Seelenkrank von MarryDeLioncourt ================================================================================ Kapitel 84: Immer diese Exfreunde --------------------------------- Fabi verkroch sich in seinem Zimmer und kam nur zum Essen oder Duschen raus. Allerdings wusste er auch, dass sein Bruder ihn nicht ewig in Ruhe ließ. Gerade wollte Fabi eine Zigarette rauchen, weil er glaubte Lukas und Juka wären unterwegs, da umfingen ihn zwei Arme von hinten. Das ließ ihn so zusammenzucken, dass seine Zigarette auf den Boden fiel. „Redest du endlich mit mir?“, fragte der Ältere mit sanfter Stimme. Doch Fabi schüttelte heftig mit dem Kopf. „Es geht nich Lukas, alles wird zu viel und ich kann das alles nich…Miyavi is toll und so, aber ich verdiene ihn nich…ich hab nich das Recht von ihm zu verlangen, dass er ewig auf mich warten soll.“ „Auf was kann er denn nicht ewig warten? Du musst dich schon klarer ausdrücken.“ Fabi seufzte und unterdrückte die sich anbahnende Gefühlswelle. „Es is immer noch dasselbe…ich meine wir haben miteinander geschlafen…das heißt ich mit ihm…anders wollt ich das bisher noch nich, weil ich‘s mir einfach nich vorstellen kann…dennoch bringt es mich fast um, wenn ich an ihn denke. Und vor drei Tagen nach der Probe hab ich ihm genau das gesagt…seit dem is Miyavi weg und…und ich hab keine Ahnung was ich tun soll!“, schluchzte er jetzt doch und Lukas zog seinen Bruder in die Arme. „Wenn du Miyavi sehen willst, geh zu Tatsuro…Süßer, wenn du dir keine Klarheit verschaffst wirst du es nie wissen. Ich bin auch nicht sicher, ob es sinnvoll ist dir einen Rat zu geben…dennoch wünsche ich mir, dass du das Richtige tust.“ „Aber was is das Richtige? Ich weiß das ja nich mal selbst.“ Ein tiefer Seufzer entwich Lukas und er nahm Fabis Gesicht zwischen seine Hände. „Dann beantworte mir jetzt ein paar simple Fragen. Wie fühlt es sich an in Miyavis Nähe zu sein?“ „Naja, gut…vielleicht mehr als das…irgendwie wohl…reicht das?“ Lukas nickte nur und zündete sich ebenfalls eine Zigarette an. „Na schön. Fühlt es sich falsch an wenn er dich küsst?“ „Eigentlich nich…eher fast selbstverständlich…“ „Wie fühlt es sich an, wenn er dich berührt? Und ja, das schließt auch den Sex mit ein.“ Fabi errötete augenblicklich denn schon mit Miyavi war es manchmal ein Kampf über dieses Thema zu reden doch jetzt auch noch mit Lukas? „Naja…weiß nich, eben gut…du weißt das doch selber“, protestierte er und hoffte sich aus der Affäre ziehen zu können. „Natürlich weiß ich das selbst und ich behaupte Mal ganz dreist mein Sexleben ist um Längen besser als deins kleiner Bruder. Du weißt nicht Mal die Hälfte und doch verleugnest du es.“ „Na und? Kann ja nich jeder so offen sein wie du!“ „Darum geht es gar nicht Fabi…außerdem hab ich noch eine letzte Frage an dich. Was fühlst du, wenn du dir vorstellst, Miyavi flirtet in deiner Gegenwart mit einem anderen Typen?“ Und da war er wieder, dieser stechende Schmerz und dieses Mal rang dieser Fabi fast zu Boden, doch Lukas hielt ihn. „Und das mein Schatz ist Liebe…du kannst jetzt weiter Trübsal blasen, dich noch mehr verbarrikadieren und dir einreden, dass du es nicht ertragen würdest, wenn Miyavi dich vögelt oder du gehst zu ihm. Verbaue dir diese Chance nicht.