Crazy von Mayachan_ ================================================================================ Kapitel 10: Hangover -------------------- Am nächsten Morgen erwachte Ran mit furchtbaren Kopfschmerzen. Stöhnend öffnete sie ihre Augen und suchte mit der Hand nach ihrem Handy. Als sie es fand und auf die Uhrzeit sah, ließ sie den Kopf wieder in ihr Kissen sinken. Gerade mal 6 Uhr. Sie hatte vielleicht drei Stunden geschlafen und fühlte sich wie durchgekaut und wieder ausgekotzt, und das obwohl sie nicht so viel getrunken hatte wie Hattori. Aber wie sollte sie auch schlafen? Die erste Stunde hatte sie ständig an den Kuss denken müssen. Sie könnte es kaum glauben – oder begreifen. Sie hatte ihren Stiefbruder geküsst! Naja gut, er hatte sie geküsst aber sie hatte ihn erwidert. Und wie sie den Kuss erwidert hatte! Bei dem Gedanken färbten sich ihre Wangen rot. Scheiße nochmal! Wie konnte das nur passieren? Wie konnte sie sich bloß von diesem Weiberhelden küssen lassen? Gut das es dunkel war und keiner gesehen hatte. Neben ihr rekelte sich was und kurz darauf wurde sie verschlafen angesehen. „Hey, ist dir auch so übel?“ „Jap, aber ich gehe trotzdem zur Schule. Ich kann eh nicht mehr schlafen“, erwiderte die junge Mori. Außerdem wollte sie Kudo nicht sofort über den Weg laufen und dieser würde bestimmt nicht zur Schule kommen. Er und Hattori hatten einiges mehr weggezischt und würden noch im Koma liegen. „Okay, ich komme mit'', stöhnte Kazuha und drehte sich um. „Gott ist mir übel.“ „Ich kann dir was für den Magen geben.“ „Gut und was gegen Kopfschmerzen, ich glaube ein Biber sitzt in meinem Schädel und fällt Bäume.“ Wieder entkam der hübschen Toyama ein gequältes Stöhnen. Ran nickte und schwang die Beine aus dem Bett. In ihrem Kopf drehte sich alles und ein stechender Schmerz breitete sich nun in ihrem Schädel aus. „Oh verdammt“, keuchte sie und legte den Kopf in die Hände. Sie spürte wie ihr Mageninhalt langsam hochkam und wahrscheinlich würde sie öfters das Klo aufsuchen, wenn sie in der Schule war. Oder einen Busch. „Ich versuche mal ins Bad zu gehen, wenn du gleich etwas Knallen hörst, dann bin ich es“, meinte die hübsche Mori und stand langsam auf. Ihre beste Freundin nickte und legte den Kopf wieder in das Kissen. Auch für sie war es keine angenehme Nacht gewesen. Die Situation mit Heiji spuckte noch lange in ihrem Kopf herum und sie wusste nicht genau was sie davon halten sollte. Klar lag es am Alkohol und er würde sich wahrscheinlich nicht mal daran erinnern, aber dennoch fragte sich ein kleiner Teil in ihrem inneren ob er es wirklich ernst meinte. Hatte er sie wirklich küssen wollen? Oder war es einfach nur ein Scherz gewesen? Sie konnte sich gut vorstellen das er dies auch zu einem anderen Mädchen gesagt hätte, wenn diese in der Situation gewesen wäre - mit ihm. Ran war im Bad angekommen - ohne umzukippen oder gegen etwas gelaufen zu sein. Nun stand sie vor dem Spiegel und fragte sich ob sie lachen, weinen oder einfach nur kotzen sollte. Sie sah sowas von scheiße aus. Als wenn sie die Nacht mit dem Gesicht im Katzenklo geschlafen hätte. Gut das ihre Mutter sie so nicht sah, die wäre längst vor Schreck umgekippt. Sie sah blasser aus als eine Leiche und die dunklen Augenringe waren auch nicht sehr sexy. Wie sollte sie diesen Tag bloß überstehen? Irgendwie musste es ja gehen. Erstmal duschen und versuchen etwas in den grummelnden Magen zu kriegen und vielleicht ging es dann besser. Kazuha hatte sich auch aus dem Bett geschält und betrat nun auch das Bad. Ihre beste Freundin stand bereits unter der Dusche und wusch sich gerade die Haare. „Willst du mit rein, oder nach mir?