Crazy von Mayachan_ ================================================================================ Kapitel 1: Familie ------------------ Ran war den Tränen nahe. Wie konnte das bloß passieren? Noch vor drei Monaten war sie froh und glücklich gewesen. Alles hatte wunderbar gepasst. Die Schule lief gut und ihre Noten waren hervorragend. Sie und ihre Mutter waren ein Spitzenteam und meisterten jede Hürde. Warum wurde sie nur so bestraft? Was hatte Gott bloß gegen sie? Ihr fragt euch sicher worum es geht? Hier werdet ihr es erfahren... Vor drei Monaten verkündete ihre Mutter, dass sie wieder heiraten würde. Einen Mann den sie bereits seit drei Jahren kannte und mit dem sie seit zwei Jahren zusammen war. Zwei Jahre lang hatte ihre Mutter ihre Beziehung zu diesem Mann vor ihr geheim gehalten. Zwei Jahre! Ran hatte nicht die leiseste Ahnung von dem Freund ihrer Mutter gehabt. Kein Anzeichen oder Anhaltspunkt war zu sehen gewesen. Ihre Mom hatte alles getan um die Beziehung vor ihrer Tochter gemein zu halten und es war ihr gelungen. Und dann ganz unerwartet ließ sie die Bombe beim Frühstück platzen. Und was für eine Bombe... „Schatz, ich muss dir etwas sagen.“ Die Stimme ihrer Mutter hörte sich so nervös an. Normalerweise war Eri Mori – die Topanwältin in Tokio – die Selbstsicherheit in Person. Aber an diesem Morgen wirkte sie nervös und leicht besorgt. Ran, die gerade dabei war ihre Pfannkuchen zu essen, sah ihre Mutter fragend an. „Hab ich was angestellt?“ „Was? Nein, du nicht.“ „Will ein Gegenkläger dir an den Kragen?“ „Wie kommst du darauf?“, fragte Eri verwundert. Ihre Tochter strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Du bist die beste Anwältin in Tokio und ich kann mir schon vorstellen, dass die meisten Leute – vor allem die, die du im Gericht fertig gemacht hast – einen ziemlichen Hass auf dich haben. Und deshalb frage ich dich, ob dir einer ans Leder will.“ „Nein, es will mir keiner ans Leder. Zumindest nicht das ich wüsste.“ „Okay, was ist es dann?“ Ihre Mutter biss sich auf die Lippe und knetete nervös ihre Finger. Merkwürdig. Äußerst merkwürdig. „Also ich habe jemanden kennen gelernt.“ „Aha“, kam es misstrauisch von der jungen Schülerin. „Ja und die Sache ist die, es wird ernst zwischen uns und...“ „Was heißt das, es wird ernst zwischen euch? Wie lange kennst du diesen Mann schon?“, wollte Ran wissen. „Also ich habe ihn vor drei Jahren durch Kollegen kennen gelernt und seit fast zwei Jahren sind wir ein Paar.“ Der hübschen, brünetten Schülerin fiel die Kinnlade runter. „Du bist seit zwei Jahren mit einem Mann zusammen und hast mir nichts davon erzählt?“ Sie starrte ihre Mutter aus ungläubigen, blauen Augen an. Diese wirkte etwas peinlich berührt. „Ja, ich wollte es dir schon eher sagen, aber ich wusste nicht wie und ob das zwischen uns überhaupt hält.“ „Aha.“ „Jedenfalls, er heißt Yusaku Kudo und ist Autor.“ Yusaku Kudo. Der Name sagte ihr etwas. In Rans Kopf ratterte es. Dann fiel der Groschen und ihr Gesicht verzog sich zu einer entsetzten Grimasse. „Ist das etwa der Vater von Shinichi Kudo?!“, rief sie geschockt. Als ihre Mutter nickte, hätte sie fast einen Herzinfarkt bekommen. Das konnte ja wohl nicht wahr sein! Ausgerechnet der Vater von diesem Arschgesicht war seit zwei Jahren der Freund ihrer Mutter? Das musste ein Albtraum sein. „Yusaku und ich haben uns vor drei Jahren bei einem Bankett kennen gelernt, dass ein gemeinsamer Freund gegeben hat. Wir sind durch Zufall ins Gespräch gekommen und haben uns auf Anhieb gut verstanden. Und irgendwie sind wir uns danach immer wieder über den Weg gelaufen, und so wurden wir Freunde und schließlich ein Liebespaar.