Im Bann der Dunkelheit von E-L-L-A ================================================================================ Kapitel 42: Ich bin Lavinia Riddle - Die Tochter der Dunkelheit --------------------------------------------------------------- Kapitel 43: Ich bin Lavinia Riddle - Die Tochter der Dunkelheit Wortlos standen sich Vater und Tochter gegenüber. Der Raum war erfüllt von Magie und Macht. Nachdem Lavinia die rot glühenden Iriden ihres Vaters mit ihrem Blick eingefangen hatte, hatte sie plötzlich – ohne es wirklich zu bemerken – ihrer eigenen Dunkelheit mehr Raum gelassen, bis das Licht sich vollkommen zurückgezogen hatte und ihre Magie die Umgebung in Spannung versetzte. Auch ihre Augen glühten nun flammend auf und hielten den Blick ihres Vaters stand. Sie war überwältigt. Dieser Macht, die sie bisher immer nur durch ihre Verbindung in Blut, Geist und Magie hatte erahnen können, direkt gegenüberzustehen, faszinierte die junge Hexe. Es war als würde seine Magie Lavinia vollkommen umhüllen und in ihren Bann ziehen. Noch immer waren Lavinias Gedanken völlig klar und schnell verstand sie, dass ihre Faszination wahrhaftiger war, als sie hatte glauben wollen. Noch immer hatte sie nicht vergessen, wer er war, was er in der magischen Welt verkörpere und dass in ihrem Vater das pure Böse vor ihr stand. Doch trotz dieser Klarheit, wurde der jungen Miss Riddle nun bewusst, dass sie sich im tiefsten Inneren auf die Begegnung mit ihrem Vater gefreut hatte. Sie hatte in diesem Moment kaum mehr die Kraft ihre innerste Dunkelheit zu bändigen. Wie von selbst schien sie sich um sie herum aufzubauen. Angezogen von der so ähnlichen Magie ihres Vaters. Immer mehr versetzte auch ihre magische Kraft die Umgebung unter Spannung. Selbst die Kerzen in Kronleuchtern und Kerzenständern erloschen. Sämtliche Wärme im Raum wich einer finsteren bedrohlichen Kälte, bis nur noch das Rot der beiden Augenpaare diese Kälte durchbrach. Völlig unerwartet zog der mächtige Zauberer vor ihr seinen Zauberstab hervor. Sein Blick wich dem ihren dabei in keinem Augenblick. Nicht ein Blinzeln erlaubte sich dieses schlangenartige, mächtige und finstere Wesen vor ihr. Sie erkannte, dass er seinen Zauberstab auf sie richtete. Sie erkannte, dass seine Lippen zischend einen Zauber sprachen. Doch es war ihr, als wäre sämtliches Wissen aus ihren Gedanken verschwunden. Es war wie ein Film der vor ihrem Auge abgespielt wurde, bis der Fluch ihres Vaters Lavinia deutlich machte, wie real diese Situation war. Voller Schmerz ging die Hexe zu Boden während ihr Vater auf sie zukam, den Folterfluch noch immer auf seine junge siebzehnjährige Tochter gerichtet, welche sich unter unendlichen schmerzen krümmte und schrie. Nach wenigen Minuten – welche sich für die Schwarzhaarige wie Stunden angefühlt hatten - verebbte der Fluch und Lavinia spürte wie ihre Sinne nach und nach ihre Umgebung wieder wahrnahmen. Plötzlich spürte sie eine kalte Hand, die sich um ihre Kehle schloss und ihr unnachgiebig deutete sich wieder auf ihre Füße zu stellen. Geleitet von dem beklemmenden Gefühl folgte die junge Hexe angeschlagen dem Drängen ihres Vaters und stand nun wieder vor ihm. Diesmal war er ihr ganz nah und noch immer lagen seine langen, knöchernen, kalten Finger an ihrer Kehle. „Du musst vieles lernen, bevor ich dir erlauben kann in den Kreis meiner treusten und engsten Todesser einzutreten. Zuerst solltest du beherzigen Kind, dass niemand, absolut niemand es wagen darf meiner Magie entgegenzutreten. Auch nicht DU! Mein Kind, neben mir bist du in dieser Gemeinschaft, ab dem heutigen Tage, das mächtigste Wesen und dennoch musst auch du verstehen, dass du dir mir gegenüber nicht alles erlauben kannst! Ich erwarte von dir den gleichen Gehorsam und die gleiche Unterwürfigkeit, welche ich verdiene und mir zusteht und ich daher stets von meinen Anhängern, egal welchen Ranges und in welcher Gunst sie stehen, verlange“, zischte er ihr bedrohlich entgegen, während sich gleichzeitig ein diabolisches Grinsen auf seine Lippen legte und er Lavinia freigab. Noch immer fixierte er die junge Hexe mit seinen kalten Augen, welche sein Grinsen kaum widerspiegelten. „Außerdem, solltest du lernen, dass du dein Haupt nur dann heben und mir von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen darfst, wenn ich es dir erlaubt habe! Kind!“, begann er weiter Lavinias Verhalten zu maßregeln. Wieder richtete er seinen Zauberstab auf sie und Lavinia spürte, wie sie völlig ferngesteuert ihren Kopf senkte. „Du, Kind hast das Privileg in meiner Gegenwart nur dein Haupt senken zu müssen, bis ich dir gestatte mich anzusehen. Nur wenige haben diese Erlaubnis. Alle anderen gehen vor mir auf die Knie und gäben ihr Leben, bei meinem Erscheinen stehen zu dürfen. Um genauer zu sagen nur Lucius, Bellatrix, Severus und du haben zurzeit diese Erlaubnis. Kind weißt du denn, warum das so ist?“, sprach er weiter mit bedrohlicher Stimme auf sie ein. „Antworte mir! Warum erlaube ich dir diese Dinge. Hast du eine Idee?“, hakte er weiter nach. Lavinia hielt ihren Kopf noch immer gesenkt. Sie wusste nicht wie sie antworten sollte? Würde sie ihm die Frage richtig beantworten, würde er sofort bemerken, dass sie schon erfahren hatte, wer sie war. Was sollte sie also sagen? „Ach Kind, ich glaube du ahnst es doch schon?