Beyond the Visible - Der Fuchsgeist von Yuurei ================================================================================ Kapitel 11: Chapter 11 - Memories --------------------------------- „Meh, warum nicht?“ „Weil du dann nur wieder anfängst mich zu befummeln“ „Das ist gar nicht wahr. Ich habe dir immer nur geholfen dich sauber zu machen.“ „Natürlich.“, erwiderte Sasuke schließlich, als er einen weiteren Eimer Wasser in den Badezuber schüttete und schließlich das Feuer entzündete, um das Badewasser zu erhitzen. „Aber wir würde auch Zeit und Holz sparen, wenn wir zusammen baden.“, entgegnete Naruto verführend und schlich um den Blinden herum, schmiegte sich hier und da etwas an ihn oder umschmeichelte ihn mit seinen Schweifen. Manchmal glaubte Sasuke, dass dieses Verhalten mit jedem neuen Schweif schlimmer wurde und die Anzahl eben Jener war in den letzten Wochen rapide gestiegen. Wie viele waren es jetzt? Sechs, Sieben? Er hatte es vergessen. Naruto aber ließ sich nicht abweisen. Er umarmte den Blinden von hinten, sog seinen Duft tief in sich auf und schnurrte ihm schließlich gegen die Ohrmuschel. „Ich mache nichts, versprochen.“ Ein Schauer jagte über Sasukes Rückgrat. Er wusste, dass es gelogen war. Sie wussten es beide. Es würde keine Sekunde dauern, bis der Fuchs seine Finger an ihm hatte und er würde keine Sekunde widerstehen, wenn er sich ihm derartig näherte. „Du bist ein miserabler Lügner.“, warf er ihm vor und schob ihn etwas zur Seite. „Geh noch etwas Holz holen, danach… gehen wir baden.“, brummte er schließlich leise, spürte die Wärme dabei in sein Gesicht steigen, während sich auf Narutos Gesicht ein breites, geradezu strahlendes Lächeln abbildete. Sasuke würde mit ihm baden gehen! ◊◊◊ „Kch ich..wusste doch, dass du dich nicht daran halten würdest!“, japste der Blinde erregt, spürte den festen Griff um seine Erregung und die spitzen Zähne in seinem Nacken, die sanft aber herrisch über seine feuchte, duftende Haut kratzten. „Und ich wusste, dass du das genauso mögen würdest, wie ich.“ Ein dunkles Schnurren drang an die Ohren des Blinden, als Naruto seine freie Hand über die nun harten Knospen des Uchiha schob, sie zwirbelte und zwickte oder einfach mit seinen Krallen triezte, während der Schwarzhaarige sich auf seinem Schoß wandte und selbst nicht recht wusste, ob er ihm derartig viel Freiraum gewähren oder dem Dämon Einhalt gebieten musste. Es war nicht das erste Mal, dass sie derlei Dinge taten. Inzwischen war es beinahe zu einer Gewohnheit geworden, dass sie miteinander spielten und ihre Lust teilten. Lust, die Sasuke in der Gegenwart des Fuchses kaum unterdrücken konnte. Dabei waren sie beide Männer. War es ein Zauber? Der Bann eines Dämons, der ihn zu diesen Gefühlen verleitete? Nein. Als Sohn einer geweihten Familie und verflucht von der weißen Füchsin selbst, würde kein Zauber dieser Welt mehr einen Effekt auf ihn haben. „Ngh..Naruto..warte…“, stöhnte der Blinde erregt, spürte das Ziehen seiner eigenen Lenden und das heiße Pochen des fremden Schwanzes, der sich an ihn drängte. Er fühlte sich, als würde er brennen vor Erregung. Dem Schwarzhaarigen entgegen raunend, zog der Dämon ihn näher, zog ihn tiefer in seinen Schoß. Er hatte sie beide umfasst, rieb ihre steifen Glieder aneinander. Wie gern wäre er weiter gegangen. Wie gern hätte er den Blinden nun auf die Knie gezerrt und sich in ihn gestoßen, seine Zähne in seinen Nacken getrieben und ihm die lustvollen Schreie entlockt, die er ihm mit seinen Lenden bereitet hätte. Doch er tat es nicht, wollte das Vertrauen seines Freundes nicht missbrauchen, um seiner eigenen Gier Befriedigung zu verschaffen. Sie hatten Zeit. Schon jetzt war er sich sicher, dass er sein Leben mit diesem Menschen verbringen wollte. Ganz allein mit ihm. ◊◊◊ „Sag mal Sasuke, was bedeutet Zeit eigentlich für euch Menschen?“, fragte der Dämon schließlich neugierig, als sie sich wieder angezogen und ans Feuer gesetzt hatten. „Zeit?“ Sasuke wirkte irritiert. Wie sollte er Zeit denn beschreiben? „Nun… Zeit ist ein Zustand, denke ich.