Beyond the Visible - Der Fuchsgeist von Yuurei ================================================================================ Kapitel 3: Chapter 3 - The Cursed One ------------------------------------- Er wusste nicht, wie weit er gerannt war, ob es Stunden oder doch nur Minuten gewesen waren, doch sein Körper zwang ihn in die Knie. Müde ließ der Blonde sich auf einem vereisten Baumstamm nieder, der dicke Haori um seine Schultern ihm dabei noch immer ausreichend Wärme spendend. Gedankenverloren schaute er auf den Stoff. Er gehörte ihm nicht. Es war die Kleidung eines Menschen. Er zerrte ihn wütend von den Schultern, warf ihn in den Schnee. Er wollte ihn nicht, wollte das Mitleid dieses Menschen nicht, nur um im Anschluss wieder verjagt zu werden. Warum hatte er das getan? Er verstand es nicht. Nur langsam beruhigte sich der verwirrte Geist des Fuchses. Egal wie oft er darüber nach dachte, es machte keinen Sinn. Schwere Schritte ließen ihn aus seinen Gedanken auf schrecken. Panisch blickte er sich um, entdeckte eine verschneite Vertiefung unter einem Felsvorsprung und huschte hinein. Nicht noch einmal wollte er ihnen zum Opfer fallen, diesen Barbaren. Vorsichtig spähte der Fuchsdämon aus seinem Versteck, erkannte zwei groß gewachsene Männer. „Hey!“ Der Blonde zuckte erschrocken zusammen. Hatten sie ihn entdeckt? „Was ist das?“, fragte der Größere der Beiden, kniete sich neben den am Boden liegenden Haori und hob ihn auf. „Ein so hochwertiger Stoff und er liegt einfach so herum? Was für eine Verschwendung! Nun gehört er mir.“, grinsend streifte er das Kleidungsstück über, das Wappen des Uchiha Clans deutlich auf dem Rücken des Haori zu erkennen. „D-das- Zieh es aus!“, stammelte sein Begleiter hektisch, wich erschrocken vor ihm zurück. Verwundert blickte der Große über seine Schulter, erkannte selbst das Wappen des Clans und zerrte sich angsterfüllt den Stoff vom Leib. „Der verfluchte Clan! Das ist das Zeichen des verfluchten Clans! Nichts wie weg von hier!“ Überstürzt eilten die Beiden davon, überließen Naruto erneut einer tiefen Verwirrung. Nur langsam wagte er sich wieder aus seinem Versteck, besah sich den im Schnee liegenden Stoff. „Verfluchter Clan?“, wiederholte er leise die Worte der beiden Männer. „Willst du es wissen?“ Irritiert schaute der Fuchsdämon auf, sah sich um. Weit und breit niemand zu sehen.Wer hatte das gesagt? „Orientierungslos irrst du in der Welt der Menschen, kleiner Dämon. Doch fürchte dich nicht. Dir ist etwas gegeben, was den Menschen für immer verschlossen bleibt. Die Geister der Natur begleiten dich, weisen dir den Weg. So sag mir, kleiner Dämon, willst du es wissen, das Geheimnis dieses Menschen?“ „Wer bist du?“ Verunsichert spitzte Naruto die pelzigen Ohren, wartete. Nichts. Kein Lebenszeichen, keine Bewegung. Nur das leise Flüstern dieser fremden Stimme. „Ich, bin der Geist des Windes.“ „Geist des Windes?“, wiederholte Naruto leise, schaute hinunter auf den weichen Stoff in seinen Fingern. Ob er es wissen wollte? „Was hat das zu bedeuten?“, fragte er leise, spürte die Neugier immer weiter in sich an schwellen. Ja, er wollte es wissen, dieses Geheimnis. Sanft umspielte ihn der kalte Wind, die Antwort auf seine Frage dabei leise mit sich säuselnd. „Einst, vor vielen Jahren, lebte ein Clan so mächtig wie die Dämonen selbst. Die Hohepriester dieses Clans hegten die Schreine der Götter, der Geister und auch der Dämonen. Eine Zeit, in der Menschen und Dämonen nahezu friedlich in Einklang lebten. Doch haben auch Menschen eine dunkle Seite. Gier nach Macht trieb sie an, die mächtigste Dämonin zu unterwerfen. Sie jagten sie, die weiße Füchsin und ahnten nicht, welch Schicksal sie damit besiegelten. Man sagt, wer in ihrer Nähe verweilt, länger als nur einen Tag, der muss sterben. Der Fluch, der auch die Familie des Jungen ereilte. Er ist der Letzte von Ihnen, der Letzte des Uchiha Clans.