“ „Ihr…ihr seid der Dunkle Lord und ihr seid mein Vater…ist es nicht so, Herr?“, entgegnete Lavinia mit bebender Stimme und im Augenwinkel erkannte sie, wie das Grinsen ihres Vaters noch breiter wurde. „Ich bin begeistert wie scharfsinnig du bist. Du musst verstehen Kind, dass ich auch dir klar machen muss, wo deine Grenzen liegen. Dennoch sehe ich in dir eine Magie und Macht, die meinem Blut, meiner Magie und meinem Streben entspricht. Es braucht viel magisches Talent um mir standzuhalten. Schau mich an Kind!“, fuhr er unbeirrt fort und Lavinia wagte es nun ihrem Vater wieder in die Augen zu sehen. Als sie in sein Gesicht blickte wartete die junge Hexe immer noch sichtlich geschwächt von dem plötzlichen Angriff ihres Vaters darauf, dass er ihr eine Frage stellte oder ihr mitteilte, was er nun von ihr verlangte. Der Dunkle Lord stand immer noch direkt vor ihr, sie spürte seine Präsenz so nah, dass ihr fast die Luft zum Atmen weg blieb. Als er plötzlich noch ein wenig näher kam und einen Arm um sie legte, war es Lavinia, als würde ihr im selben Moment alles um sie herum einfrieren. Die Kälte, die in dieser Berührung lag, war unbeschreiblich. Die Umarmung eines Vaters hatte sie sich warm und schützend vorgestellt. Auch wenn sie wusste, wer dieser finstere Zauberer war, traf sie diese Unnahbarkeit und Dunkelheit wie ein Schlag. Sie fühlte mit jeder Faser, dass dieser Mann nicht seine Tochter umarmte, sondern seine – in seinen Augen – perfekte Lösung für sein eigenes unendliches Leben. Er bewunderte nicht wirklich ihr Talent, wie er es vor wenigen Minuten geäußert hatte, sondern die Magie und die Dunkelheit die er – seiner Meinung nach – in ihr erschaffen hatte. Für den Dunkeln Lord, war ihre Macht nur ein Zeichen seiner eigenen unendlichen übermächtigen – wenn nicht für ihn sogar – gottesgleichen Magie. „Nun Kind, ich hoffe, du hast verinnerlicht, was ich von dir erwarte. Denn nur ungern wende ich derartige Bestrafungen an, mit denen ich das Wesen, welches meine Macht in einer weiteren unbeschreiblichen Art und Weise zum Ausdruck bringt, womöglich beschädigen könnte. Lavinia zwing mich also nie wieder, dich bestrafen zu müssen! Hörst du! Denn dann ist es mir, als beschädigte ich meine eigene Perfektion und meine eigene Unendlichkeit. Also Kind schwöre mir, dass du in Zukunft meinen Worten gehorchen und treu in meinem Sinne handeln wirst. Schwöre es mir, damit ich dich in den Kreis meiner Treusten einreihen kann. Schwöre mir treu zu folgen und alles zu tun, was ich dir auftrage. Bedingungslos!“, forderte er von Lavinia, als er sie wieder freigegeben hatte und wenige Schritte zurückgetreten war. „Ja, Her…My…“, begann Lavinia. „Vater, Kind, nenn mich Vater…denn das bin ich ja, dein Vater, deine Familie, deine einzige Familie, Lavinia“, unterbrach Voldemort seine Tochter. „Ja…Vater…“, gehorchte die junge Hexe mit klarer Stimme. In ihrem Inneren jedoch war die junge Hexe hin und her gerissen. Ihre Überzeugung sich niemals einer Seite anzuschließen war noch immer so präsent wie vor wenigen Tagen. Sie hoffte, das dem Lord nicht aufgefallen war, dass sie seine Forderungen lediglich bejaht hatte und keinen Schwur geleistet hatte. „Ich sehe, du hast deine Lektion gelernt und merkst, dass es auch für dich wichtig ist mir zu folgen. Du wirst dennoch schnell bemerken, dass ich dir als mein Fleisch und Blut weitaus mehr Freiheiten einräumen kann, als ich dies bei meinen anderen Anhängern tue. Allerdings werde ich es niemals - hörst du niemals - zulassen, dass du dich mir auch - und vor allem in ihrer Anwesenheit - widersetzt. Denn das tut niemand! Wenn sie dich gleich kennen lernen, werde ich der Einzige sein, dessen Befehlen du zu gehorchen hast. Alle anderen werden jedoch deinem Wort folgen. Sie werden dich als ihre Herrin ansehen und ich werde ihnen Befehlen dir alles zu beschaffen was du dir wünschst. Sie werden dich mit ihrem Leben schützen und verteidigen. Sag ihnen sie sollen sich selbst verletzen und sie werden es tun und ich verlange von dir, dass auch du keinem von ihnen Ungehorsam oder Respektlosigkeit dir gegenüber durchgehen lässt. Hast du mich verstanden, Lavinia?“, erklärte er Lavinia ihre zukünftige Position. In diesem Moment legte sich ein flüchtiges Lächeln auf ihre Lippen. „Was belustigt dich, Kind“ „Nichts, Vater…es ist ein gutes Gefühl diese Macht in mir nun endlich frei nutzen zu dürfen. Es ist befreiend, dort zu sein wo man hingehört. Es ist ein gutes Gefühl endlich zu wissen, wer man ist und ich bin stolz darauf die Tochter eines mächtigen Zauberers und eine Erbin Slytherins zu sein“, gestand Lavinia dem Dunklen Lord. Und diese Worte waren ehrlicher, als die junge Hexe in diesem Moment, wahrhaben wollte. Sie wusste noch immer, dass sie ihrem Vater nur so viel bedeutete, weil sie ein Teil seiner Unsterblichkeit war. Sie wusste, dass er ihr all diese Dinge nur gab, um sie auf seiner Seite zu wissen und noch immer war sie davon überzeugt, auf keine Seite zu gehören. Noch immer ging es ihr darum sie selbst zu sein. Doch trotz der wahren Absichten ihres Vaters, welche er noch immer für sich behielt, wirkten sein Wesen, sein Auftreten und seine Worte auf sie ehrlicher und klarer