Sturm & Drang von die-in-darkness ================================================================================ Kapitel 50: Ein neuer Plan -------------------------- Kapitel 50 Knapp zwei Stunden später, wurde Kai von seinem vibrierenden Handy aus dem Schlaf gerissen. Verschlafen öffnete er die Augen, versuchte danach zu greifen, doch er schob es mehr zum Rand des Nachttischchens, bis es zu Boden fiel. Schnauben ließ er seine Hand sinken, ehe sie wieder unter der Decke auf Hilary's Hüfte ihren Platz fand. Innerlich wollte er wissen, wer da so früh bei ihm anrief. Andererseits vielleicht auch nur Kate. Den Duft seiner Frau einatmend, schaltete der junge Russe wieder ab. Neben ihm bewegte es sich plötzlich. Hilary drehte sich zu ihm herum. Ihre Augen geschlossen, schmiegte sie sich an den warmer Körper. Kai spürte ihren Atem auf seiner Brust, und langsam kam in ihm wieder dieses Gefühl auf. Wie gerne würde er sie jetzt an sich pressen wollen, ihren Körper mit heißen Küssen bedecken. Doch in ihrem Zustand, wäre das eher eine Belastung. Die brünette bewegte ihren Kopf, anscheinend träumte sie etwas. Die Augenbrauen verzogen sich kurz, bis ihre rehbraunen Augen müde geöffnete wurden. Sie blinzelte ein paar Mal, ehe sie mehr wahr nahm. „Kai...“, wisperte die junge Frau kaum hörbar und hob den Kopf. Angesprochener sah ihr ins verschlafene Gesicht und lächelte schwach. „Gut geschlafen?“ „Hm...Geht so. Hm?“, überrascht schaute sie an sich herab. Sie trug noch die Kleidung vom Vorabend. Wie kam sie überhaupt ins Bett? Kai beantwortete ihre stummen Fragen. „Ich hab dich ins Bett gebracht...und ich wollte die nicht zu nahe kommen, deswegen hast du deine Klamotten noch an.“ Hilary sah ihn skeptisch an. „Dass hat dich damals auch nicht davon abgehalten mich auszuziehen.“ „Da warst du nicht verletzt.“ „Achso...und da dachtest du dir, jetzt wo ich mich nicht wehren kann, macht es dir keinen Spaß mehr?“ „Unsinn. Ich wollte dich nur nicht aufwecken. Du hattest einen anstrengenden Tag.“, der blau-haarige umspielte ihre Strähnen am Nacken und sah ihr ernst ins Gesicht. „Ach ja...“ „Und bei diesem F-“, Kai stoppte in seinem Reden. Wieder vibrierte das Handy. Angestrengt versuchte er es zu ignorieren, doch Hilary machte die Neugier perfekt. „Vielleicht ist es die neue Baufirma.“ Das wäre denkbar. Er rutschte schnell auf den Rücken herum und tastete nach dem Telefon auf dem Boden. Auf dem Display war eine ihm unbekannte Nummer zu sehen. „Womöglich hast du Recht.“, er blieb auf dem Rücken liegen und nahm den Anruf an. „Hiwatari?“, am anderen Ende herrschte einen Moment lang Stille, bis eine Frauenstimme auf russisch wild aus dem Telefon brüllte. Sofort hielt der Russe das Handy ein ordentliches Stück von seinem Ohr und drehte den Kopf etwas zur Seite. Er sah seine Frau vorwurfsvoll an, ehe er den Anruf abrupt beendete, das Handy auf stumm schaltete und es unachtsam nach unten fallen ließ. „So so...die Baufirma...“, übertrieben ernst sprach er zu ihr. Eine Augenbraue verdächtig weit nach oben gezogen. Hilary presste ihre Lippen aufeinander, um nicht aufzulachen. Unschuldig zuckte sie leicht mit den Schultern, sah dann aber nach unten. Kai seufzte und wollte darauf aufstehen. „Warte.“, die brünette hielt ihn am Unterarm und sah ihn an, als wollte sie etwas sagen. Der blau-haarige überrascht von ihrem Verhalten, wartete. „Kannst du noch ein bisschen bei mir liegenbleiben...so wie eben?“, ihr Herz raste vor Aufregung, dass sie ihn das fragte. Kai schloss kurz die Augen, drehte sich schließlich zu ihr herum, umfasste ihren Körper, zog sie dicht an sich. Und verharrte mit ihr in dieser Position. Sein Kinn an ihre Stirn gelehnt, schloss er die Augen erneut. „Klopf, klopf? Schon einer von euch beiden wach?