Ära des geeinten Zeitalters von linkbravery ================================================================================ Zwei Jungen und ihr Haustier saßen auf dem Rasen. Die eigentlich schon fast Erwachsenen wirkten sehr angespannt, während ihr Wolf fast schon eine Kugel bildete und tief und fest schlief. Wer bitte hält sich einen Wolf als Haustier? In einigen Metern Entfernung ragte ein Hügel in die Höhe, welcher Spuren einer Zivilisation trug. Es führte ein ausgebauter Gang in das Innere der Anhöhe. Auch wenn es inmitten der Natur doch ein recht friedliches Bild abgab, wirkten die zwei Jungs alles andere als friedlich. Aber das war gerade alles egal, denn die Zweibeiner konnten gerade sowieso nichts machen. So waren alle drei zum Nichtstun verdammt, bis… Ein lautes Jaulen ertönte aus der Richtung des Hügels. Sofort sprangen die beiden jungen Männer auf die Beine, doch sie bewegten sich nicht vom Fleck weg. Der Wolf hingegen schlief erst einmal weiter, zumindest bis ein zweites noch verzweifelteres Jaulen erklang. Das Tier hob den Kopf, blinzelte und gähnte ausgiebig. Ein schmerzerfüllter Schrei ertönte. Eher gemütlich stand das Tier auf, den Blick immer auf die Höhle gerichtet. Dann geschah es. Kleine schwarze Flöckchen kamen wie Insekten von überall her und färbten das leuchtend blonde Fell grau ein. Die zwei Jungs starrten das Tier mehr als nur entgeistert an. Sie waren ja mittlerweile einiges gewohnt, aber das schien ihnen dann doch sehr abnormal. Kaum hatte das Fell des Wolfes ganz seine Farbe geändert, begann dieser ein recht aggressives Verhalten an den Tag zu legen. Er ging mit aufgestelltem Nackenfell und drohend gefletschten Zähnen in Richtung des Hügeleinganges. Dabei knurrte er furchterregend. “Link?” Einer der jungen Männer trat auf das Tier zu… “Aslam! Nicht!” … wohingegen der Zweite ihn genau davon abhalten wollte. Doch der Wolf nahm von ihnen keine Notiz. Er pirschte sich weiter auf den Eingang zu. Plötzlich sprintete er los und warf sich gegen eine unsichtbare Wand. In der Luft flackerte eine blutrote Kuppel auf. Das Schauspiel war nur für einige Sekunden sichtbar, bis es wieder erlosch. Dies schien dem Tier als Erfolg z reichen, denn es warf sich wieder gegen die Kuppel. Die Jungs standen erst einmal geschockt in der Gegend herum. Ein erneutes Aufflackern der Kuppel holte sie aus ihrer Starre. “Meinte Link nicht vorhin noch, der Schild würde uns töten?” “Keine Ahnung, was in ihn gefahren ist.” Die Kuppel begann immer stärker zu flackern, bis sie schließlich sichtbar blieb. Noch einmal warf sich das Tier dagegen und erzeugte damit ein lautes Klirren, als ob eine Fensterscheibe zerbrach. Teile der roten Lichtkuppel flogen wie Splitter durch die Gegend. Einige davon bohrten sich in den Leib des Angreifers, welcher das aber nicht beachtete. Kaum klaffte ein Loch in der noch immer leuchtenden roten Wand, sprang der Wolf hindurch und wetzte auf den Eingang zu. Seine zwei Begleiter tauschten nur einen kurzen Blick, bis sie ihm folgten. Mit einiger Verspätung kamen sie am Hügel an und betraten diesen auch gleich. Ein steinerner Gang führte nach drinnen, in leicht abfallendem Winkel. Die Wände schienen von selbst zu leuchten, anders konnte man die Anwesenheit des Lichtes nicht erklären. Kaum bogen sie um eine Ecke blieben sie wie angewurzelt stehen. Der Gang hatte sie in einen Raum geführt, welcher vor allem eines war, hoch. Man konnte die Decke nicht einmal erahnen. Von jeder Seite ging ein Gang ab, welcher ins Dunkle führte. Neben einem der Gänge saß ein dritter junger Mann mit einem weiteren Wolf an der Seite. Beide waren verletzt. Das große graue Tier war nicht zu sehen. Aslam und Finn liefen zu ihrem Freund. “Kentin! Wo ist Link?” Angesprochener sah geschockt auf, als er die Stimmen hörte. Kurz war er ruhig, bis er den Kopf schüttelte. “Link? Den