Im Bann der Dunkelheit von E-L-L-A ================================================================================ Kapitel 36: Die Ferien beginnen… -------------------------------- Die Ferien beginnen… Es herrschte absolute Stille. Draco blickte Lavinia mit festem Blick in die Augen. Ab und zu wanderte dieser Blick zum Tränkemeister, der hinter Lavinia stand und seine Hände stärkend auf ihre Schultern gelegt hatte. Es wunderte den Blonden selbst wie ruhig er diese Information in seinem Kopf verarbeitete. Weder die Erkenntnis, das sich Lavinia ausgerechnet in seinen Paten - Professor Severus Snape - verliebt hatte, noch die Offenbarung, dass seine beste Freundin die Tochter Voldemorts war, schienen ihn sonderlich zu überraschen. Er verstand sich in diesem Moment selbst kaum. Müsste er nicht entweder völlig wütend darüber sein, dass sie ihm so ein wichtiges Detail nie erzählt hatte, obwohl sie alles über seine Familie wusste oder sollte er sich ihr jetzt sogar unterwürfig zeigen? Schließlich war sie die Erbin Slytherins, die Erbin des Dunklen Lords, welcher der Herr seines Vaters, seiner Mutter – auch wenn diese keine Todesserin war - und irgendwann auch sein Herr sein würde, ob er wollte oder nicht. Einen kurzen Moment hatte er sich sogar gefragt, warum er noch nicht einmal Angst verspürte und sich von ihr distanzieren wollte. Doch als er eine solche Angst auch in Lavinias Augen erkennen konnte, wurde ihm schlagartig bewusst, dass er genau so etwas die ganze Zeit geahnt hatte und es ihm schlussendlich auch vollkommen egal war, aus welcher Blutlinie Lavinia stammte oder wer ihr Vater war. Das Snape ein Todesser gewesen war wusste er – obwohl es ihm nicht ganz klar war, auf welcher Seite der Tränkemeister wirklich stand - und er war sich sicher, dass er von Anfang an von Lavinias Herkunft gewusst hatte und sie deshalb aus dem Waisenhaus geholt hatte. Aber warum hatte der Dunkle Lord zugelassen, dass sie nicht gleich ins Manor zu ihm, sondern nach Hogwarts gebracht worden war? Alles was sie hier lernte und womöglich noch viel mehr, hätte Voldemort ihr selbst beibringen können oder seine Todesser damit beauftragen, um sie ganz in seinem Sinne zu beeinflussen. Hier in Hogwarts hatte sie sich mit Granger angefreundet. Auch wenn diese Freundschaft wegen anderen Meinungsverschiedenheiten auseinander gebrochen war, so hatte Lavinia nie die gleiche Einstellung zum Blutstatus von Zauberern und Hexen angenommen, wie seine Familie oder vor allem ihr Vater sie hatten. „Draco…?“, vernahm er nun Lavinias zitternde Stimme an seinem Ohr. „So etwas habe ich geahnt, seid du mir gesagt hast, dass da etwas ist, was du mir nicht erzählen kannst, um mein Leben und…wohl das Leben von Ihnen Professor, zu schützen. Ich habe geahnt, dass es etwas mit dem Dunklen Lord zu tun hat, ich war mir auch sicher, dass die Magie in dir irgendeine Verbindung zu ihm herstellt. Schließlich kannst du Parsel sprechen…und das kann außer Ihm sonst niemand…Aber warum du mir es nicht sagen konntest und du der Meinung bist, das dieses Wissen Leben kosten könnte, verstehe ich nicht Lavinia. Und vor allem, was will er von dir, warum braucht er dich?“, antwortete Draco nun endlich auf Lavinias Geständnis. Mit einem Blick zu Severus, fasste Lavinia den Mut Draco nun alles über ihren Fluch, ihre Magie und ihre Bestimmung zu erzählen. Allerdings entschied sie sich dazu Severus Geheimnis außen vor zu lassen. Es einfach nicht zu erwähnen, obwohl sie sich war, das Draco ebenfalls ahnte, dass auch Severus in dem großen Ganzen eine ganz andere Rolle spielte, als die Öffentlichkeit annahm. Für die meisten Schüler war er noch immer ein ehemaliger Todesser. Niemand wusste, dass er noch immer in den Kreisen Voldemorts verkehrte und von diesem als einer seiner treusten Anhänger angesehen wurde. Auch wenn