“ „Ein Zustand?“ „Ja. Nehmen wir die Jahreszeiten zum Beispiel. Jeder neue Winter ist anders, als der davor, jeder Frühling, jeder Sommer, jeder Herbst. Die vergangenen Jahre bringt nichts zurück und alles was uns von ihnen bleibt, ist eine Erinnerung.“ Naruto überlegte einen Moment. Die Arme auf den Knöcheln seiner verschränkten Beine abgestützt schaute er an die kahle Decke der kleinen Waldhütte. „Das heißt also, auch wenn man sich genau daran erinnern kann, kann man diese Zeit nicht zurückholen?“ Sasuke nickte. „Ganz genau. Was einmal vergangen ist, kann man nicht mehr rückgängig machen.“ „Meinst du, es gibt Dämonen, die das können?“ Ein Moment der Stille trat ein. „Denkst du nicht auch, dass es furchtbar wäre zu denken, dass es jemanden oder etwas gibt, der die Dinge so sehr beeinflussen kann?“, erwiderte Sasuke leise und richtete seine trüben Augen auf die Feuerstelle inmitten des Raumes. „Huh? Was ist denn so schlimm an diesem Gedanken?“ „Stell dir doch einmal vor jemand würde die Zeit zurück drehen, Dinge verändern und damit beeinflussen, was geschieht. Stell dir vor, wir hätten uns nie getroffen.“ Narutos Augen weiteten sich. „Nein, das will ich mir nicht vorstellen!“ Ein mildes Lächeln zierte das Gesicht des Blinden. „Aber das könnte passieren, wenn es jemanden gäbe, der die Zeit verändern kann. Alles würde sich verändern. Veränderst du die Vergangenheit, verändert sich auch die Zukunft. Veränderst du Erinnerungen, verändern sich auch Gefühle.“ Naruto schluckte. So hatte er das alles noch nie betrachtet. Er schüttelte den Kopf und vertrieb die Gedanken, polterte schließlich mit beiden Händen auf den Boden. „Niemals. Ich würde dich suchen und finden!“ Der Blinde lachte leise belustigt auf. Manchmal war er so ein Dummkopf, dieser Fuchs. Selbst wenn er ihn finden würde, wäre doch alles anders. Die Situation hatte sie an diesen Punkt gebracht und die Erinnerungen, die sie teilten. Würde er all dies verändern, würden sie vielleicht nicht so beieinandersitzen. „Du bist manchmal so ein Idiot.“ „Hä? Warum?“ Naruto war verwirrt. Warum sagte Sasuke so etwas Gemeines zu ihm? „Für mich muss sich nichts ändern. Ich mag die Erinnerungen an unsere Zeit so wie sie sind und wenn sie eines Tages enden, dann werde ich nichts davon bereuen.“ Er lehnte sich an die Schulter seines Freundes und schloss die Augen, brachte Naruto Herz mit seinen Worten für einen Augenblick beinahe zum Stillstand. „Sie werden nicht enden! Ich hab‘ mir nämlich geschworen für immer bei dir zu bleiben und für immer mit dir zusammen zu baden, zu essen und zu streiten. Für immer und bis in alle Ewigkeit, jawohl!“ Der warme Atem des schmunzelnden Blinden streifte Narutos Hals, ließ ihn kurz erschaudern. Sasuke jedoch wusste, dass es die Ewigkeit für sie nicht gab. Denn Menschen lebten nicht ewig. Die Zeit die sie hatten, war begrenzt. Aber er würde dem Dämon seinen Traum nicht nehmen. Naruto würde es selbst merken, wenn die Jahre ins Land zogen und ihren Tribut von ihnen forderten. Naruto bemerkte die seltsame Stimmung, die den Raum erfüllt hatte, konnte sich selbst aber nicht erklären, was im Kopf seines Freundes vor sich ging. Woran dachte Sasuke? Konnte es sein? Hatte er Angst, dass er ihn eines Tages doch verlassen würde? „Weißt du Sasuke…“, begann er leise und legte einen Arm um die Schulter seines Freundes, zog ihn dabei näher an sich heran. „…ich möchte noch viel mehr schöne Erinnerungen mit dir machen. Ich möchte…jede Sekunde meines Lebens mit dir teilen.“ Er wusste nicht was es war, das ihn trieb, hatte keinen Namen für das Gefühl, das in seinem Inneren Einzug gehalten hatte. Doch er wusste, dass er ohne diesen Menschen nicht leben wollte. Es war, als würde ihm etwas fehlen, wenn er nur daran dachte. Er vergrub die Nase in den schwarzen Strähnen seines Freundes, verweilte schweigend im fahlen Licht des knisternden Feuers, das ihnen Beiden in dieser kalten Nacht Wärme spendete. Egal was kommen würde, er würde bei ihm bleiben. Immer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)