hab ich nicht gesehen.” “Sein Fell ist plötzlich grau geworden.” schnitt Aslam ihm das Wort ab. Jetzt bekam Kentin wirklich keinen Ton mehr heraus. Stattdessen deutete er auf den Gang, neben welchem er saß. Finn trat an den gezeigten Gang heran, starte in die Finsternis und schluckte. “Ich glaube, Link wird den Rückweg schon finden.” Doch Aslam war das im Moment recht egal. Er war sofort zu dem Dritten im Bunde getreten und besah sich den langen blutenden Schnitt an dessen Bein. “Wie ist das passiert?” “Durch einen Albtraum.” Kentin fuhr sich über die Augen. “Da waren plötzlich Echsen, so groß wie ich und mit Schwertern bewaffnet.” Fast sofort wurden die anderen Zwei blass. “Ich dachte immer, die Historiker die so etwas erzählen stehen unter Drogen.” “Anscheinend nicht.” Ein kurzes Beben ging durch den Raum. “Mist.” Finn trat an die Gruppe heran. “Wir sollten machen, dass wir hier raus kommen.” “Und Link?” Parallel zu Aslams Frage gab der Wolf ein Winseln von sich. “Tja.” Die Stirn runzelnd sah Finn wieder zu dem Durchgang. “Ich hoffe, er wird uns das nicht übel nehmen.” “Aber…” Jegliche weitere Diskussion wurde von einem lauten Ratschen unterbrochen. Jungs wie Wolf sahen sich geschockt an. Aus dem mittleren Gang erklangen schnell tapsende Geräusche. Es mussten mehrere Gestallten sein. Und tatsächlich. Von den Riesenechsen, welche Kentin beschrieben hatte, kamen drei Vertreter heraus gerannt. Sie hatten noch nicht einmal die Zeit, sich nach den Neuankömmlingen umzudrehen, da sprang ein viertes größeres Exemplar aus dem Gang. Es landete laut fauchend in der Mitte seiner Artgenossen. In der Klaue hielt es tatsächlich einen Krummsäbel, welchen es in Richtung des Ganges hielt. An der Klinge vorbei schoss ein grauer Blitz. Dieser warf die größte Echse einfach um und sprang so in die Mitte der Wesen. Es handelte sich um den großen grauen Wolf mit dem Namen Link. Er blieb erstaunlich ruhig dafür, dass er von vier Riesenechsen umgeben war. Einer dieser Schuppenträger spuckte plötzlich Feuer auf ihren Angreifer. Link aber wich einfach zur Seite aus, rannte einen Bogen um eine weitere herum und krachte so voll in den Feuerspucker. So aus dem Gleichgewicht und Konzept gebracht, versiegte der Feuerstrom. Sofort sprang Link wieder in die Mitte. Die Ohren der Wölfin zuckten kurz. Sie kämpfte sich auf die Beine, schnappte nach dem Stoff einer Hose und zog den dazugehörigen Jungen in Richtung Ausgang. Sofort hatte sie die Aufmerksamkeit ihrer zweibeinigen Begleiter. Kentin war es, der schluckte. “Aber Link…” Sie winselte nur und zog noch kräftiger. Schließlich fällte Finn die Entscheidung. “Der wird schon nachkommen.” Er trat an seinen verletzten Freund heran um ihn auf die Beine zu ziehen. “Wir müssen das Risiko eingehen, ansonsten kommen wir hier vielleicht nicht mehr lebend raus.” “Aber…” “Link schaffte das schon.” Kaum war die Gruppe endlich im Gang nach draußen, geschah schon wieder etwas Seltsames. Um Link bildete sich ein dunkler und doch irgendwie leuchtender Ring. Dieser wurde größer, bis er alle Riesenechsen umfasste. “Was zum?” In einem nicht nachvollziehbaren Tempo sprang der graue Wolf jede der Echsen an, entwaffnete sie und schmiss sie um. Bevor die Jungs mitsamt Wolf um die Ecke bogen, konnten sie noch sehen, wie die Echsen in einem der anderen Gänge verschwanden, Link an ihren Fersen. Ein weiteres stärkeres Beben ging durch den Hügel. Sich an der Wand abstützend, blieb Aslam stehen und sah zurück. Dabei fiel sein Blick auf die stark humpelnde Wölfin. Ohne wirklich darüber nachzudenken griff er nach ihr. Im ersten Moment wackelte Nara vor schreck herum, ließ sich dann aber tragen. Aslam war schon froh, dass sie nicht aus Reflex nach ihm schnappte, Allerdings fragte er sich, wie Link das Tier einfach so über mehrere Stunden hatte tragen können, ohne sich einen Bruch