er dies nur tat, um für den Orden zu spionieren. Sie wusste, dass Draco immer noch davon ausging, dass Snape vor allem auf der Seite seiner Familie stand. Schließlich war Lucius Malfoy immer ein guter Freund von Severus gewesen. Auch heute noch. Wie der Tränkemeister genau zu Voldemort oder auch Dumbledore stand war dem Blonden – so schien es Lavinia - nie vollkommen klar und aus diesem Grund entschied sie sich Draco in Bezug auf diese Tatsache auch weiter im Unklaren zu lassen. „Das heißt, du wurdest nur geboren, um…für ihn zu sterben,…wenn es Potter oder einem anderen gelingt ihn zu besiegen?“, fragte Draco nach und starrte ungläubig zu Lavinia und dem Zaubertrankprofessor. „Ich wurde geboren, um ihm die Dunkelheit meiner Seele zu übertragen, um ihm somit neues Leben einzuhauchen, falls er Gefahr läuft zu sterben…Was mit mir passiert weiß ich nicht genau aber ich – wir - müssen davon ausgehen, dass ich es nicht überleben werde. Auch wenn es noch den hellen Teil in meiner Seele gibt, scheint es mir nicht sehr wahrscheinlich, dass man es überleben kann, wenn die eigene Seele zerrissen wird“, erklärte Dracos beste Freundin ihre Situation noch einmal genauer. „Jetzt verstehe ich, warum er dich sehen will und ich kann auch verstehen warum mein Vater wollte, dass ich mich mit dir anfreunde…er wusste es auch die ganze Zeit. Wahrscheinlich hoffte er tatsächlich so einen Vorteil daraus zu ziehen. Aber du darfst dich auf keinen Fall für ihn opfern…ich weiß das ist leicht gesagt…ich selbst wäre wahrscheinlich auch nicht in der Lage mich ihm zu widersetzten…aber du darfst dein Leben nicht aufgeben“, entgegnete Draco und blickte nun zu Severus. „Glauben Sie mir Mr. Malfoy ich bin dran eine Lösung für das ganze Problem zu finden. Aber im Moment ist es vor allem wichtig, dass Lavinia ihren Vater in dem Glauben lässt, sich nicht gegen ihn zu stellen. Vor allem darf er niemals, hören Sie, niemals, davon erfahren, dass sie bereits alles über seine Pläne weiß und…auch nicht von der Beziehung zwischen Lavinia und mir“, antwortete nun Severus auf Dracos Einwand. „Wenn er erfährt, dass ich bereits alles weiß, obwohl es zu seinen Plan gehört hat, dass er mir persönlich alles erzählt, werden alle sterben die diesen Plan durchkreuzt haben. Ob wissentlich oder nicht. Außerdem ist es sein Ziel, das ich nur noch ihm vertraue. Wenn er also mitbekommt wie wichtig Severus mir geworden ist, wird er alles daran setzen, dass ich ihn verliere. Was es für Severus als Professor bedeuten könnte, wenn die falschen Leute von unserer Beziehung erfahren brauch ich dir sicherlich nicht zu erklären, Draco. Du darfst dich niemals verplappern! Ich bin zwar volljährig aber solange ich Severus Schülerin bin…“, fügte Lavinia hinzu und griff nach Severus Hand, welche immer noch auf ihrer Schulter lag. „Glaubst du etwa ich würde zum Dunklen Lord oder Dumbledore gehen und ihm das alles erzählen? Auch wenn mein Vater auf seiner Seite steht oder ich irgendwann auf seiner Seite stehen muss, ich bin dein Freund Lavinia“, antwortete Draco ruhig. „Er könnte das alles aus Ihren Gedanken erfahren Mr. Malfoy und nicht nur der Dunkle Lord ist dazu in der Lage…auch ihr Vater, Bellatrix und noch ein paar andere Todesser“, erklärte Severus dem blonden Zauberer die Gefahren, welche Lavinias und seine Offenbarungen mit sich brachten. „Dann muss ich Okklumentik lernen“, entgegnete Draco entschlossen. „Es wäre jedenfalls nicht falsch, wenn sie ihre Gedanken abschirmen könnten“, erwiderte Severus zustimmend. „Dann bringen Sie es mir bei Professor!