Du bist Mein! von Miyako-Naoko (Weil deine Liebe allein nicht genug ist brauche ich alles von dir.) ================================================================================ Nach Hause... oder doch nicht? ------------------------------ Ich dämmerte vor mich hin und war irritiert als das Auto viel zu früh, für zu Hause, wieder anhielt. Verwirrt öffnete ich die Augen und traute ihnen nicht. Mit offenem Mund starrte ich nun Elijah an, der sich gerade eine getönte Sonnenbrille aufsetzte und mich dann ernst ansah. "Du bleibst an meiner Hand!" Sofort nickte ich eifrig. "Ja Herr." Dann folgte ich ihm aus dem Auto. Wir waren in der Innenstadt. Um uns herum wimmelte es bereits von Menschen, obwohl es noch recht früh war. Elijah hielt meine Hand fest umklammert als er sich in Bewegung setzte. Seine Männer liefen vor, neben und hinter uns, schirmten uns so von den Leute ab. Als wir um eine Ecke bogen waren wir mitten in einer Einkaufszone. Ohhh, sag jetzt bloß nicht du willst mit mir Shoppen gehen? Panisch sah ich ihn an. Ich hasste Shoppen, also zumindest Klamotten und Schuhe; anziehen, ausziehen, anziehen, ausziehen. Ne ne, das Ganze war mir zu nervig. Ich meine ja gut, meine kleine Modenschau vor ein paar Tagen hatte mir ja letztendlich auch Spaß gemacht aber das war eine ganz andere Geschichte. Ich reckte meinen Hals um so viel wie möglich von der Außenwelt mit zu bekommen während Elijah mich mit sich zog. Sein Griff war sehr schmerzhaft, wurde mit jeder Minute die verging stärker und meine Fingerspitzen begannen bereits Blau an zu laufen. "Herr...?" Zögerlich zupfte ich an seinem Ärmel und wackelte dann leicht mit den Fingern meiner gefangenen Hand. Er reagierte kaum, nur ein kurzes Murren und dann ließ er etwas lockerer, hielt meine Hand aber trotzdem weiterhin schmerzhaft fest. Naja besser als gar nichts. Plötzlich blendete mich ein Blitz. "Shit!" Elijah ließ meine Hand los und legte stattdessen seinen starken Arm um meine Schultern, zog mich eng an seine Seite und legte einen Zahn zu. Auf ein Mal war die Hölle los. Immer mehr Blitze leuchteten auf und seine Männer hatten Mühe die vielen Paparazzi von uns fern zu halten die versuchten das bestmögliche Foto zu bekommen. "Elijah hierher!" "Elijah!" "Elijah wer ist ihre schöne Begleitung." "Ist das ihre Freundin, Verlobte?" "Ein Lächeln für die Kamera!" HILFE! Ich hatte ja keine Ahnung das er so begehrt war! Naja gut ich lass auch keine Zeitung oder Klatschblätter. Aber trotzdem. Heilige Scheiße, die überschlugen sich ja schon fast um ein Foto von ihm zu bekommen. Diese Nervensägen begleiteten uns den Rest des Weges und irgendwann kamen noch hysterisch schreiende Frauen und der ein oder andere Mann hinzu. Scheiße! Jetzt wusste ich wie sich die Star's immer fühlen. Das ist ja schrecklich. Ich wurde sogar heftig beschimpft, von wegen ich sei eine kleine Hure und solle gefälligst die Finger von ihm lassen und ich wolle ja nur sein Geld. Treffen tat mich das Ganze nicht aber nett war es trotzdem nicht. Doch die Krönung war eine Frau die es schaffte die Mauer aus Elijahs Männern zu durchbrechen und sich oberkörperfrei um Elijahs Hals schmiss, während sie ihm ihre Liebe gestand. Schnell wurde sie gepackt und von Elijah runter gezogen und kurz darauf steuerten wir endlich auf einen Hauseingang