als das Wort Dumbledores. Natürlich war Voldemort das pure Böse. Ein Wesen ohne Güte oder Mitgefühl. Ein Wesen ohne die Fähigkeit zu lieben, ein Wesen welches sich selbst über alles stellte. Doch genau diese Eigenschaften verheimlichte er nie. Er war unberechenbar und dennoch wusste jeder, wer er war und zu was er fähig war. Durch seinen Folterfluch hatte er ihr deutlich vor Augen geführt, dass er seine Drohungen war machte, dass er keine leeren Versprechen gab und obwohl Lavinia wusste, wie gefährlich ihr Vater war, musste sie sich eingestehen, dass ihr diese Macht durchaus imponierte. „Ich hoffe, du wirst mich nicht enttäuschen Kind. Denn dann ist das was du gerade erlebt hast nur ein winziger Vorgeschmack auf das, was jemanden erwartet, der mich verrät oder enttäuscht und glaube mir, es würde mich untröstlich machen, meiner Tochter noch mehr Leid zufügen zu müssen, weil sie nicht weiß wo sie hingehört und was sie zu tun hat. Aber ich denke es wird Zeit, dass du dich auf das Zusammentreffen mit den Engsten in meinem Kreis vorbereitest. Denn bald, wirst auch du als meine Erbin für sie eine Herrin sein. Hier!“, verlieh er seinen Forderungen von vor wenigen Minuten noch einmal einen deutlichen Nachdruck und ließ währenddessen eine lange schwarze Robe aus edlem Stoff und eine silberne Maske in Lavinias Händen erscheinen. „Geh! Geh und tausche deinen Umhang gegen diesen aus. Seine Besonderheit wird dir bald auffallen. Die Maske wirst du heute Abend nicht brauchen. Sie wirst du nutzen, um deine Identität zu schützen, falls du einmal bei einem meiner Schachzüge – um die Macht in der magischen Welt vollends zu erlangen – teilnehmen musst. Ich erwarte dich fünfzehn Minuten vor Mitternacht in der Eingangshalle des Manors!“, befahl er und verschwand. *** Es war ein kalter Silvesterabend, doch der Schnee unter seinen nackten Füßen störte ihn kaum. Er spürte es einfach nicht. Wartend stand er in einem Kreis aus magischen Runen, die er mit seinem Zauberstab in die Schneedecke gebrannt hatte. Das verbrannte Gras darunter ließ die Zeichen in tiefem Schwarz herausstechen. In der Mitte das Symbol des Neumondes in dessen Schatten Lavinia geboren worden war. Dieser Ort war perfekt. Perfekt für diese magische Zeremonie bei der Lavinia ihm seine Treue schwören würde und zugleich jeder einzelne seiner treusten Todesser ihr diesen Schwur leisten würde und sich mit ihrer Magie an sie binden würden. Er war voller boshafter Erinnerungen, voller Dunkelheit, voller Magie, voller Hass, welchen er jahrelang in sich verspürt hatte. Bis er es irgendwann endlich geschafft hatte fast nichts mehr zu fühlen, außer Kälte und Gleichgültigkeit. Hier an dem Ort an dem vor einem Jahr alles von neuem begonnen hatte. Der Friedhof von Little Hangelton. Lange hatte er überlegt wo er diesen wichtigen Schritt in seinem Plan aus vielen verschiedenen Etappen zum Sieg über Potter über die Muggel und über den Tod gehen sollte. Einen Ort der für ihn voller negativer Erinnerungen war. Mit verachtendem Blick betrachtete er das Grab seinen Vaters. Dieser dreckige Muggel hatte ihm vor einiger Zeit doch zu nutzen sein können und im Grunde, war dieser Mann mit ein Grund für das, was er heute war. Es war wirklich ein kleiner Hauch von Schicksal, dass er ausgerechnet an einem Tag, den er bis heute und für alle Ewigkeiten hatte vergessen wollen, ein so wichtiger Meilenstein gelegt werden würde. Der 31. Dezember – der Tag seiner Geburt – war ein Tag, den er seit seiner Kindheit niemals mehr erwähnt hatte. Nie. Viele leise Appariergeräusche rissen ihn aus seinen Erinnerungen. Sie kamen. Natürlich taten sie das. Egal was er befahl. Egal was er von ihnen verlangte, sie würden folgen und sollte es doch jemand wagen dies nicht zu tun, wusste jeder von ihnen, was ihn erwarten konnte. Folter, Schmerz, unnachgiebig und ohne Gnade, bis hin zum Tod. Wie oft, hatte er aus einer Laune heraus, aus Wut und Zorn einen von ihnen einfach getötet. Einfach nur weil dieser Mensch in diesem Moment da gewesen war. Er brauchte sie, als Handlanger, als Köder, als Demonstration seiner Macht und doch war keiner von ihnen wichtig, sie bedeuteten ihm nichts. Nur eine, nur eine, die heute in seinen Kreis treten würde, war wichtig. Nur ihr Leben war für ihn von Bedeutung. Denn sie war seine Schöpfung, ein Stück von ihm selbst, voll von seiner Magie und ebenso voller Dunkelheit. Sie war ein weiteres Puzzlestück für seine Unsterblichkeit. Niemals glaubte er daran, dass irgendjemand herausfinden würde, was er getan hatte um die Unsterblichkeit zu erreichen. Doch wenn dies geschehen sollte war es immer noch völlig ausgeschlossen, dass jemand darauf kam, dass er seine Seele ganze sieben Mal gespalten hatte, dass er sieben Horkruxe erschaffen hatte und wo diese versteckt waren. Doch falls es irgendwann irgendjemandem aus irgendeinem Grund doch gelingen sollte, war Lavinia seine letzte Option um weiterzuleben und das Ziel der Unsterblichkeit erneut zu verfolgen. Dafür wurde sie geboren und nur der Umstand, dass er seine Macht damals verloren hatte, als er versucht hatte Harry Potter zu töten, machten viele Dinge jetzt notwendig. Wäre Lavinia unter seinen Augen aufgewachsen, hätte er die Kontrolle über ihre Erziehung gehabt; gäbe es