The Warning! von Dracos-Princess ================================================================================ Kapitel 18: Malfoy vs. Potter ----------------------------- - Kapitel achtzehn - Pausenlos warf Potter ihm wütende Blicke zu, was Draco nicht sonderlich störte. Nein, er war es mittlerweile gewohnt und hätte sich viel mehr gewundert, wenn das Narbengesicht ihn angelächelt hätte. Was ihm jedoch missfiel, war, dass Harry Potter zwischenzeitlich immer wieder seinen hässlichen, schwarzen Schopf zu Grangers Ohr neigte, um ihr irgendetwas - vermutlich etwas negatives über Draco - zuzuflüstern. Vergeblich versuchte der junge Slytherin, den Umstand zu ignorieren, doch egal wie oft er in eine andere Richtung sah, sobald sich Potters Kopf zu Granger drehte, konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Die Pferde gingen mit ihm durch. Gerade, als McGonagall ihnen die Koordinaten gab, an denen Sterling sich überall aufgehalten hatte, platzte es aus ihm heraus. Die Hände, die an seiner Seite hingen, hatten sich zu Fäusten geballt, während er Potter entgegen keifte, dass er endlich zuhören oder direkt hier im Schloss bleiben sollte, sollte er keine ernsthaften Absichten haben und nur mitkommen, weil er das dringende Bedürfnis verspürte, Draco in den Wahnsinn zu treiben. Oh ja, das Talent hatte er - Draco in den unmöglichsten, ungünstigsten Momenten zu reizen. Aber, und genau das zeigte ihm, richtig gehandelt zu haben, Potter hatte aufgehört. Selbst die ehemalige Verwandlungslehrerin war verblüfft gewesen, angesichts Dracos Aussetzer, allerdings ließ sie diesen - zum Erstaunen aller - unkommentiert und fuhr ungerührt fort.    Die Direktorin gab ihnen Ratschläge, in der Hoffnung, ihre Nervosität kompensieren zu können. Ihr gefiel es nicht, ihre Schüler in eine Schlacht zu schicken, die man humaner hätte lösen können. Doch das Kind war bereits in den Brunnen gefallen und die Menschen - die junge, sowie die ältere Generation - mussten wieder auf Harry Potter bauen.  Seufzend verabschiedete McGonagall ihre Schützlinge, die nicht länger in ihrer Obhut wären und kurz schien es, als wollte sich eine Träne aus ihren blassblauen Augen stehlen, aber sie war souverän genug, diese im richtigen Moment zu liquidieren. Gerne hätte sie auch einen Schritt nach vorne gewagt, um Harry in die Arme zu nehmen, doch diese Nähe konnte und durfte sie als Direktorin nicht zulassen - ganz gleich, wie lange sie den Jungen schon kannte. Stattdessen wünschte sie ihnen allen nur viel Glück, auf ihre professionelle Art und Weise. Auch für sie würde es schwer werden, das Schloss zu sichern und gleichzeitig darauf zu hoffen, dass wieder einmal ihre Schüler die Zauberwelt vor Unheil bewahrten. Auch das Praktikum wurde unverzüglich unterbrochen, weshalb man Susan und Anthony wieder in die regulären Unterrichtsstunden schicken konnte - alles war wie immer. Nun ja, fast alles, denn Harry, Ron, Hermine und Draco würden losziehen, um einen gemeingefährlichen Menschen daran zu hindern, sowohl eine dritte Schreckensherrschaft auferstehen zu lassen, als auch Voldemort zu reanimieren. Schnaubend stellte sich Harry, nachdem er McGonagall zunickte, neben Malfoy, warf ihm einen verächtlichen Blick zu und hielt ihm seinen Arm entgegen. „Du hast die Ehre, mit mir zu apparieren, Malfoy“, begann Harry grinsend, während er dabei zusah, wie Hermine und Ron gemeinsam verschwanden. Harry hoffte - da er sich diese Schadenfreude gönnte -, dass Malfoy seelische Qualen erlitt, bezüglich des Umstandes, dass er mit ihm, dem bösen Narbengesicht, apparieren musste. Ha, und Harry würde jeden, wirklich jeden störrischen Blick seitens seines ehemaligen Feindes genießen. „Mit Ron kann ich dich ja nicht apparieren lassen. Ich müsste Angst haben, dass du ihn unabsichtlich“, betonte er zynisch, „zersplintern lässt.“ „Du bist ja ein richtiger Witzbold, wenn dir dein Arsch auf Grundeis geht.“ Um seinen Ekel noch mehr zur Geltung zu bringen, beschloss Draco, seinen Arm angewidert Potter entgegen zu strecken, ehe er seinen Kopf zur Seite neigte, um ihn nicht ansehen zu müssen. „Aber eins noch vorneweg“, fügte er grimmig hinzu. „Wenn du mich zersplintern lässt, aus Gründen, die mir nicht einfallen wollen, wird dir mehr als nur dein Arsch auf Grundeis gehen - das verspreche ich dir“, zischte Draco, als er zu McGonagall sah, die ein letztes Stoßgebet gen Himmel schickte, bevor er in die erdrückende Enge, aufgrund des Apparieren, gesogen wurde.  „Malfoy!“, schimpfte Harry, nachdem sie zehn Sekunden später am Boden - in einer fremden Umgebung - ankamen. Seinen braunen Rucksack warf er dieses Mal nicht zu Boden, da er innerlich an seine Contenance appellierte, was ihm mehr oder minder gelang. „Musst du, wenn du schon das letzte Wort haben willst, alles in eine Drohung verwandeln? Oder bist du auch in der Lage, dich vernünftig zu artikulieren?“ „Ob ich in der Lage bin?“, bemerkte Draco herausfordernd.   „Ja!", entkam das einsilbige Wort entnervt aus Harrys Mund. „Oder bist du wirklich so durchtrieben und subjektiv?“   „Nett, dass dir das auffällt. In der Tat, ich bin wirklich – vor allem in deiner Gegenwart – stupide, aber ich muss mich deinem Niveau anpassen.“ Um zu zeigen, dass Potters Worte ihm sowas von egal waren, klopfte er sich imaginären Staub von seinem Reiseumhang. „Hey!“, brummte Harry, der anschließend auf den blonden Slytherin zuging, sich jedoch im letzten Moment zurückhielt und seinen Arm, welchen er auf Malfoys Schulter platzieren wollte, zurückzog. Stattdessen stemmte er die Hände in die Hüften. „Wer hat dir eigentlich Legilimentik beigebracht? Das ist ja keine Fähigkeit, die wir im Schloss lernen, oder irre ich mich?“ Harry war zwar immer noch wütend auf Malfoy, weil dieser seine Identität gestohlen hatte, um an Hermine heranzukommen, aber er gab klein bei. Zumal er sowieso nicht darauf eingehen konnte, weil er Hermine keine Angst machen wollte. Verflucht, ja, er hätte sich seiner Neugier gestern Abend nicht beugen dürfen, als Hermine ihn auf das Treffen im Krankenflügel - das sie in Wirklichkeit mit Malfoy hatte - ansprach. Harry hätte ehrlich sein müssen. Er hätte Hermine sagen müssen, dass er nicht im Krankenflügel war, aber nein... Tat er nicht und nun saß er diesbezüglich zurecht in der Klemme. „Ich habe Granger nicht einmal alles erzählt. Glaubst du, dass ich dann bei dir den Anfang mache?