“ „Tut mir leid, aber das werde ich wohl Lavinia überlassen müssen. Da ich zurzeit andere Aufgaben zu erfüllen habe und sie in den Freien sicherlich einfacher die Zeit finden wird Sie zu unterrichten. Glauben Sie mir Mr. Malfoy, in diesem Bereich hat sie die Fähigkeiten ihres Vaters eindeutig geerbt“, verneinte Severus Dracos Bitte. Draco schaute Lavinia eindringlich an und die junge Hexe erwiderte den Blick ihres besten Freundes. Sie war Draco in diesem Moment so unendlich dankbar und schlussendlich, hätte sie gleich auf diese Idee kommen können. Sicherlich würde es dem Slytherinprinzen in so kurzer Zeit nicht gelingen ihren Vater von seinen Gedanken fern zu halten. Aber zumindest könnte er es schaffen Lucius Malfoy oder Bellatrix abzuwehren. Da Draco noch nicht zu Voldemorts Anhängern gehörte, würde er an dem Todessertreffen an Silvester sowie so nicht teilnehmen. Also war die Wahrscheinlichkeit, dass er auf den Dunklen Lord traf geringer, als sie bisher angenommen hatte. Das Draco nun sogar dazu bereit war Okklumentik zu lernen um sie besser schützen zu können, bereitete Lavinia ein unendlich schlechtes Gewissen. Vielleicht hätte sie sich ihm von Anfang an anvertrauen sollen, doch ihre Angst um Severus, um Draco und um die Hoffnung auf ein eigenes glückliches Leben, hatte sie vorsichtig werden lassen. Dennoch war sie nun erleichtert endlich jemanden zu haben, mit dem sie über alles reden konnte. „Ich bin froh, dass du nun alles weißt Draco. Ich hoffe du kannst verstehen, warum ich das alles für mich behalten wollte. Ich habe solche Angst, dass alles hier wieder zu verlieren. Es ging nie um das Vertrauen zu dir, sondern darum dass ich dich schützen wollte“, erklärte Lavinia eindringlich und hockte nun vor Draco, der mittlerweile auf Severus` Couch saß. „Ich weiß, Lavinia und dein…euer Geheimnis ist bei mir sicher…na ja auch wenn ich mich erst daran gewöhnen muss das du…na ja wie auch immer!“, erwiderte Draco mit einem zaghaften Lächeln auf den Lippen und schloss Lavinia in seine Arme. „Ihr müsst jetzt wirklich gehen! Ich muss Flitwick ablösen! Und vergiss diesmal den Isolierzauber nicht, Lavinia!“, riss Severus die beiden Freunde aus ihrer Umarmung. Die junge Hexe erhob sich und nickte ihrem Tränkemeister zu. „Du hast wohl leider Recht…“, entgegnete sie seufzend und hielt ihrem besten Freund die Hand entgegen. Draco verstand, griff nach dieser und ließ sich von Lavinia auf die Füße ziehen. „Lass uns gehen!“, sprach Lavinia und lächelte verhalten. Der Slytherinprinz nickte zustimmend und lächelte der schwarzhaarigen Hexe ebenfalls zu. Lavinia nahm ihren Umhang, welchen sie achtlos über die Sofalehne geworfen hatte und trat mit traurigem Blick auf Severus zu. „Ich werde auf dich warten, Severus…vergiss das nicht“, erklärte sie dem schwarzhaarigen Zauberer. „Es ist nur ein Tag, Lavinia…ich werde Samstag morgen zum Frühstück da sein“, versprach dieser, zog seine Hexe in seine Arme und hauchte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. Erst als Lavinia bereits einige Schritte vom Tränkemeister entfernt war, trat auch Draco auf seinen Paten zu. „Tun Sie ihr nicht weh, Professor…denn dann werden wir sie für immer an IHN verlieren…und ihre Seele wäre unheilbar verletzt…“, flüsterte Draco dem Zaubertrankprofessor bittend entgegen. Severus fing den Blick des jungen Zauberers mit ernster Miene ein und nickte ihm nur wissend zu. Einige Minuten später erreichten die beiden Schüler den Gemeinschaftsraum der Slytherins. Es war bereits weit nach Mitternacht und somit wunderte es die beiden Schüler nicht, dass das Feuer im Kamin bereits erloschen war. Nur schwaches grünes Licht aus den Fenstern fiel in den großen Raum. „Lavinia?“, sprach Draco die junge Hexe leise an. „Hmm…“ „Liebst du ihn wirklich?