für die junge Hexe nur einen Lebensinhalt: Ihrem Vater zu dienen. Noch immer wusste er nicht, wer Lavinia weggebracht hatte in ein Muggelwaisenhaus doch er würde denjenigen finden und seine ganze Dunkelheit an ihm auslassen. „Herr…wir sind versammelt“, sprach Severus den Dunklen Lord demütig an, als alle Todesser an dem von ihm bestimmten Ort angekommen waren. „Gut. Ich werde jetzt meine Tochter holen. Ich erwarte, dass ihr alle in dem Kreis von Runen, welche ich in den Boden gebrannt habe, eine Position einnehmt. Ich werde mit Lavinia genau in der Mitte, auf der Rune des Blutes, erscheinen. „Ja, Herr“, entkam es dem Tränkemeister unterwürfig und kurz darauf disapparierte der Dunkle Lord. Was hatte er vor? Diese Runen schienen für eine Art Blutschwur zu dienen. Es war etwas anderes als der Proteus-Zauber, auf dessen Prinzip die Magie des Dunklen Mals aufgebaut war. Also war es heute soweit und nichts würde dies noch abwenden. Lavinia würde ihren Platz im Kreis der Todesser einnehmen, würde ihrem Vater zumindest nach außen hin die Treue schwören und somit als seine Tochter den zweithöchsten Rang aller hier Anwesenden erreichen. Er war sich dabei jedoch sicher, dass Lavinia innerlich mit dieser unausweichlichen Entwicklung nicht gerechnet hatte. In den letzten Monaten hatte die junge Hexe doch immer wieder betont, dass sie nicht beabsichtigte eine Seite zu wählen. Andererseits war Severus sich auch sicher, dass die Schwarzhaarige innerlich dies auch nicht tat und dennoch wusste, dass sie keine andere Wahl hatte, um ein halbwegs freies Leben führen zu können. Der Lord würde sie nicht töten, dafür war sie zu wichtig aber er würde Mittel und Wege finden, sie für Gegenwehr zu strafen. Folter, Imperius, Gefangenschaft…oder der Angriff auf die Menschen die Lavinia ans Herz gewachsen waren, wenn er es irgendwann schaffen würde sie zu brechen und dass wusste Lavinia und würde diese Möglichkeit niemals aufs Spiel setzen. Niemals. Ein leises Surren signalisierte dem Tränkemeister, dass der Dunkle Lord mit Lavinia zurückgekehrt war. Vorsichtig hob er den Blick und sah die Beiden in der Mitte des Kreises, welchen die Todesser gebildet hatten. Im selben Moment hatte auch ein anderer der Todesser seinen Blick unauffällig auf seinen Herrn und dessen Tochter gerichtet. Ein ebenso unauffälliges Lächeln umspielte dabei Lucius‘ Lippen. Lavinia hatte sich vollkommen verändert. Die Todesser Robe, welche prächtiger war, als alle anderen, ihre Erscheinung, ihr Auftreten, alles wirkte fast ebenso machtvoll wie die Präsenz ihres Vaters. Sie trug ein schwarzes Kleid dessen Oberteil aus einer eng geschnürten Schulterfreien Korsage bestand. Um ihre Mitte hatte sie einen schwarzen Ledergürtel gebunden, an dem ein Halfter für den Zauberstab befestigt war. Der Rock des Kleides war aus einem leichten Spitzenstoff und war hinten länger als vorne. Feste geschnürte Lederstiefel mit nur wenig Absatz unterstrichen ihr selbstbewusstes Auftreten in diesem Moment. Überall zierte das Zeichen Salazars – die Schlange – ihre Erscheinung, ob als Kette, Ohrring oder Armband. All diese Kleinigkeiten ließen die erst Siebzehnjährige kraftvoll und mächtig wirken und zeigten eindeutig wo sie hingehörte und wer sie war. Doch das prächtigste, das was ihrer Erscheinung diese unverkennbare Veränderung verlieh, war der schwere schwarze Umhang aus Samt, dessen Kapuze seine baldige Herrin nur bis zur Hälfte über ihr Haupt gezogen hatte, sodass ihre langen pechschwarzen Haare an beiden Seiten heraus fielen und ihr Gesicht umrahmten, indem eindeutiger Wille und das klare Bewusstsein darüber, welche Position sie in wenigen Minuten einnehmen würden zu erkennen war. Schon jetzt flackerten ihre Augen immer wieder rot auf. Die Magie ihres Vaters, die nun unmittelbar auf sie einwirkte, reizte ihre tiefste Dunkelheit und zeigte immer wieder den Teil ihrer Persönlichkeit, welchen er erst am gestrigen Abend in der Bibliothek ausführlich hatte kennen lernen dürfen. https://shoplook.io/polyvore-set/923353 (Tochter der Dunkelheit/Todesserin Lavinia) Noch schienen sich Licht und Dunkelheit in ihrem Inneren die Waage zu halten. Noch schienen ihre beiden Seelenteile völlig im Einklang und die junge Hexe sondierte die Situation aus verschiedenen Blickwinkeln. Doch Lucius konnte spüren, dass Lavinia in wenigen Minuten die Fesseln ihrer Dunkelheit lösen und dieser wieder völlig freien Lauf lassen würde. Die Kontrolle, die die junge Hexe mittlerweile über diese mächtige Magie - selbst über den Fluch ihres Vaters - erlangt hatte, war für Lucius ein Zeichen, wie mächtig sie geworden war und dass seine Vermutung ihre Macht würde die ihres Vaters irgendwann übertreffen, wohl nicht allzu falsch war. „Schaut her! Seht sie euch an!