Sturm & Drang von die-in-darkness ================================================================================ Kapitel 10: Shopping -------------------- Kapitel 10 Nachdem sich beide schlafen gelegt hatte, verstummte auch das letzte Geräusch in den Zimmern. Dunkelheit herrschte in den Räumen, nur der Mond leuchtete schwach durch die Fenster und warf einen zarten Lichtschimmer auf die Möbel. Das leise gleichmäßige Atmen war zu hören und immer wenn sich einer drehte, hörte man es kurz rascheln. Irgendwann in der Nacht musste Hilary aufstehen, da Emilia wach wurde. Die junge Frau öffnete leise die Tür zum Wohnzimmer in dem Kai schlief. Er lag ruhig da und hatte die Decke bis an sein Kinn gezogen. Durch das Mondlicht, konnte sie die Umrisse von ihm erkennen, und sein gleichmäßiges Atmen verriet, dass er tief und fest schlief. Also huschte sie auf Zehenspitzen an ihm vorbei um zu Emilia zu gelangen. Dort angekommen, stellte sie ein kleines Nachtlicht an. Sie blieb an ihrem Bettchen sitzen und streichelte eine ganze Weile ihre Hand. Beruhigt von ihrer Mutter, schlief sie schließlich wieder ein. Hilary ging in ihr Zimmer zurück, an Kai vorbei, der sich gerade umdrehte. Sie schloss ihre Tür und legte sich ins Bett. „Toll...jetzt bin ich wach...“, murmelte sie vor sich hin und tastete nach ihrem Handy. Es war 03:34 Uhr. Das zeigte ihr das grell leuchtende Display an. Genervt drehte sich sich auf den Rücken, als Emilia wieder anfing zu weinen. Also wieder aus dem Bett, an Kai vorbei und zu Emilia. Dieses Mal war es ganz klar Hunger. In der Küche stellte sie den Wasserkocher an und bereitete die Flasche vor. Das Klicken signalisierte, dass das Wasser gekocht war. Vorsichtig nahm sie den Behälter und füllte das heiße Wasser ein. Zu guter Letzt das Pulver und Emilia konnte gefüttert werden. Mit schnellem Schritt war sie bei ihrer Tochter und hob sie aus dem Bettchen. In dem Kinderzimmer stand ein bequemer Stuhl, wo sie sich setzte und die Flasche gab. Zufrieden leerte Emilia sie und als das erledigt war, legte Hilary die kleine wieder in ihr Bett. Ihr Handy zeigte jetzt 03:57 Uhr an. Hilary legte sich auch wieder hin und schloss die Augen. Keine 10 Minuten später fing ihr Kind wieder an zu weinen. So verbrachte sie die restliche Nacht pendelnd zwischen ihrem und Emilia's Bett... Am nächsten Morgen: Hilary hatte es aufgegeben zu schlafen. Die ersten Sonnenstrahlen kamen hervor und erhellten die Küche in der die braunhaarige seit einer Stunde saß. Müde blätterte sie in einer der Klatschzeitungen, die auf dem Tisch lagen. Ihren Kopf stützte sie mit den Händen ab, da dieser immer schwerer wurde. Komplett übermüdet schlief sie über der Zeitung ein. Es vergingen noch gute zwei Stunden, bis Hilary durch ein Türschloss geweckt wurde. Sie schreckte hoch und sah in den Flur. Mittlerweile war die Sonne aufgegangen und alles war taghell erleuchtet. Durch das milchige Glas an der Badezimmertür erkannte sie eine verschwommene Silhouette. Das musste Kai sein. Kurz hielt sie inne und horchte nach ihrer Tochter. Emilia gab keinen Laut von sich, worauf Hilary Frühstück vorbereitete. Als Kai das Bad verließ, war er bereits angezogen und geduscht. „Morgen.“, rief er ihr zu. „Guten Morgen, hast du Hunger?“ Er trat in die Küche und setzte sich an den schon gedeckten Tisch. In Ruhe frühstückten die beiden. Es hetzte sie ja keiner. Nach dem Frühstück ging Kai auf den Balkon um eine zu rauchen. Hilary räumte den Tisch noch ab und machte Ordnung in der Küche. Dann zog sie sich erstmal etwas über. Sie lief die ganze Zeit über nur in einem Top und Shorts herum. Nichts aufreizendes, einfach kurze Klamotten. Darauf folgte die morgendliche Wäsche. Kai kam währenddessen von draußen wieder herein. Als Hilary ins Wohnzimmer kam, legte er das Bettzeug zusammengefaltet neben die Couch. „Was machen wir heute? Hast du eine Idee?“ Angesprochene überlegte einen Moment. „Wir könnten mit der Bahn in die Innenstadt fahren.