“, hakte der junge Malfoy noch einmal nach. „Ja…Draco ich liebe ihn…“, bestätigte sie mit fester Stimme, und fing Dracos Blick ein. Dieser schloss für einen winzigen Moment die Augen. „Dann hoffe ich, dass du glücklich wirst“, antwortete er, als er seine Augen wieder auf Lavinia gerichtet hatte. „Ich danke dir Draco. Ich danke dir, dass du trotz allem zu mir hältst…ich weiß du hast noch unendlich viele Fragen und ich werde sie dir nun alle beantworten, soweit wie ich dies kann“, versicherte Lavinia dem Zauberer, der wie ein Bruder für sie war und umarmte diesen dankend. „Ich werde dich nicht im Stich lassen, Lavinia…du bist der einzige Mensch, dem ich so sehr vertraue…und der mich wirklich kennt! Ich habe Fragen aber nicht mehr heute. Morgen wirst du mein zu Hause kennenlernen und wir sollten noch ein wenig Schlaf finden“, erwiderte er und strich sanft über Lavinias Haar. „Lass das nicht Astoria hören“, witzelte Lavinia, als sie die Umarmung löste und nun die Treppe zu den Mädchenschlafsälen hinaufging, neben denen ihr eigens Zimmer zu finden war. *** Aufgeregt stand Lavinia am nächsten Morgen am Bahnhof von Hogsmeade. Noch immer konnte sie sich nicht vorstellen Hogwarts für einige Tage zu verlassen. Dennoch war der Anblick der prächtigen, scharlachroten Lock für die junge Hexe absolut unglaublich. Als sie vor einigen Minuten aus der Kutsche gestiegen war, hatte sie außer einem lauten „Wow“, kein einziges Wort herausgebracht. Kichernd liefen ihre Freunde hinter der jungen Hexe her. Astoria schien dabei Dracos Hand für keine Sekunde loslassen zu wollen. Denn auch für sie bedeuteten diese Ferien den Abschied von einem wichtigen Teil ihres Lebens. In diesem Moment war Lavinia wirklich froh, dass sie Severus im Manor schon am nächsten Morgen wiedersehen konnte und schämte sich insgeheim für ihr übermäßiges Gejammer am vorherigen Abend. „Lass uns einsteigen Lavinia. Die Schüler aus Slytherin sitzen meist in den vorderen Wagons“, erklärte Blaise der jungen Hexe. „Ja…“, entkam es Lavinia leise und sie folgte ihren Freunden in den Zug. Schnell fanden die sechs ein freies Abteil. Draco saß seiner besten Freundin gegenüber, sodass Astoria neben ihm sitzen konnte. „Lavinia ist alles in Ordnung?“, erkundigte sich der Blonde, als er den ängstlichen Blick seiner besten Freundin bemerkte. „Hmm…ja schon…es ist das erste Mal…dass ich….Hogwarts verlasse seid…“, erklärte sie während sie aus dem Fenster blickte und der Zug sich nun langsam in Bewegung setzte. „Du wirst zurückkehren…“, entgegnete er beschwichtigend. „Ja…ja … bestimmt…“, antwortete die junge Hexe, ehe sie erneut in Schweigen verfiel. //Ich hoffe … dass er mich zurückkehren lässt//, fügte sie in Gedanken hinzu. Neun Stunden. In neun Stunden würden sie den Bahnhof Kings Cross erreichen und in wenigen Tagen würde sie auf ihren Vater treffen und schon einige Male hatte die junge Hexe darüber nachgedacht, was sich dann womöglich für sie veränderte. Würde er von ihr einen Treueschwur verlangen? Wollte er möglicherweise, dass sie ihm diese Treue irgendwie bewies? Was würde sie erfahren, über sich, über ihn oder über seine Absichten? Würde sie es schaffen ihre innersten Geheimnisse vor ihm zu verbergen? All diese Fragen kamen der jungen Hexe immer und immer wieder in den Sinn, während das Schloss immer mehr in die Ferne rückte und die Ungewissheit in ihrem Herzen immer spürbarer wurde. „Hei Lavinia, du verknitterst dein teures Kleid total! Hör auf dauernd am Saum herumzuzwirbeln“, schallt Astoria ihre Freundin. „Ja…ja entschuldige Astoria. Danke noch mal dafür“, entgegnete Lavinia und versuchte zu lächeln. Sie war heilfroh, das Astoria der jungen Hexe am heutigen Morgen dazu geraten hatte ihre Kleiderwahl für die Rückreise noch einmal zu bedenken. Eigentlich hatte sie sich für eine einfach Jeans, Turnschuhe und Kapuzenpulli entschieden, als Astoria ihr urplötzlich ein schön verpacktes Paket mit den Worten: „Hier mein Weihnachtsgeschenk! Sei mir nicht böse, Lavinia aber mit den Jeans solltest du bei Dracos Eltern besser nicht aufschlagen. Sie legen großen Wert auf ihre gesellschaftliche Stellung, als