zu heben. Als sie wieder auf die Wiese traten, stolperte Kentin. Das lag einzig uns allein an der immer noch leuchtenden Kuppel. Finn jedoch zog seinen Freund einfach weiter, zu dem Loch im Schild. Sie kamen ohne Probleme durch. Außerhalb wurden die zwei Verletzten wieder zu Boden gelassen. Sofort war Aslam bei den zurück gelassenen Taschen und holte ein Erste Hilfe Set heraus. Das würde zumindest reichen, um die Wunden zu reinigen und zu verbinden. Alles Weitere sollte sich dann schon ein Heiler ansehen. Finn hingegen hatte sich einige Meter entfernt vom Schild hingestellt und beobachtete diesen besorgt. In immer kürzer werdenden Abständen flackerte die Kuppel. Mit jedem Mal wurde auch das Lock kleiner. Die Zauber regenerierten sich. Gerade noch konnte Aslam nach ihm greifen. “Was genau denkst du, was du da tust?” Blinzelnd sah Finn zurück. “Link ist noch da drin.” “Und?” “Und? Was machen wir, wenn er es nicht rechtzeitig schafft?” “Warten.” Mit leichter Gewalt zog Aslam Finn zurück. “Wenn ich mich recht entsinne, hast du uns doch rausgezehrt. Erzähl mir jetzt nicht, dass du wieder rein willst.” “Aber…” “Nicht aber. Ich habe unser erstes Rätsel auf Kennys Wunde geklatscht. Das Ding hat förmlich angefangen zu leuchten. Ich hoffe mal, unsere Lehrer haben die Nachricht verstanden. “Wenn nicht, sind die blind und taub.” Eine Hand auf der Verletzung haltend, hatte Kentin eindeutig noch Schmerzen. “Das hat gebrannt wie Feuer. Selbst ich unbegabtes Etwas habe die Magieentladung gespürt.” Tief durchatmend setzte sich Finn an Ort und Stelle auf den Rasen. Er verschränkte die Arme vor der Brust und krallte sich an seinem Shirt fest. “Okay. Wir warten.” Vorsichtshalber setzte sich Aslam hinter ihn um irgendwelche komischen Aktionen schon im Keim zu ersticken. Auf diese Weise waren Kentin und Nara die Einzigen, welche das Loch im Schild sehen konnten. Ein Loch welches immer kleiner wurde. Finn wäre schon mehrfach fast wieder aufgesprungen, als Nara endlich den Kopf hob und ein Bell-ähnliches Geräusch von sich gab. Prompt lag die komplette Aufmerksamkeit der Jungs am Hügeleingang. Der graue Wolf kam heraus gerannt. Im Gegensatz zum ersten Eindruck wurde er aber nicht verfolgt. Trotzdem hielt er geradewegs auf das mittlerweile sehr kleine Loch zu. Er passte gerade so noch durch. Draußen blieb er schwer hechelnd stehen, als ob er jeden Moment einen weiteren Angriff fürchtete. Dabei konnten die Zuschauer sehen, dass Link eine weitere Kette im Maul hängen hatte. Eine Kette mit einem grünen Anhänger, welcher ein kreisrundes Symbol trug. Das Loch in der Kuppel verschloss sich jetzt vollständig. Dabei wurde das Licht für ein paar Sekunden heller, bis der Schutzschild wieder verschwand. In dem Moment löste sich Links Anspannung. Er drehte den Kopf zu den Wartenden. Während sich die Männer jetzt vollends anspannten und nach ihren Klingen fingerten, fing die Wölfin an mit dem Schweif zu wedeln. Links Hecheln wurde stärker und plötzlich verschwand das Grau aus seinem Fell wie es gekommen war. Kaum leuchtete das Blond wieder in der Sonne, kippte er zur Seite und blieb regungslos liegen. “Link!” ertönte es dreifach. Finn und Aslam liefen auf das Tier zu. Kentin und Nara hingegen blieben sitzen, was ihren Verletzungen zu verschulden war. Die Zwei waren noch nicht bei ihm, als ein Zucken durch Link ging. Sein Fell ging zurück. Schon lag ein Hylianer an dessen Stelle. Finn war als erstes bei ihm und drehte ihn vom Bauch auf den Rücken. “Fast sofort entspannte er sich. “Er atmet noch.” Auch Aslam ließ sich jetzt neben seinem Klassenkameraden nieder. Mit Routine fand er dessen Halsschlagader. Verwundert runzelte er die Stirn. “Himmel noch mal.” “Was ist los?” “Ich wusste nicht, dass ein Herz so schnell schlagen kann.” Den Kopf schüttelnd ließ er wieder los. “So schnell kann ich nicht einmal