Lost von Tales_ ================================================================================ Kapitel 4: Noch mehr Albträume! ------------------------------- Wie lange saßen sie nun hier? Goku konnte diese Frage nicht beantworten. Er wusste nur dass er müde war und trotzdem nicht schlafen wollte. Zu groß war die Angst vor einen weiteren Alptraum. Er konnte einfach nicht mehr, wollte das nicht noch ein paar Mal durchmachen müssen. Wie oft hatte er dies in letzter Zeit gedacht? Und trotzdem hörte diese Pein nicht auf. Aber reden… Das konnte er auch nicht. Egal wie lange Vegeta nun dort bei ihm saß. Aber es beruhigte ihn, auf gewisse Weise. Dass es jemanden gab der sich um ihn sorgte. Ihm war klar dass seine Söhne, seine Frau und all seine Freunde das in dem Moment auch taten. Aber sie kamen mit ihm nicht klar, wussten nicht wie sie mit ihm in diesem Zustand umgehen sollten. Son Goku konnte ihnen nicht einmal einen Vorwurf machen. Er wusste dass er sich selbst total verloren hatte. Aber was sollte er tun? Wenn es einen Knopf gäbe, der alles ungeschehen machen könnte, würde er ihn sofort nutzen. Aber so etwas gab es nun mal nicht und er konnte nicht einfach weiter machen wie vorher. Auch wenn er sich das manchmal wünschte. Er hätte auch gerne sein altes Leben zurück. Ein Leben in dem ihm solche Dinge nicht widerfuhren. In dem er glücklich war… „Du solltest dich zurück ins Bett legen, bevor du dich noch erkältest. Dein Körper ist sehr geschwächt und die Gefahr dadurch zu groß“, sagte Vegeta ruhig. Zustimmend nickte Goku und versuchte aufzustehen. Es gelang ihm wieder erwarten sogar und mit zitternden Schritten schaffte er es zu dem Bett, auf welches er sich gleich fallen ließ. Müde legte er sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Vegetas Schritte hallten leise durch den Raum und führten von ihm weg. Ein leises Zischen verriet ihm das Öffnen der Tür und ließ ihn erschrocken nach oben schauen. Ihre Blicke trafen sich und Vegeta drehte sich nach einem kurzen Moment weg. „Ich bin gleich wieder da, keine Sorge“, murmelte der Ältere. Erleichtert atmete Goku auf und ließ sich zurück fallen. Im Moment wollte er einfach nicht alleine sein… Benommen öffnete Son Goku die Augen und keuchte schmerzerfüllt. Sein Rücken brannte wie Feuer und die Stelle wo früher sein Schweif war, schmerzte fürchterlich. Es fühlte sich an, als würde dort ein Messer in seinem Körper stecken, was langsam hin und her bewegt wurde. Ja fast als würde man ihn dort auseinander reißen. Es war ein furchtbare Qual! Und gleichzeitig fühlte sich sein Becken taub an, fast bewegungsunfähig. Stöhnend kniff er die Augen zusammen und versuchte sich dennoch zu bewegen. Doch sofort wurden die Schmerzen unerträglich, auch sein Rücken machte sich auf grausame Weise bemerkbar. Mit einem Wimmern blieb er einfach liegen und schloss die Augen. Ein Schwindel überkam ihn aufgrund der Heftigkeit und beinahe wäre er wieder ohnmächtig geworden. Plötzlich zog sich ein weiterer gleißender Schmerz durch seinen Rücken und ließ ihn aufschreien. Ein lautes Lachen ertönte hinter ihm und jemand trat vor sein Gesicht. Mühevoll hob er den Kopf und sah in das grinsende Gesicht Tales. „Wir sind noch lange nicht fertig, mein Lieber“ „Lass…“. Nichtig gemacht was er sagen wollte, endete es in einem weiteren Schrei. Wieder war die Peitsche auf seinen Verletzten Körper hinabgesaust und hatte eine weitere Wunde dort hinterlassen. Doch es sollte nicht das letzte Mal sein. Ohne Mitgefühl ließ Tales das Leder immer wieder auf seinen Körper schlagen. Geschwächt und gefangen von der Qual konnte Goku dem nichts entgegen