Lost von Tales_ ================================================================================ Kapitel 51: Ein bedeutsamer Ratschlag ------------------------------------- „Kakarott… wie stellst du dir das vor?! Ich kann ihm doch nicht einfach verzeihen!“, antwortete Bardock und schüttelte den Kopf über die absurde Antwort seines Jüngsten. „Das was da passiert ist, ist eine Sache zwischen mir und Tales. Du kannst ihn nicht weiter dafür bestrafen wollen und ihm gleichzeitig helfen“, erklärte Son Goku schlicht. „Also soll ich es einfach vergessen, als wäre nichts gewesen? Das ist verrückt!“, meinte Bardock ernst. Liebevoll legte er eine Hand an Kakarotts Wange. „Es hätte dich beinahe zerstört!“ „Ja, aber deswegen habe ich dich jetzt“ „Kakarott!“ „Nein Vater! Ich will seine Tat nicht rechtfertigen oder einfach vergessen. Aber du wolltest, dass Tales weiterlebt und er hat sich verändert. Er bereut seine Tat und quält sich… er war so lange alleine, also darfst du ihn nicht wieder verlassen. Du wolltest deinen Bruder wiederhaben!“, sprach Son Goku mit einer Strenge, die Bardock bisher nur einmal bei ihm gehört hatte. Sprachlos hörte er dem Jüngeren zu und er musste zugeben, dass er Recht hatte. Er wollte Tales zurückhaben… schon seit man ihn damals verbannt hatte. Tales war auch seine Familie, aber… „Er ist zurück und das Monster, was mich damals gequält hat, ist verschwunden. Du musst akzeptieren was geschehen ist und nach vorne sehen, sonst zerstörst du euch beide“, beendete Goku seine kleine Rede mit Nachdruck. Vielleicht klang es für manch einen verrückt, aber er sah es so. Er glaubte an das Gute und verschloss seine Augen nicht davor. Vielleicht brachte ihn das manchmal in Gefahr, aber so war er nun mal. Und in Tales‘ Fall lag er richtig, auch wenn es ihm selbst teilweise schwerfiel das zu akzeptieren. Bardock dachte nach und blickte seinem Sohn in die Augen. „Wenn ich ihm vergeben würde, fühlt es sich so an, als würde ich dich verraten“, wisperte der Ältere leise. „Das tust du nicht, Vater“, lächelte Son Goku und lehnte sich an ihn. „Ich will das ihr beide zurückkehrt… ich will dich nicht so weit von mir entfernt wissen. Du und Tales, ihr sollt in Frieden leben…“ „Glaubst du wirklich, dass du ihn in der Nähe haben willst?“, fragte Bardock leise. „Es ist noch etwas Zeit bis dahin… aber ja ich glaube daran, dass wir alle neu anfangen können“, antwortete Son Goku nach kurzem Zögern. „Denk darüber nach, was ich gesagt habe“ „Ich werde darüber nachdenken“, stimmte Bardock zögernd zu und seufzte leicht. Es fühlte sich immer noch irgendwie falsch an, aber er würde zumindest darüber nachdenken. Sacht legte er einen Arm um seinen Sohn und zog ihn etwas näher zu sich. Wieder überprüfte er Tales‘ Energie. Sie war ruhig und bewegte sich langsam in ihre Richtung. Vegetas Energie konnte er ein Stockwerk tiefer ausfindig machen. „Du bist stärker geworden“, sagte Goku plötzlich und grinste seinen Vater an. Er wollte einfach das Thema wechseln und nicht mehr über solch bedrückende Dinge reden. „Woher?