“, lachte Draco und lief an ihm vorbei. Wo waren eigentlich Granger und Weasley gelandet? Potter war sicher nicht an einen anderen Ort appariert. Oder hegte das Narbengesicht etwa die Hoffnung, Draco im Wald aussetzen zu können und sie waren doch wo anders gelandet? Das wäre ungemein witzig gewesen - ja, zum Totlachen. „Wieso konnten wir innerhalb von Hogwarts apparieren? Wieder eine deiner unbekannten Fähigkeiten, die du eben einfach so kannst?“, spottete er weiter, während er Ausschau nach Granger und – leider auch – Weasley hielt. „Was soll ich sagen, Malfoy? Ich werde bei dir nicht den Anfang machen, geschweige denn alles preisgeben“, konterte Harry siegessicher, ehe er nun derjenige war, der aufrecht an Malfoy vorbei schritt und den Hügel ansteuerte. Schmunzelnd betrachtete er unterdessen den Boden und obwohl die Temperaturen noch im Normalbereich lagen, bildete sich bereits morgendlicher Tau, der sich friedlich über die Wiese legte, als wollte der Reif die Grashalme zudecken und wärmen.  Für diesen Satz hätte Potter, so befand Draco, einen Satz warme Ohren verdient. Schließlich wussten Granger und Weasley auch alles und waren sie nicht ein Team, zu dem Draco ebenfalls gehörte, wenn auch gezwungenermaßen? Somit war Potters Konter eher mangelhaft, statt brillant. Hämisch trottete er Potter nach und erblickte hinter dem Hügel, versteckt zwischen den dichten Bäumen, Granger und Weasley, die bereits das Zelt aufbauten. Er hätte von seinem Reinblüter-Glauben abbrechen können, aufgrund der Behausung, die seine grauen Augen erblickten. In dieser Baracke sollte er hausen? „Ist das euer ernst?“, stellte er die plumpe Frage, nachdem er die anderen zwei Gryffindors erreichte und unentwegt auf das Zelt starrte. Dracos Herz lag - wenn es die Situation zuließ - eben doch auf der Zunge. Ron schnaufte nur. Er nahm sich vor, sich nicht provozieren zu lassen und widmete sich wieder dem Zeltaufbau. Harry war es, der Malfoy in seine Schranken wies. „Ist das dem feinen Herr nicht mondän und blaublütig genug? Entschuldige, dass wir kein fünf Sterne Hotel bewohnen.“ Er durfte nicht mehr sauer sein. Harry sollte sich auf Sterling und den Plan fokussieren. Das war seine erste Priorität. Im Anschluss spürte er Hermines Hand auf seiner Schulter, die beruhigend ihre Kreise zog. Malfoy konnte ein wirkliches Ekel sein, das sich kein einziges Mal von Harry in die Karten schauen ließ. Hinzu kam der Fakt, dass Harry - wenn er nach Hogwarts zurück käme - eine Glatze bekäme, weil er sich ständig die Haare wegen Malfoy raufen würde.  „Nun ja, wenn du mich so fragst“, entgegnete Draco provozierend. Bevor Harry Malfoys Worten etwas entgegensetzen konnte, hatte Hermine die Reißleine gezogen und sich zwischen die streitenden Männer gestellt. „Es reicht, Malfoy. Für uns alle ist das schon schwierig genug und es nützt nichts, wenn du jetzt Unruhe stiftest.“ Sie fühlte sich in der Gruppe verantwortlich. Sie sah sich in der Pflicht, den Streit zu schlichten, da Ron sich heraushalten wollte. Allerdings waren beide Streithähne nicht kooperativ, geschweige denn dem jeweils anderen gegenüber kompromissbereit. Beide zeigten, wie infantil sie noch waren. Und das musste Hermine schleunigst unterbinden. Ach, Draco bekam die alleinige Schuld zugeschoben, obwohl Potter mittendrin war? Pikiert verschränkte Draco seine Arme vor der Brust, ehedem er Granger dahingehend aufklären wollte, dass Potter ebenso zankte.  „Aber -“ „Nein! Schluss!“, erwiderte Hermine impulsiv.    „Er hat angefangen, Granger!“, schnauzte Draco genervt.   „Und ich werde es beenden. Nimm deine Tasche und komm rein“, fauchte Hermine gebieterisch, woraufhin sie im Zelt verschwand, ohne sich zu vergewissern, ob Malfoy ihr folgte.  „Was?“, knurrte Draco abschließend und ballte seine Hände zu Fäusten, bevor er diese wütend in die Hüften stemmte. Sie gab ihm Befehle? Sie? Sein Mund war geschlossen, seine Lippen zu einer dünnen Linie verzogen, während seine Zähne aufeinandergepresst wurden. Pah, ihre Dreistigkeit kannte scheinbar gar keine Grenzen. Ferner bemerkte er, nachdem sie grazil im Zelt verschwunden war, die schockierten Gesichter von Potter und Weasley, die ihre Arbeit unterbrachen und stocksteif in ihrer Position verharrten. Weasley hielt eine der vielen unzähligen Stangen in der Hand, während Potter - der mittlerweile den Aufbau des Zeltes übernahm - einen der Heringe hielt, die zur Sicherheit der Zeltseile dienten. „Was ist?“, bellte Draco ihnen entgegen, als er an ihnen vorbei marschierte und die Zeltplane zur Seite feuerte, um ebenfalls im Zelt zu verschwinden.  „Nichts“, erwiderte Harry prustend, obwohl Malfoy längst im Zelt war. Er hätte es nie geglaubt, wenn er nicht selbst Zeuge dieses bizarren Szenarios gewesen wäre. Malfoy hatte tatsächlich gehorcht... Das war kaum zu fassen.  „Hermine scheint ihn im Griff zu haben“, munkelte Ron, der die nächste Stange vom Boden aufhob. „Vielleicht wird die Reise ja doch noch angenehm.“ Rons Hoffnungen, dass Malfoy einmal kein Arsch wäre, müsste man im Keim ersticken. Ächzend wischte Harry sich den Schweiß von seiner Stirn – nicht vor Erschöpfung, sondern weil Malfoy ein nervenaufreibendes Kind war, das ihm den letzten Nerv raubte. „Freu dich nicht zu früh“, warnte er seinen besten Freund.   ~*~ Die Mitte des Zeltes hatte Draco schnell erreicht, doch hielt er inne, als ihm die unscheinbare Größe bewusst wurde. Das Zelt war so groß, dass die Plane von einigen Holzbalken gestützt werden musste. Die Innenräume waren mit dem nötigsten ausgestattet - eben wie eine Wohnung. Auf der Mitte eines Tisches entdeckte er sogar vier kleine Petroleumlampen. Zwar hatte Draco schon von solch magischen Zelten - die man außerhalb des Wohnraumes von Hand aufbauen musste - gehört, aber Lucius wagte nie den Versuch, mit Draco zelten zu gehen. Alleine der Gedanke, dass er und Lucius campen würden, war befremdlich. Im Grunde genommen war das hier sein erstes Zelten – mit Granger. Dass Potter und Weasley - die beiden Störfaktoren - mit von der Partie waren, verdrängte er. Derweil war er den Geräuschen gefolgt, welche ihn in eine kleine Küche führten. Wortlos lehnte er seine Schulter gegen einen der Holzbalken, er überkreuzte die Arme und beobachtete Granger, wie sie eifrig die Küchenzeile säuberte.  „Räum die Teller ein“, reglementierte die junge Gryffindor bissig. Allerdings konnte sie nicht sehen, dass seine Felle davon schwammen, angesichts ihrer Anordnung.   Verblüfft löste er die Verschränkung seiner Arme, die folglich zur Seite sanken. Wie konnte sie das gespürt haben? Fein, sie hatte demzufolge auch eine perfekte Wahrnehmung, wie Draco, was ihm schlussendlich egal sein konnte. Aber ihre Befehle ihm gegenüber, sollte sie schnell abstellen, da ihm das nicht so egal war. Er war schließlich nicht Potter oder Weasley, die alles kommentarlos zur Kenntnis nahmen. Zügig hatte er zu ihr und ihrem Körper aufgeschlossen. Er schnappte rasch nach ihrem Handgelenk, nachdem er nah genug an sie herangetreten war, und drehte den dazugehörigen Arm auf ihren Rücken. Hermine sog zischend die Luft ein, während ihre freie Hand sich auf der Arbeitsplatte abstützte und der Lappe geräuschvoll in die Spüle gefallen war. „Lass los!“, befahl sie herrisch, doch alles, was sie verspürte, war, wie Malfoy ihren Arm weiter ihren Rücken hinauf schob.   „Granger, sag mir eins.“ Draco wählte seine Worte mit Bedacht. Parallel dazu, begrub er seine Nasenspitze - die unweigerlich von ihrem angenehmen Duft umhüllt wurde - in ihren Haaren. „Woher nimmst du diesen plötzlich Mut?“ Ihre linke Hand krallte sich immer mehr in die spärliche Arbeitsplatte. Der Schmerz trieb ihr die Tränen in die Augen, zugleich konnte sie auch das Blut in ihren Adern rauschen hören.  „Glaubst du, Potter kann dir anhand seiner Anwesenheit Sicherheit bieten? Wenn ja, siehst du ja, wie viel Sicherheit er dir gibt. Schließlich stehe ich hinter dir und halte deinen Arm auf deinem Rücken gefangen, und spätestens jetzt“, flüsterte er und schob ihren Arm einen weiteren Millimeter höher, darauf achtend, sie nicht zu verletzen, „solltest du ihn rufen.“ Er gab nicht nach. Oh nein. Sie jedoch auch nicht. Sie rief auch nicht nach Potter. „Enttäusche mich nicht, Granger. Ruf Potter!“, hauchte er und streifte währenddessen mit seinen Lippen sanft ihr Ohr. Zur Absicherung, dass Granger nicht die Flucht ergreifen konnte, wanderte seine andere Hand über ihre Taille, ehe seine Finger auf ihrem flachen Bauch zur Ruhe kamen. Angesichts der Konstellation war es daher nicht zu vermeiden, dass Dracos Körpermitte gegen ihre bebende Hülle stieß. Grundgütiger, das machte ihn wahnsinnig.  Hermine würde sich eher die Zunge abbeißen, bevor sie seinen Vorschlag beherzigte! Er wollte doch nur sehen, wie schwach sie war, aber darauf konnte er lange warten. Würde sie nach Harry rufen, würde sie dieser blonden Schlange ihr Unvermögen auf einem Silbertablett kredenzen. Nein, Malfoy sollte nicht denken, dass sie sich ihm unterwarf. Das hatte sie noch nie getan und sie würde es auch weiterhin so handhaben. „Und glaubst du, dass du irgendeine Macht über mich hättest?“ Tapfer blinzelte sie ihre Tränen weg, da sie ihr die Sicht nahmen. „Ich denke schon, ja. Oder deutest du diese Situation, in der du dich gerade befindest, falsch? Übe ich, in diesem Moment, keine Macht über dich aus?“ Die Nähe zu ihrem Körper war erdrückend. Es war, als wollte er, aber konnte nicht. Er müsste nur ihre Hose nach unten zerren... Es wäre ein so einfaches Spiel und doch hielt ihn was ab. Sein Gewissen? Das auch, aber er wollte sie nicht verletzen oder zwingen. „Wenn du mich verarschst, Granger, dann gnade dir Merlin. Wenn du es wagen solltest, dich je wieder einem anderen Mann zu nähern, dann wirst du mich erst richtig kennenlernen“, drohte er und ließ abrupt ihren Arm los. Draco würde sie immer wieder daran erinnern, bis sie die Worte verinnerlicht hätte. Er würde, was dieses Spiel betraf, nicht müde werden und sie immer und immer wieder daran erinnern. Er meinte seine Worte genauso, wie er sie aussprach. Er wollte keinen anderen Mann an ihrer Seite sehen und das hatte sie zu akzeptieren - so lange, bis er über sie hinweg war und sie endlich gehabt hätte, denn jetzt war er sich sicher, dass sie rein und unbefleckt war. So gerne würde er dieses Wissen mit ihr teilen, sie damit aufziehen und sie für ihren Ungehorsam auf der Arbeitsplatte nehmen, aber er konnte sich zusammenreißen. „Was glaubst du eigentlich, wer du bist?“ Zermürbt wischte ihre Hand die übrig gebliebenen Tränen weg. Anschließend drehte sie ihren Körper, dicht gefolgt von ihrer Hand, die zum Schlag ausholte.  „Untersteh dich!“, knurrte Draco und fing gekonnt ihre Hand ab. Abermals presste er sie mithilfe seines Körpers gegen die Arbeitsplatte, womit es ihr nicht möglich war, zu fliehen. Er fühlte, wie seine Sicherungen durchbrannten. Er war kurz davor, sich restlos zu vergessen. Alles, was sie bisher im Ministerium erlebt hatten, rückte in den Hintergrund. Viel wichtiger war, dass sie ihn schlagen wollte, nachdem er ihr Schmerzen zufügte – verständlich, dass sie wütend war. Er war auch wütend. „Du hast mich einmal geschlagen. Ein zweites Mal passiert das nicht mehr!“, fuhr er nahtlos fort und zog sie in einer fließenden Bewegung zu sich heran, was ihn ein wenig zu beruhigen schien. Dieses Mädchen, das er begehrte, in seinen Armen zu halten, war ein kurioses Gefühl. Aber eben jenes Gefühl war es, welches die Wut überwog und Draco half, sich zu besinnen. „Und jetzt, nachdem wir das geklärt haben, helfe ich dir, die Teller einzuräumen“, fügte er jovial hinzu und beendete somit den Disput. Gleichzeitig strich sein Daumen über ihre feuchte Wange. Ja, sie sollte daraus ihre Lehre ziehen, denn Draco entschied, wann Schluss war - nicht sie. „Hör auf damit“, verlangte Hermine und entriss sich aus seiner Umarmung. Aber selbst diese Auseinandersetzung reichte nicht aus, um etwas menschenwürdiges in ihm zu finden. Nein, Hermine war davon überzeugt, dass Malfoy zum Wohl seines Rufes handelte. Er wollte furcheinflössend sein, aber ähnlich wie Harry, versuchte auch Hermine, etwas Schönes in ihm hervorzubringen. „Wieso?