eine der achtundzwanzig unantastbaren Familien der Zauberergesellschaft“, zugeworfen hatte. In dem Päckchen hatte die junge Hexe ein schlichtes schwarzes Kleid gefunden, passende Pumps und Mantel. Lavinia hatte den rat ihrer Mitschülerin sofort befolgt und die Sachen sofort angezogen. https://shoplook.io/polyvore-set/923363 (Reise ins Manor) Immer noch in Gedanken versunken ließ Lavinia ihren Kopf gegen die Scheibe sinken. Ihre Gedanken schweiften von der Ankunft in Kings Cross, zu Voldemort und blieben schlussendlich bei Severus hängen. *** Mit vor der Brust verschränkten Armen saß Severus am großen Esstisch im Grimmauld Platz Nr. 12. Seine Miene war ausdruckslos, doch sein Blick fixierte Sirius Black unausweichlich. Bei jedem Wort, dieser Möchtegern Helden, wie dem Werwolf, Black oder den verweichlichten Weasleys, die vor gut fünfzehn Minuten aufgebrochen waren um Arthur aus dem St. Mungos abzuholen, spürte der Tränkemeister, wie die Wut in seinem Inneren immer heftiger ein Ventil nach außen suchte. „Wir müssen unbedingt dafür sorgen, dass wir diese Riddle unter Kontrolle bekommen!“, erklärte Black und blickte nun vorwurfsvoll zu Severus. „Wie konntest du es zulassen, dass sie sich in Rons Gedanken austobt?“ sprach er den Tränkemeister sogleich direkt an. „ Black, es sollte selbst dir während deiner Lebensjahre als verlauster Köter nicht entfallen sein, dass Schutzzauber zum Abwehren von Flüchen benötigt werden. Mr. Weasley meinte, diese bereits fehlerfrei zu beherrschen und somit hielt ich es für die übrigen Schüler als lehrreich, die Handhabung in einem Duell beobachten zu können. Miss Riddle schien mir aufgrund von Mr. Weasleys angekündigtem Können, die einzig vernünftige Übungspartnerin. Aber ich verstehe deine unnötige Jaulerei nicht. Was ich in meinem Unterricht zulasse obliegt immer noch mir als Professor!“, erklärte Severus mit starrem Blick Richtung Sirius, der ihm genau Gegenüber saß. „In die Gedanken eines Anderen einzudringen geht weit über ein Übungsduell hinaus!“, donnerte Sirius aufgebracht durch den Raum. Nun hatte auch Severus genug. Voller Wut schlug der Tränkemeister mit der Faust auf den Tisch. Die andauernden Versuche Lavinia als unberechenbares Monster darzustellen ließen allmählich auch seine Selbstbeherrschung schwinden. „Glaubst du in einem echten Duell, mit einem echten Gegner hätte Weasley vorher Regeln festlegen können? Jeder Anhänger Voldemorts würde in einem Kampf all seine Fähigkeiten nutzen, um zu gewinnen!“, stellte Severus nun mit erhobener Stimme klar. „Severus, wir sind uns doch wohl einig, dass es sich bei Lavinia definitiv in solchen Situationen nicht um jemand Beliebigen handelt. Und wir befürchten, dass du sie nicht mehr unter Kontrolle hast!“, versuchte Remus ihre Befürchtungen etwas sachlicher darzustellen, was Severus jedoch mit einem verächtlichen Schnauben kommentierte. Nun war es Sirius, der als erstes endgültig die Fassung verlor. „Willst du etwa behaupten, dass es anders wäre? Sie spricht Parsel wann und wo es ihr beliebt, sie bedroht Harry, andere Schüler und Lehrer! Merkst du überhaupt, dass sie sich anscheinend immer mehr zu einem Abbild ihres Vaters entwickelt! Weißt du wenigstens endlich etwas über diese Prophezeiung? Es wird Zeit, dass wir diesen Fluch endlich brechen!