Diese Kröte! „Gut. Dann ist das eben so!“, gab ich ruhig von mir obwohl es mir absolut nicht passte. Sodai verschwand mit der Krankenschwester wieder nach der Visite und Haru kam erneut herein. Dies mal im Schlepptau von Besuch. „Hide?“, wimmerte Nezumi und kam aufs Bett zu , während Haru seinem Schoßhündchen befahl, er sollte nett sein. Ich hob meine Hand und Nezumi ergriff diese sofort. „Was ist dir passiert?“, fragte er stotternd und ich seufzte. „Jemand, war nicht ganz meiner Meinung. Zumindest, stand mir der Eispickel in der Seite ziemlich gut, du hättest es sehen sollen!“, schmunzelte ich als Nezumi sich über die Augen rieb. „Nein, nein! Es ist alles gut. Bloß nicht weinen oder aufregen! Mach dir keinen Kopf. Ich atme!“, zeigte auf mich und versuchte es mit einem Lächeln. „Wer tut denn so etwas schreckliches? Er hatte doch gar keinen Grund oder?“, wollte Nezumi wissen und ich rieb mir die Stirn. „Da es im Sometimes war, hätte es eine Handvoll Leute sein können, oder Herr Doktor?“, zischte Yui und ich seufzte. „Kannst du mit dem Bengel nicht verschwinden?“, bat ich Haru der aber mit den Schultern zuckte. „Recht hat er ja schon. Was war das für ein Kerl, der das getan hat?“, begann nun auch er. Musste das ernsthaft vor Nezumi sein? „Es war Dai. Der Host aus dem Sometimes. Zufrieden?“, maulte ich und Nezumi sah mich irritiert an. „Ayumi, es ist nicht so wie du denkst. Ich hab vor kurzem zwar mit ihm was gehabt, aber ich habe definitiv abgelehnt gestern Abend! Und das, war seine Art und Weise damit klar zu kommen. Ich habe niemanden angefasst bis auf dich! Das kann ich dir hoch und heilig versprechen!“, versuchte ich mein schlampiges Verhalten ein bisschen zu mindern. „DU wurdest niedergestochen, von einem Kerl den du... “, sagte Nezumi leise und schien sich damit unwohl zu fühlen. „Das ist aber was anderes. Das war vor uns! Jetzt gibt es nur noch dich für mich!“, rechtfertigte ich und Nezumi nickte. „Okay“, gab er nur kurz von sich, was ziemlich unglaubwürdig klang. „Lasst ihn nun mal in Ruhe, damit er sich ausruhen kann!“, ging Haru dazwischen und ich war so dankbar dafür. Nezumi umarmte mich innig und ich erwiderte dies. Ich wollte nicht das er ging, aber ich wollte auch nicht mehr erklären müssen, wo ich meinen Lurch vorher überall hinein gestoßen hatte. Ich glaube, das Thema würde nie enden. N Es schmerzte Hide so zu sehen... Allerdings tat der Gedanke, dass er mit seiner Libido recht zwanglos umging ,viel mehr weh. „Genau das ist es was ich meinte!“, murrte Yui dem Älteren zu. „Du kannst mir doch nicht erzählen, dass er nicht ohne Grund in Sometimes gegangen ist! 85% der Leute sind auf ein Stelldichein aus und Nowak kennt nur zwei Dinge weswegen er dort hin will! Saufen und...“. „Pssst!“, zischte Endo Suwa scharf an. Ich fasste mir an die Brust, versuchte die beiden nicht zu beachten aber jedes Wort von Yui bohrte sich wie ein Dolch in meinen Körper. „Wir können von mir aus über alles mögliche unter vier Augen reden, aber nicht jetzt hier!“, knurrte Endo und Yuichiro zog den Kopf ein. Ich hatte das Gefühl alles wäre eine Lüge gewesen. Hides Worte und Gesten. Mir drehte sich der Magen um. Mit dem Handrücken rieb ich mir über das Gesicht und bemerkte erst jetzt den feuchten Film auf meinen Wangen. Rieb es hektisch weg und murmelte nur halblaut das ich wieder ins Internat wollte. „Ist alles in Ordnung?