“, quittierte er seine Frage lächelnd, und erkannte, was sie meinte, woraufhin er zum Holzbalken marschierte - der die verschiedenen Räume voneinander trennte - und zum Zelteingang spähte. „Niemand zu sehen!“, informierte er sie hämisch. „Deine Angst, dass Potter und Weasley uns sehen, kannst du getrost von dir schieben.“ „Uns sehen? Wobei?“ „Wie wir uns gegenseitig an unseren Zehen spielen? Herrgott, Granger, sonst bist du auch nicht auf den Kopf gefallen. Wieso fällt es dir in meiner Gegenwart so schwer, dein überragendes Gehirn anzustrengen? Mache ich dich doch nervös?“ Wie Potter ihn wohl ansehen würde, wenn er ihn dabei ertappte, wie der böse Malfoy seine heilige Granger anfasste? Voller Hass, voller Abscheu, sämtliche Aversionen würde Potter in diesen einen Blick legen, ha ha. Kopfschüttelnd kehrte er dem Zelteingang den Rücken, bevor er zurückging und vor Granger stehen blieb. Doch statt ihn anzusehen, neigte sie ihren Kopf zur Seite, was Draco schon wieder aus der Fassung brachte. War er tatsächlich so abstoßend? Behutsam griff seine Hand nach ihrem Kinn, wodurch er sie zwang, ihn endlich anzusehen. Er versuchte, sie mit seinem mahnenden Blick zu locken, sie dazu zu treiben, aus Wut zu antworten, aber sie bezog keine Position, woraufhin er sie mit einem sardonischen Lächeln aus seinem Griff entließ.  Daraufhin schnappte sie sich keuchend den Lappen und wischte die Platte, sowie den Esstisch sauber - als wäre nichts gewesen. Im Anschluss holte sie aus ihrer Perlenhandtasche – die sie schon während ihrer ersten Jagd dabei hatte – frische Bettwäsche und zauberte diese wieder in ihre Originalgröße zurück. „Ich glaube ja, dass Sterling sich seine Haare absichtlich blond zauberte. Er weiß einfach, wie gut die Malfoys mit blonden Haaren aussehen und natürlich musstest du darauf anspringen“, philosophierte Draco, während er brav die Teller, die Gläser, vier Teetassen und das Besteck in die richtigen Schränke einsortierte. Er verrichtete zum ersten Mal Arbeit und er fühlte sich keine Sekunde schlecht dabei.  „Hier!“, erwiderte Hermine und widmete sich wieder ihrer Arbeit. Sie räumte Töpfe und Pfannen in die Schränke, ehe sie den Herd inspizierte.  Grinsend blickte er in seine Arme hinab. Sie hatte ihm seine Bettwäsche in die Arme gedrückt. Ob er ins Schwarze getroffen hatte? Und wie kam sie bitte an die Bettwäsche der Slytherins? Vermutlich hatte sie ehrfürchtig einen Elfen darum gebeten. „Sag doch gleich, dass ich unser Bett beziehen soll.“ „Oh, ich glaube nicht, dass Harry mit dir unter derselben Decke schlafen möchte“, entgegnete Hermine gackernd.  Augenblicklich gefror Dracos Lachen. Er hielt an, weil er gerade in eines der Zimmer gehen wollte. Langsam drehte er sich zu ihr um. Sie stand, in sicherer Entfernung, gefasst in der Küche, stützte ihre Hand auf dem Tisch ab und grinste mokant. Er sollte mit Potter... in einem Zimmer schlafen? Mit Potter denselben Raum teilen? Oh nein! „Das Zelt hat nur zwei Zimmer und Weasley wird kaum bei dir schlafen“, replizierte Draco drohend, um sie daran zu erinnern, was er ihr vor wenigen Minuten klar und deutlich sagte. Wiederholen wollte Draco sich nur ungern.  „Nun, dann musst du dir mit Harry und Ronald das Bett teilen“, kicherte Hermine. Sie konnte wieder das vertraute Verhalten, wie zuvor im Ministerium, spüren. Unglaublich. Vor wenigen Augenblicken wollte sie ihn schlagen und nun alberten sie wieder? Viel mehr alberte Hermine. Malfoy gefiel die Situation überhaupt nicht, aber sie wusste, er konnte es fühlen, dass sie nur scherzte. Und dieses seltsame Gefühl, diese ständigen Schwankungen waren so... ungewohnt und es beflügelte sie.  „Nein? Ich teile mein Bett höchstens mit dir, aber nicht mit zwei Vollidioten. Ich ziehe in dein Zimmer!“, stellte Draco entschlossen klar und marschierte zur Küche zurück, wo er ihre - wohlgemerkt pinke - Bettwäsche schnappte, die ebenfalls auf dem Tisch lag, und in einem der beiden Zimmer verschwand. Gespannt wartete sie auf der Stelle. Gleich würde er zurückkommen. „Übernimm dich nicht beim Betten machen“, rief sie ihm hinterher und schüttelte ihren Kopf. Sie würde warten, bis er die Bettdecken bezogen hatte, danach würde sie seine Bettwäsche in das Zimmer von Harry und Ron zaubern.  „Ich weiß meinen Zauberstab einzusetzen“, rief er zurück. In dem Zimmer, in welchem Draco stand, waren zwei Feldbetten aufgestellt. Demnach waren in dem anderen Zimmer auch zwei Betten. Selbstverständlich suchte er das zweite Zimmer auf, nachdem er mühselig die Decken bezogen hatte, denn irgendetwas war hier falsch. Wenn Granger, wie sie behauptete, alleine schlief, dann mussten in einem Zimmer drei Betten und in dem anderen Raum ein Bett stehen.  Seine Worte klangen bedrohlich und sie schüchterten Hermine tatsächlich ein wenig ein... Es klang, als würde er sie mit seinem Stab zwingen wollen, ihm näher zu kommen und würde er ihr Böses wollen, könnte er problemlos einen Imperio  heraufbeschwören, um sie gefügig zu machen... Täte er das, wäre sie... sie wäre ihm ausgeliefert. Hermine unterschätzte Malfoys Magie gewiss nicht mehr. Sie zweifelte sogar daran, sich seinem Imperio widersetzen zu können. „Granger!“ Mürrisch erschien sie neben ihm. Sein Tonfall erweckte den Anschein, dass er etwas entdeckt hatte, das ihn nicht begeisterte. „Ja, euer Hochwohlgeboren?“ „Hier steht nur ein Bett! In dem anderen stehen zwei und ich glaube, ich liege nicht falsch, wenn ich behaupte, dass ein Bett fehlt. Außer du willst wirklich, dass wir beide unter derselben Decke und im selben Bett schlafen.“ Dracos Finger zeigte unnötigerweise auf das einzige Bett, das im Raum stand. „Gut kombiniert, Doktor Watson. Du kannst rechnen und verfügst über räumliches Vorstellungsvermögen. Das ist eine Leistung, die ich zu würdigen weiß.“ „Doktor Watson?“ Genervt schaute er zu ihr und betrachtete ihr Profil. Was sollte das denn wieder heißen? Draco wusste, dass ein Doktor etwas ähnliches wie ein Heiler war. Was hatte ein Doktor mit der Zimmeraufteilung zu tun? Tja, dieser Zusammenhang erschloss sich ihm nicht. „Doktor Watson ist der Chronist in Sherlock Holmes. Eine Muggelgeschichte, die von Arthur Conan Doyle geschrieben wurde. Du solltest sie lesen, dann verstehst du, was ich meine.