“, drang die säuselnde Stimme Voldemorts nun durch die Dunkelheit, welche nur durch den Mond am Himmel ein wenig unterbrochen wurde. Sofort richteten alle anwesenden Gefolgsleute des dunklen Zauberers ihren Blick in die Mitte des Runenkreises und blickten zu Lavinia und ihrem Herrn. Bellatrix, die seitlich zu den Beiden aufblicken konnte, hatte alle Mühe ihr Missfallen beim Anblick der jungen Miss Riddle zu verbergen. Was sollte das? Wieso bekam dieses Küken – Tochter hin oder her - all diese Aufmerksamkeit? Klar, sie hatte verstanden, warum er sie brauchte, welcher Zauber durch das schwarzmagische Ritual ihrer Geburt auf ihr lag. Aber reichte es dann nicht sie irgendwo einzukerkern bis sie gebraucht wurde? Mit einem Imperius würde Bellatrix diese junge Göre schon dazu bringen sich für ihren geliebten Meister zu opfern. Warum also all diese Macht? Auch wenn das Blut des Lords durch ihre Adern floss, war sie doch immer noch die Tochter einer elenden Blutsverräterin und die Todesserin war sich sicher, dass dieses Blut genug Anlass gab, dieser jungen Hexe nicht zu vertrauen. Hatte ihre dumme einfältige Mutter doch mit ihren nervtötenden Liebeschwüren, während Schwangerschaft und Geburt die Pläne ihres Meisters doch fast zerstört. Immer und immer wieder hatte sie versucht die Blutsverräterin zum Schweigen zu bringen und dennoch, hatte sie immer wieder die Kraft aufgebracht ihrem Kind zu sagen dass sie es liebte. Weshalb diese dreckige Gryffindor so darauf beharrt hatte, ihrem Kind, welches sicherlich nicht freiwillig von ihr empfangen worden war, diese Worte mitzugeben, verstand Bellatrix bis heute nicht. Noch immer war sie davon überzeugt, dass sie selbst besser dafür geeignet gewesen wäre, ihrem Herrn einen Nachkommen zu schenken, welcher seine Pläne hätte verwirklichen können. Warum hatte es also so eine Verräterin sein müssen, die mit aller Macht gegen das Ritual angekämpft hatte, bis zur Stunde ihres Todes. „Es ist Zeit, dass Lavinia in unsere Reihen eintritt. Es ist Zeit, dass sie ihren rechtmäßigen Platz an meiner Seite einnimmt und ihr der Tochter eures Herrn die Treue schwört. Doch zuvor, noch bevor das neue Jahr beginnt, wirst du das Zeichen deiner Zugehörigkeit zu mir dem Dunklen Lord erhalten“, riss die Stimme des Lords, welcher sich seiner Tochter zugewandt hatte und immer noch deren Hand festhielt, die er sicherlich zum Side-an-Side Apparieren genommen hatte, die Todesserin aus ihren feindseligen Gedanken, als sie plötzlich Lavinias Blick auf sich spürte. *** Jetzt war es also soweit. Was würde Lavinias Vater von ihr verlangen? Einen unbrechbaren Schwur? Das Tragen des Dunklen Mals? Egal was es war, sie würde keine andere Wahl haben als seine Forderungen zu erfüllen und ihre volle Ergebenheit vorzugaukeln. Während ihr Vater gesprochen hatte, hatte sie sich zu ihm herumgedreht, sodass sie nun mit leicht gesenktem Haupt direkt vor ihm stand. Noch immer hielt er ihre Hand in seiner, noch immer spürte sie wie ihre Dunkelheit in ihr durch diese Magie heftiger pulsierte als sonst. Es gab keinen Zweifel, dass die Finsternis und die schwarze Magie die in diesem Moment die Umgebung erfüllte unendlich reizvoll für die junge Hexe war. Sie fühlte sich unendlich mächtig, stark und unbesiegbar. Einfach vollkommen. Ihre Augen wanderten so weit es ihr möglich war zu den wartenden Todessern und blieben bei Bellatrix hängen. Sie erkannte sofort die Ablehnung, nein den Hass in ihren Augen. Irgendetwas schien die Todesserin zu stören und noch immer spürte Lavinia, dass sie diesen Blick schon einmal vor langer Zeit gesehen hatte. „Knie nieder mein Kind, knie nieder vor mir, dem Dunklen Lord, deinem Vater!“, befahl Voldemort mit einem triumphierenden Grinsen im Gesicht. Sofort riss sich die junge Hexe vom Blick der Todesserin im Hintergrund los und tat was ihr Vater von ihr verlangte. Es war ein merkwürdiges Gefühl vor jemandem diese Demut zu zeigen und obwohl ihr ganzer Stolz und jede Faser ihres Herzens wusste, dass sie niemals wirklich das Knie vor diesem Mann beugen wollte, so verspürte sie ebenso das Gefühl endlich eine Zugehörigkeit zu finden, die sie mit nichts anderem vergleichen konnte. „Lavinia Riddle, Tochter der Dunkelheit, Erbin Salazar Slytherins zu dieser Stund in diesem Kreis, berufe ich deinen Geist, deine Magie, deine Seele und deine Dunkelheit. Auf das der Bund des Blutes, welches durch deine Geburt besteht gestärkt und unzertrennlich sei, schwöre dein Leben auf ewig dem zu widmen, der dir dieses gab. Zu jeder Zeit egal was kommt, egal was war, deine Treue sei gewahrt. Mit diesem Ring, als Zeichen des magischen Bundes, als Symbol deiner Loyalität gegenüber deinem Lord, deinem Vater und deinem Herren“, begann Voldemort die ersten Zeilen des magischen Schwures zu murmeln, während die Runen um sie herum aufleuchteten. Dabei zeichnete er immer wieder die Rune auf der Lavinia stand nach und die junge Hexe spürte, wie sich ihre Magie mit der seinen verband. Dabei hatte ihre Dunkelheit sich nun vollkommen in ihrem inneren ausgebreitet. Sogar die letzte verschlossene Truhe, welche das Stückchen Magie ihres Vaters, die Magie des Fluches verbarg, hatte sich geöffnet und erfüllte ihren Körper. Ihre Augen glühten rot auf. Das Gefühl diese starke Macht, diese unendlich schwarze Magie in sich zu spüren war für die junge Hexe völlig überwältigend. Langsam bemerkte sie wie sich die Magie der Runen in ihrem Körper verband und an ihrem linken Ringfinger ein silberner in rotem Licht aufglühender Ring erschien. Er hatte die Form des Dunklen Mals. Ein Totenkopf durch dessen Mund sich eine Schlange wand. Als der Ring erschien spürte sie, dass die Magie ihres Vaters, welche seid sie ihm begegnet war auf sie einwirkte, sich genau in diesem Ring