Seelenkrank von MarryDeLioncourt ================================================================================ Kapitel 65: Traumhochzeit ------------------------- Ich flog dieses Mal auch wieder mit unserer privaten Maschine oder bessergesagt ich ließ mich fliegen. Das war wirklich Luxus und dieser ganze Flug und Check In Quatsch fiel weg. In meinem Haus legte ich mich auch noch kurz hin und am nächsten Morgen fuhr ich in die Firma. Meine Kollegen freuten sich voll mich zu sehen und sogleich stürzten wir uns in die Arbeit. Anfangs lief alles ein bisschen schleppend, aber nach ein paar Verbesserungen holten wir auf. Echt geschafft kam ich nach Hause und musste erst Mal zu Jojo, die hatte ich gestern gar nicht begrüßt. Sie hatte sogar gekocht, was für ein Schatz. Und auch meine kleine Alice kam gleich angerannt. Wir redeten kurz miteinander, dann verzog ich mich in mein Zimmer und versuchte Juka zu erreichen, er war tatsächlich schon wach und erzählte mir, dass es gar nicht so schlimm gewesen war. Das beruhigte mich. Mein schönster Tag im Frühling. Und heute sollte es soweit sein. Jetzt, da ich mich für meinen großen Tag in Schale warf, überkam mich doch noch die Nervosität. Nicht, dass ich einen Rückzieher machen wollte, nein, weil es eben Juka war und ich konnte es kaum noch erwarten ihn zu sehen. Sicher würde er wieder alle umhauen. Ich hatte keine Ahnung, was er am heutigen Tag tragen würde und freute mich wahnsinnig darauf meinen Geliebten im Hochzeitsanzug zu sehen. Ich trug ein schwarzes Seidenhemd, eine Anzughose und ein Brokatjacket. Auf den Schlips hatte ich dann aber doch verzichtet. Ich zog noch meine Schuhe an, die auch recht schlicht ausgefallen waren. Sie liefen vorne spitz zu und reichten ein bisschen bis über die Knöchel. Die Schnallen verzierten kleine silberne Totenköpfe. Ich spickelte aus dem Fenster und das Wetter hätte besser nicht sein können- Sonnenschein pur. Und ich im schwarzen Anzug, naja. Es klopfte an meiner Tür und Flo kam herein. Er hakte sich bei mir ein und geleitete mich zum Auto, mit dem wir zum Standesamt fuhren. Plötzlich wurde ich richtig nervös und mein bester Freund schien das zu merken und hielt mir den Flachmann hin. Ich lachte nur und nahm einen kräftigen Schluck. „Fuck…ich glaub ich sterb gleich…“ Flo legte seine Hand auf meine Schulter. „Nee, tust’e nich…weil du jetzt Juka heiraten wirst…wahh, das is übel krass. Von allen hätte ich gedacht, dass sie sich mal trauen, nur nich von dir.“ Ich gab meinem Freund einen Klaps auf den Hinterkopf und nahm noch einen Schluck. „Manchmal solltest du einfach besser den Rand halten.“ Ich leerte den Flachmann und fühlte mich ein bisschen entspannter. Beim Standesamt stiegen wir aus und meine Schwester nahm mich in Empfang. Ich hatte ihr versprochen, dass sie mich zum provisorischen Altar führen durfte. Sie warf mir einen skeptischen Blick zu. „Bist du schon wieder betrunken?“ „Niemals…“ „Lukas…du bist unmöglich.“ Plötzlich fühlte ich alles, was ein Mensch an positiven Emotionen fühlen konnte und mein Herz hämmerte so laut, dass es alle im Raum hören mussten. Jojo führte mich durch den Gang und alle starrten mich an, doch das realisierte ich gar nicht richtig. Meine Augen waren nur auf einen einzigen Punkt im Raum fixiert und ich fragte mich zum tausensten Mal, wie ein Mensch nur so wunderschön sein konnte. Juka war schon immer der Paradisvogel von uns beiden gewesen, doch heute übertraf er alles an Schönheit und Eleganz, wenn das überhaupt möglich war. Seine schwarzgoldene Hose betonte seine langen Beine und schloss perfekt mit dem weißgoldenen Hemd ab. Darüber trug er ein schwarzes Samtjacket mit goldenen Stickereien am Kragen und an den Ärmeln. Die Spitzenärmel des Hemdes lugten hervor, was sicher so