Seelenkrank von MarryDeLioncourt ================================================================================ Kapitel 6: Der Traumschwiegersohn --------------------------------- Kapitel 6 Der Traumschwiegersohn   Nici wurde schmerzlich immer mehr bewusst, dass sie, wenn sie Lukas behalten wollte, andere Wege einschlagen musste. Oder zumindest sollte sie sich über einige Dinge klar werden. Lukas war nicht der klassische Gothic, den sie gern hätte, er war viel mehr als das. Attraktiv, provokant, ein bisschen egoistisch und immer ein Mysterium. Jeh mehr ihr alle davon abrieten mit ihm zusammen zu sein, desto mehr reizte er sie. Immerhin hatte ihre Mum ihre Meinung zu ihm noch einmal überdacht. Samstagmittag verabredete sich Nici mich Lukas im Park. Er erzählte, dass er gestern mit Basti und Flo unterwegs war. Irgendetwas war heute anders an ihm. Unter seinen Augen zeichneten sich schwache, dunkle Schatten ab und aus seinem Blick sprühte nicht diese Lebensfreude, wie in den Tagen zuvor. Trotzdem war er lieb. Wahrscheinlich fehlte ihm nur ein bisschen Schlaf. Sie legten sich ins Gras und er zündete sich eine Zigarette an. „Findest du es schlimm, wenn ich alleine etwas mit meinen Freunden unternehme?“ „Nein, aber ich fände es trotzdem toll, wenn wir sowas wie neulich öfter tun würden.“ Er lächelte. „Ich denke, das lässt sich einrichten.“ „Heute?“ Nici beugte sich zu ihm und gab ihm einen Kuss. „Wir haben doch später eh unser Konzert und was wäre das ohne dich.“ „Das würde mich sehr freuen.“ „Wenn du willst, kannst du schon so gegen acht mitkommen. Müssen halt noch aufbauen und so.“ „Lukas, warum tust du sowas? Warum betrinkst du dich dauernd? Ich weiß nicht, ob ich das aushalte. Es macht mich voll fertig.“ Behutsam legte er seine Arme um Nici. „Nici, erstens ist es nicht dauernd und zweitens es ist ein Weg für mich mit meiner Situation klar zu kommen, also akzeptiere es oder nicht.“ Er klang so fremd und das junge Mädchen merkte diesen unbekannten Schmerz. Sie wollte ihn nicht ändern, aber sie wollte auch keinen Junkie zum Freund. „Was bleibt mir auch anderes übrig?“ Er lachte ein bisschen. „Bitte sei mir nicht böse deshalb. Ich mag dich wirklich sehr und wir bekommen das zusammen schon hin.“ Lukas schloss Nici fester in seine Arme und fing an zu lachen. „Naja, ist schon okay, aber es soll auch schöne Dinge auf der Welt geben!“ Erleichtert und endlich wieder unbesorgt lächelte sie ihn liebevoll an. Langsam ließen sie sich in das weiche Gras sinken. Lukas beugte sich über seine Nici und küsste sie sehr lange. Dann wurde dieser wundervolle Moment abrupt von dem Klingeln seines Handys gestört. Doch er ignorierte es. Langsam neigte sich die Sonne Richtung Horizont und es wehte ein kühler Wind. „Es war nur Basti. Wollte sicher fragen, wann wir uns treffen.“ Nici freute sich, dass er sie mit einbezog. Lukas telefonierte kurz mit Basti und machte irgendeinen Treffpunkt aus. „Ich muss aber noch mal nach Hause. Wenn du willst, kannst du ja mitkommen?“, sagte er ganz charmant. „Aber vorher muss ich mir noch eine Jacke holen.“ Er nahm ihre Hand und zog sie auf die Beine. Dann schlenderten sie Hand in Hand bis zu seinem Haus. Dort holte er noch ein paar Sachen und dann machten sie sich auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt. „Wo gehen wir jetzt eigentlich hin?“ „Zu Tim.“ Nach einer kurzen Pause sagte Nici: „Mir ist gar nicht so aufgefallen, dass Basti auch ein Goth ist.“ „Naja, is er auch nich. Er ist eher so’n kleiner Punk. Rennt auch nicht nur in schwarz rum.“   Tim sah extremer aus als beim letzten Mal. Seine Haare waren schwarz- rot gefärbt. Eine Seite rot und die andere schwarz, jedoch sehr gepflegt. Er trug einen langen Rock mit Schnallen und ein figurbetontes Langarmshirt. Kunstvolle Ringe schmückten seine Hände mit den längeren, schwarzlackierten Fingernägeln. Basti saß im Wohnzimmer auf dem Sofa. „Was darf ich euch denn zum Trinken anbieten?