“, hörte sie Ran fragen. Kazuha überlegte. Eigentlich könnte sie auch gleich mit rein, schließlich waren sie beste Freundinnen und weggucken konnten sie sich nichts. „Ich komme gleich rein. Dann spart dein Stiefpapa Wassergeld“, grinste sie. Ein kleines Lachen kaum aus der Kabine. „Wie rücksichtsvoll von dir.“ „So bin ich. Und jetzt schwing deinen fetten Arsch beiseite, damit ich auch etwas von dem Wasser abbekomme!“ „Hast du gerade gesagt, dass ich einen fetten Arsch habe?“ „Ja und ja. Und jetzt mach Platz“, gähnte die junge Toyama und stieg zu ihrer Freundin in die Dusche. Ihre Klamotten hatte sie bereits abgelegt. Ran trat bei Seite damit ihre Freundin etwas von dem Wasser abbekam. Diese stöhnte und war froh, dass das Wasser nicht so heiß aufgedreht, sondern angenehm kühl war. Eine heiße Dusche wäre für die beiden jetzt auch fatal gewesen. Kurz darauf war die junge Mori fertig und sie verließ die Kabine. Ihre beste Freundin bediente sich an dem Shampoo und dem Duschgel. Die brünette Oberschülerin sah in den Spiegel und war froh, dass sie nun ein kleines bisschen besser aussah. Zwar noch nicht menschlich aber immerhin nicht mehr wie eine Leiche. „Ich ziehe mich an und mache Frühstück“, rief sie Kazuha zu und verschwand aus dem Bad. Goro lag auf seinem Kratzbaum und beobachtete sein Frauchen als diese frische Unterwäsche und neue Kleidung rausholte. Schnell zog sie alles an, musste sich dann aber nochmal auf ihr Bett setzten da ihr wieder übel wurde. Hoffentlich kippte sie nicht in der Schule um, sowas konnte sie heute echt nicht gebrauchen. Als sie fertig angezogen war, verließ sie ihr Zimmer. Leise ging sie über den Flur und hörte aus Kudos Zimmer lautes Schnarchen. Sowohl Hattori als auch ihr Stiefbruder holzten gerade Wälder ab. Wahrscheinlich um die Wette so wie sich das anhörte. Auf Zehnspitzen schlich sie weiter und ging leise die Treppe herunter. Sie warf einen Blick ins Wohnzimmer und sah die leeren Flaschen herumliegen. Das würde sie später aufräumen, wenn sie wieder aus der Schule da war und es ihr besser ging. Erstmal würde sie versuchen etwas in den Magen zu kriegen und den Tag irgendwie zu überstehen. Sechs Stunden später: Shinichi wurde von einem lauten Stöhnen geweckt. Er öffnete mühsam seine Augen und sah neben sich. Heiji lag auf dem Rücken und hielt sich den Bauch. „Verdammte scheiße, mir geht’s echt dreckig“, murmelte der junge Hattori. Shinichi wusste wie er sich fühlte. Er hatte zwar etwas weniger getrunken als sein Freund, dennoch hatte er kaum geschlafen und der Tequila hatte auch ordentlich reingehauen. Er schloss die Augen und seufzte. Dann erschien ein Bild in seinem Kopf. Er wie er seine Stiefschwester küsste. Im Pool - leidenschaftlich und halb nackt. Wieder entglitt ihm ein Stöhnen. Scheiße, er hatte Ran geküsst. Und wie er sie geküsst hatte! Unbewusst strich er mit seinem Finger über seine Lippen. Er könnte es auf den Alkohol schieben aber er wusste, dass er sie von sich aus geküsst hatte. Weil er es gewollt hatte. Und verdammt noch mal es hatte sich so gut angefühlt! „Wie bin ich ins Bett gekommen?“, hörte er Heiji leise fragen. „Kazuha hat dich ins Bett gebracht.“ „Kazuha?'', murmelte der junge Hattori müde. „Daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern.“ „Du hast ja auch einiges geschluckt.“ „Hmm.