“, fragte Yui leicht nervös und schaute hilfesuchend zu Endo, welcher aber genauso überfordert wirkte. Mit einem Taxi brachte Herr Endo uns zum Internat, flüsterte Yui noch das eine oder andere zu, was ihn missfallend nicken lies. Ich wollte unter die Dusche, versuchen das ungute Gefühl weg zu schwemmen was auf meiner Haut klebte und anschließend nur noch unter meine Decke. Alles abstellen und vergessen. Ich musste erleichtert seufzen, als Yui die Tür hinter mir schloss und ging ohne Umweg ins Badezimmer. „Nezumi! Ich wollte das alles nicht sagen... Auch wenn ich dem was Haru sagte nicht so wirklich glauben kann ,aber Nowak mag dich wohl irgendwie, sonst würde er dich nicht mit nach Hause nehmen. Er lässt wohl nicht all zu viele Leute in seine Wohnung. Auch wenn es sich für mich unwahrscheinlich anhört, aber vielleicht sagt er ein bisschen die Wahrheit.“, versuchte Yui es vorsichtig und ich drehte mich mit einem Ruck um. „Die Wahrheit? Du drückst dich doch auch die ganze Zeit davor! Verschwindest über das Wochenende und auch mitten in der Woche! Immer wenn ich das Gefühl hab ,dass etwas richtig ist, geht alles schief. Immer diese Lügen! Lasst mich einfach in Ruhe!“, schnauzte ich ein bisschen schrill und Yui sah mich verwundert an. „Ich hab die Schnauze so voll!“, seufzte ich und ging ins Bad. „Ich...“, hörte ich Yui noch stammeln, dann schloss ich aber auch schon die Tür. Schob mich aus meinen Sachen und stellte mich unter die Dusche. Das warme Wasser lief mir über den Rücken und fühlte sich angenehm an. Allerdings hatte ich selbst nach 5 Minuten nicht das Gefühl mich wohler in meiner Haut zu fühlen, selbst nach intensiven schrubben. Brannte mein Haut und war rot aber es fühlte sich immer noch so an ,als würde etwas auf der Haut kleben. „Nezumi? Ist alles in Ordnung?“, hörte ich sehr dumpf Suwa an der Tür. „JA.“, hörte ich mich sehr tonlos und laut sagen. „Kommt es mir nur so vor, oder wird das Essen immer schlechter?“, bemängelte Ichi, der sich mit bei mir und Yui an den Tisch gesetzte. Eher lustlos stocherte ich im Essen herum und vermisste das was es in dem Onsen gab. Als sich alles für kurze Zeit zumindest richtig anfühlte... Yui bestätigte die Aussage des Schwarzhaarigen seufzend. Mich interessierte das Gespräch recht wenig. Ich hatte die halbe Nacht wach gelegen, über das nachgedacht was Yui, Hide und Endo gesagt hatten, mir den Arm ohne es zu merken aufgekratzt und fühlte mich nun wie gerädert und emotional am Ende. Hide so wie ich ihn kennenlernen durfte, sagte offen was er war, lebte sich aus und ich hinterfragte nun ,ob es ihm ernst war. Ich wollte oder viel mehr ich musste mit ihm reden, sonst fraß es mich von Innen heraus auf. So in Gedanken bekam ich meine Umgebung nicht mit. „Nezumi? Wenn du fertig bist würde ich gerne mit dir in meinem Büro reden.“, hörte ich die dumpfe Stimme des Direktor hinter mir und ich zuckte zusammen, als sich etwas auf meine Schulter legte. „Äh... ja...“, gab ich von mir und die Hand welche Herr Yuudai auf meiner Schulter legte, klopfte kurz auf diese bevor er wieder davon ging. „Was hast du angestellt?“, zischte Ichi mir zu und ich zuckte mit den Schultern. Legte das Essbesteck ab, schließlich hatte ich eh keinen Hunger gehabt und wollte aufstehen als Yui eine Vermutung aufstellte. „Bestimmt weil du so viel gefehlt hast in den ersten Wochen...“. Es hörte sich selbst für mich plausibel an. „Stimmt!“, dachte Ichi kurz darüber nach. Egal worum es ging, ich bekam ein ungutes Gefühl dabei. „Ähh...m.“, macht ich und drückte die Tür des Büros auf nach dem ich geklopft hatte. „Da bist du ja! Setzt dich!“, forderte Yuudai erstaunt und wies auf einen Stuhl der vor dem Schreibtisch stand. Ich sah mich leicht angespannt um. Setze mich und auch wenn Yuudai freundlich sprach, die leicht raue Stimme flößte mir immer Respekt und Angst ein. „Es geht eigentlich ziemlich schnell.