“ Fabi verfluchte Lukas. Aber nur, weil er wieder Mal Recht hatte. Deshalb machte er sich nach vier Tagen auf zu Miyavi und sein Herz rutschte ihm fast in die Hose. Er kannte den Weg zu Tatsuro und hoffte, dass dieser nicht zu Hause war. Doch schon, als er den Klingelknopf betätigt hatte, sprang die Tür fast von allein auf. Die Wohnung lag im selben Viertel wie die von Juka und Lukas, doch war das Haus nicht ganz so groß und auch die Wohnung selbst schien eher schlicht und klein gehalten. „Was willst du denn hier?“ „Ähm…is…Miyavi bei dir?“, fragte Fabi schon fast schüchtern. „Und was wenn ja?“ Fabi vernahm merkwürdige Geräusche aus der Wohnung, doch da er bisher nur bis zur Flurtür gekommen war, blieb ihm die Sicht verwehrt. „Wenn das Fabi ist, sag ihm ich will ihn nicht sehen!“, dröhnte eine Stimme von drinnen und es war nicht allein die Stimme, nein viel mehr die Worte ließen den kleineren zusammenzucken. Er will mich nicht sehen, dachte er bei sich. Doch jetzt war er schon einmal hier. „Hör zu Tatsuro…ich war vielleicht nich ganz fair…aber ich glaube ich muss für ihn kämpfen…“ Augenblicklich änderte sich der Gesichtsausdruck des Freundes von zornig in bemitleidendenswert. „Dann wünsch ich dir viel Glück…vielleicht solltet ihr echt reden. Ich hau für eine Stunde ab.“ Damit verschwand Tatsuro und Fabi fühlte sich noch elender. Mit pochenden Herzen wagte er sich ins Wohnzimmer und dort fand er Miyavi. Doch nicht den Miyavi den er kannte, nein, dieser schien viel mehr von sich preis zu geben und Fabi wusste nicht, ob er das sehen wollte. Selbstgefällig lehnte Miyavi am Sofa und grinste ihn schon fast mit diabolischem Lächeln an. Fabi bekam eine Gänsehaut. „Auf diesen Kerl ist absolut kein Verlass…aber schön, hast du mich etwa vermisst? Oder willst du auf einmal doch mehr?“ Die bittere Enttäuschung in Miyavis Stimme war kaum zu überhören und Fabi hätte sich gewünscht, dass er betrunken gewesen wäre oder sonst was. Doch er schien zu hundert Prozent bei Verstand zu sein und das jagte dem jüngeren eine scheiß Angst ein, denn im sich ausdrücken war er einfach miserabel. „Ich…ich bin nich sicher…du ziehst mich auf eine magische Art und Weise an, die ich nich begreife Miyavi.“ „Und doch bist du zu feige um es herauszufinden…“ „Ja vielleicht…und was wenn nich? Die letzten Tage ohne dich waren grausam.“ „Ach ja? Das kann ich nicht behaupten.“ Fabi merkte, wie seine Hände anfingen zu zittern. Was wollte Miyavi damit andeuten? Die aufsteigende Übelkeit schnürte ihm die Kehle zu. „Was meinst du damit?“, fragte er schließlich, auch wenn er nicht sicher war, ob er die Antwort hören wollte. „Ich fürchte ich hab das zwischen uns kaputt gemacht Süßer…es liegt nicht an dir…die letzten Tage waren einfach zu viel und da ist es passiert.“ Das unschöne Gefühl in Fabis Brust verstärkte sich. „Was ist passiert?“ „Ich war bei meinem Ex…willst du noch mehr wissen?“ Die Übelkeit stieg nach oben und Fabi rannte auf’s Klo. Dort kotzte er sich aus, im wahrsten Sinne des Wortes und dieses flaue Gefühl im Magen nahm allmählich ab. Auch die Tränen brachen jetzt aus ihm heraus und er konnte sich dieser neuen Gefühlswelle nicht mehr entziehen. Miyavi hatte Sex mit seinem Ex gehabt. Einem Ex, dem Fabi vermutlich nie gewachsen sein würde, denn mit seinem Erfahrungen konnte er den schönen Japaner nicht glücklich machen. Fabi war sich nicht sicher, wie lange er sich im Klo eingesperrt hatte, nur bekam er mit, dass Tatsuro wieder da sein musste, denn Miyavi schien mit irgendjemanden zu reden. Ausgelaugt zog sich Fabi hoch und beschloss eine neue Taktik anzuwenden. Ohne große Worte griff er nach Miyavis Hand und zog ihn mit sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)