Que faire si? Oder: Was wäre, wenn ...? von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 41: Kleine Sticheleien erhalten die Freundschaft -------------------------------------------------------- „Wissen die anderen eigentlich schon von deinem neuen Job?“, fragte Takeru nach. „Nein, ich wollte Tai noch ein wenig ärgern. Hast du mit Matt darüber gesprochen?“ „Ich war der Meinung, dass du es ihm sagen solltest. Ich hatte nur angedeutet, dass sich bei dir etwas beruflich verändern würde.“ Hikari musste lächeln. „Das wird interessant.“ Sie stellte sich vor ihrem Freund und gab ihm einen sanften Kuss. „Lass uns zu den anderen gehen.“ Hikari nahm seine Hand. Als das Pärchen um die Ecke bog trafen die beiden auf Ken und Miyako. „Hey ihr Zwei! Warum geht ihr nicht rein?“, fragte Hikari während sie ihre beste Freundin in die Arme schloss und ihr einen kleinen Kuss auf die Wange gab. Die gleiche Begrüßung folgte auch zwischen Ken und der Braunhaarigen. Freundlich begrüßte das Ehepaar auch Takeru. Ken erklärte schnell die Situation: „Matt ist noch nicht da. Da es der Probenraum seiner Band ist hat er auch den Schlüssel.“ „Ich hoffe, er ist nicht mit Jean beschäftigt“, kam es trocken Takerus Freundin. „Was willst du damit sagen, Hika?“ „Das er versucht seine Spuren zu verwischen. Damit Ken keinen Verdacht schöpft“, provozierte sie ihren Freund. Verständnislos blickten blaue Augen in Bernsteinfarbene. „Was soll das schon wieder heißen? Ich dachte, dass wir den Sachverhalt schon längst geklärt hätten.“ „Das haben wir auch. Es ist nur untypisch für deinen Bruder, dass er zu spät kommt.“ „Du glaubst der Grund dafür ist Jean?“ „Kann sein“, grinste Hikari ihn herausfordernd an. Takeru stieg auf ihr Spiel ein. „Das werden wir bald erfahren. Vielleicht taucht Matt ohne Jean hier auf.“ „So blöd wäre dein Bruder nicht. Er weiß, dass Ken hier ist.“ „Was hat dein Tanzpartner damit zu tun?“ „Hallo?“ Hikari überging den Hilferuf ihres Tanzpartners. Ken stand verständnislos neben seiner Frau und deren bester Freundin. „Weißt du, wovon die beiden sprechen, Yolei?“ Miyako zuckte mit den Schultern. „Ich bin genauso schlau wie du.“ „Matt weiß, welchen Beruf Ken ausübt“, kam es von der Braunhaarigen. „Kari? Ich stehe neben euch“, empörte sich der Schwarzhaarige. Dabei fuchtelte er mit seinen Händen vor den Gesichtern von Hikari und Takeru. „Ich glaube du sprichst gegen eine Wand, Ken.“ Die Lilahaarige musste sich ein Lachen verkneifen. „Aha, und der wäre?“ Takeru hatte seine Arme vor seiner Brust verschränkt und sah seine Freundin herausfordernd an. „Ich bin Polizist“, rief der zweite Mann in der Runde dazwischen. Ken war sich nur nicht sicher, ob Takeru es auch verstanden hatte. Dieser war nämlich immer noch in einer hitzigen Diskussion mit seiner Freundin vertieft. Der Blonde musste schlucken, als er verstanden hatte, welchen Beruf der junge Mann ausübte. „Danke dir, Ken.“ Erstaunt sah Ken Hikaris Freund an, als er die Bestätigung hatte, das Takeru ihn verstanden hatte. „Glaubst du jetzt, das Matt nicht so blöd wäre ohne deinen Freund herzukommen?“, grinste Hikari Takeru an. „Hika, wenn an der ganzen Sache nur ein Fünkchen Wahrheit wäre, wäre ich nicht so dämlich und würde die zwei alleine lassen.