setzten. Vor seinen Augen verschwamm alles immer wieder. Er spürte wie seine Sinne wieder zu schwinden drohten. Dann hörte es plötzlich mit einem Mal auf. Zitternd lag er einfach nur da und jeder Millimeter seiner Rückseite ließ ihn Höllenqualen leiden. Er war unfähig sich auch nur irgendwie zu bewegen. Wieder trat Tales vor ihn, doch dieses Mal schaffte es Goku nicht den Kopf zu heben. „Du wirst ja fast schon wieder Ohnmächtig“, merkte Tales bedauernd an. Mühevoll öffnete Son Goku den Mund und versuchte zu antworten. „So macht das ganze doch keinen Spaß“, beschwerte sich der Ältere. Überfordert schloss Goku die Augen und stöhnte gequält. Die Gefühlskälte seines Verwandten war erschreckend und er hatte Angst. Schlicht und einfach. Wie lange war er hier? Schon jetzt fühlte er sich so schlecht wie noch nie. Tales ließ ihn nie gekannte Qualen erleiden und er konnte nichts tun. Hilflos musste er das ganze über sich ergehen lassen. All seine Kraft konnte ihn im Moment nicht retten… „Ein paar Stunden im Meditank sollten helfen“, murmelte Tales plötzlich und trat hinter ihm. Mit einem Ruck wurde Goku linkes Bein hochgerissen, was eine neuerliche Welle der Pein durch seinen Köper schickte. Dann wurde er einfach an jenem durch das Zimmer geschliffen. Die Tür flog mit einem Knall an die Wand und Tales zog ihn einfach weiter. Verkniffen biss Goku in seine Hand um weitere Laute des Schmerzes zu vermeiden. Doch sein Vorhaben reichte nur bis zur Treppe. Denn auch diese schleifte der Ältere ihn hinab. Jede Stufe knallte Kakarotts Körper auf den kalten Marmorboden und bereitete ihn noch mehr Qualen. Verzweifelt versuchte er wenigstens seinen Kopf zu schützen und legte seine Arme darunter. „Ups, sag bloß das tut weh?“, fragte Tales nach den ersten fünf Stufen und lachte leise. Ein weiterer Ruck ging durch Gokus Körper und mit einem gezielten Tritt landete er mit dem Rücken auf den Boden. Der Aufprall reichte vollkommen, der Schmerz so heftig intensiv. Sein Atem setzte für einen Moment aus, ehe sein Körper erschlaffte. Die Ohnmacht hatte ihn wieder… „Kakarott“ Schlagartig öffnete Goku die Augen und setzte sich abrupt auf. Mit geweiteten Augen sah er den Saiyajinprinzen an, welcher vor ihm mit einem Teller voller Essen stand. Es dauerte einen Moment, bis er den Traum erneut abschüttelten konnte und wieder wusste wo er war. Tief amtete er durch und blinzelte die Tränen weg, welche erneut ohne Unterlass auch seinen Augen quollen. Wieder war er eingeschlafen. Wieder hatte er geträumt. „Alles in Ordnung?“, fragte Vegeta. „Ich halte das nicht mehr aus, Vegeta“, murmelte Son Goku leise. Seine Hände bis eben noch zu Fäusten geballt, ließ er einfach locker auf dem Bett liegen. Sein Körper sank automatisch zurück. „Ich will nicht mehr Träumen, nicht denken, nicht sehen. Ich kann nicht mehr“ „Ich weiß, aber du…“, begann Vegeta zögernd und setzte sich zu ihm aufs Bett. Der Teller mit Essen einfach zwischen ihnen gestellt. „…musst kämpfen“, beendete Son Goku den Satz, da er wusste was sein gegenüber sagen wollte. „Ja, richtig“ „Wie soll ich kämpfen? Das ist keiner unserer Feinde, die ich einfach im Kampf besiegen kann. T…ales hat mich auf eine Weise besiegt… zerstört“, sagte Son Goku leise und senkte den Blick. „Jeden Tag träume ich davon, jedes Mal wenn ich die Augen schließe bin ich… dort. Es gibt kein Entkommen, kein Entrinnen, egal was ich tue. Es tut weh, die ganze Zeit. Ich habe verloren… so viel. Ich bin kaputt und erkenne mich selbst nicht mehr“. Langsam hob Son Goku den Blick und sah in das ernste Gesicht des Prinzens. „Sag mir wie sollte ich mir da nicht wünschen tot zu sein?