gewollt war. Sein Blick traf mich und seine Lippen formten das Wort Wow. Das galt wohl mir. Als wir dann endlich nebeneinander standen, begann die Standesamttante ein bisschen was zu erzählen, wie wir uns kennenlernten, ein paar Anekdoten aus unserer gemeinsamen Zeit und dann kam sie zu dem Antrag. Doch mir war es unmöglich richtig bei der Sache zu bleiben. „Lukas Sennert, ich frage dich, ist es dein eigener und freier Entschluss, mit dem hier anwesenden Juka Matsamuto die Ehe einzugehen, so antworte mit Ja…“ Oh, diese Worte gaben mir gerade den Rest, denn es klang so endgültig. Mein Körper schien nur noch aus einer Art Puddingmasse zu bestehen, die jeden Moment in sich zusammenfiel. Juka lächelte mich an und nahm meine Hand. Ich erwiderte sein Lächeln und der Pudding verwandelte sich in flüssiges Glück. „Ja…“, antwortete ich endlich. „Juka Matsamuto, ich frage dich, ist es dein eigener und freier Entschluss, mit dem hier anwesenden Lukas Sennert die Ehe einzugehen, so antworte mit Ja…“ „Ja.“ Nachdem wir uns die Ringe angesteckt hatten, kam endlich das Ehegelübde. Ich war mir sicher, dass Juka etwas Tolles sagen würde, doch ich fand meins auch nicht übel. Mein liebster ließ mir den Vortritt. Ich räusperte mich und sah Juka in die Augen. „Mein liebster Juka, es fühlt sich echt schräg an jetzt hier zu stehen, wissend, dass alle mich anstarren und voller Erwartungen sind oder auch denken, dass ich das hier verkacke. Aber man heiratet nur einmal…eigentlich…bei mir soll‘s auf jeden Fall bei diesem einen Mal bleiben.“ Ich warf einen Blick auf meinen Zettel, zerriss ihn kurzerhand und beschloss spontan wie immer zu sein. Flo kicherte hinter mir und auch Juka grinste. Also fuhr ich fort. „Sind wir doch mal spontan…denn wenn ich spontan bin, entstehen immer die besten Songs oder die ehrlichsten Texte…ich könnte dir meine Gedanken von gestern vortragen, aber das wäre ja langweilig…außerdem welcher Idiot ließt seine intimsten Worte an solch einem Tag von nem beschissenen Zettel ab…also, jetzt…Juka…du wunderschöner Mann, der es geschafft hat meine Seele zu berühren und zwar schon, als wir uns in der kleinen Bar trafen. Du warst an diesem Abend etwas besonderes für mich, weil du mich aufgefangen hast…ich hab die ganze Zeit auf deinen Hintern gestarrt, als du den Sekt an der Bar geholt hast und hab dich insgeheim schon damals echt heiß gefunden. Nichts desto trotz…der Weg bis zum Hier und Jetzt war schon hart und steinig…ich bin nich einfach, ein echter Sturkopf und manchmal auch ziemlich egoistisch. Ich glaub ich hab auch dich an deine Grenzen gebracht, doch du hast mich nie aufgegeben. Manchmal versteh ich bis heut nich ganz warum. Vielleicht magst du das Chaos ja, mit mir wird’s wenigstens nie langweilig. Juka…du machst mich glücklich, ein Zustand, den ich wohl nie ganz begreifen werde…aber es ist schön und mit dir an meiner Seite fühle ich mich stark und unbesiegbar, das hat mir bisher noch keiner geben können. Ich hab mich den ganzen morgen gefragt, was du wohl anhaben könntest…wie du mir heute gegenüber trittst, aber es ging nicht…ich konnte es mir nicht vorstellen, weil du in solchen Dingen einfach unschlagbar unberechenbar bist…so war es auch…ich sehe dich und könnt heulen vor Glück, weil du so wunderschön bist…mein wunderschöner Japaner…ich liebe dich bis in alle Ewigkeit.