“ „Unter Kontrolle? Wie sollte die Kontrolle denn deiner Meinung nach aussehen? Soll ich sie permanent einem Imperius aussetzen? Wenn du ihre Gedanken meinst, muss ich dich nämlich enttäuschen. Miss Riddles Barrieren sind undurchdringbar, selbst für mich. Wenn sie es nicht zulässt wird selbst ihr Vater kaum in ihren Kopf hineinblicken können. Im Gegensatz zu deinem verzogenen, arroganten Patensohn! Außerdem hatte ich sie nie unter Kontrolle, da dies nie mein Auftrag war! Niemand sollte sie oder könnte sie kontrollieren. Das ist ihr gutes Recht und soweit ich mich erinnere, ist dies etwas was du selbst immer forderst, wenn du verlangst dass wir Potter von allem erzählen. Außerdem weißt du überhaupt was es bedeuten könnte wenn wir diesen Fluch brechen? Ihren Tod, Sirius und soweit ich mich erinnere hast du beim letzten Treffen ebenfalls dafür gestimmt, dass es keine Lösung sein soll sie einfach umzubringen! Und zur Prophezeiung und den Plänen diesbezüglich! Leider weiht mich der Lord nicht in jeden seiner Pläne ein, die er während meiner Abwesenheit ins Auge fasst“ entgegnete Severus mit vor Zorn bebender Stimme. „Dass ist es ja Severus! Niemand kann sie kontrollieren! Auch sie selbst nicht. Ich glaube noch nicht einmal daran, dass sie weniger gefährlich wird, wenn wir den Fluch brechen. Sein Blut fließt nun mal in ihren Adern!“, konterte Sirius unnachgiebig. „Ich glaube du solltest wissen, dass das Blut kein grundlegender Faktor dafür ist, welche Entscheidungen und Absichten ein Mensch trifft und welchen Weg er für sich selbst wählt“, erwiderte Severus nun kühl. Noch immer bebt die Wut in ihm, doch er wusste, dass er sich mit seinen Worten auf sehr dünnes Eis begeben und viel zu viel von seiner Einstellung bezüglich Lavinia preisgegeben hatte. Mit einem flüchtigen Blick zu Albus erkannte er, dass der Schulleiter ihn während der Auseinandersetzung mit Black, genau beobachtet hatte. Erst jetzt, als Sirius erneut das Wort ergreifen wollte, war es der Bärtige, der den Animagus unterbrach. „Es ist jedenfalls eine bedingungslose Notwendigkeit, dass es uns endlich gelingt, die junge Miss Riddle für die Sache des Ordens zu gewinnen“ „Albus! Glaubst du immer noch daran? Sie wird sich nicht entscheiden. Ihr Vater will sie für sein eigenes Leben opfern, wenn es in Gefahr geraten sollte und der Orden, insbesondere dessen Anführer belügt sie seid wir sie aus dem Waisenhaus geholt haben“, brachte Severus die offensichtlichen Gegebenheiten auf den Punkt und sein Blick wanderte dabei unnachgiebig zu Dumbledore. Gerade wollte der graubärtige dem Tränkemeister erneut klar machen, dass er immer noch von der Richtigkeit seiner Entscheidungen überzeugt war, als der Weasleyclan laut lachend und polternd wieder im Hauptquartier erschien. Während die Meisten Arthur für die schnelle Genesung beglückwünschten und nach seinem Befinden fragten, nutze Severus die Gelegenheit, um die Ordensversammlung frühzeitig zu verlassen. „Wo willst du hin?“, hielt Dumbledore den Tränkemeister jedoch auf. „Wie du weißt verbringe ich die Weihnachtsferien im Manor. Ich will Lavin…Miss Riddle dort nicht zu lange alleine lassen. Ich weiß noch nicht, ob ich mich in den Ferien melden kann. Ihr - der Orden - solltet mich jedoch besser nicht Kontaktieren. Auf Wiedersehen, Albus“, antwortete der Zaubertrankprofessor knapp, ehe er verschwand. Nachdem Severus den Grimmauld Platz verlassen hatte, entbrannte noch eine hitzige Diskussion über den Angriff auf Arthur; die Pläne der Todesser; die eigenen Pläne und die Prophezeiungen über Harry und Lavinia. Erst als Molly die aufgebrachte Truppe zum Essen rief beruhigten sich die Gemüter – Mollys Zurechtweisungen hätten in diesem Moment wohl selbst den Dunklen Lord in die Knie gezwungen - allmählich. In dieser Ruhe trat Remus mit besorgtem Blick an den ebenso nachdenklich dreinschauenden Schulleiter heran. „Was gibt es Remus? Du siehst besorgt aus?“, sprach der bärtige Zauberer den Werwolf an. „Ich bin mir nicht sicher, in wie weit wir Severus noch vertrauen sollten. Er scheint sich immer mehr auf die Seite von Miss Riddle zu schlagen. Bist du dir sicher, dass er wirklich für unsere Sache eintritt?“ „Wie kommst du zu der Annahme, dass dies nicht so ist?“, hakte der Schulleiter nach. „Er hat noch nie jemanden so offen verteidigt und seine spärlichen Informationen in letzter Zeit… wer sagt uns, dass er im Gegenzug unsere Pläne nicht bis ins Detail an Voldemort weitergibt?