“ Stumm sah Vegeta ihn an und schüttelte den Kopf. „Du willst nicht sterben“, sagte er schlicht. Verwundert sah Son Goku ihn an. „Wenn du das wollten würdest, wärst du es längst. Es ist ganz leicht, sogar in deinem Zustand. Ein gezielter Schuss, eine kleine Menge Ki, direkt ins Herz. Aber du willst Leben“ „Ich…“, unsicher stockte Goku und zuckte mit den Schultern, nicht wissend was er darauf antworten sollte. „Du hast verloren und ja dir ist schreckliches passiert. Ich weiß nicht was er dir noch angetan hat, aber du BIST frei! Er kann dir nichts mehr tun, er ist tot. Du nicht!“, sprach der Prinz ernst. Nachdenklich sah Son Goku gen Boden und zuckte mit den Schultern. „Vielleicht lebe ich, aber innerlich bin ich tot. Zerfressen von Angst und den Qualen meiner Erinnerungen, die nichts und niemand mir nehmen kann. Nichts verschafft mir Linderung, nichts. Tot bedeutet in unserer Welt nicht tot. Er könnte wieder kommen und…“ „Dann wirst du ihn aufhalten, du kennst seine Tricks. Ohne dieses Halsband hätte er dich niemals besiegen können. Seine Kampfkraft ist im Gegensatz zu deiner lächerlich“, unterbrach ihn Vegeta unwirsch. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf Gokus Züge, ehe er die Augen einen Moment schloss. Allein der Gedanke daran zu kämpfen, ließ ihn Übel werden. Es ging nicht, nie mehr! „Außerdem bist du nicht alleine. Du hast deine Söhne, die einfach alles für dich tun würden. Bulma, Piccolo, Muten Roshi, den Rest deiner Freunde und mich! Du musst dir einfach von uns helfen lassen“, meinte Vegeta ruhig, obgleich er sich selbst nur zögernd nannte. „Wie wollte ihr mir den helfen? Ihr könnte doch auch nichts an der Vergangenheit ändern?“, meinte Goku verzweifelt. Es tat gut zu hören, dass er nicht alleine war. Dass sogar Vegeta für ihn da sein wollte. Gerade der kühle Prinz! Aber er wusste nicht wie man ihm helfen sollte. Fühlte sich gefangen in einem ewig währenden Alptraum… „Vielleicht nicht, aber wir können dir zuhören. Ich kann dir zuhören! Hör auf alles in dich hineinzufressen, du zerbrichst immer mehr daran. Rede mit mir und vielleicht hilft es dir sogar“, meinte Vegeta zögernd und sah ihn bittend an. „Ich weiß nicht ob ich das kann“, murmelte Goku leise, unsicher. Wie oft wurde er nun schon darum gebeten, aber er konnte es sich einfach nicht vorstellen. „Versuch es doch einfach, wenigstens einmal. Wenn du dann wirklich nicht kannst, hörst du einfach auf. Ich werde dann auch nicht mehr nachharken“, sagte der Prinz und sah ihm ruhig entgegen. Zögernd sah Goku seinen Artgenossen an, ehe er nachdenklich die Augen schloss. „Sag nicht immer, dass es nicht geht. Versuch es, brich aus diesem Teufelskreis aus“, fügte Vegeta hinzu. Tief atmete Goku ein und ließ sich die Worte durch den Kopf gehen. Vielleicht sollte er es probieren, zwar konnte er sich nicht dass ihm das helfen würde. Wusste er nicht einmal ob er es schaffte zu erzählen, was Tales ihm angetan hatte. Aber ein Versuch war es vielleicht wert… „Ein Versuch…“. Fassungslos schüttelte Kakarott den Kopf über seine eigene Zustimmung. Sein Herz begann vor Aufregung zu schneller zu schlagen und die Angst kehrte zurück. Sein Mund fühlte sich trocken an und er musste mehrmals schlucken, bevor er überhaupt in der Lage war zu sprechen. Wo sollte er anfangen? Gequält schloss er die Augen und begann stockend zu reden… Warm und Weich. Das war das erste was er wahrnahm. Leise stöhnend versuchte er sich zu drehen, als ein ziehender Schmerz durch seinen Rücken fuhr. Schlagartig öffnete er die Augen und sah sich erschrocken um. Die Erinnerungen prasselten nur so auf ihn