“ „Wow…Luki, was soll ich da noch sagen…manchmal hätte ich gern deine Spontanität…aber ich bin eher der Ordnungsfreak und alles muss geplant sein, doch du schaffst es immer wieder mit Erfolg meine Ordnung völlig durcheinander zu bringen und das ist wundervoll, denn du hast Recht, ohne dich wäre mein Leben grau und langweilig. Keiner, der mich mitten in der Nacht anruft, nur weil er was Schlimmes geträumt hat oder dann wäre da auch keiner, der mir einfach nach Tokio folgt, nur um mir zu sagen, dass er mich liebt. Süßer…mich macht es ebenso glücklich dich zu haben, denn…wie soll ich sagen…oft sagt man mir nach, dass ich stark und selbstbewusst wirke, doch das bin ich nur mit dir an meiner Seite…du hast mir viel beigebracht und durch dich habe ich erfahren dürfen, was es tatsächlich heißt, jemanden bedingungslos zu lieben, denn das tue ich…dich lieben…für immer.“ Dieser Kuss jetzt war anders als alle anderen, denn von nun an waren wir auf Ewig miteinander verbunden und dieses Gefühl war mit Worten kaum zu beschreiben. Ich hatte eine relativ kleine und gemütliche Location am Fluss gemietet, die eine Bühne mit einer Strandbar besaß. Ein Teil war auch überdacht, falls das Wetter nicht mitspielen sollte, doch heute war einfach alles perfekt. Der Weg vom Standesamt zu der Strandbar war nicht besonders weit, doch Juka und ich wurden mit dem Cabrio chauffiert. Bei der Strandbar angekommen, trennte ich mich von meinen Schuhen und meinem Jacket. Wir nahmen die Glückwünsche unserer Gäste entgegen und all diese rührenden Worte ließen mich fast sentimental werden, vor allem bei Jukas Mum. Nach diesem Teil folgte nun endlich der angenehme Teil- essen, trinken und feiern. Unüblicher weise erheiterte ich mein Gemüt mit Cocktails, versuchte mit allen zu reden und genoss meinen Tag. Auf Jukas und meinen Wunsch bestand das Buffet nur aus vegetarischen Köstlichkeiten. Als sich die Sonne dem Horizont neigte wurde unsere Party gecrashed. Wie hätte es auch anders sein können. Ein paar unserer Freunde standen gerade auf der kleinen Empore und erzählten Anekdoten über mich oder Juka. Doch diese Idylle wurde nun gestört, als meine Eltern den Platz am Mikrofon einnahmen. Auch noch beide zusammen, das musste sie sehr viel Überwindung gekostet haben und ich fragte mich tatsächlich wer wen am Ende überredet hatte. Ich zog meinen Stuhl direkt vor die Bühne und setzte mich mit den Armen auf die Lehne gestützt abwartend darauf, um zu lauschen, was mir meine tollen Eltern zu sagen hatten. „Mein lieber Schatz…ich kann noch immer nicht glauben, dass du mir das antust. Auch wenn wir uns nicht so nahe standen, hättest du uns wenigstens einladen können…das trifft uns sehr hart“, begann meine Mum. Naja, das war noch nicht schlimm. „Da kann ich mich nur anschließen mein Sohn. Ich kann nach unserem letzten Treffen nicht erwarten, dass du mir wohl gesonnen bist…du hast mich zutiefst beeindruckt und gebe zu, früher hätte ich nie gedacht, dass aus dir mal was wird. Scheinbar ist meine Denkweise gegenüber mancher Dinge doch etwas altmodisch.“ Meine Mum warf mir ein scheinheiliges Lächeln zu und ich erwiderte es sehr gezwungen, sodass es fast weh tat. Plötzlich stand Juka neben mir und legte seine Hand auf meine Schulter. Ich signalisierte ihm, dass alles in bester Ordnung sei. Dann erhob ich mich und schritt langsam und so würdevoll wie möglich zu der kleinen Empore, stellte mich zwischen meine Eltern und legte den rechten Arm um meinen Vater und den linken um meine Mutter. „Mh, schon fast beeindruckende Worte und noch beeindruckender, dass ihr gekommen seid, ohne dass ich euch eingeladen habe…aber hey, ich mag Überraschungen. Mama, Papa….danke für eure liebevollen Worte, aber…sie sind mir scheißegal…oh verzeiht meine Ausdrucksweise, in gehobenen Kreisen drückt man sich ja etwas gediegener aus. Schön, ihr seid also hier um alles wieder gerade zu biegen, was ihr in den letzten 10 Jahren verbockt habt? Sorry…da kommt ihr zu spät. Mhh ich kenn mich nich so gut aus, was macht man mit ungeladenen Gästen, die einem die Hochzeit vermiesen wollen? Ich könnt euch rauswerfen lassen, aber das wäre nich lustig.