“ „Wir könnten auch mit meinem Auto in die nächste Stadt fahren.“, korrigierte er Hilary's Vorschlag. Verwundert sah sie ihn an und erwiderte: „Das wird leider nichts, da ich keinen Autositz für Emilia habe.“ „Dann besorgen wir eben einen. Ist doch nicht das Problem.“ Ihre Verwunderung änderte sich in staunen. „Ist das dein Ernst?“ „Klar. So teuer werden die Dinger ja nicht sein.“, er packte seine Zigaretten in die Hosentasche und sah Hilary, wissend darüber, an. Hilary winkte ab, denn sie wusste wie teuer diese 'Dinger' wirklich waren, denn sie hatte sich mal kundig gemacht. „Na gut ich werde Emilia anziehen und füttern, dann können wir los.“, die braunhaarige verschwand aus dem Zimmer und suchte etwas hübsches zum Anziehen. Nach einer Weile kam sie zusammen mit Emilia heraus. Für einen Moment legte sie die kleine in die Stube auf den Teppich, damit sie das Drehen weiter üben konnte. Derweil machte Hilary die Flasche. Kai blieb die Zeit über bei seiner Tochter. Er beobachtete sie vom Sofa aus. So ganz geheuer war sie ihm noch nicht. Emilia dagegen fand ihren Papa sehr interessant. Sie schielte immer wieder in seine Richtung und versuchte Blickkontakt mit ihm aufzubauen. Da kam schon Hilary zum Füttern. Danach ging es schon los. Hilary zog sich und Emilia eine dünne Jacke an, nur Kai blieb in seinem T-Shirt und zog nichts über. Es war schon am Vormittag warm, aber das konnte sich schnell ändern. Eine Mütze für ihre Tochter nahm sie trotzdem mit. Und den Kinderwagen. Sie konnte ihre Tochter nicht den ganzen Tag durch die Gegend tragen. Sie nahmen alle Utensilien mit nach unten und standen nun an Kai's Wagen, den er bereits aufschloss. „Und jetzt? Emilia hat immer noch keinen Sitz. Also können wir nicht mit dem Auto fahren.“, bemerkte sie ein weiteres Mal. Kai verdrehte nur die Augen. „Gibt's denn hier kein Geschäft in dem man einen Sitz holen kann?“, fragte er sie ungeduldig. Hilary dachte kurz nach. „Doch, zwei Straßen weiter, hat ein Laden eröffnet. Da war ich schon mal.“ Gesagt,getan. Sie machten sich auf den Weg zum besagten Geschäft. Und tatsächlich, dort gab es verschiedenste Kindersitze. Kai ging voraus und hielt die Tür auf damit auch Hilary mit dem Kinderwagen hereinfahren konnte. „Guten Tag.“, begrüßte sie eine freundliche Mitarbeiterin des Geschäfts. „Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“ „Äh...also...wir-“ „Wir suchen einen Kindersitz für das Baby.“, fiel Kai ihr ins Wort und zeigte auf Emilia. Die Verkäuferin schaute neugierig in den Wagen. Sie fragte nach dem Alter und was sie sich für ein Modell vorstellten. Die Verkäuferin führte die Eltern zu den Babyschalen, wo es mindestens 20 verschiedene Typen zur Auswahl gab. Überfordert schaute sich Kai um, und sah dann Hilary an. „Und? Welche willst du nehmen?“ Hilary ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. Ihrer Meinung nach sahen alle Sitze wunderschön aus. Unentschlossen schob sie den Kinderwagen durch die Reihen. Dann blieb sie vor einem Sitz stehen. „Der hier gefällt mir.“, die Babyschale hatte eine lindgrüne Färbung. Ein kleines Muster aus Punkten war darauf gedruckt. Bevor Kai bei ihr ankam, schaute sie vorsichtshalber auf den Preis, um im Notfall eine andere auszusuchen. Als sie den Preis sah fielen ihr fast die Augen heraus. „Ähhh! Ich glaube der Sitz sieht viel schöner aus!“, Hilary rannte zu einem gelben Sitz. Kai schlenderte zu der grünen Schale. „Sieht doch ganz gut aus.“, ohne auf den Preis zu sehen, winkte er die Verkäuferin zu sich. „Die nehmen wir.“ „Was???“, von dem anderen Ende des Ganges schrie Hilary durch den Verkaufsraum. „Das ist doch viel zu teuer!!“ Entsetzt sah die junge Verkäuferin sie nun an. Kai blieb gelassen. „Schon in Ordnung. Die hier nehmen wir.