“ Basti nippte schon an seiner Bierflasche. Lukas sah Nici fragend an und sie flüsterte ihm Rotwein zu. „Dann bitte ein Glas Rotwein für die Dame und für mich das Übliche.“ Tim nickte und verschwand kurz. Dann kam er mit einer Flasche Rotwein sowie einem Glas und einer Flasche Bier zurück. „Flo kommt wohl heute gar nicht?“, fragte Lukas, worauf er von Basti Antwort erhielt. „Vielleicht kommt er später noch, wollte noch irgendwas erledigen. Nici alles klar bei dir?“ „Ähm, ja klar…. Und bei dir so?“ „Läuft“, erwiderte Basti grinsend. „Wir sollten langsam los, sonst verpassen wir unseren Gig im Transylvania!“ Lukas sah mit leuchtenden Augen abwechselnd zu Tim und zu Basti. „Wir trinken noch leer und dann geht’s los.“ „Ich verzieh mich mal ins Bad und mach mich fertig.“ Tim folgte Lukas. „Ich komm mal mit, allein kannst du dich eh nich schminken“, witzelte Tim. Lukas lachte und zündete sich auf dem Weg eine Zigarette an. Dann wandte er sich an Basti. „Sag mal, warum bist du eigentlich nicht bei deiner Caro?“ Diesmal war es Basti, der nicht gerade glücklich guckte. „Ach, hör bloß auf. Ich habe langsam die Schnauze voll von den Weibern!“ „Warum läuft wohl nicht so, wie du willst?“, fragte Lukas. Basti zuckte nur mit den Schultern. „Weiß nich. Sie ist irgendwie so schüchtern, aber ich denke, ich bekomme das schon hin, alleine!“ Er warf seinem Freund einen warnenden Blick zu. „Was guckst du mich da schon wieder so an! Als ob ich immer etwas Schlimmes machen würde.“ Nun lächelte Basti wieder. „Ach, ich wollte dich schon immer mal böse angucken.“ „Na wenn das so ist. Du bist blöd.“ „Du auch.“ „Mann, das ist wie im Kindergarten mit euch“, beschwerte sich Tim. Plötzlich sprang Lukas auf und verschwand mit Tim im Bad. Nici warf Basti einen unsicheren Blick zu. „Daran musst du dich gewöhnen. Die beiden machen das dauernd. Und Tim hilft Lukas wirklich bei seinem Make-up.“ „Ist ja niedlich.“ Nach kurzer Zeit kamen Lukas und Tim zurück. Nicis Herz setzte einen Moment aus. Sein Gesicht war noch blasser und unnatürlicher als sonst. Schwarzer Liedschatten und der Kajal ließen ihn noch unnahbarer erscheinen. Er schien in seinem Metier zu schwelgen. Nici konnte nicht abstreiten, dass sie ihn attraktiver denn je fand. Er legte seinen Arm um ihre Schulter und lächelte. „Also dann, mal los.“ Die Bar war klein und gemütlich. Nici bestellte sich einen Rotwein, während die Jungs aufbauten und Soundcheck machten. Immer wieder musste sie zu Lukas schauen, als würde sie ihn zum ersten Mal sehen. Auch ein paar andere Mädels schienen sich schon von ihm angezogen zu fühlen. Da begann die Eifersucht in ihr zu brodeln. Doch sie traute ihm. Nach etwa einer Stunde Pause begann die Show und Nici war fasziniert wie schockiert, denn so kannte sie Lukas nicht. Zwar hatte sie die Jungs im Proberaum erlebt, aber das war etwas komplett anderes. Lukas wirkte auf einmal so fremd und skrupellos. Seine Musik schien die Mädels zu beeindrucken und sie tanzten dazu und machten ihm schöne Augen. Nici hingegen blieb an der Bar und sah sich das Schauspiel von hier aus an. Irgendwann saß ein gutaussehender Typ neben ihr und füllte ihren Wein auf. Sie bedankte sich gedankenverloren. „Bist du allein hier?“ Das Mädchen schüttelte mit dem Kopf. „Nee, mit der Band…der Sänger ist mein Freund.“ Der Typ zog die Augenbrauen hoch. „Na gut, aber wenn das mal kein Weiberheld ist.