konzentrierte. Auch die Augen des Totenkopfes glühten rot auf und schienen ihre innere Unruhe wieder zu spiegeln. „Nun Lavinia schwörst du in Blut, Geist, Seele, Leben und Magie zu mir zu stehen und mir zu Folgen, schwörst du in meinem Sinne zu denken zu handeln und mir Treu zur Seite zu stehen. Als Erbin Slytherins, als Nachfolgerin meiner Blutlinie, als meine Tochter und als Herrin die nur vor mir selbst das Haupt zu neigen hat! Schwörst du die Todesser in meinem Sinne zu lenken, zu strafen und deine Magie für mich einzusetzen, wie auch immer ich dies von dir verlange“, sprach Voldemort weiter, als sich seine Magie und Lavinias Magie miteinander verbunden hatten und ihre roten Iriden klarer wurden. Es war als würde sie sich selbst dabei beobachten, wie sie ihren Zauberstab zog und den Ring mit diesem berührte. Plötzlich erschienen in ihrem Kopf die vielen Runen, die um sie herum noch immer aufleuchteten, bis eine klare Zauberformel vor ihrem inneren Auge erschien. „Apud Sanguis, Spiritus, anima mea, mit meinem Blut, meinem Geist und meiner Seele schwöre ich dir Vater, als Erbin Slytherins, als Nachfolgerin deiner Blutlinie und als Herrin die nur vor dir das Haupt neigen wird, die magische Welt so zu formen, wie es seid jeher Wunsch und Ziel unserer großen Vorfahren war. Ich gelobe, meine Magie zu nutzen, um jedem magischen Wesen, die Möglichkeit zu geben, in seinem Sein und Tun zu wirken. Ich werde dafür kämpfen, dass kein magisches Wesen Demütigung, Schmerz und Unterdrückung erfahren muss und dass die Magie, die ihr zustehende Stellung in der Welt einnehmen kann. Dafür bin ich bereit, meine Magie zu nutzen und die Todesser, als Tochter der Dunkelheit zu führen“, entgegnete Lavinia mit klaren Worten. „Apud, Sanguis, Spiriuts anima mea! So nehme ich dich mit Blut, Geist und Seele in den Reihen meiner Todesser auf. Die Magie, die nun die Verbundenheit, ähnlich wie das Dunkle Mal, in diesem Ring verkörpert, verbindet dich nicht nur mit mir. Sie stellt dich an die Spitze der Todesser. Jeder von ihnen wird dir nun, mit einem Tropfen seines Blutes, die Treue schwören und sich somit auch an dich binden. So wirst du in der Lage sein, jeden Einzelnen zu rufen, wenn es dir beliebt. Es steht dir frei alle, mehrere oder einen Einzelnen für deine Dienste zu wählen. Es ist dir vergönnt auch mit mir in Verbindung zu treten sowie ich dich genau wie alle anderen zu mir rufen kann, wenn es mir beliebt. Jedoch bin ich der Einzige, dessen Ruf du Folge zu leisten hast. Unverzüglich! Du wirst dein Haupt in Zukunft nur noch vor mir senken und niemals mehr ungehorsam von anderen in unseren Reihen erdulden müssen“, erklärte Voldemort und ließ seinen Blick mit den letzten Worten über die knienden Todesser schweifen. Auch Lavinia überschaute nun mit rot glühendem Blick die Anhänger ihres Vaters. Ihr Dunkles Ich hatte wieder die vollkommene Kontrolle über die junge Hexe übernommen. Die schwarzhaarige frisch gebackene Herrin über die Todesser ihres Vaters, spürte die Macht in ihrem Innern, spürte die Verbundenheit zum Dunklen Lord und wie sich diese Magie in ihrem Ring sammelte. Niemals hatte Lavinia zuvor geglaubt, dass ihr diese dunkle Magie ein unbeschreibliches Gefühl der Zufriedenheit in ihr auslöste und die knienden allesamt gestandenen reinblütigen Zauberer vor ihr eine unglaubliche Genugtuung und Macht bereitete. Dennoch hatte sie trotz der Dunkelheit die sie leitete, noch so viel Kontrolle über diese, dass sie nicht vergessen hatte wer sie war und was mit jedem Fehler den sie begehen würde auf dem Spiel stand. Als der Dunkle Lord seinen Zauberstab nun senkte, spürte Lavinia wie ihr Innerstes sich langsam beruhigte. Sie fühlte den Ring an ihrem Finger, der nun wie ein gewöhnliches Schmuckstück wirkte. Wie ihre eigenen Augen, waren die Augen des Totenschädels nun grün. Langsam wiederholte sie ihren Schwur in ihren Gedanken. Trotz dieser überwältigenden Magie, welche ihren Körper erfüllt hatte, hatte sie es geschafft im entscheidenden Moment ihren Schwur so zu formulieren, dass ihre Handlungsfreiheit gewahrt blieb. Sie hatte mit keinen Wort geschworen, nur im Sinne ihres Vaters zu handeln sondern im Sinne aller magischen Wesen im Allgemeinen. Sie hatte mit keinem Wort versprochen ihre Magie nur zu seinem Wohl und nach seinen Wünschen einzusetzen und somit würde sie nicht gezwungen sein dies zu tun, um ihren Schwur aufrecht zu erhalten. //Lavinia…//, hallte plötzlich die Stimme ihres Vaters durch ihre Gedanken. Sofort kontrollierte die junge Hexe ihren Wall aus falschen Erinnerungen und Gedanken, achtete darauf nur ihre derzeitigen Empfindungen und Gedanken preiszugeben, welche unverfänglich und im Sinne ihres Vaters waren, ehe sie ihrem Vater im Geist antwortete. //Ja, Vater// //Nun ist es an dir, fordere ihre Treue, fordere mit den gleichen magischen Kreis ihren Treueschwur, zwinge jeden einzelnen von ihnen vor dir in die Knie. Jeder von ihnen muss seine Magie durch einen Tropfen ihres Blutes an dich Binden. Erst dann wird der Zauber des Ringes vollständig aktiviert//, befahl er ihr und Lavinia trat einige Schritte vor ihren Vater, welcher seine Tochter mit zufriedenem Blick beobachtete. Er hatte ihr nun alle Macht gegeben, die er ihr geben wollte. Sie würde ihm