“ Meine Mum warf mir einen verstohlenen Blick zu und mein Vater schien es auch nicht witzig zu finden. „Es ist witzig, dass gerade ihr beiden, meine Eltern heute gekommen seid, denn so habt ihr endlich mal die Gelegenheit meine Freunde kennenzulernen…also ich meine die Leute, die ihr immer als drogenabhängige Assis bezeichnet habt.“ Ich ließ meine Eltern stehen und ging einen Schritt zur Seite und schaute in die Menge. „Lukas was wird das hier?“, fragte meine Mutter etwas pikiert. Ich konnte mir ein herablassendes Grinsen nicht verkneifen. „Lass dich überraschen…so jetzt wird’s ein bisschen kitschig…Basti, Flo, Jojo und Fabi würdet ihr mal zu mir kommen?“ Meine Freunde folgten meiner Bitte und traten an meine Seite. Flo grinste mich an und er schien als einziger zu wissen, was ich vorhatte. „Mama, Papa…darf ich euch meine Freunde vorstellen? Ich weiß, vom Sehen her kennt ihr euch, aber jetzt lernt ihr euch vielleicht auch ein bisschen kennen…wobei, wenn ich genauer drüber nachdenke will ich das gar nich…diese vier Menschen, die gerade neben mir stehen waren schon immer meine wahre Familie. Nicht ihr und ich denke durch meine Freunde habe ich alles fürs Leben gelernt…alles, was ihr mir niemals beigebracht habt, weil ich ja der böse Satanistegruftinsohn war, den ihr nie haben wolltet. Aber einen habe ich noch vergessen…Juka?“ Mein Vater funkelte mich mit bitterbösem Blick und meine Mum, waren das etwa Tränen, die da in ihren Augen glitzerten? Wie rührend. Auch Juka trat zu uns und dann tat er etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. Er ging zu meinen Eltern hinüber. „Herr und Frau Sennert, ich kann nicht behaupten, dass es mich freut Sie beide endlich mal kennenzulernen…ich kenne Lukas schon sehr lange und manchmal hätte ich mir gewünscht seine Eltern zu treffen, doch nachdem, was er erzählt hat, ist es wohl besser, dass sich unsere Wege erst jetzt kreuzen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie wissen, was für ein wundervoller Mensch Lukas ist und das ist sehr bedauerlich. Es hat mich sehr viel Kraft und Arbeit gekostet Lukas jetzt da zu haben, wo er ist, doch ich würde es immer wieder tun, weil ich Ihren Sohn von ganzen Herzen liebe und es keinesfalls mehr dulden werde, dass es Menschen gibt, die ihm weh tun.“ Mein Liebster nahm mich in die Arme und küsste mich. Das schien meine Eltern noch mehr zu treffen und ich feierte innerlich meinen Triumph. „Du kannst uns nicht von deiner Schwester fernhalten und schon gar nicht von Alice. Auch wir haben ein Recht darauf unsere Enkeltochter zu sehen. Die ja scheinbar unser einziges Enkelkind bleiben wird, wenn man bedenkt, dass du niemals Kinder in die Welt setzt“, konterte mein Vater. Doch ich blieb standhaft. „Was nur weil du denkst schwule Pärchen können keine Kinder haben? Das ist in deiner Welt vielleicht so, doch du solltest mal nach vorne schauen, wir haben uns entwickelt. Aber soweit willst du nicht denken…für dich bin ich doch ohnehin ein Klotz am Bein…wie geht’s deiner Firma eigentlich? Ich hoffe der Schaden is nich zu groß? Und natürlich kann ich euch nich verbieten Jojo und Alice zu sehen, die Frage is halt, ob sie das wollen.“ Jetzt wurde meine Mutter leicht hysterisch. „Lukas…das kannst du nicht tun! Du kannst doch deine Eltern nicht ernsthaft aus deinem Leben streichen!“ „Warum sollte ich das nich können? Ihr habt es beide geschafft, dass ich euch gegenüber nichts mehr empfinde. Der Zug is abgefahren. Wie gesagt die Zuneigung hättet ihr mir vor zehn Jahren geben sollen…jetzt komm ich tatsächlich allein klar. Ihr habt immer gesagt, ich werde es mal zu nichts bringen und was jetzt? Ich leite ne ziemlich große Firma mit, bekomme ne Menge Geld und wisst ihr was? Auch wenn ich viel Geld verdiene, stelle ich mich nich auf ein höheres Podest, um zu beweisen, dass ich was Besseres bin. Denn Geld allein kann niemals glücklich machen, das habt ihr mir gezeigt. Und jetzt noch was…ich bin kein Arsch und schmeiße niemanden raus, aber ich denke nach dieser Ansprache geht ihr freiwillig.