“ Wie ihre Mutter das erzählte. Als ob es die Liebesgeschichte des Jahres war! Ein absoluter Schock. „Und wieso erzählst du mir erst jetzt von deinem neuen Liebesglück?“, grummelte die junge, hübsche Mori. „Weil wir beide heiraten werden.“ Die Bombe war geplatzt. Und was für eine. Ran sah ihre Mutter sprachlos und entsetzt an. Hatte ihre Mutter gerade gesagt, dass sie wieder heiraten wollte? Nein, das konnte nicht sein. Sie musste sich verhört haben. „Hast du gerade gesagt, dass du wieder heiraten willst?“, fragte Ran vorsichtshalber nach. „Ja, du hast richtig gehört. Ich werde Yusaku heiraten“, erwiderte Eri und legte ihre linke Hand auf den Tisch. Ein Blick auf den Ringfinger genügte, und schon wusste Ran das es kein Scherz war, denn an dem linken Ringfinger ihrer Mutter war ein silberner Ring mit einem kleinen Diamanten in der Mitte zu sehen. Sie trug tatsächlich einen Verlobungsring. „Mom. Sag mir bitte dass, das nicht wahr ist“, verlangte ihre Tochter von ihr. „Doch es ist wahr. In drei Monaten findet die Hochzeit statt. Ich hatte gehofft, dass du mir bei meinem Kleid helfen würdest“, lächelte die attraktive Anwältin. Ran drehte sich der Magen um. Das ihre Mutter heiratete störte sie gar nicht so sehr. Es störte sie nur wen sie da heiraten wollte und mit wem sie dann unter einem Dach leben musste! Das würde Mord und Totschlag geben, dass wusste sie jetzt schon! „Mom, du weißt das ich Shinichi nicht ausstehen kann“, begann sie und versuchte ruhig zu bleiben. „Ach Ran, ja du und Shinichi ihr seid als Kinder oft aneinander geraten, aber ihr beide seit inzwischen erwachsen und ich bin mir sicher, wenn wir erst mal alle zusammen wohnen werdet ihr euch besser verstehen. Schließlich seid ihr dann Geschwister.“ Geschwister? Er und sie? Niemals! Nie im Leben! „Du glaubst doch wohl nicht, dass ich diesen Irrtum der Natur, als meinen Bruder akzeptiere!“, schrie die junge Schülerin und stand ruckartig von ihrem Stuhl auf. Dabei stieß sie ihr Glas mit O-Saft um, der nun über den Tisch lief. Ihre Mutter nahm einen Lappen und wischte das kleine Malheur auf. „Wenn sein Vater und ich verheiratet sind, dann seid ihr aber Geschwister.“ „Stiefgeschwister“, korrigierte ihre Tochter patzig. „Und das ist noch lange kein Grund ihn zu mögen oder so! Er war damals schon ein dummes Schwein und ist es heute umso mehr! Erst letzte Woche hat er meinen Sport-BH aus der Umkleide gestohlen und ihn einem Jungen geschenkt, der mir seitdem ständig auf die Pelle rückt!“ „Ach, das hat er bestimmt nicht so gemeint“, winkte Eri ab. „Das bisschen ärgern. Ist doch halb so schlimm.“ Halb so schlimm? HALB SO SCHLIMM? Ran war kurz vorm Platzen. Sie spürte bereits wie ihr Blutdruck in die Höhe schoss und ihr Plus anstieg. „Mom, ich bitte dich. Überlege dir diese Heiratssache noch mal“, bat die brünette Schülerin schließlich und setzte sich wieder hin. „Du kannst ja weiterhin mit ihm zusammen sein, aber bitte heirate ihn nicht.“ „Warum nicht?“ „Weil...“ Weil ich nicht mit Kudo unter einem Dach leben will. Weil ich nicht bereit bin, dich auf diese Weise mit jemanden zu teilen. Weil alles so bleiben soll wie es ist. Sie schluckte. „Weil ich keinen zweiten Vater möchte. Ich möchte nicht seinen Namen annehmen und mir von einem Fremden was sagen lassen. Ich möchte, dass es nur uns beide gibt. Dich und mich.“ Die attraktive Anwältin sah ihre Tochter zunächst besorgt, dann aber liebevoll an. „Du brauchst keine Angst zu haben.