“, erklärte sich der besorgte Zauberer weiter. Seufzend fing Albus, Remus Blick ein. „Ich vertraue Severus! Ich weiß, dass er im Sinne des Ordens handelt und ihr solltet das auch tun!“, entgegnete Albus mit klarer Stimme. „Aber wie kannst du dir…“ „Ich weiß es Remus und ich bin diese Diskussion leid. Dieser Angelegenheit gibt es nichts mehr hinzuzufügen!“, wiederholte sich Dumbledore energischer, ehe er sich verabschiedete, um nach Hogwarts zurückzukehren. Als der weise Zauberer wenige Zeit später in seinem Büro saß, um letzte formelle Angelegenheiten zu regeln, schweiften seine Gedanken immer wieder zum Tränkemeister und der Tochter des Dunklen Lords. Er hatte Severus Position beim Orden verteidigt, doch er hatte insgeheim die Befürchtung – nein er war sich ziemlich sicher - dass seine Treue mittlerweile jemand ganz anderem galt. Der Tränkemeister schien seine Loyalität vollkommen neu orientiert zu haben. Diese lag zu diesem Zeitpunkt weder bei Tom noch beim Orden des Phönix, sondern ganz allein bei Toms Tochter. Er wusste noch nicht sicher, was sich für Severus in den letzten Monaten geändert hatte und was Miss Riddle für ihn bedeutete. Albus hoffte, dass egal wie Severus zu der Hexe stand, er sich dennoch seiner Position immer bewusst bleiben würde und den nötigen Abstand waren würde. //Sicher kannst du das…auch wenn sie ihm mehr bedeutet als andere Schüler…er würde die offensichtlichen Gegebenheiten niemals außer Acht lassen und sich angemessen verhalten, Albus//, redete er sich daher beschwichtigend ins Gewissen. Aber Dumbledore war sich dennoch sicher, dass die Verbundenheit zu der jungen Hexe ihn auch dazu brachte, die Ziele des Ordens in Frage zu stellen. Ob er Lavinia womöglich nur als Seelenverwandte sah, die eine ähnliche unausweichliche Bürde zu tragen hatte oder ob diese Hexe es tatsächlich geschafft hatte, Harrys Mutter aus Severus Herzen zu verbannen, war dem Schulleiter dabei immer noch nicht ganz klar. Doch was ihm an diesem Abend bewusst geworden war, war die unbestreitbare Tatsache, dass Severus begonnen hatte für Lavinia zu kämpfen. Grübelnd trat er zu einem der Fenster seines Büros. Er musste etwas tun. Keiner von ihnen konnte sich in diesen Zeiten erlauben für einen einzigen Menschen einzutreten. Nicht er, nicht Harry, nicht Lavinia und auch nicht Severus. Vor allem war der Tränkemeister in seiner Rolle als Spion für die Sache des Ordens eine unverzichtbare Schachfigur und es gefiel dem Schulleiter gar nicht, dass sein wichtigster Verbündeter in der Ausführung seines Planes, den Blick auf das große Ganze zu verlieren schien. *** „Lavinia! Lavinia?...“ drang Dracos Stimme vorsichtig in Lavinias Bewusstsein vor. „Mmh…“, entkam es ihr verschlafen, als sie langsam wieder zu sich kam. Ihr Kopf lehnte noch immer an der Fensterscheibe und die junge Hexe schien noch einige Sekunden zu brauchen, bis es ihr möglich war, die Augen zu öffnen und auf Draco zu reagieren. „Lavinia, wir sind in fünf Minuten da! Schau du kannst Kings´Cross schon sehen!“, sprach der blonde Zauberer weiter zu der verschlafenen Hexe. Gähnend richtete sich die Siebzehnjährige auf, rieb sich die Müdigkeit aus den Augen und schaute aus dem Fenster. Das riesige Backsteingebäude war schon deutlich zu erkennen und schlagartig kehrte die Nervosität in Lavinia zurück. „Schau nicht so. Wenn du schon solchen Respekt davor hast meine Eltern zu treffen – und meinen Vater kennst du schon – wie reagierst du dann, wenn du den Rest der Familie kennenlernst?