“ Geschockt starrte Naruto auf den Stoff in seinen Händen, konnte nicht glauben, was er soeben erfahren hatte. Das war es, das Geheimnis des Blinden? „Willst du die ganze Wahrheit erfahren, so musst du nur in den Erinnerungen wandeln. Doch merke dir eins: spiele niemals mit der Zeit, denn nichts bringt sie zurück.“ Die Stimme des Geistes verschwand im leisen Wispern des Windes, der nun pfeifend durch das steinige Gebirge streifte. Noch immer völlig überrannt von all den Fakten, die ihm soeben offenbart worden waren, richtete sich der Blonde wieder auf. Wenn er die ganze Wahrheit erfahren wollte, dann musste er in den Erinnerungen wandeln? Er erinnerte sich daran, die Fähigkeiten die in ihm ruhten. Doch sollte er es wirklich riskieren? Der verfluchte Clan. Ein Clan dessen dunkle Seite sich gegen die Fuchsgeister gestellt, sie gejagt hatte. Was sollte an diesem schon anders sein? Er war einer von ihnen. Zwiespältig haderte der Blonde mit sich. Das Gefühl mehr wissen zu wollen, seine Neugier befriedigen zu wollen, ließ sich nicht ab schütteln und doch begleiteten sie ihn, die Bedenken erneut in die Nähe dieses Menschen zu gehen. Er sollte es nicht und doch konnte er nicht anders. [align=center]◊◊◊[/align] Überrascht hob Sasuke den Kopf, als er Schritte vernahm. Schritte, die ihm seltsam vertraut erschienen. Niemand kam freiwillig in seine Nähe. Jeder wusste um das Schicksal seines Clans. Abrupt war es still geworden. Etwas irritiert lauschte der Schwarzhaarige der Stille. Nur der Wind pfiff durch die kahlen Bäume, doch, war er nicht allein. Er konnte sie spüren, die Wärme des Blonden. „Ich habe dir gesagt, du sollst gehen. Verschwinde!“, zischte er ihm entgegen, war sich nicht ganz sicher aus welcher Ferne er ihn beobachtete. Schmollend schob Naruto die Unterlippe vor. Warum schnauzte der Kerl ihn schon wieder an? Er hatte ihm nichts getan. Etwas ruppig schmiss er ihm seinen Haori entgegen. „Ich wollte den hier zurück bringen.“, erwiderte er also nur, wich dabei jedoch nicht von der Stelle. „Außerdem...bin ich dir noch was schuldig.“ Verwundert zog Sasuke eine Augenbraue nach oben. Was sollte er ihm schuldig sein? „Du hast mich gerettet. Ich kann nicht einfach gehen, ohne mich zu bedanken.“ Ein leichtes Grinsen legte sich auf die Züge des Blonden. Er war ein Fuchsdämon, ein stolzes, treues Wesen. Es widersprach einfach seiner Natur, ohne ein Wort des Dankes zu gehen. Dass er beiläufig mehr über diesen Menschen erfahren wollte, das verschwieg er ihm allerdings. „Ich heiße Naruto.“ „Geh einfach.“, blockte Sasuke das aufkommende Gespräch ab, sammelte den Haori vom Boden auf und faltete ihn zusammen. „Eh-?“ „Der Hellste scheinst du ja nicht zu sein.“ „Ey! Nimm das gefälligst zurück!“ Kopf schüttelnd wandte Sasuke sich ab, verschwand wieder in seiner Hütte. Empört über das Verhalten dieses Menschen stand der Blonde da, sah ihm nach und brauchte einige Sekunden, um zu realisieren, dass der Uchiha ihn gerade wortwörtlich stehen gelassen hatte. „Ey!“ Wütend stampfte er auf das Haus zu, schlug gegen die versperrte Tür. „Mach sofort auf! Du kannst mich doch nicht einfach stehen lassen! Was ist bei dir eigentlich kaputt im Kopf? Erst rettest du mich und dann schmeißt du mich raus?!“ Seiner Wut genervt Luft machend, rüttelte Naruto an der Tür. Was war los mit diesem Menschen? Als auch nach Minuten keine Reaktion von innen zu hören war, stoppte Naruto, lehnte den Kopf gegen die Tür. „Ach komm schon...sei nicht so ekelhaft...“, bat er leise, ließ sich dann einfach vor der Tür nieder und wartete. Irgendwann musste er da schon wieder heraus kommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)