ein und sofort setzte er sich auf. Angespannt suchte er den Raum ab, doch schien er im Moment alleine zu sein. Goku kannte dieses Zimmer nicht, war es wohl ein anderes als das in dem er vorhin gewesen war. Jedoch war es fast genauso spärlich eingerichtet wie das vorherige. Eine Kommode neben dem Bett, eine neben der Tür und das Bett in dem er lag. Ansonsten war hier nichts vorhanden. Langsam stand Goku auf und stellte verwundert fest, dass sein Körper deutlich weniger schmerzte als erwartet. Sein Rücken brannte immer noch, doch er konnte deutlich fühlen dass ein großer Teil der Wunden verschwunden war. Vorsichtig schwang er die Beine aus dem Bett und taumelte ein paar Schritte. Sein Körper fühlte sich schlapp an, wahrscheinlich weil er schon eine Weile nichts mehr gegessen hatte. Der Hunger macht sich inzwischen deutlich bemerkbar, aber darauf konnte er im Moment nicht achten. Stattdessen tapste er leise durch den Raum, den Blick auf die Tür gerichtet. Es war ein verzweifelter Versuch, er glaubte nicht einmal selbst daran, aber…. Er musste es einfach versuchen! Goku wusste das er dringend von Tales weg musste! Dieser Saiyajin war mehr als gefährlich und auf eine Wiederholung der letzten Stunden hatte er wirklich keine Lust! So viele Schmerzen… Wie oft hatte er sich im Kampf schwer verletzt? Aber das war einfach kein Vergleich zu dem was Tales mit ihm tat! Es war grausam, äußerst brutal und unerträglich. Noch nie hatte er solche Qualen gefühlt! Noch nie hatte er sich SO hilflos gefühlt. Er war im Moment schwach und leicht angreifbar und es bestand kein Zweifel daran das Tales dies weiterhin ausnutzen wollte. Egal was sein Vater getan hatte, Tales sinnte nach Rache und Goku wollte nicht wissen wie weit diese reichen würde! Er musste sich aus dieser Situation befreien! Weg und dann einen Weg suchen die Kette loszuwerden. Er war immer noch stärker als sein Onkel! Und in der Sekunde in der er seine Kraft wieder besaß würde er Tales besiegen! Nachdenklich blieb er stehen und schaute nochmals unsicher zur Tür, bevor sich doch anders entscheid und zu dem Schrank neben der Tür lief. Vielleicht war dort etwas drin, was ihm helfen könnte. Zögernd zog er den ersten Schubladen auf, nur um festzustellen das er leer war. Der zweite und der Stauraum hinter den Türen ebenfalls. Seufzend ging Son Goku zu dem anderen Schränkchen, direkt neben dem Bett. Vorsichtig öffnete er die erste Tür und knurrte leise. Vor ihm lagen mehrere Peitschen und alleine der Anblick ließ ihn erschauern! Für einen Moment spürte er das Leder wieder auf seinen Rücken aufschlagen und zuckte zusammen, ehe er die Tür schlagartig zuwarf. Mit einem Mulmigen Gefühl öffnete er dennoch die zweite Tür, nur um einen ähnlichen Anblick zu erhaschen. Peitschen und andere Dinge, bei denen er nicht einmal daran denken wollte, was man damit anstellen konnte. Angewidert schloss Goku die Augen und spürte Übelkeit in sich hochsteigen. Dieser Saiyajin war ein wahres Monster! Unsicher legte Kakarott beide Hände um je einen Griff der Schubläden und öffnete sie gleichzeitig. Im Zwiespalt gefangen sah er sich den Inhalt genau an. Seine Augen weiteten sich und ruckartig wandte er sich ab und rannte stattdessen zu der Tür. Er musste hier raus, auch wenn die Chance ohne seine Kraft noch so gering war… Er musste es versuchen! Leise drückte er den Türgriff hinunter, sein Herz machte einen Sprung. Sie war nicht verschlossen! Erleichtert drückte Goku sie auf und ging einen Schritt nach vorne, als sich plötzlich jemand vor ihn stellte. „Wo willst du denn hin?“ Tales… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)