“ Sie tätschelte die Hand ihrer Tochter. „Yusaku würde dir niemals deinen Vater ersetzen und du brauchst auch nicht seinen Nachnamen annehmen. Du kannst weiterhin Mori heißen. Und ich glaube, es würde uns gut tun wieder einen Mann im Haus zu haben. Seit meiner Scheidung gab es keinen Mann mehr in unserem Leben. Ich weiß, es wird eine große Umstellung werden, aber es wird ja noch nicht einmal ein Jahr sein. Nach diesem Schuljahr gehst du studieren und dann ziehst du sowieso aus. Und die paar Monate können wir doch als Familie verbringen. Und mach dir wegen Shinichi keine Gedanken. Er wird sich benehmen und aufhören dich zu ärgern, das verspreche ich dir.“ Sie machte eine kurze Pause. „Und wenn nicht, setze ich ihm etwas selbst gekochtes vor die Nase, dass er dann essen muss, und danach wird er es sich zweimal überlegen ob er gemein zu dir ist.“ Ran musste lachen. Ihre Mutter war eine miserable Köchin. Von Kochen und Backen verstand sie gar nichts, weshalb Ran schon in jungen Jahren das Kommando in der Küche übernommen hatte. Die paar Kochversuche von Eri waren immer gescheitert. „Könnest du es wenigstens versuchen?“, fragte ihre Mutter bittend. „Versuch es, ja? Lass drei Monate nach der Hochzeit vergehen. Wir werden nach der Hochzeit zusammenziehen und dann werden wir ja sehen, ob es klappt oder nicht. Und wenn es mit euch beiden nicht kappt, werde ich dir eine Wohnung suchen.“ Die hübsche Schülerin bekam große Augen. „Du würdest mir echt eine Wohnung suchen? Mir erlauben allein zu wohnen?“ Ihre Mutter nickte. „Ja, wenn drei Monate nach der Hochzeit vergangen sind und ihr beide euch immer noch nicht versteht, darfst du ausziehen und dir eine eigene Wohnung suchen. Ist das ein Deal?“ Die junge Mori überlegte kurz. Das war wirklich eine Überlegung wert. Und drei Monate gingen schnell vorbei. Und sie wusste, dass sie sich mit dem eingebildeten Lackaffen nicht vertragen würde. Also hatte sie die Wohnung schon so gut wie in der Tasche. „Okay abgemacht'', sagte sie und hielt ihrer Mutter die Hand hin. „Wenn Kudo und ich uns in den drei Monaten nicht vertragen haben, dann ziehe ich aus ohne dass du Theater machst.“ „Einverstanden.“ Eri schlug in die Hand ihrer Tochter ein. Es war zwar nicht der idealste Deal, aber es war besser als nichts. Und ihrer Mutter zuliebe würde sie es versuchen. Ihre Mutter war ihr ein und alles und sie würde sie niemals unglücklich machen, auch wenn das bedeutete das sie mit diesem Idioten zusammenwohnen musste. Währenddessen im Hause Kudo „Was?! Dad, das ist ja wohl ein schlechter Scherz!“, rief die aufgebrachte Stimme des attraktiven Schülers durch das Haus. Sein Vater schüttelte den Kopf und wandte sich wieder seiner Zeitung zu. „Eri und ich werden in drei Monaten heiraten und dann werden die beiden hier einziehen.“ Das durfte ja wohl nicht wahr sein! Ausgerechnet die Mutter von dieser dummen Zicke sollte die neue Frau seines Vaters werden? Ohne ihn! Dieses verrückte Biest würde keinen Fuß in dieses Haus setzen! „Dad, das kannst du nicht machen!“ Sein Vater sah von der Zeitung auf. „Klar kann ich das. Eri ist eine wundervolle Frau und ich liebe sie.“ „Hättest du dir nicht eine andere Frau suchen können?“ „Was hast du gegen Eri?“ „Nichts, aber gegen das was sie Tochter nennt!“ „Ran ist doch ein tolles Mädel. Ich bin mir sicher, wenn ihr euch richtig kennen lernt und euch aneinander gewöhnt wird das alles besser werden.“ Besser werden? Bestimmt nicht, wenn die beiden unter einem Dach lebten! Dieses verdammte Weib war eine unerträgliche, eingebildete Schnepfe, die ihn jeden Tag zur Weißglut brachte! Er brauchte nur ihre ätzende Stimme hören und schon brodelte es in ihm! „Dad, wieso müsst ihr denn heiraten? Könnt ihr nicht einfach ein Paar bleiben und euch abwechselnd besuchen?