“ Shinichi seufzte. Normalerweise würde er sich jetzt wieder umdrehen und versuchen weiter zu schlafen, aber er musste mal dringend auf die Toilette. Außerdem hatte er schreckliche Kopfschmerzen. Langsam erhob er sich vom Bett und stöhnte gequält auf. Seine Kopfschmerzen wurden schlimmer und er spürte wie es in ihm hochkam. Mit einem Ruck sprang er auf und taumelte. Und dann bekam er heftige Magenschmerzen und rannte zum Klo. Wenig später erbrach er sich geräuschvoll und nur Sekunden darauf kam Heiji ins Bad und kotzte ins Waschbecken. Von einem Wettschnarchen zum Wettkotzen. Ganz großes Kino. Ran war mit Kazuha auf dem Schulhof und saß abseits der anderen Schüler. Aoko war heute gar nicht zur Schule gekommen, da sie verschlafen hatte und ihr Vater in der Schule angerufen und sie entschuldigt hatte. Der Filmabend war sehr schön gewesen und die beiden hatten lange geschaut. Und am Morgen hatte ihr Vater sie schlafen lassen und sie in der Schule entschuldigt. Sie hatte nur einen Zettel auf ihrem Nachtschrank gefunden, wo er ihr alles mitgeteilt hatte. Die junge Mori hatte daraufhin eine Nachricht von der jungen Nakamori erhalten und ihr alles geklärt. Guten Morgen. Ich habe voll verpennt deshalb komme ich nicht mehr zur Schule. Außerdem hat mein Vater mich für heute krankgemeldet. Der Filmabend ging ziemlich lange und er wollte mir wohl was Gutes tun indem er mich heute mal Zuhause lässt ;) Wie war es bei euch gestern so? Habt ihr viel getrunken, oder hielt es sich in Grenzen? Und hat Kudo euch gestört, oder war er mal höflich? Guten Morgen. Ist doch schön, wenn dein Vater dich mal für einen Tag freiwillig Zuhause lässt. Genieße die Ruhe :) Es war okay. Wir haben mit Kudo und Hattori ein paar Spiele gespielt und die beiden haben heftig ins Glas geschaut deshalb sind sie auch nicht zur Schule gekommen. Wir haben auch getrunken und ich sage dir, mir geht es so dreckig ich hab vorhin schon in die Büsche neben der Schule gekotzt xD Und Kazuha musste sich alle Naselang an einem Zaun festhalten, weil sie sonst umgekippt wäre, aber wir sind trotzdem zur Schule. Naja genaue Details erfährst du dann später. Kazuha saß neben ihr auf einem Stückchen Rasen. Hier waren sie ungestört und konnten in Ruhe reden und sich ausruhen. Während des Unterrichts mussten sich beide immer mal wieder entschuldigen, weil sie zur Toilette mussten. Die Lehrer merkten natürlich das es den beiden nicht gut ging und sie dachten sich schon das Alkohol im Spiel war. Trotzdem schickten sie die Mädels nicht nach Hause aber sie nahmen sie auch nicht im Unterricht dran. Die beiden waren genauso wie Aoko immer fleißig und gute Schüler. Deshalb drückten sie auch ein Auge zu. „Ich glaube jetzt geht es langsam bergauf“, meinte die hübsche Schleifenträgerin und streckte sich. „Ich denke ich bin über den Berg.“ „Ja ich glaube auch das ich wieder einigermaßen hergestellt bin. Zumindest haben die Kopfschmerzen und die Übelkeit nachgelassen. Gut das wir nicht ganz so viel wie Heiji getrunken haben“, nickte Ran. „Ach wegen gestern Abend. Ich muss mit dir über etwas reden.“ Fragend drehte die hübsche Mori ihren Kopf zu Kazuha. Diese sah sie leicht grinsend an. „Du hast gestern Kudo geküsst.“ Was?! Woher wusste sie das? Scheiße hatte sie die beiden etwa gesehen? Ran wurde wieder blasser. „Und du weißt dass, weil?“ „Weil ich euch zwei gesehen habe. Also ist leugnen zwecklos.“ „Aha.“ „Was heißt hier aha? Du kannst doch nichts mit deinem Stiefbruder anfangen!“, meinte die junge Toyama kopfschüttelnd. „Was heißt hier anfangen? Das war nur ein Kuss!