Stirb Nicht Vor Mir von YouLi (Die wahre Geschichte von Draco Malfoy und Ronald Weasley) ================================================================================ Kapitel 4: In meinen Träumen er existiert ----------------------------------------- Ich weiß nicht, wer er ist In meinen Träumen er existiert Seine Leidenschaft ist ein Kuss Und ich kann nicht widerstehen Ich warte hier Stirb nicht vor mir Bills lebloses Gesicht verfolgte ihn und er rannte. Rannte um sein Leben. Weg von seiner Leiche. Weg von Fleurs schmerzerfüllten Schreien. Weg von Percys blutbefleckten Umhang. Bis er vor einem Haus stand, das er vorher noch nie gesehen hatte, es ihm aber doch so bekannt vorkam. Drinnen war alles anders. So sicher. Geborgen. Es roch nach Pfannkuchen und frisch gepflückten Blumen. "Ron", hörte er hinter sich eine Stimme, die er vorher noch nie zuvor gehört hatte. Eine fremde Person trat aus dem Schatten auf ihn zu. „Ron", rief die Stimme wieder, ganz leise wie aus weiter Entfernung. Erschrocken wachte er auf. Schweißgebadet. Und rang nach Luft. Irgendjemand hatte ihn gerufen. „Harry?", seine Stimme zitterte krächzig und er fragte noch einmal. „Harry, bist du wach?" „Ron." Da war es wieder. Doch es war nicht Harrys Stimme. Träumte er noch immer? Verwirrt und etwas ängstlich griff er nach seinem Zauberstab. „Lumos." Und danach nach dem Glas Wasser auf seiner Kommode. „Weasley?" Da war sie wieder. Diese Stimme. Er hatte sie zuvor noch nie gehört, aber trotzdem schien sie irgendwie vertraut. „Wer…wer ist da?", fragte er leise und presste sein Ohr gegen die Wand. „Ich bin es. Weasley-" Dort wo sein Ohr dran gepresst war, wurde der Backstein auf einmal unsichtbar und erschrocken wich Ron zurück. „Wer ist ich?“, fragte er jetzt deutlich ängstlicher. „Na, ich. Malfoy. Draco Malfoy.“ Irritiert starrte Ron durch den unsichtbaren Backstein in die Dunkelheit, doch er erkannte nichts. Die Stimme klang so überhaupt nicht nach Malfoy. Nicht mal ein bisschen. Deswegen richtete er die leuchtende Spitze durch das Backsteinfenster und hörte darauf ein leises Zischen. „Weasley, es blendet.“ Malfoy presste sich den Handrücken gegen die Augen und jetzt erkannte Ron das weißblonde Haar. „Nox“, flüsterte er schnell und sah weg. Sein Herz raste immer noch heftig gegen seine Brust. „Was soll das Fenster?“, flüsterte er jetzt aufgebracht. „Stalken wir jetzt schon, Malfoy?“ „Keine Sorge, Weasley. Ich hab nur Gekeuche und Gestöhne gehört, da dachte ich Potter bereitet dir beim Eindringen Schmerzen. Deswegen wollte ich mal kurz nachsehen und vielleicht mit einigen Tipps weiterhelfen.“ Rons Augen weiteten sich und er starrte fassungslos in die Dunkelheit, wo Malfoy eine kleine Kerze anzündete, um so einen Blick auf Weasleys Gesicht erhaschen zu können. Er musste dunkel kichern und Ron schüttelte zornig seine Fäuste gegen das kleine Fenster. „Ich hatte einen Albtraum“, zischte er wutentbrannt. „Oh ja, das glaube ich. Sex mit Potter klingt nach einem fürchterlichen Albtraum“, kicherte er jetzt böse und Ron wollte schon durch das Loch greifen, um nach Malfoys Gurgel zu packen, bis ihn der unsichtbare Backstein schmerzvoll daran erinnerte, dass- obwohl er unsichtbar gezaubert wurde- immer noch existierte. Malfoy musste immer mehr lachen, obwohl er sich die Hand auf den Mund presste. „Malfoy, das wirst du mir rächen“, keifte Ron nun lauter und Malfoy versuchte noch leise „Shhh-„ zu zischen, was schwer war, weil er immer noch lachen musste. „Draco…mit wem…redest du?