zu. Die Tür fiel hinter uns ins Schloss und ich atmete erleichtert aus. Elijah schien ziemlich angepisst zu sein. "Sorgt dafür das wir nachher unbeschadet hier wegkommen! Bis wir fertig sind dürften diese verdammten Geier sich verdreifacht haben." Die Männer nickten und Elijah zog mich mit sich die Treppe rauf. Wo waren wir? Durch diesen Tumult eben hatte ich nicht erkennen können ob draußen ein Schild hing. Elijah ging ziemlich schnell, zu schnell, ich kam nicht richtig hinterher und blieb an einer Stufe mit dem Fuß hängen. Um ein Haar wäre ich gefallen doch Elijah fing mich auf und stellte mich auf meine Füße zurück. "Entschuldige Kätzchen." Ich schüttelte einfach nur leicht den Kopf, viel zu perplex ob der Sanftheit seiner Entschuldigung. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Verdammt! Musste er mit der Sonnenbrille sooooo unverschämt heiß aussehen? Ein lustvolles Ziehen im Unterleib ließ mich leise aufkeuchen und ich biss mir auf die Unterlippe. Peinlich berührt sah ich zur Seite. Hoffentlich hatte er das nicht mit bekommen.... Seine Hand packte mein Kinn und sein anderer Arm umschlang mich, zog mich eng an ihn. Der Kuss den er mir dann gab, war voller Begehren. Grob, heiß und alles verzehrend. Ich keuchte, klammerte mich in seine Jacke und öffnete gierig meinen Mund. Sofort schoss seine Zunge vor und verwickelte meine in einen kleinen Kampf. Dann plötzlich ließ er von mir ab und zog mich an der Hand wieder die Treppe hoch. Keuchend folgte ich ihm und versuchte meine Lust zu zügeln. Immer noch außer Atem gelangten wir schließlich nach einem kurzen Gang zu einem kleinen Empfangsbereich. Die junge Frau die dort saß und bis eben ein Telefonat geführt hatte, legte einfach auf und stand auf um uns zu begrüßen. Elijah hatte meine Hand los gelassen und redete mit ihr. Auf russisch. Ich beäugte sie, wie sie ihm bereits jetzt völlig verfallen war, sie flirtete, klimperte mit ihren verklumpten Wimpern und drehte ihre Haare um einen Finger. Ich rümpfte die Nase und wurde wütend. Tze. Wie ein bockiges Kind verschränke die Arme vor der Brust und starrte sie hasserfüllt an. Dann stöckelte sie davon und verschwand hinter einer Tür allerdings nicht ohne noch einen koketten Blick über die Schulter zu werfen und ihm zuzuzwinkern. Okaaaaay, wir haben es verstanden, du würdest sofort die Beine breit machen sollte er das wollen. Ich verdrehte die Augen und sah mich um. Schick. Als mein Blick wieder zu Elijah wanderte stellte ich fest das er mich belustigt musterte. "Was?" Zischte ich. Sein Schmunzeln verstärkte sich, allerdings bekam ich trotzdem einen leichten Klaps auf den Mund. "Achte auf deinen Ton Kätzchen." Dann trat er einen Schritt näher und strich mich sacht über die Wange. "Aber es ist trotzdem schön zu sehen das du Eifersüchtig bist. Das bedeutet du akzeptierst langsam deine Gefühle für mich." Ich entzog mich seiner Berührung. "Tze. Ich bin doch nicht Eifersüchtig! Es widert mich schlichtweg an wie willig diese Weiber immer auf dich reagieren, als hätten die überhaupt keine Würde mehr oder Selbstbeherrschung. Das ist widerwärtig!" Ich sah genervt aus dem Fenster und war irritiert ihn leise Lachen zu hören. "Na wenn du das sagst." Er trat dich vor mich, brachte seinen Mund sehr nahe an meinen, ich konnte seinen Atem spüren. Mein Herz