“, seufzte er und setzte sich auf die Kante des Schreibtisches. Was das leichte Angstgefühl, vor einem ausgewachsenen Bären zu sitzen nicht minderte. Der Direktor zog einige Papier zu sich heran, seufzte kurz und sah mich mit festem Blick an. Ich wich dem Blickkontakt aus und starrte auf meine Hände. „Es ist nicht zu übersehen das du einige Probleme hast. Und damit meine ich nicht, dass betragen. Deine Leistungen sind eher durchschnittlich und schwanken zu weilen recht stark. Wir haben allerdings auch schlechtere Kandidaten bei den ich langsam schwarz sehen... Worüber wir uns eher Sorgen machen ist dein gesundheitlicher Zustand. So viele Fehlstunden wie du ,in den ersten Wochen hattest, haben einige im Ganzen Jahr.“, sagte der breitschultrige Mann und sah erst jetzt von den Unterlagen auf. „Das es bei dir dabei nicht zwingend körperlicher Natur ist, ist mir klar. Ich habe einige der Akten von dir und den anderen gelesen. Zum Beispiel die von Kano Omura. Ich frage mich langsam was in dem Kopf von dem Bengel vor sich geht. Mit der letzten Aktion ,hatte er den Vogel abgeschossen.“, knurrte Yuudai. „Omura steht kurz davor zu fliegen, ein Patzer und er kann seine Koffer packen und zu sehen wie er es seinen Eltern beibringt das er aus dem Internat geflogen ist! Dabei müsste er nur noch dieses Jahr machen!“. Wenn es nach mir ginge ,wünschte ich er wäre schon vor einem Jahr oder mehr gegangen! „Wahrscheinlich blüht ihm dort die Tracht Prügel seines Lebens...“, murrte Yuudai und ich wurde kurz hellhörig. „Nichts desto trotzt können wir Mobbing hier nicht dulden. Egal von wem!“, sagte der Direktor und es fühlte sich so an ,als würde mein Magen sich mit schweren Steinen füllen. Dabei war es nicht ich der andere fertig machte... Ich fühlte mich dennoch schuldig. „Allerdings können wir nichts unternehmen, wenn keiner weiß was unter euch passiert. Von alleine wird keiner etwas zugeben oder es irgendwann aufhören. Somit sind wir auf dich angewiesen, Nezumi.“, sagte der Direktor sehr einfühlsam und ich musste schlucken. Ich war mal auf die Idee gekommen einen Lehrer anzusprechen, allerdings war dadurch alles nur noch schlimmer geworden... Nichts desto trotz nickt ich langsam und Yuudai lächelte sachte. Er bot mir an, dass ich jederzeit zu den Vertrauenslehrern gehen könne und verabschiedete sich dann recht schnell. Ich dachte kurz ernsthaft darüber nach. Omura würde fliegen, sollte noch einmal etwas passieren. Das wusste ich... aber wusste das auch Omura??? Ich ging die Treppen vom ersten Stock runter zum Erdgeschoss und fühlte wie mein Gesicht die Farbe verlor. Es waren nur noch 8 Stufen aber unten stand Kano und rümpfte die Nase. Konnte er Gedanken lesen? Wusste er was ich dachte? Ich hielt die Luft an. Sah ihn die Treppen rauf gehen und nahm so gut es ging Abstand. Er passierte mich und ich atmete aus, musste nur noch 4 Stufen nehmen ,als ich meinen Namen dicht hinter mir hörte. Mit einem Ruck sah ich mich um, erschreckte fast zu Tode ,als ich Omura direkt vor mir stehen sah. Sein Gesicht war leicht über mir und nur eine Handbreit entfernt. „Buhh...!“. Ich zuckte zusammen. Trat einen Schritt nach hinten und damit ins Leere. Der Fall fühlte sich unendlich lang an und ich konnte dabei sehen wie das Gesicht den Rothaarigen von einem breiten Grinsen, langsam in Schrecken wechselte. Dann folgte der harte Aufschlag und alles wurde schwarz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)