“ Wir schnitten unsere Torte an, die die Form einer riesigen Gitarre hatte, in den Farben schwarz weiß und grün. Dann holte ich noch einen Cocktail an der Bar und gesellte mich zu meinen Gästen. Die Runde wurde langsam kleiner und plötzlich tauchten weitere Überraschungsgäste auf, dieses Mal allerdings welche, über deren Kommen ich mich tatsächlich freute. Denn es waren meine Arbeitskollegen, meine vier besten Mädels. Ich empfing sie herzlich und holte ihnen etwas zum Trinken. „Wow, Sie sehen so toll aus.“ Ich winkte mit der Hand ab. „Lassen wir doch ab heute diese Förmlichkeiten. Ich bin Lukas“, sagte ich scherzhaft, denn mir war ja klar, dass die Mädels meinen Namen kannten. Wir stießen an. Von hinten umfingen mich zwei Arme und die Augen meiner reizenden Kolleginnen weiteten sich. Eine verschluckte sich sogar an ihrem Sekt und mir entfuhr ein herzhaftes Lachen. „Siehst, du ich hab dir doch gesagt, dass Herr Sennert…ähm Lukas nicht auf Frauen steht“, meinte Kristin. „Na ihr Süßen, habt ihr das Rätsel jetzt endlich gelöst? Ihr hättet mich auch einfach fragen können.“ Juka stellte sich den Mädels jetzt selbst vor und sie schienen ihn auch sehr charmant zu finden. „Naja, aber du bist unser Vorgesetzter. Das macht man dann doch eher nicht. Aber ich hab immer ein bisschen vermutet, dass du nicht auf Frauen stehst“, sagte Kristin erneut. „Warum isses so offensichtlich, dass ich schwul bin?“ „Nee, nicht unbedingt, aber ich hatte es im Gefühl.“ „Interessant. Naja und mein Facebookprofil hat euch ja auch nich weitergebracht“, witzelte ich. Sina sah mich mit einer Mischung aus Entsetzen und peinlich berührt an. „Du wusstest davon? Dabei waren wir doch immer so vorsichtig.“ „Kein Problem, ich hätte meinen Chef sicher auch gestalkt. Aber Mädels, alles was heute Abend hier passiert, bleibt hier okay?“ Die grinsten mich an. „Aber klar doch Chef.“ Basti spielte ein bisschen DJ und kramte alte Sachen von früher raus. Fever Ray. Juka zog mich auf die Tanzfläche. Dort waren wir nicht die einzigen, die das Tanzbein schwangen, doch wohl die einzigen, die sich mit Blicken fast auszogen. Dieser Mann, nein mein Mann wusste einfach, wie er mich um den Finger wickeln musste. Seine Hände glitten unter mein halboffenes Hemd und sein Mund liebkoste meinen Hals. Wir befanden uns zwar in der tanzen Menge, trotzdem überkam mich das Gefühl, dass alle uns anstarrten. „Ich würde gern mit dir verschwinden“, raunte mir Juka zu und das musste er mir nicht zwei Mal sagen. Unten am Strand war keiner und mein Liebster drückte mich unsanft in eine der Strandmuscheln. Er löste auch die letzten paar Knöpfe von meinem Hemd und blickte voller Begierde auf mich herab. „Nach was steht dir der Sinn?“ Juka zog mir meinen Vollfingerring mit der Kralle vom Finger und steckte ihn sich an. Ich grinste ihn verführerisch an, doch er setzte ihn bei sich selbst an. Das hatte er noch nie getan. „Bist du sicher, dass du das willst?“ Er nickte und umschloss meine Hand mit seiner. Langsam setzte er am Schlüsselbein an und die Kralle hinterließ eine Blutspur. „Es brennt ein bisschen, aber irgendwie fühlt es sich gut an. Ich glaube wir sollten sowas öfter ausprobieren.“ „Du bist echt verrückt, aber ich kann damit leben“, sagte ich und zog Juka an mich, um ihn zu küssen. Mein Körper brannte wie Feuer und ich wollte Juka haben, ihn spüren und meinetwegen könnte das die ganze Nacht andauern. Doch unsere Gäste warteten sicher auf uns, also mischten wir wieder unters Volk. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)