“, fragte Zabini im Schlaf aus seinem Bett und er antwortet leise. „Mit mir selbst.“ „Dann red…gefälligst leiser“, murmelte Zabini leise und drehte sich auf die andere Seite. Rons Augen leuchteten empört in der Dunkelheit und Malfoy versuchte sein Lachen zu unterdrücken. „Und falls du es wissen willst, Malfoy. Wenn Harry und ich wirklich schwul wären- wäre ich der, der eindringt und nicht umgekehrt!“, zischte Ron und bemühte sich darum, es leise zu tun. „Oh Merlin, Weasley, das wollte ich überhaupt nicht wissen. Aber gut, ich tu dir den Gefallen und überbringe gleich morgen früh deinem geliebten Potter diese frohe Botschaft.“ „Malfoy, wirst du jetzt wohl still sein!“ Wütend presste Ron seine Hände auf den unsichtbaren Backstein, in der Hoffnung, dass er unter seinen Fingern verschwinden würde, und er seine Hände stattdessen auf Malfoys Mund pressen konnte. Er hatte die Sprüche so satt! Nicht nur, dass er angeblich schwul sein sollte, sondern auch noch mit seinem besten Freund und dann auch noch unten! Das verkraftete sein Stolz nicht. Beleidigt drehte er sich auf die Seite, als er merkte, dass er Malfoys Kichern nicht verstummen lassen konnte. „Mach endlich dieses Fenster zu, du…du Stalker!“, zischte er noch leise und zog sich die Decke über den Kopf. Allmählich verebbte das leise Kichern und Malfoys Stimme wurde wieder leise und ernst. „Ich hatte auch einen“, flüsterte er leise und Ron drehte sich wieder zu dem kleinen Fenster. „Einen was?“, fragte er verwirrt. „Einen Freund, der in dich eindringt?“, fragte er mit hochgezogener Augenbraue und hörte wie Malfoy sich an seiner eigenen Spucke verschluckte. „Der war gut, Weasley“, keuchte er leise und kam der Wand, die sie beide trennte, näher. „Einen Albtraum.“ „Oh.“ In Gedanken drehte sich Ron auf den Rücken und blickte hoch an das Glaskuppeldach. Der Nachthimmel schien dunkel auf sie herab, doch einige Sterne funkelten hell in der weiten Ferne. Für einen Moment wusste er nicht, was er sagen sollte. Denn nur für diesen flüchtigen Moment hörte sich Malfoys Stimme nicht aufgesetzt oder arrogant an, sondern nur ehrlich und ein wenig erschöpft. „Konntet ihr in Slytherin auch den Himmel sehen?“, seine Stimme war fast lautlos. „Nein, wir waren nur unterhalb der Oberfläche, aber dafür haben wir oft Riesenschildkröten am Fenster gesehen. Oder Fische, die ähnlich aussahen wie Rochen.“ „Und hast du auch Sirenen gesehen? Oder andere Wassermenschen?“ Rons Stimme wurde wieder etwas schläfrig. Er konnte sich leider nicht daran erinnern, wie er im See von den Wassermenschen festgehalten wurde, aber Harry hatte ihm alles nach der Aufgabe im Trimagischen Turnier erzählt. „Nein“, hauchte Malfoy müde. „Aber Grindelohs und Seeschlangen.“ Es wurde wieder still um sie herum. Ron hörte durch die Wand Malfoys gleichmäßiges Atmen und seine Augen fielen langsam zu. „Wer weiß, vielleicht sehen wir morgen den Kraken an unseren Fenstern“, hörte Ron Malfoy noch leise nuscheln. „Mh-hm“, gab er leise zur Antwort, bevor er wieder in tiefe Dunkelheit fiel. Doch diesmal lauerte dort unten kein Albtraum, der auf ihn wartete. Es war nur dunkel und warm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)