“ Darüber wollte sie nicht nachdenken. Nach dem Konzert saßen sie noch zusammen und Tim und Lukas blieben lange weg, bevor sie zu den anderen stießen. Seltsamerweise warf  Basti Lukas erneut einen warnenden Blick zu, der jedoch weit aus ernster war, als der von vorhin. Das machte Nici etwas skeptisch. Verheimlichte ihr Lukas doch etwas? Sie verwarf diesen Gedanken schnell wieder. Jedoch beschloss sie doch mit Basti darüber zu reden.   Nici besuchte ihn gleich am nächsten Nachmittag und er freute sich sogar richtig. „Das ist ja eine Überraschung, was kann ich für dich tun?“ „Ach ich bin hier, um dich was zu fragen.“ Sie setzen sich auf das große Bett in seinem Zimmer. Es war halb so groß, wie Lukas Zimmer. „Na dann mal los!“ Nici zögerte einen Moment, weil sie sich nicht sicher war, wie sie die Frage formulieren sollte. „Du und Lukas, ihr seid doch gute Freunde oder?“ „Ja schon, warum?“ „Naja, findest du irgendwas unnormal an ihm?“ „In welcher Hinsicht?“ „Pass auf es geht ganz einfach darum, dass ich irgendwie denke, dass er mir etwas verheimlicht. Aber, wenn ich ihn darauf anspreche, versucht er mich immer davon zu überzeugen, dass es nicht so ist.“ Plötzlich verdunkelte sich Bastis Gesichtsausdruck und dieser Ausdruck erinnerte sie an den gestrigen Tag, als er Lukas so angesehen hatte. „Nici, ich kann dir dazu auch nicht viel sagen. Seit Lukas so oft mit Tim rumhängt, hat er sich schon verändert und durch ihn hat er auch schon viel Mist gebaut. Aber darüber solltest du selbst mit ihm reden. “ Also schien da doch etwas zu sein. „Und wenn er dann mit mir Schluss macht?“ „Dann ist er feige. Bitte rede mit ihm. Er wird es dir sagen.“   An diesem Nachmittag suchte Basti Lukas noch auf, um ihn wiedermal zur Rede zu stellen, weil ich er einfach nicht sehen konnte, wie er Nici das antun konnte. Er war gerade auf dem Sprung und wollte zu Tim. Basti hielt ihn jedoch davon ab. „Nici war vorhin bei mir!“ Lukas sah Basti skeptisch an. „Warum das?“ „Drei Mal darfst du raten. Sie ist nicht blöd, Lukas. Du solltest langsam Klartext mit ihr reden!“ „Was willst du denn jetzt von mir? Geht es dir etwa immer noch um die Drogensache? Das ist lächerlich Basti. Außerdem weiß sie davon.“ „Du hast dich trotzdem verändert. Du bist nicht mehr der Lukas, den ich mal gekannt habe. Außerdem kenn ich Tim auch schon ne Weile und ich kann dir das nicht abkaufen!“ „Ach ja? Dann lass es halt bleiben.“ Basti erkannte ihn wirklich nicht wieder. Waren sie nicht mal sowas wie beste Freunde gewesen? Selbst, wenn er sich jetzt nur noch am Wochenende das Gehirn zuballerte. Was war nur los mit ihm? Ob er darüber reden wollte? Oder würde er zukünftig immer zu Tim rennen, wenn ihn etwas bedrückte? „Ich glaub dir schon, aber weißt du, früher waren wir viel öfter zusammen und jetzt? Nichts ist dir wichtiger als Tim. Das macht mich ein bisschen traurig.“ Auf einmal schaute Lukas seinen Freund mitfühlend an und lächelte schwach. „Vielleicht hast du recht. Flo hat mir neulich auch gesagt, dass ich voll fertig aussehe. Ich bin dem Stress hier zu Hause einfach nicht mehr gewachsen.“ Plötzlich sank er auf sein Bett und Basti sah ihn zum ersten Mal in meinem Leben total verzweifelt. Schon mehr als einmal hatte er mitbekommen, was bei Lukas abging. Im Gegensatz zu seiner Mum verdienten seine Eltern jede Menge Geld und konnten sich nahezu alles leisten. Trotzdem würde Basti nicht mit ihm tauschen wollen, denn er war sehr glücklich mit seiner Familie und fand es auch nicht schlimm, dass er nicht alles haben konnte. Denn Geld macht viel kaputt und Lukas war das beste Beispiel dafür. Er ging in all dem Reichtum unter und seinen Eltern schien egal zu sein, was mal aus ihm wird. „Das tut mir leid. Komm wir gehen jetzt zu mir. Da kommst du vielleicht auf andere Gendanken.“ Er lächelte und folgte Basti.     