“  „Wozu?“, fragte er. Und was zum Teufel war ein Chronist? „Wenn du es mir innerhalb von zehn Sekunden erklären könntest?“ Sie standen im Zimmer und auch Draco wusste nicht, was sie nun tun sollten. Die Zimmer waren nur spärlich eingerichtet. Zwei Schränke, sowie eine Kommode schmückten die Zimmer. „Wieso sind nur drei Betten hier? Wie du festgestellt hast, kann ich rechnen. Schläft Weasley auf dem Boden, wie er es auch im Fuchsbau tut?“ „Ron schläft nicht -“ Sie unterbrach sich selbst. Wieso ging sie auf seine Sticheleien überhaupt ein? Sie stand doch darüber und war nichts anders von ihm gewohnt. Nur, weil sie ihn irgendwie mochte, hieß das nicht, dass er sich auch geändert hatte. Und so gerne sie ihre seltsamen Gefühle ausschalten würde, Hermine war nicht in der Lage, diese per Knopfdruck abzustellen, wenngleich derjenige, dem diese Gefühle galten, ein Idiot war. „Wir werden im Wechsel Nachtwache halten. Ergo, haben wir nur drei Betten mitgenommen. Klingt einleuchtend, oder?“ „Wie schön.“ „Trotzdem wirst du nicht in meinem Zimmer schlafen“, presste Hermine hervor, während sich ihre Fingerspitzen in ihrer grauen Strickjacke festkrallten. „Abwarten“, antwortete Draco gelassen. „So könnte ich immerhin auf dich aufpassen, wenn mal wieder etwas schief läuft“, ergänzte er zwinkernd. „Ich kann auf mich selbst aufpassen! Das Zimmer, in dem ein Bett steht, gehört mir“, beanstandete Hermine gekränkt, obwohl sie beleidigt klingen wollte. „Sah in der Mysteriumsabteilung aber nicht danach aus. Und ja, bevor du es erwähnst, ich bin auch in visuellen Dingen unantastbar.“ Hermine wollte kontern, ihm Paroli bieten. Sie musste ihm endlich beweisen, dass sie durchaus im Stande war, sich zu verteidigen, aber sie wurde unterbrochen, bevor sie etwas erwidern konnte.  „Ich werde mit Malfoy die erste Wache übernehmen, damit er sich besser heute, statt morgen eingewöhnt“, ertönte Harrys Stimme hinter ihnen. Viel bekam er nicht mit, außer, dass sie sich über die Zimmeraufteilung zu unterhalten schienen. „Du nimmst das alles ziemlich ernst, kann das sein?“, stichelte Draco, als er zurück in die Küche gehen wollte. Weasley stand stumm neben Potter und spielte den treuen Hund, der Potter auf Schritt und Tritt verfolgte.  „Du anscheinend auch. Sonst wärst du nicht hier, richtig?“, fauchte Harry und ging ihm nach.  „Falsch“, antwortete er prompt. Und Potter war wohl Dracos Hund, der ihn nicht aus den Augen lassen wollte. Wie lustig. „Du wolltest mich mitnehmen. Das ist ein himmelweiter Unterschied.“ In der Küche angekommen, entdeckte er die Teekanne und sah hinein, aber sie war leer und er selbst wollte keinen Tee aufsetzen. „Aber weißt du was, Potter? Mach dich mal nützlich und setz Tee auf.“ Nur wenn er dem Goldjungen zeigte, dass er keine Angst vor ihm hatte, hätte er schlussendlich auch Chancen, Potter daran zu hindern, lästige Bemerkungen zu machen, bezüglich Dracos Vielsaft-Tranks. Verdutzt blieb Harry stehen. Er sollte ihm... Was? „Du treibst mich noch in den Selbstmord, Malfoy!“, bellte er und raufte sich seine schwarzen Haare. Nun hätte er Malfoy gerne freiwillig eines seiner Haare angeboten, als er einen Büschel schwarzer Haare in den Händen hielt, aber das war ja nicht mehr nötig. „Kannst du einmal kein Arschloch sein? Oder ist das zu anstrengend?“ Oh, er könnte ihn in den Selbstmord treiben? Zu schade, dass man Draco diese wichtige Information so lange vorenthielt, sonst hätte er erwartungsgemäß gehandelt. „Ah, ich bin das Arschloch? Potter, dein Betragen ist beklagenswert und spiegelt das desaströse Sinnbild kindlicher Unterhaltungen mit einem Schwang Peinlichkeit wider. Und das alles in Einheit mit stromlosen Humor. Kompliment, Narbengesicht. Ich habe mich selten besser unterhalten gefühlt. Bitte mach weiter“, schoss Draco zurück. „Harry ist kein Arschloch“, mischte sich Ron ein, nachdem er es für angebracht hielt, seinen Mund nicht länger zu halten.  „Und immer wenn man denkt, es geht nicht dümmer, kommst du um die Ecke, Weasley. Erstaunlich! Du hast darin echt Talent.“ Draco untermalte seine Aussage mit spöttischen Gestiken, bevor er sich abwandte und die drei Gryffindors stehen ließ. Diese ständigen Diskussionen forderten ihren Tribut, zweifelsohne. Müde durchquerte er den Raum und setzte sich ins Vorzelt. Er zog seinen Stab und zauberte eine kleine Flamme in eines der Einmachgläser, die im Vorzelt standen. Dann würde er eben schon eine Vormittagswache übernehmen, wenn er schon dazu verdonnert war, heute Nacht mit Potter hier zu sitzen.   ~*~ Draco wusste nichts. Er wusste nicht, ob sie Schutzzauber heraufbeschworen hatten. Er wusste nicht einmal mehr genau, wo sie waren und wo sie suchen sollten. Alles war vergessen und Draco fragte sich, ob sich der Aufwand überhaupt lohnte? Was er wusste, war, dass sie morgen früh ihre Suche begannen – auch Draco, der dem goldenen, ausgeschlafenen Trio vermutlich mit müden Augen hinterhertrotten würde. Zusätzlich konnte er hören, wie sie drinnen saßen und diskutierten. Auch Draco war ein beliebtes Thema ihrer Konsultation, da er des Öfteren seinen Namen vernahm. Weitere zehn Minuten waren vergangen, in denen Draco nichts getan hatte, außer nach draußen zu blicken und den natürlichen Waldgeräuschen zu lauschen. Seinen Hintern würde er sich wund sitzen, ja. Das wars dann aber auch schon. „Hier.“ Unangekündigt erschient Harry, der sich ungefragt neben Malfoy auf den Boden setzte. Des Weiteren hielt Harry  ihm einen Teller Suppe entgegen. „Nimm endlich. Du wirst dich damit zufrieden geben müssen.“ Tonlos nahm Draco den Teller, aber statt sich über die Brühe herzumachen, stellte er ihn wider Erwarten neben sich. Grummelnd zupfte er seinen Umhang zurecht. Die Kordel, mit der sein Umhang zusammengehalten wurde, zog er ebenfalls fester. Es war eine nervige Angewohnheit, den Umhang ständig so zu legen, dass sein Körper verhüllt war, aber es verlieh ihm Sicherheit.  „Ich will dich nicht zwangsernähren müssen. Verstehst du das?“ Draco war nicht nach Reden zumute; schon gar nicht mit Potter. „Können wir nicht einfach unsere Wache halten, während du deinen Mund hältst? Das musst selbst du schaffen.“ Kraftlos, obwohl er kaum etwas getan hatte, massierten seine Finger seine pulsierenden Schläfen, in der Hoffnung, die anbahnenden Kopfschmerzen aufhalten zu können. „Ich werds einfach später essen.“ „Wenn man redet, vergeht die Zeit schneller. Ich habe darin Erfahrung“, wagte Harry erneut einen Versuch und tat es ihm gleich, indem er seinen Umhang enger um sich schlang. Er wusste nicht, wieso er Malfoy die Chance einräumte, obwohl dieser sämtliche Optionen verspielt hatte, aber er wollte sie ihm einfach geben. Sowohl Harrys Art, als auch sein Denken verlangten einfach, dass er Malfoy eine weitere Chance gewährte. Darüber hinaus vergaß er allerdings nicht, dass ihm seine Gutmütigkeit vielleicht irgendwann zum Verhängnis werden konnte, vor allem, weil er schon einmal für die Malfoys ausgesagt hatte und man konnte eindrucksvoll sehen, dass Malfoy es nicht zu schätzen wusste. Andererseits dachte er aber, dass Malfoy kein schlechter Mensch sein konnte, egal, wie sehr er das nach außen zu tragen versuchte. Ja, irgendwo - in den Tiefen seiner tristen Gedanken - musste das Zentrum seiner Menschlichkeit sitzen, sonst wäre Malfoy doch gar nicht erst mit ihnen gekommen, oder? „Habt ihr Schutzzauber?“ Er lehnte seinen Kopf gegen die Zeltplane und ignorierte den abstoßenden Geruch, der von der Plane ausging. Er wollte gar nicht fragen, woher das Zelt stammte. So wie es roch, vermutlich aus dem letzten Loch des Fuchsbaus - muffig, verschimmelt, nach Erde, nach allem abfälligen, was Draco in den Sinn kam.  „Du Fuchs!“, erwiderte Harrys schnipsend. „Keine Sorge, wir reisen nicht zum ersten Mal und ja, wir haben sämtliche Schutzzauber angewandt.“ „Absolute latens!“, flüsterte Draco, ehe sein Stab unter seinem Umhang verschwand. „Praktisch, wenn man beide Seiten kennt, was?“ Beeindruckt rückte Harry seine Brille gerade. „Was war das für ein Spruch?“ Konnte er tatsächlich etwas von Malfoy lernen?  Potter wollte also wirklich mit ihm sprechen, oder ihn viel mehr nerven. Wenn er die wenigen Tage hier überleben wollte, musste er sich beugen, kooperieren und sich an gewisse Regeln halten; was beinhaltete, sich ab und an mit Potter zu unterhalten und sich abzusprechen. Jedoch würde er sich niemals unterwerfen. Diese einfachen Kriterien mussten doch zu schaffen sein. Ansonsten sah Draco kaum Chancen, dieses Desaster mit einem guten Ende zu versehen. „Ein Spruch, den Todesser konzipiert haben, um sich zu verstecken. Eigentlich ist es nur eine Paarung aus Repello muggeltum und Salvio Hexia. Simpel, aber nur Todesser kennen diesen Spruch, was uns einen Vorteil verschafft, sollte Sterling das Unmögliche schaffen und Todesser rekrutieren. Todesser gehen wohl kaum davon aus, dass wir ihre Sprüche kennen. So hell sind die, die überlebt haben, auch wieder nicht.“ Gedanklich schlug sich Draco gegen die Stirn. Das hieß ja, dass Draco ebenfalls dumm war, oder? „Glaubst du, es kommt so weit? Aber er müsste nach Askaban, um die Überlebenden zu befreien“, ergänzte Harry fast ängstlich. Es war ungewohnt, aber Harry verspürte Angst.  „Ich weiß es nicht. Voldemort konnte Lucius doch auch befreien.“ Auf Sirius' Flucht ging Draco nicht ein. Er wusste, Sirius Black war ein Cousin seiner Mutter, sowie der Patenonkel von Potter. Indessen hatte Draco mithilfe seines Zauberstabes mehrere Kreise in die Erde gezeichnet und er bemerkte gar nicht, wie schnell die Zeit verflog, wenn man miteinander sprach. „Sag mir, wieso hast du all das auf dich genommen? Wieso hast du den Status des Auserwählten akzeptiert? Muss ganz schön anstrengend sein, wenn ich an gewisse Zeitungsartikel zurückdenke.“ Dracos Augen waren geschlossen, weil er nachdenken und zeitgleich Potter zuhören wollte. Außerdem wollte Potter doch reden, also konnte Draco auch ungeniert nachfragen. Hinzu kam, dass er schon so oft in den Slytherin-Kerkern darüber nachgedacht hatte und er diese nervigen Gedanken gerne mit befriedigenden Antworten gefüttert hätte.  „Du hast sicher von der Prophezeiung gehört. Die, die Voldemort und mich betroffen hat.“ „Ja, ich habe von der Prophezeiung gehört, die Lucius - dumm wie er war - fallen ließ.“ Granger sprach diese Prophezeiung auch schon einmal an. Wieso musste er immer wieder an Lucius erinnert werden? „Im sechsten Schuljahr wurde mir klar, was ich tun musste, um Voldemort zu vernichten. Ich entschied mich, die Gelegenheit zu nutzen, aber nicht, weil die Prophezeiung es verlangte, sondern weil ich denjenigen besiegen wollte, der soviel Leid und Schrecken über magische und nichtmagische Menschen gebracht hatte.“ Das entsprach der Wahrheit. Harry selbst ging es nie um den Ruhm.  „Philanthropie ist eine so ätzende Eigenschaft, Potter. Du siehst ja, wie es dir gedankt wurde.“ Wie konnte Potter das nur gewollt haben? Er rettete vermutlich die ganze Welt und die Zeitungen taten nichts anderes, als über ihn herzuziehen.  „Ist Narzissmus etwa eine bessere Eigenschaft?“ Harry konnte nicht glauben, was er da hörte. Malfoy dachte also wirklich, es wäre falsch, Zivilcourage zu zeigen? Harry würde immer wieder so handeln, wie er gerade hier unter Beweis stellte. Schließlich saß er mit Malfoy hier und wollte der Welt helfen.  „Ich bin gerne ein Narzisst, falls du das wissen willst. Das erspart mir bittere Enttäuschungen.“ Mitleidig schüttelte Harry seinen Kopf. „Es geht mir um keinen einzigen Dank. Dann müsste ich auch auf deinen Dank bestehen“, erklärte Harry bedächtig. „Ich möchte nur nicht, dass die Menschen leiden, obwohl ich es verhindern kann. Ich kann nicht einfach zusehen, wie alles schlechte sich über die Welt legt.“ „Tatsächlich?