Blutschwur von lunalinn (Bis in den Tod...) ================================================================================ Prolog: Bluttat --------------- Er ist da. So lange hat er ihn herausgezögert, diesen einen Moment, in dem alles beginnt und ebenso alles endet. Alles, das er bisher gekannt hat. Alles, das ihn bisher ausgemacht hat. Alles, was er liebt…und immer lieben wird. Und doch wird er es für einen höheren Zweck tun. Es ist das Einzige, das ihn aufrechterhält, der Gedanke an dieses hohe Ziel, das die Bluttat nicht besser, aber erträglicher macht. Sollte es jedenfalls. Tut es aber nicht. Rauer Wind fährt ihm durch das Haar, reißt an den glatten Strähnen, die heute ungewohnt kraftlos in seinem Nacken hängen. Es ist eine klare Nacht, der Vollmond scheint auf ihn herunter wie ein stiller Beobachter. Wenn es einen Gott gibt, wird er es gutheißen? Seine Tat? Seinen Blutsverrat? Oder wird er ihn verurteilen und irgendwann richten? Niemand wird ihm die Antwort geben können. Seine Hände sind kalt, während er im Dunkeln verborgen sitzt und wartet. Er wird nicht mehr lange warten, seine Nerven sind zum Zerreißen gespannt, obwohl man es ihm nicht ansieht. Über die Jahre hinweg hat er gelernt, seine Gefühle hinten anzustellen. Er ist ein Uchiha, man erwartet von ihm als solcher und als Shinobi, dass er seine Emotionen verbergen kann. Doch nahezu ausgetrieben hat es ihm hauptsächlich sein Dasein als ANBU. Heute trägt er die Maske nicht, denn er braucht sie nicht. Er wird sich nicht verstecken. Dieses Mal wird er ihnen in die Augen sehen, seinen Opfern. Er wird diese Tat nicht als Shinobi, nicht als ANBU oder sonst irgendwer begehen. Er wird es als Uchiha Itachi tun und es werden keine Fremden sein, die durch seine Hände sterben. Es werden vertraute Gesichter sein und er fragt sich unweigerlich, was er in ihnen sehen wird…in ihren Augen. Überraschung? Unglaube? Angst? Definitiv wird er den Schmerz in ihren Gesichtern lesen und auch darauf ist er vorbereitet. Glaubt er. Hofft er. Muss er einfach sein, denn sonst würde er das alles nicht ertragen können. Er würde daran zugrunde gehen und das ist keine Option. Das hier muss reibungslos ablaufen, denn auch wenn er Uchiha Itachi ist, ist er doch ein Perfektionist. Das hier ist eine Mission und er wird sie zur Zufriedenheit erfüllen. Es raschelt, ganz leise, doch er hört es, weiß, dass es nun vorbei ist mit den stillen Minuten. Zögern kann er nicht mehr, jetzt muss er handeln und das wird er. Das Stirnband wirkt lächerlich an ihm und dennoch trägt er es. Als Symbol. Er ist Uchiha Itachi aus Konoha. Das wird er immer sein, heute mehr denn je und er wird es beweisen. „Bist du bereit?“ Die Frage ist rein rhetorisch gemeint und er weiß es, dennoch antwortet er mit einem knappen Kopfnicken. Worte sind nie seine große Stärke gewesen. Er hat gelernt, vieles mit sich selbst auszumachen, und vielleicht hilft ihm das in dieser Nacht. „Gut“, sagt sein Verbündeter und er sieht ihn nicht an. „Dann lass uns anfangen.“ Und das tun sie. Sie brechen in Häuser ein, töten lautlos, einen nach dem anderen. Sie fallen. Das Blut färbt die Klinge seines Katana rot. Sie schreien nicht viel, er macht es kurz und schmerzlos, war noch nie ein Sadist. Er kann seine Gefühle im Zaum halten, seine Mimik ist wie aus Eis und doch…wie lange wird er das noch durchhalten? Die Maskerade wird fallen, sobald er seinen Eltern in die Augen sieht. Er wird Tränen vergießen, blutige Tränen. Er wird sein Zuhause zerstören, jedenfalls einen Teil davon. Er wird einen Menschen zerstören, der so unschuldig ist und den er so sehr liebt, dass er nicht Hand an ihn legen kann. Und er wird sich selbst zerstören, den Menschen, der er bis jetzt gewesen war. Doch er ist Uchiha Itachi und er hat eine Mission. Er wird sie erfüllen…seinen blutigen Schwur. Seinen Blutschwur…und es wird kein Zurück geben. Niemals. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)