“, klopfte es leise an der Holzwand des Schlafzimmers. Auf der obersten Stufe der Treppe, stand Max und streckte der Kopf um die Ecke. Während Kai laut ausatmete, lag die braunhaarige starr unter der Decke. Er setzte sich auf. „Was willst du?“, fragte er knurrend und trieb den Blondschopf in die Bredouille. „Ähhh...ich wollte nur sehen, ob ihr wach seid...weil...ich Frühstück gemacht habe. Soll ich das für Hil hochbringen?“ Auffordernd sah Kai zu seiner Frau, die sich weiter unter der Decke versteckt hielt. „Hm?“ „Ich...äh...ich komme runter!“, rief sie schnell und der Russe schaute wieder zu seinem Partner. „Du hast es gehört: meine Frau hat gesprochen. Wir kommen runter.“, sprach er gespielt, wie zu einem Bediensteten. „Ha ha! Dann beeilt euch lieber, sonst wird der Kaffee noch kalt!“ Amüsiert richtete der Russe sein Augenmerk auf Hilary. „Schaffst du es allein aufzustehen?“, und stieg federleicht aus dem Bett. „Klar!“, die brünette rollte auf den Bauch und richtete sich sich ebenfalls auf. Aber ganz bedächtig. „Siehst du, geht doch wieder!“, ihr Mann drehte sich zu ihr und knöpfte dabei seine Hose zu. „Übernimm dich nicht.“ „Quatsch. Gibst du mir auch ein paar frische Sachen aus dem Schrank?“, währenddessen zog sie ihren Pullover über den Kopf. „...Kai?!“ „Hm?“, belustigt hielt er ihren Sachen in der Hand. „Was denn, Schmerzen?“, grinste er breit, da Hilary die Arme über den Kopf ausgestreckt hatte, das Oberteil komplett hochgezogen, und nun nicht mehr weiterkam vor Schmerzen. „Hör auf so blöd zu Grinsen! Hilf mir gefälligst!“, meckerte sie durch das Kleidungsstück. „Hm...dabei ist das ein ziemlich interessanter Ausblick.“, zog der Russe sie noch weiter auf. „Kai!!“ Er zog ihr den Pullover schließlich ganz über den Kopf und befreite die junge Frau aus ihrer misslichen Lage. Hilary ließ sich auf den Bauch fallen. „Aua...“ Kai beugte sich zu ihr. Ohne zu fragen, schob er ihr Top weiter hoch, da ihre Haut hervorblitzte. „Hey, was soll das?!“ „Halt still! Kein Wunder, dass du noch Schmerzen hast. Das ist alles grün und blau geworden. Du schonst dich heute.“ „Halb so wild.“, winkte Hilary wieder ab. Kai verstand. „Gut, dann zieh dich endlich um, ich warte unten.“, sagte er hart, zog beim Gehen ein Shirt über und ging zur Treppe. Die brünette sah ihm erstaunt hinterher. Das konnte er doch nicht ernst meinen? Sie haderte mit sich selbst. „.....Kaaaaai?“ Angesprochener blieb vor der Treppe stehen. Hilary seufzte schwer. „...kannst...du mir...helfen?“, er verharrte auf der Stelle. „Bitteeeeee!“, schamlos nutzte der ihre Hilflosigkeit aus. Und er dürfte wohl auch genau wissen, wie sie sich dabei vorkam. „Na, gut. Los.“, Kai half ihr also auf, setzte sie an den Rand und half ihr beim Umziehen. Beide verloren kein Wort zueinander. Der Halbrusse stellte sich geschickt im Ausziehen an, beim Anziehen dagegen eher mittelmäßig. Und Hilary versuchte so viel wie möglich zu helfen und alleine zu machen. Endlich war es geschafft. „Kannst du aufstehen?“ „Ich probier's.“, ganz vorsichtig setzte sie die Beine auf und verlagerte ihr Gewicht darauf. Kurz sackte sie ein, aber sie gewöhnte sich ziemlich schnell an den Schmerz beim Stehen. „Klappt!“ „Dann gehen wir.“ Unten wartete Max schon ungeduldig auf das junge Pärchen. Als er sie endlich die Treppe herunterkommen sah, musste er wieder schmunzeln. Was die beiden da oben wohl getrieben hatten? Aus Max' Gesichtsausdruck konnte wohl auch Kai ganze Bände lesen und zischte ihm nur ein „Ein Wort...