“, erkundigte sich Draco bei Lavinia, ehe er sich erneut Astoria zuwandte. Natürlich wusste die Slytherinerbin, dass Draco mit der Bezeichnung „den Rest der Familie“ ihren Vater gemeint hatte und sie musste sich eingestehen, dass sie davor fast weniger Angst hatte, als vor diesen 1 ½ Tagen alleine mit den Malfoys im Manor. Gerade wollte die junge Hexe Draco entsprechend Antworten, als sie bemerkte, dass dieser sich in diesem Moment Astoria zugewandt hatte. Dabei stahl sich ein Lächeln auf die Lippen der Schwarzhaarigen. Für das junge Paar hieß es schon im Zug Abschied nehmen. Noch immer wollten die beiden Schüler ihre Beziehung vor ihren Eltern geheim halten, sodass sie sich auf dem Bahnsteig nur noch flüchtig von einander verabschieden konnten. Draco küsste Astoria immer und immer wieder. Die braunhaarige Hexe jammerte traurig vor sich hin, da sie sich immer noch nicht vorstellen konnte, ihren Draco nun mehrere Tage nicht zu sehen. Auch Blaise, Theo und Daphne waren schon eifrig dabei sich von einander zu verabschieden. Lavinia blickte nun etwas traurig zu ihren Freunden. Sie konnte sich in diesem Moment kaum vorstellen sie für mehrere Tage nicht zu sehen und ihre Angst, dass es ein Abschied für längere Zeit bedeuten konnte wuchs umso mehr. Schließlich wusste die junge Hexe nicht was sich an Silvester womöglich für sie verändern würde. Als Lavinia gerade wieder in ihre Gedankenwelt abschweifte, rissen Theo und Blaise die junge Hexe aus ihren Gedanken. „Hei Lavinia! Komm mal her!“, rief Blaise ihr grinsend zu. Zog sie ohne weitere Vorwarnung zu sich rüber und umarmte seine Mitschülerin nicht ohne ihr rechts und links einen flüchten Kuss auf die Wangen zu hauchen. „Ich hoffe du lässt das Manor heil! Draco du solltest unsere temperamentvolle Hexe nicht all zu sehr reizen“, riet er dem Slytherinprinzen während er Lavinia für Theo freigab, der sich mit einer etwas verhalteneren Umarmung von Lavinia verabschiedete. „Ich danke euch Jungs! Ich werde euch echt vermissen! Ihr alle seid meine Familie geworden…“, erklärte Lavinia und eine kleine Träne stahl sich in ihr Gesicht. „Hei hei heul jetzt bloß nicht, Lavinia!“, schimpfte Daphne drauf los, ehe auch sie ihre Freundin umarmte „Es sind nur zwei Wochen. Dann geht der Wahnsinn von vorne los!“, stellte die blonde Hexe klar und grinste Lavinia nun entgegen. „Hei, warum treffen wir uns nicht in der Winkelgasse? Es wäre doch schön mal einen Tag außerhalb der Schule zusammen zu verbringen!“, schlug Blaise plötzlich vor. „Gute Idee! Wir schreiben uns am besten um etwas Genaueres auszumachen! Leider haben unsere Eltern da noch was mitzureden“, entgegnete Daphne zustimmend. Wenige Minuten später fuhr die scharlachrote Dampflok pfeifend und schnaubend am Bahnsteig 9 ¾ ein. „Komm Lavinia!“, rief Draco, als der Zug zum Stehen kam. „Moment noch!“, bat Lavinia und kramte nervös in ihrer Tasche. Als Draco erkannte, dass seine beste Freundin nach ihrem Zauberstab griff, schaute er Lavinia mit großen Augen an. „Lavinia minde…“ „Levore Habitu“, murmelte diese unbeirrt von Dracos Einwand und Lavinias zerknitterte Kleidung glättete sich augenblicklich. „…dürfen außerhalb der Schul….“ „Draco ich bin bereits siebzehn“, unterbrach Lavinia ihren besten Freund mit einem Augenzwinkern. „Stimmt! Bist du jetzt soweit?“, stimmte dieser zu. Zögerlich nickte Lavinia ihm entgegen und folgte Draco. Als die Beiden auf den Bahnsteig traten, konnte Lavinia den langhaarigen blonden Zauberer sofort entdecken. „Vater!“, rief Draco ihm zu, um auf sich und Lavinia aufmerksam zu machen, ging auf seinen Vater und eine – wie Lavinia fand – sehr schöne jedoch skeptisch schauende Frau zu. „Lavinia? Meinen Vater, Lucius Malfoy, kennst du ja bereits und das ist meine Mutter Narzissa Malfoy. Mutter das ist Lavinia Riddle“, stellte Draco die beiden Hexen einander vor. Lavinia ging mit einem schüchternen Lächeln auf Dracos Mutter zu und reichte ihr die Hand. „Guten Tag, Mrs. Malfoy. Lavinia Rid...Reed…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)