“, erwiderte Ran grummelnd. Und was für ein Kuss. „Ein sehr leidenschaftlicher Kuss, wie ich gesehen habe.“ „Quatsch, der Kuss war das Schrecklichste was ich je erlebt habe!“ Ihre beste Freundin hob eine Augenbraue. „Ja klar.“ „Was willst du von mir hören?“, wollte die junge Mori wissen. „Das es ein Fehler war? Das er mein Stiefbruder ist und dass es echt dumm war seinen Kuss zu erwidern? Glaub mir, dass weiß ich alles selbst und deshalb war es auch eine einmalige Sache. Noch einmal lasse ich es nicht zu einem Kuss kommen!“ „Wenn du meinst. Also ich persönlich hätte ja nichts dagegen, wenn du was mit Shinichi anfängst, aber für deine Mutter und seinem Vater wäre es vielleicht unangenehm. Obwohl es vom Gesetz her erlaubt ist. Schließlich seid ihr ja nicht Blutsverwandt.“ „Es ist egal. Das war nur ein Kuss und mehr nicht.“ „Na dann. Ich muss dir auch etwas erzählen.“ Neugierig sah Ran ihre Freundin an. Diese wurde tatsächlich rot. „Haben du und Hattori auch geknutscht, oder warum wirst du jetzt so rot?“ „Nein das nicht aber...“ „Aber?“ „Aber er hat gesagt: Du bist wunderschön. Und dann meinte er das er mich gerne Küssen möchte es aber nicht darf, weil er dann nicht mehr aufhören könnte. Was soll ich jetzt machen? Ich bin völlig verwirrt. Ich meine es ist klar, dass er das nur gesagt hat, weil er so viel gesoffen hatte und wahrscheinlich wird er sich noch nicht mal daran erinnern aber was wenn doch? Wie soll ich mich jetzt verhalten?“, fragte Kazuha völlig aufgeregt. Ran rieb sich ihr Kinn. „Ich würde gar nicht machen. Wie du schon sagtest, er wird sich wahrscheinlich eh nicht daran erinnern und wenn doch warte bis er darauf zu sprechen kommt. Und wenn er sagt, dass es nur der Alkohol war dann lass die Sache auf sich beruhen.“ „Und wenn es nicht am Alk lag?“ „Ist doch klar. Dann musst du herausfinden ob du mehr für Hattori empfindest oder nicht. Wäre es dir unangenehm, wenn er dich küssen würde?“ Kazuha überlegte. Nein, unangenehm wäre es ihr nicht, aber sie wusste nicht ob es eine gute Idee war etwas mit Heiji anzufangen. Beide kannten sich schon länger und sie stritten sich oft. Außerdem waren sie Freunde und sie wollte nicht, dass sich das änderte. „Nein unangenehm wäre es mir nicht“, gestand die junge Toyama leicht verlegen. „Aber wir sind Freunde und ich will nicht das sich zwischen uns etwas ändert. Wäre doch blöd, wenn unsere Freundschaft darunter leiden würde, oder?“ „Dass weiß man nicht. Versuch macht klug. Aber fürs Erste würde ich abwarten. Das werde ich auch tun“, gähnte die brünette Mori. „Okay, dann werde ich das wohl erstmal so machen“, seufzte die grünäugige Schleifenträgerin erschöpft. „Ich denke wir sollten langsam wieder reingehen. Die nächste Stunde fängt bald an.“ „Jo“, war alles was Ran sagte bevor sie aufstand und zusammen mit Kazuha zurück ins Schulgebäude ging. Die Stunden vergingen und endlich war die Schule vorbei. Während Kazuha sofort nach Hause ging, war Ran noch im Supermarkt um ein paar Sachen zu besorgen. Heute würde sie nur was Schnelles kochen, deshalb nahm sie eine Packung Nudeln und eine fertige Soße mit. Außerdem Salat den sie dann dazu essen würde. Während sie an der Kasse stand tippte ihr jemand auf die Schulter. Sie drehte sich fragend um und sah Kaito. „Hi, warst du einkaufen?“, fragte er grinsend. „Nein“, meinte sie ironisch. „Ich komme immer hierher um zu sehen was andere Leute einkaufen und wenn sie wegsehen, dann nehme ich Teile aus ihrem Wagen und werfe sie weg.