“, stöhnte der jüngere Kudo genervt. Er hatte keine Lust auf eine Stiefmutter. Und wenn Eri genauso drauf war wie ihre Tochter, dann hatte er verloren. Zwei Frauen von dieser Sorte, das hielt noch nicht mal der stärkste Elefant aus. „Mein Junge, ich möchte mit Eri in jeglicher Beziehung zusammen sein. Nach dem Tot deiner Mutter dachte ich, dass ich nie wieder so eine Frau treffen würde. Und ich bin nun einmal ein Mann der Nägel mit Köpfen macht“, bemerkte sein Vater und seufzte. „Ich weiß, die Vorstellung von einer neuen Mutter behagt dir nicht und auch nicht das dieses Mädchen deine Schwester wird...“ „Schwester?“, brüllte Shinichi entsetzt. Daran hatte er noch gar nicht gedacht! Verdammte scheiße. „Stiefschwester“, verbesserte Yusaku und räusperte sich. „Jedenfalls weiß ich, dass ihr beide so eure Probleme miteinander habt, schließlich habe ich schon einiges von eurer Lehrerin erfahren und auch von Heiji und Kaito. Aber ich bin mir sicher, dass ihr beide euch vertragen werdet wenn ihr euch besser kennen lernt und mehr Zeit miteinander verbringt. Und du bist alt genug um erwachsen mit dieser Situation umzugehen.“ Pah von wegen. Wenn diese dumme Kuh hier wohnen und leben würde, dann gäbe es jeden Tag Geschrei und Krach. Und darauf hatte er absolut keine Lust! „Shinichi“, sagte Yusaku und legte die Zeitung beiseite. „Ich bitte dich, versuch dich mit Ran zu vertragen. Oder sie zumindest zu tolerieren. Für sie wird es auch nicht einfach sein hierher zu ziehen und mit uns zusammen zu wohnen. Und ich glaube, dass zwei Frauen im Haus eine große Bereicherung für uns wären.“ Misstrauisch sah sein Sohn ihn an. „Warum?“ „Naja, zum einen haben wir immer leckeres, selbst gemachtes Essen auf dem Tisch stehen. Und zum anderen ist es ein ganz anderes Gefühl eine Frau im Haus zu haben. Die ganze Atmosphäre ändert sich dadurch.“ Shinichi überlegte. Seine Mutter war seit zwölf Jahren tot und seitdem war nie wieder eine Frau in diesem Haus gewesen. Abgesehen von der Putzfrau, die dreimal die Woche kam. Er erinnerte sich kaum noch daran wie es war, als seine Mutter noch lebte. Er wusste nur, dass es ein warmes Gefühl gewesen war, wenn er nach dem Kindergarten nach Hause kam und seine Mutter ihn liebevoll in die Arme genommen hatte. Sie hatte so eine Wärme ausgestrahlt und er hatte sich immer geborgen und geliebt gefühlt. Er musste zugeben, dass er dieses Gefühl vermisste aber er bezweifelte, dass es mit Eri genauso sein würde. Aber seinem Vater zuliebe, würde er es versuchen. Sein Dad verdiente es. Also nickte er und gab sich geschlagen. Yusaku lächelte dankbar. „Danke mein Sohn. Ich weiß es wird nicht einfach, aber ich bin mir sicher, dass wir das alles als Familie schaffen werden. Was hältst du davon, wenn wir uns schon mal Anzüge für die Hochzeit ansehen? Du sollst nämlich mein Trauzeuge werden.“ Gerührt sah der attraktive Schüler in die dunkelblauen Augen seines Vaters. Er schluckte den Kloß runter und setzte ein strahlendes Lächeln auf. „Sicher, nichts lieber als das.“ Und jetzt stand sie neben ihrer Mutter und sah zu, wie diese getraut wurde. Eri trug ein schlichtes knielanges, cremefarbenes Spitzenkleid. Ihre Brille hatte sie weggelassen und satt dessen Kontaktlinsen eingesetzt damit die Hochzeitsfotos schön wurden. Aber später würde sie dann ihre Brille wieder aufsetzten, da sie Kontaktlinsen nicht so gut vertrug und sie diese als lästig empfand. Aber heute machte sie eine Ausnahme. Heute war sie eine strahlende Braut mit einem wunderschönen Kleid, einer perfekten Frisur und dezentem Make-up. Yusaku trug einen schwarzen, schlichten Anzug und strahlte seine Braut glücklich an. Neben ihm stand Shinichi als sein Trauzeuge. In den letzten Wochen vor der Hochzeit waren die beiden sich aus den Weg gegangen. In der Schule behandelten sie sich wie Luft, sodass ihre Mitschüler sich fragten was los war. Ran hatte ihren Freundinnen natürlich von der bevorstehenden Hochzeit ihrer Mutter erzählt. Als diese erfuhren, wen Eri heiraten würde, wären beide fast umgekippt. „Was, deine Mutter will Kudo's Vater heiraten?