“, fragte Bardock überrascht. „Ohne deine Energie zu finden, hätte ich mich gar nicht zu dir teleportieren können. Mir ist sofort aufgefallen, dass du deutlich stärker bist, wie vor ein paar Wochen“, schmunzelte Kakarott. „Ich nutze die Zeit zum trainieren“, lächelte Bardock. „Wenn du der Meinung bist, dass Tales keine Gefahr ist, nimm ihm die Ki-Fesseln ab. Es ist grausam einen Saiyajin so kleinzuhalten…“, meinte Son Goku plötzlich. Überrascht sah Bardock ihn an und nickte nur. Im Moment wollte er das nicht tun, nicht nachdem was Tales ihm gesagt hatte. Er wollte ihm nicht durchs Weltall nachjagen… Goku stockte, als er Tales‘ Energie näherkommen spürte und seufzte. Im Moment wollte er ihm nicht begegnen, doch gerne hätte er noch mehr Zeit mit seinem Vater verbracht. Ein lautes Klopfen ertönte und Vegeta trat herein. „Zeit zu gehen, Kakarott“, sagte der Prinz ernst. „Können wir nicht…“, versuchte der Jüngere ihn zu überreden. „Keine Wiederrede“, murmelte Vegeta und nahm seine Hand. Sanft zog er ihn auf die Beine und warf einen kurzen Blick zu Bardock. Dieser verstand und nickte nur. „Schon gut, Kakarott. Ihr könnt mich gerne wieder besuchen und wir haben ja die Raumkapsel“, meinte Bardock aufmunternd, auch wenn er Kakarott gerne noch länger um sich gehabt hätte. „Oh, das hätte ich fast vergessen!“, rief Son Goku und holte eine kleine Kapsel aus seinem Gi. „Mit dieser Kapsel kannst du mich kontaktieren. Die Technik ist die gleiche und du musst das Raumschiff nicht jedes Mal benutzten“ „Danke“, lächelte Bardock und nahm sie an sich. Das Raumschiff hatte er gut versteckt und so war das die perfekte Lösung. Er hatte Angst, dass Tales es klaute, wenn er es einfach stehen ließ. „Dann bis bald, Vater“, sagte Kakarott mit einem kleinen Lächeln. Es fiel ihm schwer seinen Vater wieder zu verlassen und er hätte gern noch mehr mit ihm geredet. Langsam hob er zwei Finger an seine Stirn und suchte nach der Energie seines Ältesten. Zwei Sekunden später waren sie zurück auf der Erde, in Son Gohans Wohnzimmer. „Bis bald, mein Sohn“, wisperte Bardock und sah auf die Stelle wo die beiden eben noch gestanden hatten. *** Es dauerte eine ganze Weile bis sich Tales wieder halbwegs unter Kontrolle hatte. Langsam stand er auf und nahm seine Rute vorsichtig in die Hand. Der Geruch von verbranntem Fleisch stieg in seine Nase. Kurz warf er einen Blick nach hinten, ehe er zurück zum Haus lief. Er hatte keine Ahnung, ob Vegeta noch da war und konnte es auch nicht fühlen. Aber es fing langsam an zu dämmern und er musste irgendwann zurück. Seine Beine zitterten leicht und er fühlte sich immer noch etwas schwach. Daher brauchte er länger als sonst. Der Weg war schon ein gutes Stück weit. Fliegen tat man nur wenige Minuten, aber zu Fuß dauerte es eine gute Stunde. Nach ein paar Minuten erreichte er einen kleinen Bach, wo er sich erst einmal niederließ. Vorsichtig reinigte er sein Fell und biss die Zähne zusammen. Der Schmerz war richtig heftig und er musste immer wieder aufhören. Als dies geschafft war, machte er den Verband ab und wickelte ihn über die Wunde. Zuhause würde er ihn neu verbinden, damit Bardock es nicht sah. Der restliche Weg zog sich beinahe endlos hin und war schon dunkel, als er ankam. Kaum, dass er durch die Tür war, empfing ihn ein herrlicher Geruch. Bardock drehte sich um und sah ihm mit einem kleinen Lächeln entgegen. „Setz dich, das Essen ist fertig“, sagte er ruhig. Kaum das Kakarott weg war, hatte er sich eine Beschäftigung gesucht. Und da Tales auf dem Nachhauseweg war, erschien ihm das Abendessen als perfekt. Tales setzte sich wortlos und hielt seinen Schweif um seine Hüfte geschlungen. Da der Bruch frei lag, schmerzte es ziemlich, aber er wollte jetzt nicht ins Bad gehen. Bardock würde ihn ausquetschen, wenn er jetzt verschwand ohne zu essen. „Alles in Ordnung?“, fragte Bardock und trug den Topf mit der kräftigen Fleischbrühe an den Tisch. „Ja, ich bin einfach nur müde“, winkte Tales ab. „Was machst du da draußen den ganzen Tag?