“ Der junge Kuroba lachte. „Nicht schlecht. Weißt du wie es Shinichi und Heiji geht? Die beiden antworten nicht auf meine Nachrichten.“ „Keine Ahnung. Heute Morgen um sechs schnarchten die beiden um die Wette. Ich werde ja sehen ob sie noch im Koma liegen oder sich mittlerweile aufgerappelt haben.“ „Hmm, und Aoko?“ Sie warf ihm einen Blick zu. „Ich denke, dass geht dich nichts an.“ „Bitte Ran. Ich möchte nur wissen ob es ihr gut geht. Ich mache mir Sorgen“, bat er. Seufzend schüttete sie den Kopf. „Tut mir leid, aber du sollst Abstand halten und das bedeutet das du auch nicht nach ihr fragen darfst.“ Kaito senkte bedrückt den Kopf. Die junge Mori wusste das es ihm schwer fiel. Aoko ging es ja nicht anders. Sie legte eine Hand auf seine Schulter. „Du könntest ihr ja zeigen wie wichtig dir eure Freundschaft ist.“ „Und wie?“ „Das musst du selbst herausfinden. Ich weiß ja nicht wie viel dir Aokos Freundschaft bedeutet und ob du sie überhaupt wiederhaben willst.“ „Natürlich will ich Aokos Freundschaft!“ Er klang ziemlich beleidigt. Grinsend legte Ran den Kopf schief. „Dann tu auch was dafür.“ Kaito sah sie lange an und nickte. Ran hatte recht. Er musste selbst etwas tun, wenn er wollte das seine Freundschaft mit Aoko bestehen blieb. Shinichi und Heiji hatten es endlich aus dem Bad geschafft und saßen nun auf dem Sofa im Wohnzimmer. Der attraktive Hattori sah noch genauso beschissen aus wie am Morgen und würde heute wohl auch nicht vorzeigbar sein. Shinichi sah schon etwas besser aus und hatte sogar schon angefangen ein bisschen aufzuräumen. Zumindest hatte er die leeren Flaschen und die Gläser in die Küche gebracht. Nun saß er auf dem Sofa und schaute Nachrichten. Wenig später hörte er die Haustür aufgehen und er versteifte sich. Mori war nun da. Würde sie ihm gleich eine verpassen? Oder würde sie einfach so tun als wäre nichts passiert? „Ich glaube deine Stiefschwester ist wieder da“, brummte sein bester Freund verschlafen. „Mag sein.“ „Ob sie uns was zu Essen machen würde? So langsam denke ich könnte ich was vertagen und es wird wohl auch drinbleiben.“ Seufzend stand der junge Kudo auf und sah seinen besten Freund an. „Schön ich gehe und frage. Aber du bist mir einiges schuldig.“ „Ja.“ Er verließ das Wohnzimmer und schaute auf den Flur. Wahrscheinlich war sie oben in ihrem Zimmer. Gerade als er zur Treppe gehen wollte hörte er Geräusche aus der Küche. Oh sie war doch in der Küche. Wahrscheinlich wollte die das Chaos beseitigen. Langsam schritt er zur Küche und warf vorsichtig einen Blick herein. Ran packte gerade ihre Einkäufe weg und stand mit dem Rücken zu ihm. Tja, jetzt würde er wohl oder übel mit ihr reden müssen. Er räusperte sich laut und blieb im Türrahmen stehen. Sie drehte sich sofort um und starrte ihn an. Beide sagten kein Wort, ließen sich aber auch nicht aus den Augen. Der attraktive Kudo musterte sie. Sie sah müde aus, aber sonst ganz okay. Zumindest nicht so schlimm wie Heiji. Deshalb war sie wohl auch zur Schule gegangen. Er wusste nicht mehr genau wie viel sie und Kazuha getrunken hatten aber es war definitiv weniger als er und Heiji getrunken hatten. „Wie war die Schule?“, fragte er und kratze sich am Kinn. Sie hob eine Augenbraue. „Wie immer. Langweilig und unnötig.“ „Okay, also haben wir nichts verpasst.“ „Nein, ihr habt nichts verpasst.“ „Gut.