“, fragte Kazuha fassungslos. „Jap.“ „Das heißt, du wirst mit Kudo unter einem Dach Leben?“, fragte Aoko entsetzt. „Jap.“ „Dann seid ihr beide Stiefgeschwister!“ „Jap“, wiederholte Ran und biss in ihren Apfel. „Wie kannst du nur so ruhig bleiben?“, fragte die junge Toyama ungläubig. „Weil ich mich nicht darüber aufregen werde.“ „Aber wieso nicht?“ Die junge Mori kaute und seufzte anschließend. „Weil mir das Glück meiner Mutter wichtiger ist und ich möchte das sie sich deswegen nicht mit Yusaku streitet. Ich werde einfach so tun, als ob er nicht existiert und mein Leben weiter Leben.“ „Und du meinst, dass schaffst du auch dann noch, wenn ihr beide unter demselben Dach wohnt?“, kam es skeptisch von Aoko. „Klar, denn der Klügere gibt nach und das bin nun mal ich. Ich werde einfach nicht mehr auf seine dummen Sprüche eingehen und ihn ignorieren. Er wird das Interesse verlieren und mich dann völlig in Ruhe lassen.“ Ihre beiden Freundinnen sahen nicht sehr überzeugt aus. „Na wollen wir hoffen, dass das auch so klappt“, gähnte Kazuha und streckte sich. „Wenn nicht kannst du ihn ja mit einem Küchenmesser abschlachten.“ „Nö, ich werde einfach Goro auf ihn hetzen“, grinste die hübsche Mori boshaft. Goro war ihr fünf Jahre alter Kater und er war bekannt dafür, dass er Männer hasste. Jedesmal, wenn ein Mann zu Besuch kam, zeigte Goro diesem sehr deutlich was er von ihm hielt. Entweder er fauchte, kratze und biss den Gast, oder er setzte sich unschuldig auf dessen Schoss und ließ ein Geschenk auf der Hose zurück. Die junge Nakamori lachte. „Ja, ich weiß noch als dieser eine Klient deiner Mutter vorbeikam. Goro hat nicht nur auf seine teuren Schuhe gepinkelt, sondern auch in seine schicke Aktentasche - die er im Schlepptau hatte.“ Die drei Freundinnen kicherten. Ja, Goro konnte Männer wirklich nicht ausstehen. Und er würde es den beiden Kudos auch sehr schwer machen und zeigen wer der Chef im Haus ist. Heiji und Kaito hatten sich kaputtgelacht, nachdem sie erfahren hatten, wer die neue Stiefmutter von Shinichi war. „Alter, du hast das große Los gezogen“, lachte Kaito und hielt sich an seinem Tisch fest. Shinichi knurrte und verschränke beleidigt die Arme vor der Brust. „Das ist nicht witzig!“ „Oh doch und wie“, sagte Heiji und hielt sich den Bauch vor Lachen. „Die Person, die du am wenigsten leiden kannst, wird deine neue Stiefschwester. Und ihr müsst beide unter einem Dach leben! Den Tag muss ich in meinem Kalender eintragen!“ „Arschlöcher“, brummte der junge Kudo und sah beleidigt zur Seite. „Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau“, sagte der Pastor lächelnd. Eri und Yusaku küssten sich und die Gäste applaudierten. Ran - die einen kleinen Strauß in den Händen hielt - tat dies ebenfalls wenn auch nicht so sehr wie die anderen. Auch Shinichi klatschte Beifall, aber auch er sah nicht sonderlich glücklich aus. Ihre Blicke trafen sich. Die junge Mori würde nur zu gerne wissen was er gerade dachte, wahrscheinlich plante er gerade ihren Tot. Oder er überlegte wie er sie vergraulen könnte. So oder so, sie würde nicht vor ihm kuschen. Wenn er Krieg haben wollte, dann würde er verdammt noch mal Krieg bekommen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)