“ Starr wie eine Säule stand Hilary zwischen den Regalen. Dieser Sitz war sicher kein billiges Modell. Die Verarbeitung war sehr hochwertig und der Preis gerechtfertigt. Die Verkäuferin hängte den Sitz ab und nahm ihn mit zur Kasse. Kai folgte ihr, nur Hilary schlappte peinlich berührt hinter den beiden her. Es piepste kurz an der Kasse, dann zog Kai seine Geldbörse und die silberne Karte zum Bezahlen. Sichtlich erleichtert bedankte sich die Verkäuferin, während Kai die Babyschale an sich nahm. Er ging zum Ausgang wo er Hilary einen Blick zu warf, dass sie ihm folgen sollte. Das tat sie auch sofort. „Danke schön...“, sagte sie bei ihm angekommen. Er nickte nur stumm und sie liefen zurück zum Auto. Kai schloss seinen Wagen erneut auf und stellte die Babyschale auf den Rücksitz. „Die muss andersrum, warte.“, Hilary schob ihn an die Seite. Der blau haarige wich zurück, damit sie den Sitz richtig befestigen konnte. Sie setzte Emilia hinein und die fühlte sich gleich wohl darin. Neugierig schaute sie sich im Auto um. Dann stiegen auch ihre Eltern ins Auto und zusammen fuhren sie in die nächste Stadt. Während der Fahrt schaute Hilary aus dem Fenster. Sie brauchte sich keine Sorgen um Emilia zu machen, denn sie schlief wie ein Stein nach nicht mal 10 Minuten Fahrt ein. Ihre Augen wanderten zu Kai. Sie beobachtete ihn beim Fahren. Lässig und konzentriert, den Blick immer auf der Straße. Er bemerkte sie und schaute kurz zu ihr. „Was ist?“ „Ich überlege gerade...“ „Hm?“ „Naja...du willst mir diese Karte für Emilia geben auf der du Geld einzahlen willst...Warum gibst du nicht lieber Kate eine? Ich meine, ihr seid zusammen und...naja...“ „Sie hat eine. Leider. Irgendwie hat sie es damals geschafft mir eine Karte aus dem Kreuz zu leiern.“, er griff in seine Ablage, wo eine Packung Zigaretten lag. „Nicht im Auto, bitte...“ Kai ließ die Packung in der Ablage und sprach weiter. „Und wie Frauen so sind, verprasst sie das ganze Geld.“ „Oh...“ „Was erwarte ich auch von einer reichen, verwöhnten Göre, die nie auf Geld achten musste. Bei dir ist die Kreditkarte besser aufgehoben. Deshalb.“ „Aber Kate wird das mitbekommen. Und wenn sie herausfindet wem du sie gegeben hast, wird sie mich in Grund und Boden rammen...“, Hilary hatte große Bedenken bei Kai's Vorhaben. Kate machte ihr gewaltige Angst. Sie ging schon mit Kai um wie sie wollte, da würde sie gar nicht wissen wollen, wie sie mit anderen Frauen umgeht. Kai hingegen sah weiter auf die Straße und grinste. „Mach dir darüber keine Sorgen. Ich wollte ihr die Kreditkarte schon vor einiger Zeit sperren lassen. Nur die Arbeit hat mir keine Zeit dafür gelassen.“ Hilary verstand ihn. Sie hätte sicher nicht anders gehandelt. Nach einer Weile Autofahrt hielt Kai an. Er parkte am Straßenrand ein. Seine Beifahrerin schaute die Läden der Straße an und musste feststellen, dass es Nobelläden waren. Verdutzt schaute sie zu dem blau haarigen. „Wir sind da.“, sagte er und öffnete die Tür zum Aussteigen. Hilary warf noch ein paar neugierige Blicke zu beiden Seiten der Einkaufsmeile. Sie nahm einen tiefen Atemzug und stieg mutig aus. Emilia legte sie von der Babyschale in den Wagen in dem sie weiter schlief. Kai winkte ihr zu, als sie mit dem Wagen hinterher kam, betraten sie einen Kinderladen. Es gab vornehme Kleidung für Babys bis hin zum Jugendlichen. Wieder wurden sie freundlich von einem Mitarbeiter begrüßt. Kai winkte sofort ab und er kümmerte sich weiter um die Sachen die er zu tun hatte. „Schau dich um und nimm was dir gefällt.“ „Aber-“ „Es ist für Emilia nicht für dich.“, so erstickte er die aufkommende Diskussion im Keim. Mucksmäuschenstill ging sie durch die Gänge und schaute sich um. Kai blieb derweil im Eingangsbereich stehen. Sie entdeckte einige schöne Kleider, aber die Preise hielten sie ab es mitzunehmen. Kurz vorm Aufgeben stachen ihr 3 hübsche Kleidchen ins Auge. Die waren heruntergesetzt. Zurück bei Kai, zeigte sie ihm die drei Teile. Unbeeindruckt von den niedlichen Kleidchen gingen sie zur Kasse, wo er wieder bezahlte. Danach besuchten sie noch einige Geschäfte bevor sie am Nachmittag wieder nach Hause fuhren. Dass hieß für Hilary, zurück in die Bruchbude. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)