dankbar sein, für dieses Vertrauen und ihm genau dieses entgegenbringen. In dieser Nacht hatte er den Grundstein dafür gelegt, dass Lavinia alles für ihn tun würde und somit auch nicht zögern würde ihre Magie an ihn weiterzugeben ohne an mögliche Folgen zu denken. Wieder würde er allen beweisen, dass er die Sterblichkeit vollständig besiegt hatte. Nichts und Niemand würde ihn aufhalten. Er würde alles zerstören, was sich ihm und seinem Ziel in den Weg stellte. Er würde Potter zerstören und alles was ihm gefährlich werden konnte und am Ende die unantastbare Macht über die magische Welt erlangen. „Mein Name ist Lavinia Riddle! Ich bin die Erbin des Dunklen Lords, Nachfahre des mächtigsten und edelsten Gründers Salazar Slytherin, Tochter der Dunkelheit! In diesem magischem Kreis zur Stunde der Jahreswende fordere ich euren Treueschwur!“, hallte nun die Stimme der jungen Hexe durch die Nacht und tatsächlich schlug es im selben Moment Mitternacht. Wieder glühten ihre Augen in tiefem Rot. Sie spürte wie ihr Dunkles Ich immer mehr gefallen daran fand, ihre neue Position zu nutzen und wirken zu lassen. In diesen Moment war sie durch und durch die Tochter Voldemorts und setzte dieses Wissen, diese Stärke und dieses Bewusstsein mit voller Absicht ein. Kaum hatte sie zu Ende gesprochen war es Lucius, der als erster auf sie zu trat und vor der jungen Miss Riddle auf die Knie fiel. „Apud, Sanguis, Spiriuts anima mea!“, murmelte er leise und berührte Lavinias Ring. Sofort schien die Schlange lebendig zu werden und ritzte einen feinen Kratzer in Lucius Finger, die das silberne Schmuckstück berührten. Als nun ein Tropfen von Lucius Blut die Augen des Totenkopfes berührten spürte Lavinia plötzlich dessen Magie in ihrem Geist. Nach und nach traten die Anhänger Voldemorts an Lavinia heran. Die Lestrange-Brüder, Dolohow, Nott – Theos Vater – einer nach dem anderen berührten ohne zu zögern Lavinias Ring und schworen ihr die Treue. Mit jedem Schwur, mit jeder magischen Verbindung die zwischen der Schwarzhaarigen Hexe und den Todessern aufgebaut wurde, wurde Lavinias Blick bedrohlicher, sie spürte wie die Gier nach dieser Macht in ihrem Inneren immer mehr anwuchs, sie spürte wie der Fluch in ihr nun immer mehr die Kontrolle übernahm und ihr Bewusstsein langsam aber sicher nicht mehr in der Lage war ihre Dunkelheit zu lenken. Außerdem war ihr aufgefallen, dass auch ihre Todesserrobe sich mit jedem Schwur verändert hatte. Immer mehr feine silberne Stickereien waren an den Rändern von Kapuze und Umhang zu erkennen und mit jeder neuen Magie, welche sich mit ihr verband kam ein neues Detail hinzu. Das Licht in ihr hatte sich schon längst ins innerste ihres Herzens zurückgezogen, um sich vor der Macht des Fluches, welcher seit dem der Ring an ihrem Finger war, wieder unendlich stark in ihr wütete. Gerade trat Macnair wieder in den Kreis zurück, als Lavinia ihren bedrohlichen Blick über die Todesser schweifen ließ. Als sie spürte wie der Nächste von ihnen vor ihr auf die Knie ging und sie ihren Blick diesem Todesser widmete, hielt die junge Hexe für eine kaum merkliche Sekunde inne. Severus. Bisher hatte sie gar nicht darüber nachgedacht, dass auch er hier in diesen Reihen stand. Dass auch ihr Zauberer nun gezwungen war einen solchen…einen erneuten Treueschwur zu leisten. Etwas was sie hatte niemals von ihm verlangen wollen, etwas was er schon einmal getan und bitter bereut hatte. Bis heute. Wieder war ihr Tränkemeister gezwungen ein Versprechen zu geben, dass er unter anderen Umständen vielleicht niemals geben würde. Wieder musste er einen Schwur leisten, der ihn an jemanden band. In diesem Moment spürte Lavinia, wie ihr Herz sich zusammenzog. Von allen die ihr nun die Treue geschworen hatten, hatte es ihr nicht wirklich etwas bedeutet, auch wenn die Macht die sie dadurch über die Anhänger ihres Vater bekam sie immer mehr in ihre Dunkelheit gesogen hatte und ihr unleugbar nicht ganz zu wider war, so war es für sie unendlich schmerzvoll, dass sie es nun selbst war, die Severus zu einem erneuten Schwur brachte. Sie liebte ihn, sie vertraute ihm und dieses Vertrauen bedeutete ihr mehr als jeder dieser Schwüre, mehr als diese Magie. Denn es war echt. Es war keine Verbindung, eine Empfindung aus Zwang oder Angst nein das Vertrauen das sich Lavinia und Severus entgegenbrachten, war wahrhaftig und aus freien Stücken. //Verzeih mir…ich … will nicht das du das tun musst… Severus…//, sugesstierte die junge Hexe dem vor ihr knienden Zauberer vorsichtig, während dieser sanft nach ihrer Hand griff. Dabei hatte Lavinia alle Mühe sich ihren inneren Konflikt nun nicht anmerken zu lassen. Sie wusste, dass es keinen anderen Ausweg gab und dennoch…war sie es nicht die Severus immer wieder vor Augen geführt hatte, dass er genug Opfer gebracht hatte und nun? Nun würde er wieder ein Opfer bringen. //Es gibt nichts zu verzeihen, Lavinia…ich wusste auf was ich mich einlasse…diese Entscheidung habe ich vor langer Zeit gefällt und dieser Treueschwur fällt mir von all denen ich bisher gegeben habe am leichtesten… er ist für Dich…//, hörte Lavinia Severus‘ Stimme in ihren Gedanken. „Apud, Sanguis, Spiriuts anima mea!