setzte einen Schlag aus. "Ich werde dich daran erinnern wenn du mich das nächste mal darum anbettelst von mir gefickt zu werden." Federleicht strich er mit seinen über meine Lippen. Sein Duft vernebelte mir die Sinne. "Schnell...." Ein Kuss so leicht wie ein Lufthauch. "Und hart...." Ich wollte denn Kuss vertiefen doch er zog sich zurück, kurz bevor sich die Tür wieder öffnete und ein Mann mittleren Alters heraus kam um Elijah freundlich zu begrüßen. Ich schenkte ihm keine Beachtung, ich verstand sowieso kein Wort, stattdessen begnügte ich mich damit die Sekretärin finster anzustarren, die sich wieder an ihren Tisch setzte und Elijah anhimmelte. "Das ist sie also. Die Frau wegen der die ganze Welt in Aufruhr ist." Was? Verwirrt starrte ich den Mann neben Elijah an, beide sahen mich an. Elijah lächelte. "Ja, das ist sie." Häh? Die ganze Welt in Aufruhr. Was? Der Mann nickte auf Elijahs Antwort und kam dann auf mich zu, reichte mir die Hand. "Iwan Grabowski, freut mich sehr, Wilhelmina Kobras." Unsicher schüttelte ich seine Hand. Es war irgendwie merkwürdig nach so langer Zeit meinen vollen Namen zu hören. "Minna, bitte." Ich würde ihm nur zu gern ins Gesicht sehen, hätte das auch fast getan, aber ich glaube dann wäre Elijah ausgerastet. "Wollen wir dann." Der Mann deutete einladend auf die Tür und Elijah nahm mich an der Hand. "Bitte, nach Ihnen." Antwortete er dann. Wir gingen in ein großes Büro und nahmen gegenüber von Herrn Grabowski auf dem einer gemütlichen Couch platz. Nachdem er uns etwas zu trinken angeboten hatte führte er die Unterhaltung wieder auf russisch fort und ich lehnte mich genervt zurück. Das Gespräch war nicht allzu lang und nach einer kurzen Verabschiedung auf Deutsch gingen wir wieder die Treppe runter. An ihrem Ende blieb ich stehen und verschränkte die Arme, Elijah blieb stehen und drehte sich halb zu mir um, streckte mir seine Hand entgegen. Ich biss mir auf die Lippe. Eigentlich erhoffte ich mir keine Antwort doch ich musste einfach Fragen. "Was hat er damit gemeint? Und jetzt frag nicht womit?" Elijah seufzte. "Ich werde deine Frage beantworten.... sobald wir im Auto sind. Erstmal müssen wir hier weg bevor die Geier uns gleich in Stücke reizen." Jetzt kam er auf mich zu und legte mir seinen Arm um die Schultern, zog mich mit sich. "Also los." Ich atmete tief durch, dann ging die Tür auf und ein noch größerer Tumult als vorher empfing uns. Zu meiner Erleichterung stand unser Wagen nur ein paar Schritte vom Eingang entfernt. Wir hasteten ins Innere und brausten davon. Als ich mich beruhigt hatte sah ich Elijah wartend an. Dieser lehnte sich zurück und nahm die Brille ab. "Als ich dich zu mir geholt habe, ist die Presse regelrecht durchgedreht. Es gab eine Undichte Stelle im Kreise meiner Angestellten, die durchsickern ließ das ich nun eine Gefährtin erwählt habe." Verdutzt sah ich ihn an. "Na und? Ich bin ja wohl nicht deine erste...." Er lachte und schüttelte den Kopf. "Nein, aber du wirst die letzte sein..... und genau das ist der Punkt. Eine Gefährtin ist was anderes als eine normale Freundin, Kätzchen." Ohhh....... Ich wurde still und starrte gedankenverloren aus dem Fenster, meinte er das ernst? Bedeutete ich ihm wirklich etwas, oder beziehungsweise bedeutete ich ihm wirklich so viel das er den Rest seines