Lukas hatte Nici sogar geschrieben, ob sie nicht mal wieder zu ihm kommen wollte. Sie war total ratlos, denn sie wusste nicht, ob sie ihn ernsthaft zur Rede stellen sollte. Vielleicht hatte Nadja aber auch Recht und sie machte sich einfach zu viele Gedanken. Nici beschloss erst mal zu ihm zu gehen und zu sehen, wie sich der Abend entwickelte. Sie zog sich schick an, das heißt schick im Auge des Betrachters und ging zu Lukas. Seine Eltern waren ausgegangen und sie hatten die Wohnung für sich alleine. Seine Schwester Johanna übernachtete bei einer Freundin. Lukas hatte gekocht und den Esstisch liebevoll gedeckt und dekoriert. Ihre Ängste und Zweifel verflogen augenblicklich. Überall brannten Kerzen und es roch nach Vanille und Zimt. Er empfing seine rothaarige Schönheit mit einem strahlenden Lächeln. „Ist was passiert, dass du dir solch eine große Mühe gemacht hast?“ „Nein, ich wollte dir einfach nur mal wieder eine Freude machen und vielleicht einige Ungewissheiten aus dem Weg räumen.“ Sie setzten sich an die gedeckte Tafel und tranken Rotwein. „Du hast mit Basti geredet?“ Er wusste also davon. Nici stieg eine leichte Röte ins Gesicht. „Ja, findest du das schlimm? Ich meine, ich hab einfach nur Angst, etwas falsch zu machen und da schien er mir der richtige Ansprechpartner zu sein.“ „Nein, es ist schon okay. Ich will nur nicht, dass du dir zu viele Gedanken machst.“ „Mach ich ja nicht. Ich hätte ja auch mit dir reden können. Aber ich denke, das Thema hat sich jetzt erledigt und wir genießen den Abend.“ Lukas lächelte Nici liebevoll an und sie erwiderte es. Er hatte zwar nur Nudeln mit Sahnesoße gekocht, relativ einfach, aber er hatte alles selbst gemacht. Das fand sie ziemlich beeindruckend, denn nicht jeder Junge hatte das Talent zum Kochen. „Sag mal, hast du nicht mal erzählt, dass du vor einiger Zeit gemodelt hast?“ Er nippte an seinem Glas. „Ja, hab ich. Die Bilder kann ich dir später mal zeigen. Sogar Basti war total fasziniert davon.“ „Wie süß. Na ich meine, du kannst einen auch nur verzaubern.“ „Hör auf, so viele Komplimente sind nicht gut für mich.“ Er lachte und ihr fiel auf, dass sie ihn noch nie so glücklich gesehen hatte, wie in diesem Augenblick. Gemeinsam trugen sie das Geschirr in die Küche und räumten alles in die Spülmaschine. „So und jetzt die Bilder.“ Lukas gab ihr einen Kuss und schlang seine Arme um sein Mädchen. Dann ergriff er Nicis Hand und führte sie in sein Zimmer. Den Rotwein nahmen sie mit. Die Fotos waren total professionell geschossen und Lukas sah unheimlich sexy darauf aus. Teilweise erinnerte er Nici ein wenig an Jussi, den Schlagzeuger der 69 Eyes. „Da kann man dich ja nur toll finden.“ „Meinst du?“ Sie gab ihm ein Lächeln zur Antwort. Plötzlich nahm Lukas Nici auf seinen Arm und legte sie auf sein Bett. „Kleine Massage gefällig? Von dem tollsten, bestaussehenstem Masseur der Welt?“ Nici musste lachen. „Ja, gerne.“ Sie legte sich auf den Rücken und Lukas öffnete den BH Verschluss. Sie genoss seine zärtlichen Berührungen und verfluchte sich, dass sie schlecht von ihm gedacht hatte. Es waren jetzt fast zwei Monate vergangen und es konnte schöner nicht sein. Sie vergötterte ihren Freund so sehr und konnte einfach nicht genug von ihm haben. Er drehte sie jetzt auf den Rücken und Nici sah Lukas mit nacktem Oberkörper auf ihren Oberschenkeln sitzen. Der perfekte Traummann. Er beugte sich zu ihr herab und küsste sie. Dabei zog er ihr den BH aus. Ihr Herz begann zu klopfen. Er schien jeden Handgriff genauestens geplant zu haben, so kam es Nici zumindest vor. Er zog ihr auch noch den Rest ihrer Klamotten aus und küsste sie am ganzen Körper. Sie merkte erst jetzt, dass auch er nackt war und im Licht der Kerzen sah er einfach wunderschön aus. Seine Augen funkelten Nici an und sie konnte nicht mehr warten. Das Gefühl war unbeschreiblich.    Das Gefühl war unbeschreiblich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)