“ Leicht genervt verdrehte er die Augen. Hikari erkannte den Ausdruck in seinem Gesicht und grinste frech als ihre Antwort kam: „Das glaube ich dir aufs Wort. Du würdest wahrscheinlich Schiedsrichter spielen.“ „Du Hexe.“ Jetzt war es an Takeru seine Freundin dreist an zu lächeln. Hörbar schnappte Hikari nach Luft. „Eingebild-“ „Ich dachte die Zeiten sind vorbei.“ Takeru sah seine Freundin mit einem breiten Grinsen an. „Takaishi, du bist so ein A-“ Ken verdrehte die Augen. Er kannte Hikari nur zu gut und wusste, wie der Schlagabtausch enden würde. Deshalb kam er Takeru zur Hilfe: „Warum sollte ich Matt in irgendeiner Weise verdächtigen, Kari?“ Hikari schluckte den Rest ihres Satzes herunter. Sie drehte sich ihrem Tanzpartner zu. „Er hat den großen Bruder raushängen lassen. Nur so viel: Tai und Matt stehen sich in nichts nach.“ „Wie bitte? Das kann ich mir bei Matt gar nicht vorstellen.“ Entsetzt schaute Miyako ihre Freundin an. „Matt ist halt auch nur ein großer Bruder, der für seine Geschwister da sein möchte. Er nutzt halt jede Gelegenheit Louisa zu schützen. Die beiden haben sich vor ihrem Urlaub hier zwei Jahre nicht gesehen. Ich muss zugeben, wäre ich an Matts Stelle gewesen ich hätte Jean auch eine verpassen können. Die Situation sah schon nach mehr als nur Freunde aus, wenn man Louisa und Jean nicht kennt.“ Mit diesen Worten nahm Takeru seinen Bruder in Schutz. „Wie können wir uns eigentlich mit Louisa und Jean unterhalten? Mein Schulfranzösisch reicht gerade mal für ‚Guten Tag‘ ‚Auf Wiedersehen‘, ‚Ja‘ und ‚Nein‘“, kam es nachdenklich von Miyako, damit lenkte sie geschickt von der Auseinandersetzung ab. „Dafür kannst du sehr gut Englisch, Yolei. Das versteht und spricht zumindest Louisa sehr gut“, kam es von Hikari. „Bei Jean trifft es auch zu“, warf Takeru in die Runde. „Hallo Leute“, wurden die vier aus ihrer Unterhaltung gerissen. Ein junger Mann mit roten Haaren trat auf die Gruppe zu. In seinen Händen hielt er eine Laptoptasche. Diese stellte vorsichtig neben der geschlossenen Eingangstür ab. Danach begrüßte er die kleine Gruppe persönlich. Bei Hikari angekommen zog er die junge Frau in seine Arme. Gratulierte ihr nachträglich zum Geburtstag, drückte ihr einen kleinen Umschlag in die Hand und platzierte einen kleinen freundschaftlichen Kuss auf ihre Wange. Takeru sah den Rothaarigen misstrauisch an. Dieser trug einen schwarzen Anzug, ein weißes Hemd und eine dunkelblaue Krawatte. Er sah aus, als würde er zu seinem Geschäftstermin gehen und nicht auf eine Geburtstagsfeier, dadurch wirkte er ein wenig steif und fehl am Platz. Sein Aussehen war dem Blonden herzlich egal. Er selber war froh, wenn er keinen Anzug tragen musste. Was Takeru störte war der innige Umgang zwischen seiner Freundin und dem – für ihn – fremden jungen Mann. „Dankeschön, Izzy. Ich möchte dir meinen Freund Takeru Takaishi vorstellen.“ Mit diesen Worten riss Hikari ihren Freund aus seinen Gedanken. „Keru, dies ist Koushiro Izzumi. Er ist ein langjähriger Freund von Matt und mir.“ „Hallo Takeru. Ich freue mich, dich kennenzulernen. Du kennst Matt?“ Takeru musste kurz auflachen. „Hey Koushiro. Die Freude ist ganz auf meiner Seite. Matt ist mein Bruder.“ „Das erklärt einiges.