Lebens mit mir verbringen wollte? Allerdings bedeutete das Ganze noch etwas anderes..... ich würde nie wieder Frei sein. Ich lehnte meine Stirn gegen die Scheibe und eine stumme Träne suchte sich ihren Weg über meine Wange. Den Rest der Fahrt verbrachten wir schweigend und irgendwann fragte ich mich wie wichtig wohl dieses Treffen mit Grabowski war. Ich schreckte hoch und war irritiert als ich feststellte im Bett zu liegen, ich musste wohl im Auto eingeschlafen sein. Elijah war nicht da. Müde rieb ich mir übers Gesicht und stand auf, wickelte mich in die Tagesdecke und schlich zum Wohnzimmer, keiner da. In der Küche auch nicht. Hm, zurück im Wohnzimmer stand ich zögernd vor der Tür zum Rest des Hauses. Schließlich ging ich zurück ins Schlafzimmer um mich umzuziehen, danach verließ ich dieses kleine Reich und irrte durch die Flure, bis ich schließlich wieder in der Bibliothek ankam. Ehrfürchtig strich ich über die Buchrücken und lächelte, Bücher hatten schon immer eine beruhigende Wirkung auf mich gehabt. Kurzer Hand nahm ich mir eins aus dem Regal und blätterte darin herum. Lesen konnte ich es nicht, ich wusste nicht mal welche Sprache das war. Doch es machte mich trotzdem unendlich glücklich. Die wütenden diskutierenden Stimmen die näher kamen registrierte ich kaum, ich starrte einfach nur die Seiten an. Elijah und seine Brüder kamen rein, gefolgt von Raoul und Dimitrij. Erst jetzt reagierte ich und sah auf. Viktor sah schon viel besser aus. Die Verbände waren ab und er war mittlerweile nur noch Krebsrot. Elijah stockte kurz als er mich sah, ich zog den Kopf ein als er auf mich zu kam, mir das Buch aus der Hand nahm und es zurück ins Regal stellte. "Das ist nichts für dich...." Er drehte mich um und zeigte auf ein kleines Regal "Ich habe extra welche für dich besorgen lassen." Ohhh ich bekam keinen Ärger? Moment... Bücher für mich? Ich ging auf das Regal zu und tatsächlich, ich konnte die Titel lesen, sie waren auf Deutsch. Romane so wie es aussah. Ich lächelte als ich mein Buch sah, welches ich Nanni damals im Berliner Bahnhof an den Kopf geworfen hatte, leider war wohl etwas Blut auf die Seiten gespritzt und einige waren eingeknickt. Die Männer hatten mittlerweile ihre Diskussion wieder aufgenommen und blätterten alle in unterschiedlichen Bücher herum. Scheinbar suchten sie etwas. Ich fragte einfach in den Raum hinein. "Wie geht es eigentlich Nanni?" Elijah der sich gerade eine Zigarette anzündete sah mich kurz an bevor er wieder in seinem Buch blätterte, er wirkte angespannt. "Du warst doch dabei als Benjamin mir gesagt hat das sein Bruder über den Berg ist." War seine Antwort. Ja schon klar aber das sagte mir nicht wie es ihm geht. Ich wollte noch mal nachhaken doch Elijah unterbrach mich. "Nicht jetzt Kätzchen, okey? Ich hab dafür jetzt keinen Kopf. Sei Still und ließ oder du gehst zurück ins Schlafzimmer, verstanden?" Er war gereizt, ich biss mir auf die Lippe und zog den Kopf ein. "Tut mir leid." Flüsterte ich und verzog mich in einen gemütlichen Sessel um zu lesen doch als ich das Buch aufschlug fiel mir ein Zettel entgegen. Nein, kein Zettel. Ein Foto. Von meinem Vater. Tränen schossen mir in die Augen und ich strich sanft über das liebevoll dreinblickende Gesicht meines Vaters. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)