“ Was Potter sagte, stimmte. Nie hatte er Dracos Dank eingefordert und das, obwohl er Potter mehrere Dankeschöns schuldig war. Harry nickte. Er erklärte Malfoy sogar, was genau in der Prophezeiung gesprochen wurde. Er berichtete ihm sogar davon, dass, als die Prophezeiung gesprochen wurde, Snape erwischt wurde, als er den Wortlaut belauschen wollte. Selbst der Orden des Phönix kam zur Sprache und mit Erstaunen stellte Harry fest, dass Malfoy ihn ausreden ließ. Sie schnitten auch das Thema an, ob Sterling das Versteck, an welchem Voldemort vergraben wurde, gefunden haben könnte, aber davon gingen sie nicht aus. Sie müssten optimistisch, aber auch realistisch denken. Allerdings war das ein Ritt auf Messers Schneide. „Also hat der dunkle Lord dich nur gekennzeichnet, weil er selbst dich auserwählt hatte, als er dich umbringen wollte? Er selbst war dafür verantwortlich, dich als ebenbürtig zu kennzeichnen? Gott, wie dämlich. Er hat nicht nur geschlampt, als er willkürlich Horkruxe herstellte, sondern auch noch sein eigenes Todesurteil unterzeichnet.“ „Malfoy!“, kam es entrüstete aus Harrys Mund. „Nur diesem - wie du ihn nennst - Fehler verdanken wir es, dass ich Voldemort besiegen konnte! Auch Neville kam in Betracht, weil er einen Tag vor mir geboren wurde und doch hat Voldemort mich, ein Halbblut dem Reinblut vorgezogen.“ Nun ja, wirklich besiegt hatte er den dunklen Lord nicht. Schließlich existierte noch ein Horkrux. „Mit Longbottom wären wir nicht so glimpflich aus dieser Sache gekommen“, gestand Draco und machte Potter somit inoffiziell ein Kompliment. Der Goldknabe war anders und vielleicht war er wirklich der Auserwählte. Vielleicht konnte nur Potter die Welt retten. Als er damals Zeuge wurde, wie Potter in der großen Halle gegen den dunklen Lord kämpfte, war er beeindruckt. Selbst als Potter Draco aus dem Raum der Wünsche gerettet hatte, war Draco zutiefst dankbar. Im Raum der Wünsche sah der eingebildete Draco Malfoy nämlich zum ersten Mal dem Tod ins Auge. Er hatte die knochigen, kalten Hände des Todes bereits auf seinen Schultern gespürt. Draco hatte damals panische Angst, als er und Goyle von den Flammen - die Crabbe heraufbeschwor und später darin umkam - eingekesselt wurden und keinen Ausweg mehr sahen. Sie schlossen mit ihrem Leben ab, bis Potter kam und ihn rettete. Der Junge, der überlebte, gab ihm die Chance, die der junge Slytherin nicht verdiente und doch handelte Potter selbstlos – mehrmals, obwohl er Draco kannte! Auch dank Potters Aussage blieb ihm der Aufenthalt in Askaban erspart. „Was die Sache mit dem Halbblut angeht, ist meine Theorie folgende: Der dunkle Lord war ebenfalls ein Halbblut und ich schätze, er hat dich und die Zuneigung deiner Eltern dir gegenüber einfach unterschätzt. Hinzu kommt, dass der dunkle Lord dir einige seiner Fähigkeiten - zu der auch Parsel gehörte - übertragen hatte, als er dir diese Narbe verpasste.“ Das Wort Liebe ersetzte er durch Zuneigung, da es in Dracos Ohren unlogisch klang, wenn er das L-Wort benutzt hätte. „Woher weißt du das?“, fragte er verblüfft.  „Was genau? Es klingt nur logisch. Außerdem habe ich dank Granger einiges über Horkruxe erfahren. Ebenso von deiner Lebensgeschichte – bedauerlicherweise“, entgegnete Draco. „Dass der dunkle Lord ein Halbblut war, wussten nur die Todesser aus dem engsten Kreis und selbst dort wussten es nicht einmal alle. In den letzten Jahren“, fuhr er schluckend fort, „hatte Lucius Nachforschungen in die Wege geleitet. Im vierten Schuljahr, als du auf dem Friedhof gelandet warst, sah mein Vater den Namen, der auf dem Grabstein stand. Das war Lucius' Anlass, maßgebliche Schritte einzuleiten. Mein Vater wusste vorher auch nichts über den Status des dunklen Lords, aber Lucius war schon immer neurotisch und paranoid.“ Das schlimmste war, dass der dunkle Lord eben genau diese Menschen, wie Draco selbst einer war, vernichten wollte. Dem Schlangengesicht war es nicht mehr wichtig, wen er tötete. Er wollte Blut fließen sehen - ob muggelstämmig, halb- oder reinblütig.  „Lucius hat an seinem Meister gezweifelt?“, fragte Harry spitz und eine Prise Unglaube schwang in seiner Stimme mit. „Nein, nur nachgeforscht – reine Vorsichtsmaßnahme“, korrigierte Draco lakonisch. „Weißt du, was mich wirklich fuchst? Dass du den Todesfluch zweimal überlebt hast. Als ich dich auf Hagrids Armen sah, dachte ich nie, dass du den Todesfluch zum zweiten Mal über dich hast ergehen lassen müssen. Ich dachte, der dunkle Lord wollte die Kämpfer auf Hogwarts mit dieser Nachricht, und der Tatsache, wie du leblos in Hagrids Armen liegst, verunsichern. Ich war felsenfest davon überzeugt, dass er dich nur gelähmt hatte. Aber heute weiß ich es besser. Jetzt bin ich definitiv schlauer.“ Harry wunderte sich nicht, bezüglich des Umstandes, dass Malfoy immer wieder der dunkle Lord sagte. Für Malfoy musste es unglaublich schwer sein, all die Ideale, mit denen er genährt und großgezogen wurde, über Bord zu werfen und anzuerkennen, dass diese falsch waren. „Ich war Voldemorts siebter Horkrux. Natürlich unwissentlich.“ „Das steht nicht zur Debatte. Ich weiß das! Wieso sollte er auch einen Horkrux erschaffen, den er Jahre später zerstören will, oder viel eher zerstören muss? Das wäre vermessen und paradox, aber gut, er hat dich auch als ebenbürtig ihm gegenüber gekennzeichnet. Wer bin ich schon, um über die Psyche des Schlangengesichts zu urteilen?“  „Bist du noch sehr wütend auf deine Mutter?“ „Wenn ich nein sage, würde ich indirekt zugeben, dass ich mit Potter-der-nicht-sterben-will und dessen Daseinsberechtigung glücklich bin. Es würde bedeuten, dass ich dich gerne in meiner Nähe habe. Deshalb gibt es nur eine Möglichkeit: Ja, ich bin immer noch sauer auf Narzissa.“ „Sie tat es deinetwegen, Malfoy. Wieso bist du so undankbar?“, erkundigte sich Harry martialisch. Narzissa erinnerte ihn an seine Mutter. Seine Mutter hatte genauso gehandelt. Auch Lily wollte ihren Sohn in Sicherheit wissen. „Meine Mutter ist für mich gestorben und -“ „Und was, Potter?“, unterbrach Draco ihn barsch. „Deine Doppelmoral kannst du dir in die Haare schmieren. Sei einmal kein Heuchler, der versucht, mir ein schlechtes Gewissen einzureden. Wie dankst du denn dem Opfer deiner Mutter? Schließlich sitzt du doch hier und bringst dich wissentlich in Gefahr. Ja, du suchst die Gefahr und willst alle Menschen schützen, aber das kannst du nicht. Du bist derjenige, der das Opfer seiner Mutter mit Füßen tritt, weil du hier sitzt und auf Selbstmord-Tour bist. Und im Gegensatz zu dir, kenne ich meinen Platz und du solltest deinen auch endlich kennen!