“, drohend auf russisch zu und setzte sich an den Tisch. Dann bemerkte er Emilia am Tisch. Sie war angezogen und lutschte schon genüsslich auf einem Brötchen herum. „Tja, ich hab mir erlaubt Emilia anzuziehen.“, strahlte er zwinkernd zu seiner kleinen Freundin und bekam darauf ein süßes Lächeln seiner jungen Verehrerin geschenkt. „Damit hast du mir sehr geholfen. Danke Max.“ „Kein Problem! Also, guten Hunger!“ Die vier frühstückten in aller Ruhe. Es hetzte sie keiner und es herrschte eine ausgelassene Stimmung zwischen den Erwachsenen. Sogar Kai war nicht so wortkarg wie sonst immer. Generell sprach er jetzt mehr mit der brünetten und auch mit Max. Auf dem Festival dagegen sprachen sie kaum miteinander. Nach dem Frühstück räumten Kai und Max den Tisch ab, um Hilary zu schonen, wie der Arzt es verordnete. „Da fällt mir was ein. Max ich muss nachher noch etwas erledigen...“, begann er während er abwusch. „...und ich brauche dazu Hilary.“ Max horchte interessiert auf und unterbrach seine Tätigkeit. Aus dem Augenwinkel heraus, blickte er zu Kai, der weiter abwusch. „Was willst du mir damit sagen?“ „Dass du für die Zeit auf Emilia aufpasst.“ Max überlegte kurz. „Aber nur, wenn du mir sagst, was du mit ihr vor hast.“, grinste er siegessicher. Der Russe sprach darauf in seiner Heimatsprache weiter und erklärte dem Blondschopf, kurz und knapp, sein Vorhaben. „Echt? Und was ist mit Kate? Sie wollte das doch...und du weißt gar nicht, ob es Hil gefällt.“ „Das sollte kein größeres Problem darstellen. Kann ich mit deiner Hilfe rechnen?“ „Klar!“, er warf das Geschirrtuch über die Schulter und zeigte ihm den Daumen nach oben. Jetzt musste nur noch die Japanerin mitmachen. Kai verschwand nach oben, checkte sein Handy und telefonierte kurz. Nach dem Mittag würde er seinen Plan in die Tat umsetzen. Unten spielten Hilary und Max vergnügt mit Emilia. Hilary lockte ihre Tochter mit einem Spielzeug zum Sofa, an dem sie sich blitzschnell hochzog, um nach dem Spielzeug zu greifen. Doch dann gab sie es an Max weiter und das Spiel ging von vorne los. Als der blau-haarige wieder ins Wohnzimmer kam, stützte er sich auf die Couch und stand somit hinter Hilary, die sich angelehnt hatte. „Wir machen nachher einen kleinen Ausflug.“, sagte er einfach gerade raus, ohne sie dabei anzuschauen. Hilary's Augen wurden groß und verwirrt sah sie ihn an. „Wohin?“ „Kann ich dir nicht verraten.“, damit drückte er such wieder hoch, und steuert die Haustür an. „Und wo gehst du jetzt hin?“ Der Russe griff nach der scharfen Axt und hielt sie gut sichtbar nach oben. „Holz hacken.“, dann fiel die Tür ins Schloss. Hilary sah Max nun überfordert an. „Was hat er vor?“, der Blondschopf zuckte nur unwissend mit den Schultern. „Vielleicht ein romantisches Candle-Light-Dinner im Abendschein oder ein Besuch bei seinem Vater. Ihr habt schließlich geheiratet, da muss man seine Schwiegereltern kennen.“, scherzte der blonde weiter, doch die brünette fand das nicht sehr lustig. „Max! Das ist nicht witzig! Weißt du irgendwas?“ „Neeeee...Sorry, ich weiß nichts.“ „Wirklich nicht??“ „Nein. Ich weiß nur, dass ich auf Emilia aufpassen muss.“, frech streckte er seiner Freundin die Zunge entgegen. „Klar weißt du was... Kai hat dir sicher Schläge angedroht, wenn du es mir verrätst.“ „Eeeehm...sowas in der Art. Hehe.“ „Gib mir wenigstens einen Tipp!“ „Nope.“ „Hach...Das hätte ich eigentlich wissen müssen... Jetzt wo du mit ihm arbeitest, färbt sein Verhalten auf dich ab!“ „Gar nicht wahr.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)