“ Wieder erfolgte ein Schweigen. Wie sollte er das bloß ansprechen? Und vor allem was wollte er denn genau sagen? Hey Mori, der Kuss gestern hatte keine tiefere Bedeutung aber dennoch würde ich es gerne wiederholen? Wenn das aus seinem Mund käme, würde er kopflos hier rausgehen. Er wusste ja selbst das es verrückt war. Aber dieser Kuss hat ein verlangen in ihm ausgelöst und er spürte wie es beim Anblick der jungen Mori wieder stärker wurde. Er wollte sie wieder küssen! Er wollte wieder ihre weichen Lippen schmecken. Und zu seiner Schande wollte er noch sehr viel mehr. Den ganzen Morgen waren diese Gedanken in seinem Kopf. Bilder tauchten auf, wie er Ran gegen eine Wand drückte, ihre Beine umschlungen seine Hüfte und ein heiseres Keuchen entkam ihren Lippen als er sich rhythmisch in ihr bewegte. Verdammt! Er durfte daran nicht denken sonst würde es gleich peinlich werden. Auch Ran war sich nicht sicher wie sie jetzt vorgehen sollte, da ihr Stiefbruder aber keine Anstalten machte etwas zu sagen, beschloss sie das Thema anzusprechen und aus der Welt zu schaffen „Kannst du dich an gestern Nacht erinnern?“, hörte er sie fragen. Er sah sie erstaunt an. Also wusste sie es doch noch. Und sie hatte ihm noch nicht den Kopf abgerissen. „Äh, ja kann ich.“ „Auch an den Kuss im Pool?“ „Ja.“ Das klang sehr vorsichtig. Sie seufzte und sah ihn wieder an. „Einigen wir uns darauf das es ein Ausrutscher war und nicht noch einmal vorkommen wird.“ Er hob eine Augenbraue. Mit so was hatte er gerechnet. Und sie hatte recht. Es wäre besser, wenn der Kuss eine einmalige Sache bliebe. Aber er wusste, dass es nicht bei dem einen Mal bleiben würde. Langsam ging er auf sie zu. Sie beobachtete ihn bei jedem Schritt und hob eine Augenbraue. Scheinbar war sie etwas irritiert. Und je näher er kam, desto nervöser wurde sie. Sie fing sogar an zurückzuweichen. Sie war noch ziemlich erschöpft und hatte keine Kraft für eine weitere Auseinandersetzung. Als sie mit dem Rücken an dem Küchentresen stieß, schluckte sie und sah ihn etwas unsicher an. Das kannte er gar nicht von ihr. Und er musste zugeben, es hatte etwas Reizvolles an sich. Er sah wie sie sich auf die Lippe biss und ihre Augen durch den Raum schweiften. Schließlich kam er direkt vor ihr zum Stehen und legte seine Hände neben ihrem Körper auf den Küchentresen. Ran wusste nicht was er vorhatte und warum er ihr so nahe kam, aber wenn er ihr nicht bald von der Pelle rücken würde, dann würde sie ihm so eine verpassen das er drei Tage nicht kauen konnte. Sie war nun gefangen. Der Tresen in ihrem Rücken und Kudo direkt vor ihr. Verdammte scheiße, was jetzt? Langsam beugte er sein Gesicht zu ihr runter und blieb nur wenige Zentimeter vor ihr stehen. Sie schluckte hörbar. „Kudo“, warnte sie ihn. „Es war vielleicht ein Ausrutscher, aber ich garantiere dir das es wieder passieren wird“, hauchte er leise und ließ von ihr ab. Sie riss ihre Augen auf und starrte ihn leicht geschockt an. „Was?“ „Du hast schon gehört.“ Er drehte sich um und ging zur Tür. „Ach könntest du für Heiji und mich mitkochen? Wir haben seit gestern nichts mehr gegessen und so langsam kriegen wir Hunger“, meinte er und ging pfeifend aus dem Raum. Ran blieb wie angewurzelt stehen und sah ihm nach. Was war das denn bitte? War das etwa sein ernst? Hieß das jetzt etwa, dass sie ständig auf der Hut vor einem Überraschungsangriff sein musste? Hatte er seine letzten Gehirnzellen weggesoffen? Das konnte er ja mal gleich knicken! Sie spürte ihre Wut hochkommen und wäre am liebsten hinter ihm her gelaufen aber sie hielt sich zurück. Heute nicht. Heute wollte sie nur etwas essen und sich ins Bett legen. Dieser Tag war einfach schrecklich gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)