“, schimpfte er weiter und warf Potter einen hasserfüllten Blick zu. „Deine Moralkeule ist unangebracht. Du willst, dass ich meiner Mutter dankbar bin? Wozu? Soll ich irgendetwas fingieren? Oder soll ich ihr - in deinem Namen - dankbar sein, weil sie eigentlich deinem Willen nachkam und alle unsere Ideale, an die selbst meine Mutter glaubte, verraten hat?“ Den Zahn hatte er Potter aber jetzt gezogen, oder? Granger wäre sicher beeindruckt, wenn sie dieses Sprichwort aus Dracos Mund gehört hätte. Schließlich waren ihre Eltern doch Heiler für Zähne. Harry war baff. Er nahm Harry den Wind aus den Segeln. „Malfoy, alles was ich sagen will, ist -“ „Dass ich meiner Mutter vor Dankbarkeit die Hände und Füße küssen soll, ja. Ich verstehe, aber Narzissa ist nicht wie deine Mutter, klar? Narzissa tat das nur, weil sie ein schlechtes Gewissen bekam. Weil sie zuließ, dass ich in diesen Krieg gezwungen wurde - von meinem Vater, der auf seine Familie spuckte und unfähig war, seine Familie zu schützen. Narzissa handelte aus Eigennutz und wollte nur ihr Gewissen bereinigen. Sie hätte nachts nicht mehr schlafen können, wenn sie mit dem Wissen hätte leben müssen, dass ich aufgrund ihrer Feigheit gestorben wäre, weil sie zu feige war, sich gegen Lucius zu erheben. Das war der einzige Grund, Potter! Deine Mutter handelte aus ganz anderen Beweggründen.“ Welche Beweggründe Lily Potter hatte, wollte Draco eigentlich nicht wissen und irgendwie kannte er die Gründe doch, denn er zweifelte nicht daran, dass Lily Potter aus Liebe zu ihrem Sohn starb. „Und der unbrechbare Schwur mit Snape?“, fragte Harry und zog jetzt ebenfalls mit seinem Zauberstab Kreise in den weichen Sand. „War das auch nur, um das Gewissen deiner Mutter zu besänftigen?“  Langsam hob Draco seinen Kopf. Sein Blick wanderte schleppend zu Potter, aber als er in dessen Gesicht sah, legte er all den Hass, den er dem goldenen Trio jemals gegenüber empfand, in diesen Blick. „Will ich wissen, woher du davon weißt? Wäre ja utopisch, wenn du von diesen Gegebenheiten mal zufällig erfahren hättest. Du weißt ja in der Regel immer alles einfach nur so.“ „Nicht nur dein sechstes Jahr war turbulent. Auch meins, und ich habe dich zufällig mit Snape belauschen können - nichts besonderes und ganze ohne Mystik. Nachdem man dich auf Slughorns Weihnachtsfeier erwischt hatte und Snape dich nach draußen begleitete, konnte ich die Vorwürfe von Snape ziemlich deutlich hören.“ „Lauschen tust du also auch noch, aber das ist der erste Satz, der dich menschlich erscheinen lässt“, spottete Draco und nahm den Teller Suppe zu sich auf den Schoss. „Wer hat gekocht?“ „Ron. Untersuche lieber deinen Teller nach Gift, denn du denkst doch, dass er dich vergiften will, richtig?“ Harry konnte sich sein Lachen nicht verkneifen, als Malfoy seine Oberlippe angewidert nach oben zog. „War ein Scherz. Hermine hat gekocht.“ So sah es auch aus. Egal, wie hübsch er sie fand, oder treffender wäre, wie anziehend er sie fand. Eins stand außer Frage: Sie konnte wohl nicht kochen, aber das musste sie auch nicht können. Draco hatte Hauselfen... Nur für den Fall...   Und wenn man vom Teufel sprach. Just in dem Moment erschien Hermine hinter den beiden unterschiedlichen Männern. „Wir gehen jetzt schlafen“, flüsterte Hermine den beiden zu.   Der blonde Schopf ruckte zuerst herum. Er sah, wie sie in ihr Zimmer ging und Weasley das andere Zimmer aufsuchte. Erleichtert drehte er seinen Kopf zurück, bis er Potters nervigen Blick bemerkte, der unnötigerweise noch von einem dämlichen Grinsen begleitet wurde. „Was?“, zischte Draco, als er die mittlerweile kalte Suppe löffelte und auf Potters Antwort wartete. Hatten sie etwa so lange gesprochen? Verging die Zeit so schnell, wenn man sich unterhielt? Ja, scheinbar, denn draußen breitete sich die Abenddämmerung aus, ohne, dass es Draco aufgefallen war. Himmel! Potter hatte recht.  „Hm, korrigiere mich, aber kann es sein, dass du Hermine gern hast? Nicht, dass ich das toleriere, aber es ist ja ihre Sache und du lässt dir von mir sowieso nichts sagen.“ Weiter wollte sich Harry nicht aus dem Fenster lehnen. Oh! Nein, er würde nicht mit ihm darüber reden. Er war schon genug gesunken und unterhielt sich mit Potter. Lieber hätte er mit Granger gesprochen. Potter dagegen war nur sein Äquivalent zu einer unwichtigen und nervtötenden Hausaufgabe für Geschichte der Zauberei, die Professor Binns sowieso nicht interessierte, da er den ganzen Unterricht ununterbrochen geredet hatte, Meldungen der Schüler stets ignorierte und Draco immer damit zu kämpfen hatte, nicht einzuschlafen. Sein Ohnegleichen in diesem Fach konnte er sich auch nie erklären, aber vermutlich bekam jeder ein Ohnegleichen in diesem unnötigen Fach. „Exakt, ich lasse mir von dir gar nichts sagen. Ich wünsche dir eine unangenehme und kalte Nacht, Narbengesicht.“ Draco lehnte sich gegen die Plane, neigte seinen Kopf zur Seite, so dass er Potter nicht sah und schloss seine Augen. „Oh, habe ich einen wunden Punkt getroffen? Jetzt bleib wach, Malfoy. Wir müssen aufpassen!“ Er wollte seine Hand ausstrecken und Malfoy rütteln. „Denk nicht mal dran!“, warnte Draco ihn, ohne ihn anzusehen. Allerdings genügten Potters Bewegungen, aus denen Draco schlussfolgern konnte, dass das heldenhafte, ehrenwerte Narbengesicht ihn schon wieder berühren wollte. „Hoffentlich fallen dir deine hässlichen Augen zu, wenn wir morgen unterwegs sind.“ „Gleichfalls“, grinste Harry und legte seine Hände hinter seinen Kopf, um diesen zu stützen und besser Ausschau zu halten. Harry hatte Zeit. Zwar verlief das Gespräch nicht wirklich souverän, aber Harry würde sicher noch einige Möglichkeiten bekommen. Er würde Malfoy wieder darauf ansprechen, nur nicht heute Nacht, denn Malfoy beachtete ihn nicht weiter und schien nach zehn Minuten fest zu schlafen. Die nachfolgenden Stunden verliefen ruhig und Malfoy hatte Recht - Harry wäre morgen früh ziemlich müde und müsste mehrere Tassen Kaffee trinken.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)