“ „Sitzen“, meinte Tales schultern zuckend und es war keine Lüge. Er tat es wirklich den ganzen Tag, doch es gab einen besonderen Grund. Vielleicht würde er es Bardock einmal zeigen… aber nicht heute und nicht morgen… Bardock verdrehte die Augen über diese nichtssagende Aussage und setzte sich an den Tisch. Das Abendessen verlief stumm, wie fast jeden Abend. Die Stimmung zwischen ihnen war merkwürdig, beinahe gedrückt. Kaum, dass Tales seinen Teller leer hatte, sprang er auf und ging nach oben. Bardock sah ihm nach und schüttelte den Kopf. Eigentlich sollte einer kochen und der andere den Abwasch machen. Da Bardock eigentlich immer kochte, wäre das Tales‘ Arbeit. Doch das klappte so gut wie nie. Doch heute ließ er es ihm durchgehen. Er war selbst viel zu sehr beschäftigt, über Kakarotts Worte nachzudenken. Als er fertig war, ließ er alles stehen und ging nach draußen. An Schlaf konnte er gerade nicht denken, also was gab es besseres, als ein hartes Training? *** „Hallo Vater“, begrüßte Son Gohan ihn, als er und Vegeta wie aus dem nichts, neben ihm auftauchten. „Wie war der Besuch?“ „Es war schön ihn wiederzusehen“, sagte Kakarott und lächelte. Nachdenklich sah er nach draußen. „Er fehlt dir sehr, nicht wahr?“, meinte Gohan. „Ja, aber ich kann ihn ja bald wieder besuchen“, winkte Goku ab und sah kurz zu dem Prinzen, der nur nickte. „Ich freu mich schon ihn endlich kennenzulernen“, sagte Son Gohan ehrlich. „Er muss wirklich ein guter Saiyajin sein…“ „Das ist er! Bulma hat gesagt, er hat sich mit unserer Mutter angelegt“, mischte sich Son Goten kichernd ein. „Ich mag ihn, er würde dir gefallen“ Goku grinste breit, als er sich daran zurück erinnerte, wie sein Vater ihn vor Chichi beschützt hatte. Kaum zu glauben, dass das erst wenige Monate zurück lag. Zwischen ihm und Bardock war da sofort eine Bindung. So etwas hatte er noch nie gespürt, außer vielleicht bei seinem Großvater. Aber selbst da war sie nicht so intensiv und stark gewesen. Sein Vater war nicht nur eine Stütze, sondern er hatte ihn einfach liebgewonnen. Wie gerne hätte er ihn einfach mehr in seiner Nähe. Nicht nur um zu reden, sondern auch um gemeinsam zu trainieren. Einfach das tun was Saiyajins eben tun. „Du wirst ihn mögen, mein Sohn“, sagte Goku und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „So wir fliegen aber jetzt nach Hause“ „Wirklich? Wollt ihr nicht zum Abendessen bleiben?“, fragte Videl mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Sie war die ganze Zeit am Herd beschäftigt und hatte ihnen zugehört. Ihre Hand lag auf dem leicht gewölbten Bauch, während sie mit der anderen, die würzige Soße umrührte. „Oh hallo, Videl“, begrüßte Son Goku die Schwarzhaarige und blickte fragend zu Vegeta, der nur mit den Schultern zuckte. Er hatte lieber seine Ruhe, aber wenn sich Kakarott in der Gesellschaft wohl fühlte, hatte er nichts dagegen. Er hatte sich in den letzten Monaten genug zurückgezogen. Es wurde Zeit, dass er unter Leute kam. „Aber nur, wenn es keine Umstände macht!“, meinte Goku ernst. „Nein, gar nicht! Wir haben wirklich genug“, lachte Videl. „Ja, das stimmt. Ihr könnt gerne bleiben. Son Goten bleibt auch“, stimmte Gohan zu und stand auf. Sanft legte er einen Arm um die schmalen Hüften seiner Frau. „Kann ich dir helfen, Schatz?