“ „Wie meinst du das, Koushiro?“ „Mir ist die Ähnlichkeit zu Matt aufgefallen. Du kannst mich ruhig Izzy nennen. So rufen mich alle“, kam es verlegen von dem Rothaarigen. „Das mache ich gerne, Izzy.“ Takeru schaute Koushiro, Miyako und Ken nach einander an. „Mich könnt ihr mit TK ansprechen.“ Die Gruppe hörte von weitem verschiedene Stimmen. Die immer dichter kamen: „Ich wusste es, Alter. Du kannst auch nicht anders handeln als ich. Großer Bruder bleibt-“ „Halt die Klappe du Trottel. Das war etwas vollkommen anderes.“ „Nein ist es nicht. Du wolltest deine Schwester schützen, so wie ich es bei Kari auch mache.“ „Es gibt einen Unterschied zwischen unseren Schwestern.“ „Welcher sollte das sein? Ich höre?“ „Meine Schwester ist minderjährig, unerfahren und naiv. Während deine eine erwachsene Frau ist, die mit beiden Beinen fest im Leben steht.“ „Spinnst du, Matt? Ich bin nicht naiv“, keifte Louisa ihren Bruder an. „Wow, dein japanisch wird immer besser, Schwesterchen.“ „Danke dir. Ich warte trotzdem auf eine Entschuldigung von dir“, diesmal sprach die Blondine in ihrer Muttersprache. Fragend zog Yamato eine Augenbraue hoch, als er seine Schwester ansah. Wütend stemmte Louisa ihre Hände auf ihre Hüften und polterte los: „Ich…bin… nicht…naiv. Verstanden? Wärst du Jean oder Takeru würden ein paar Beleidigungen folgen. Das lasse ich lieber. Da ich davon ausgehe, dass du mir genauso Paroli bietest wie Takeru.“ „Nein, das würde ich nicht machen.“ „Nicht?“ Sie hatte nicht mitbekommen, dass sie die wartende Gruppe erreicht hatten. Daher zuckte Louisa zusammen, als sie die Stimme ihres jüngeren Bruders hörte: „Nein Krümel, würde er nicht. Matt würde dich durch seine Blicke zum Schweigen bringen. Er ist nicht der große Redner.“ Takeru musste lachen. Er genoss es seine Geschwister so ungezwungen miteinander umgehen zu sehen. „Deine Schwester hat dich voll unter dem Pantoffel, Matt“, grinste Taichi seinen besten Freund an. „Mag sein. Du bist schlimmer dran. Du stehst unter dem Pantoffel deiner Schwester und deiner Frau“, konterte Yamato. „Ist doch gar nicht wahr.“ „Nein? Darf ich dich an den Tanzabend erinnern?“ „Ähm… das… das… Er hat sie geküsst.“ „Das habe ich getan, weil mein Herz schon damals für Kari geschlagen hat“, rechtfertigte sich Takeru. „Trotzdem bist du ihr Boss.“ Hikari und Takeru verdrehten die Augen. „Dieses Argument zählt nicht mehr. Da ich nicht mehr als einfache Fotografin für die ‚Ishida Group‘ arbeite.“ „Ich wusste es. Kaum bist du mit deinem Chef zusammen, lässt er dich feuern.“ „Das stimmt nicht.“ „Wieso arbeitest du nicht mehr für Matts Vater?“ „Das hat keiner gesagt.“ „Doch, du!“ „Oh Mann, bist du wirklich Diplomat, Bruderherz?“ „Kari, was willst du mir damit sagen?“ „Das du besser zu hören solltest. Ich sagte: ‚Ich arbeite nicht mehr als einfache Fotografin‘. Mir wurde eine neue Arbeitsstelle innerhalb der Redaktion angeboten. Ich habe diese angenommen.“ Yamato erinnerte sich an das Telefonat mit seinem Bruder an Hikaris Geburtstag. Er drehte sich seinem Bruder zu: „War das die Veränderung, von der du erzählt hast?“ Takeru sah seinem Bruder in die Augen. „Stimmt. Durch Karis neue Stelle bin ich nicht mehr ihr Vorgesetzter. Wir haben beide nur einen direkten Chef und das-“ „Unser Vater?