“, sprach Severus keine Sekunde später laut und deutlich aus und fing dabei den Blick seiner Hexe ein. Als Lavinia nun Severus Magie in ihrem Geist wahrnahm, war es pure Wärme, die sie umgab. Diese Magie kannte sie, diese Magie war ihr vertraut und für einen kurzen Moment spürte Lavinia, wie die Dunkelheit des Fluches sich zurückzog und die Kontrolle über ihre Magie zurückkehrte. Sie fixierte die tief schwarzen Iriden ihres Zauberers mit ihren Seelenspiegeln die in diesem Moment für einen winzigen Augenblick das rote glühen ihrer Dunkelheit überwanden und in friedlichem, strahlendem Grün aufblitzen, ehe auch Severus sich von ihr entfernte und wieder in den Kreis der anderen Todesser zurücktrat. Erst jetzt bemerkte Lavinia, dass sich nach Severus Schwur ihr Umhang erneut verändert hatte. Dort wo zuvor zwei einfache schwarze Kordeln zum fixieren des Samtumhanges befestigt waren, waren nun zwei filigran ausgearbeitete Silberne Schlangen erschienen, die sich ineinander verhackten und somit einen festen Verschluss bildeten. Vier prächtige, tiefgrüne Smaragde waren als Schlangenaugen eingearbeitet und zeigten nun deutlich ihre zukünftige Position in den Reihen der Todesser *** „Bellatrix…komm…du bist die Letzte…tritt vor und leiste deinen Eid!“, drang die Stimme der jungen Riddle an Bellatrix‘ Ohr. Doch sie regte sich nicht. Starr fixierte sie den Schnee bedeckten Boden unter ihren Füßen. Feiglinge alles Feiglinge. Hatten sie alle doch tatsächlich ohne zu zögern dieser Göre ihre Treue geschworen. Doch für sie gab es nur einen dem sie auf immer und ewig treu ergeben sein würde. Den Dunklen Lord. Keinem anderen würde sie sich unterwerfen. Für keinen anderen war sie bereit alles herzugeben, alles zu tun, jeden Schmerz – ja sogar den Tod – in Kauf zu nehmen. Wie konnte er von ihr verlangen diesem Gör ebenso zu dienen wie ihm. Nur er war ihr wahrer Meister und nur ihn würde sie akzeptieren. „Bellatrix…“, drang plötzlich seine zischelnde Stimme an ihr Ohr. Als sich ihr Blick, der zu Boden gerichtet war klärte, sah sie seine nackten Füße. Er stand direkt vor ihr. Sofort ließ sich die Todesserin in den Schnee fallen, lag fast vor ihm auf dem kalt-nassen Boden, griff wie eine Ertrinkende nach dem Saum seines Umhang und küsste diesen unterwürfig. „Herr…ich nur Ihr seid mein Meister…nur Euch will ich treu sein…ergeben mit Leib und Leben…Ihr, seid für mich der einzig wahre Lord….ich... bitte vergebt Eurer Dienerin, vergebt mir, Bellatrix Lestrange. Aber meine Loyalität gebührt nur Euch…nur Ihr dessen Macht die Sterblichkeit besiegt hat…nur…“, jammerte sie zwischen den einzelnen Küssen herum und kroch immer tiefer vor Voldemort herum. Dieser blickte mit eiskalten Augen zu der Hexe vor seinen Füßen bis er plötzlich ihre langen schwarzen Locken packte und sie an diesen auf die Füße zog. „Bellatrix…willst du damit sagen, dass du es verwehrst meiner Tochter einen Treueschwur zu leisten?“, zischte er ihr entgegen. „Herr… mein Herr…ich bin Eure treuste Dienerin…alles was Euer Wunsch ist, alles…“ stammelte sie vor sich hin. „Nun, Bellatrix mein Wunsch ist es, dass du meine Tochter als deine Herrin ansiehst…mein Wunsch ist es, dass du diesen Schwur leistest…aber du weigerst dich meinen Wünschen nachzukommen, Bellatrix…was glaubst du bist du wirklich so treu…oder verrätst du mich gerade….willst du dich wirklich meinen Wünschen widersetzen?“ „Herr….nein…Herr…niemals würde ich mich…Euren Wünschen…Euch verraten…ich…Ihr seid mein einziger Meister…Mylord“, stotterte die Hexe unterwürfig vor sich hin. „Dann frage ich mich, ob ich dich nicht noch einmal daran erinnern soll, was meine Wünsche sind und warum es keine gute Entscheidung ist, meinen Befehlen nicht zu folgen…ich glaube es ist Zeit, dass ich dir das wieder einmal einbläue…Bellatrix und wenn ich damit fertig bin wirst du wieder wissen was ich mir wünsche…“, erklärte Voldemort mit kalter Stimme, warf Bellatrix unsanft zu Boden und zog mit verärgertem Blick seinen Zauberstab. „Cru…“ „Vater!“, unterbrach Lavinia die Stille und sofort wand sich der Blick des Lords nun vor Wut rot glühenden zu seiner Tochter. „Du wagst es…“, zischte er und wollte seinen Zauber schon auf seine Tochter lenken. „Lass mich es tun!“, unterbrach sie ihn erneut mit einem diabolischen Grinsen auf den Lippen. Voldemort zögerte und fing nun den Blick seiner Tochter ein, während sich nun ein ebenso teuflisches Grinsen auf seine Lippen legte. Sie meinte es vollkommen ernst. Die rot glühenden Iriden waren starr auf Bellatrix gerichtet. Ihr Blick wirkte eiskalt und dennoch sah er die Wut über ihre Weigerung in ihren Augen. Doch da war nicht nur Wut, er erkannte Freude, die Gier ihre neu gewonnen Position an seiner Seite auszunutzen, zu demonstrieren und für alle deutlich zu machen. Er erkannte die vollkommene Dunkelheit, die in diesem Moment aus seiner Tochter sprach. „Gern Kind! Sie soll spüren, welche Folgen es hat, wenn sie sich unseren Wünschen widersetzt!“, stimmte der Dunkle Lord dem Wunsch seiner Tochter zu. „Oh ja, Vater! Bellatrix muss nur verstehen wer ich bin…sie muss verstehen, dass ich die Tochter ihres Herrn bin. Sie muss lernen was es heißt sich mir zu verwehren, sie muss lernen, dass auch ich gefährlich bin…sie muss verstehen, dass ich die Dunkelheit bin…Crucio!“…tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)