“. Liebevoll sah sie ihm in die Augen und schüttelte den Kopf. „Rede du mit unseren Gästen. Das Essen ist gleich fertig“, sagte sie leichthin. Sie wusste, dass Gohan sehr erleichtert war, dass es seinem Vater wieder besser ging. Und auch sie freute sich sehr! Umso mehr gönnte sie ihren Mann, die Zeit mit Son Goku. *** Ein gequältes Stöhnen entfloh seinen Lippen, als er mit einem Mal die Augen öffnete. Nach dem Abendessen hatte Tales seine Rute neu verbunden und war zu Bett gegangen. Die Schmerzen hielten ihn lange wach, doch es war aushaltbar. Erschöpft fasste er sich an die Stirn und merkte wie seine Hände zitterten. Es war immer noch dunkel und gefühlt war er erst vor einer Stunde eingeschlafen. Ein starker Schmerz zog durch sein Fell, als dieses schlagartig wild durch die Luft schlang. Verbissen presste Tales die Lippen aufeinander und knurrte. Seine rechte Hand krallte sich in das Lacken, während er krampfhaft versuchte sein Anhängsel ruhig zu halten. Deutlich roch er den eindeutigen Geruch, der ihm beinahe die Tränen in die Augen trieb. Vegetas Worte hallten in seinen Ohren wider… Denk dabei bloß nicht an ihn! Alleine der Gedanke daran ließ ihm übel werden. Er verabscheute seinen Körper dafür, was er gerade wollte. Das Kribbeln in seinen Lenden fühlte sich falsch und widerwärtig an. Keuchend drehte er sich auf die Seite und beobachtete mit den Augen, wie sein Fell weiter wild durch die die Luft schwang. Still blieb er einfach liegen und tat nichts. Minutenlang oder gar Stundenlang. Er merkte gar nicht wie die Zeit verging, spürte nur wie das Kribbeln zunahm. Ihm wurde warm und sein Körper drängte ihn zur Tat. Doch er blieb ruhig liegen. Erst als es hell geworden war und Bardock an seine Tür klopfte, schreckte er aus seiner Starre hoch. „Lass mich in Ruhe!“, schrie er laut, beinahe panisch, da er nicht wollte, dass Bardock mitbekam, dass er in seiner Brunftzeit war. Bardock sollte nicht wissen, dass seine Váris begonnen hatte. Bardock war fast die ganze Nacht am trainieren gewesen und hatte nur wenige Stunden geschlafen. Ein Frühstück hatte er ausnahmsweise mal nicht vorbereitet. Tales aß von ganz allein, also sollte er sich selbst etwas machen. Er hatte keine Lust, sich andauernd um alles zu kümmern. Doch die schroffe Begrüßung wunderte ihn schon. „Alles in Ordnung?“, fragte er misstrauisch. Die Hand auf der Türklinke liegend, bereit jeden Moment die Tür zu öffnen. „Kannst du mich nicht einmal in Ruhe lassen?! Ich esse alleine was und will einfach für mich sein!“, knurrte Tales und versuchte das Zittern zu unterdrücken. Er war schweißgebadet und fühlte sich elend. Bardock knurrte, als er das hörte. Die ganze Nacht machte er sich Gedanken darüber, was sein Jüngster zu ihm gesagt hatte. Alles wegen Tales und er tat wirklich alles für ihn. Jetzt wurde er nicht nur gemieden, sondern auch angeblafft? „Tales was hältst du davon, wenn wir beide rausgehen? Trainieren oder einfach nur reden… so kann es doch nicht mehr weiter gehen! Ich will das endlich klären!“, bat Bardock bemüht ruhig. „Nein, lass mich einfach in Ruhe!“, fauchte Tales und schloss die Augen. Er wusste, dass er sich gerade furchtbar benahm, aber gerade jetzt konnte er seinem Bruder nicht unter die Augen treten. „Schön, dann bleib in deinem Zimmer oder sitz im Wald herum!“, grollte Bardock und ballte die Hände zu Fäusten. Einen Moment blieb er stehen und atmete tief durch. „Überleg es dir! Ich würde mich freuen, wenn du kommst“, sprach er nun deutlich ruhiger und ging. Tales amtete auf, als er die Schritte hörte und schloss die Augen. Bardock würde vergebens auf ihn warten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)