“ Wieder nickte der jüngere Blonde. „Als was arbeitest du jetzt?“, fragte Yamato Hikari direkt. „Ich bin die neue Cheffotografin“, kam es schüchtern von der Braunhaarigen. „Du bist was?“ Erstaunt sah Taichi auf seine Schwester. Er wusste, dass sie sehr gut in ihrem Beruf war, aber so gut, war ihm neu. Immerhin arbeitete sie noch nicht lange für den Verlag von Yamatos und Takerus Vater. „Weiß Vater, dass ihr ein Paar seid?“ „Nicht offiziell.“ Yamato zog wieder seine Augenbraue fragend nach oben. Abwartend sah er von seinem Bruder zu dessen Freundin. „Er weiß, dass Takeru eine Freundin hat, aber nicht wen. Wir haben beschlossen unsere Beziehung und unsere Arbeit zu trennen. Daher werden wir nicht aktiv in der Firma sagen, dass wir zusammen sind. Zumal die wildesten Gerüchte im Umlauf sind. Die besagen, dass Takeru mit einer Blondine liiert ist. Mir wird eine Affäre nachgesagt.“ Yamato tippte mit seinen Fuß auf und ab. Taichi sah seine Schwester entsetzt an. „Kari, das ist nicht dein Ernst.“ Während Louisa ihren jüngeren Bruder anfing zu beschimpfen: „Sag mal, setzt es bei dir aus Großer? Hast du vergessen, wie du gelitten hast, als die Sache mit Chloé war? Du bist kein Deut besser-“ „Louisa, es reicht. Du weißt, dass ich so etwas, was Chloé mir angetan hat, nicht machen würde. Glaubst du wirklich, das Kari neben mir stehen würde, wenn es so wäre? Außerdem müsste ich dir den Laufpass geben, wenn die Sache wahr wäre.“ „Wieso müsstest du mir den Laufpass geben?“, fragte die quirlige Blondine nach. „Das würde ich auch gerne wissen, Brüderchen.“ „Takeru wird eine Affäre mit Louisa nachgesagt“, brachte Hikari unter einen kleinen Lachanfall hervor. „Was?“, kam es entsetzt von Takerus Geschwistern. Kurz erklärten die die beiden, was die Gerüchteküche im Verlag so hergab. Nachdem alle sich von ihrem Lachanfall erholt hatten brannte Taichi eine andere Frage auf der Seele: „Takeru wird eine Affäre mit seiner Schwester nachgesagt. Mit wem bist du, laut den Gerüchten, zusammen?“, abwartend sah er seine Schwester an. Diese blickte unsicher zu Miyako und Ken. Ihre beste Freundin bekam den unsicheren Blick von Hikari mit. „Nicht schon wieder!“, stöhnte Kens Frau auf. „Nur weil ihr miteinander tanzt heißt das nicht, dass ihr auch gemeinsam in die Kiste springt. Obwohl ich zugeben muss, dass eure Rumba echt heißt ist.“ „Yolei, dass stimmt doch gar nicht.“ „O doch Süße, du kannst mir glauben. Eure Rumba ist heiß.“ „Ich stimme Yolei zu“, kam es leise von Koushiro. Um seine Aussage noch mehr Glaubwürdigkeit zu geben stimmten auch Taichi und Yamato zu. „Wie bitte? Es ist ein Tanz, mehr nicht“, empörte sich Hikari. „Ich gebe Kari recht“, kam es von Ken. „Es ist einfach zu süß, wie du dich aufregst, Hika.“ „Hast du schon mal einen Rumba der beiden gesehen, TK“, stichelte Yamato. „Ja, ich war beim Training der beiden anwesend. Ihr habt recht, Kari und Ken verstehen es diesen Tanz in Szene zu setzen.“ „Izzy wird bestimmt einen Rumba von Kari und Ken auf seinem Laptop haben. Da können unsere beiden Tänzer ja sehen, wie eng sie miteinander tanzen“, kam der Vorschlag von Sora. „Jetzt lasst uns alle reingehen und endlich feiern.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)