zählen.” “Ist er verletzt?” Die Frage musste einfach sein, denn auf die Entfernung konnte Kentin beim besten Willen nichts sehen. Finn und Aslam tauschten einen kurzen Blick, bevor sie begannen, Link abzusuchen. Es war zum Glück nichts zu finden. Erst als sich auch Nara von Links Unversehrtheit überzeugt hatte, kehrte langsam Ruhe in die Gruppe ein. Aslam griff noch einmal nach ihrem Rätsel und hielt den blutgetränkten Zettel hoch. Eine Ecke war noch weiß, ansonsten erinnerte nichts mehr an die ursprüngliche Verwendung. Nicht einmal die Schrift war noch zu erkennen. Nach einiger Zeit hatte sich auch Links Atmung etwas beruhigt, aber aufgewacht war er nicht. Und noch eine Weile später sah Finn plötzlich auf. “Wir kriegen Besuch.” Tatsächlich kam aus Richtung Wald ein Mann auf die Truppe zugelaufen. Schwer atmend blieb er bei ihnen stehen. Kentin war es, der die Stille zwischen ihnen durchbrach. “Wissen Sie Herr Gerodu, ich war noch nie so froh Sie zu sehen.” Ganondorf hob nur eine Braue. “Definitiv nicht lustig.” Dann erst besah er sich seine Schüler. “Göttin verdammt, was ist denn mit euch passiert?” Sich nichts dabei denkend, deutete Aslam auf die Höhle. Ganon richtete sich wieder auf. Sein Blick wanderte kurz zum Hügel und gleich wieder zurück. “Eine alte Ruine. Und?” “Für eine Ruine sind die Gänge noch erstaunlich gut erhalten.” gab Kentin seine Meinung kund. Jetzt doch die Stirn runzelnd sah der einzige anwesende Erwachsene konzentrierter in Richtung Höhle. “Das wurde mir zumindest von einem der Waldhüter erzählt. Es soll ein altes hyrulanisches Bauwerk sein, von welchem nur noch der Eingang übrig ist. Und da es hier keine Bären gibt, soll man es gefahrlos betreten können.” Kurz tauschten die Jungs einige Blicke, bis sich Kentin wieder an ihren Lehrer wandte. “Sie können ja mal rein gehen und nachsehen.” Ganondorf öffnete den Mund, überlegte es sich aber gerade noch anders. Stattdessen nahm er den Vorschlag einfach an. Unter den verwunderten Blicken seiner Schüler blieb er nach ein paar Schritten stehen und spannte sich an. Einige Momente verharrte er an Ort und Stelle, bevor er den Kopf leicht zurück drehte. “Wer von euch ist da rein gegangen?” Er musste stark an sich halten, um nicht auszuflippen. “Wir alle” antwortete Finn kleinlaut. “Zumindest nachdem Link den Schild geschrotet hat.” “Und wie?” Erstaunlich, was der Mann für eine Selbstbeherrschung hatte. Doch Finn zuckte mit den Schultern. “Wenn wir das wüssten. Sein Fell ist plötzlich grau geworden.” Das Knacksen, welches Ganondorfs Hals machte, als er den Kopf zu Link drehte, war ganz gut zu hören. Er lief - andere nennen es rennen - zu dem Jungen und ließ sich neben diesen ins Gras fallen. Nara war im ersten Moment nicht glücklich, einfach so weggeschoben zu werden. Da sich der große Zweibeiner allerdings nicht von ihren Drohgebärden beeindrucken ließ, ließ sie es bleiben. Ganon beachtete das Knurren neben sich nicht. Er war viel zu erleichtert, dass Link noch regelmäßig atmete. Etwas schnell vielleicht für jemanden, der sic schon eine ganze Weile nicht bewegt hatte. Trotzdem beruhigt drehte er sich wieder zu seinen andern Schülern. “Kentin, kannst du laufen?” “Nicht allein!” kam die prompte Antwort. “Dann hoch mit dir. Wir müssen uns auf den Rückweg machen.” Parallel griff Ganondorf nach Link, hob ihn an und positionierte ihn irgendwie auf seinem Rücken. “Ich habe zwar ein Teleportstein zum Lager dabei, allerdings reicht der Zauber nur für fünfzehn Kilometer. Ein Stück müssen wir also noch zu Fuß gehen.” Mithilfe seiner Freunde kam Kentin tatsächlich auf die Beine und blieb auch dort. “Und unterwegs erklärt ihr mir ausführlich, was hier passiert ist.” Ganons Blick wanderte zu dem Fellknäul neben sich. “Beginnend mit diesem Wolf.” “Wölfin.” “Auch gut.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)