Du bist Mein! von Miyako-Naoko (Weil deine Liebe allein nicht genug ist brauche ich alles von dir.) ================================================================================ Der Berserker ------------- Wir hatten uns rings um ein unscheinbares, heruntergekommenes Gebäude versammelt. Doch ließen wir uns nicht täuschen, wussten was sich unter der kleinen Baracke verbarg. Ein Bunker. Riesengroß und weitläufig. Noch immer kannten wir nicht den Namen des Anführers, doch eines stand fest, es war eine Gruppe Aposta hinter der wir schon sehr lange her waren. Ich fragte mich dennoch was sie mit Minna wollten, hätten sie mich erpressen wollen, hätten sie es dann nicht bereits getan? Es kam kein Anruf, kein Brief, nichts, an keine meine Adressen. Es musste etwas anderes dahinter stecken, etwas wofür mir noch ein sehr wichtiges Puzzelteil fehlte. Wieder versuchte ich mein Kätzchen zu erreichen, ihr zu sagen das wir kommen und sie wenn möglich in Deckung gehen soll, doch ich kam nicht zu ihr durch, irgendetwas blockierte uns. Bei dem Gedanken was dieses etwas war zog sich blanke Raserei durch meinen Verstand. Jemand hatte das Mal beschädigt, mit seinem eigenem überdeckt. Langsam trat ich hinter meiner Deckung raus, zog meine Waffe. Keine Schusswaffe, natürlich hatte ich auch welche dabei. Aber Vampire bevorzugen unter ihres Gleichen seit jeher eine etwas traditionelle Art des Zweikampfes. Das lange geschwungene Schwert wog schwer in meiner Hand, ein Schauer der Vorfreude durchlief mich bei dem Gedanke das es bald blutgetränkt sein würde. Mein Zeichen gab meinen Männern Feuererlaubnis, kurz darauf rutschten die zwei Wachen beim Haus an dessen Wand auf den Boden, beide mit einem Pfeil direkt durchs Herz. Dreckige Brut. Neben mir ließ sich ein genießendes Grollen hören. Der Berserker. Kurz bevor wir nach Hamburg aufgebrochen waren kam er zu mir, bot mir seine Hilfe an. Ich wäre ein Narr gewesen sein Angebot auszuschlagen, auch wenn ich durch ihn wohl einen Teil meiner persönlichen Rache aufgeben musste, der Umstand wie diejenigen sterben würden die im in die Finger gerieten machte es allerdings wieder wett. Er trug seinen Spitznamen nicht umsonst. Schon damals in der Ausbildung war er gefürchtet gewesen, wir kennen uns seit Ewigkeiten, waren immer Verbündete, ja sogar Freunde, gewesen, ein weiterer Grund dafür warum es sich unseres Gleichen eher dreimal überlegt bevor er sich mit mir anlegt. Kurz schielte ich zu ihm, wir hatten uns sicher ein Jahrhundert nicht gesehen, er führte ein Einsiedlerleben, ging eher selten in die Öffentlichkeit. Er hatte sich kein Stück verändert, höchstens die Haare waren noch ein Stück länger geworden. Er war ein Berg von Mann, Minna hielt mich für groß und massig, was sie wohl sagen würde wenn sie ihm begegnete? Noch ein Stück größer als ich und um einiges breiter. Seine kantigen Gesichtszüge waren eine starre Miene, von Narben überzogen, ebenso wie der Rest seines Körpers, Narben von unzähligen Kämpfen und Schlachten, aus jeder war er siegreich hervor gegangen. Die grauen, quecksilbernen Augen hinter einen getönten Sonnenbrille verborgen, die er selbst Nachts nicht abnahm. Es gab nur wenige noch lebende Personen, die ihm je in die Augen gesehen hatten. Gerade streifte er sich den langen Ledermantel von den Schultern und trat sich die schweren Motorradstiefel von den Füßen, sein Oberkörper war wie immer Nackt, er mochte die 'Nähe' beim Kampf. Schweigend schüttelte ich den Kopf, sein Blick war starr auf das Haus vor uns gerichtet, er wartete, auf mein Signal. Man konnte seine Ungeduld nur zu deutlich in seinem angespannten Körper sehen, er zitterte regelrecht, vor Vorfreude endlich wieder töten zu können. Mit einem Rucken des Kopfes schwang er seinen bis in die Kniekehlen reichenden, dicken, geflochtenen blonden Zopf nach hinten. Später würde er vom Blut seiner Opfer rot gefärbt sein und davon triefen. Die Seiten hatten er kahl geschoren, damit man seine Tattoos sehen konnte, nur in der Mitte lief ein breiten Streifen Haare über seinen Kopf. Seine riesigen Doppeläxte halb erhoben sah er ungeduldig zu mir. Ich nickte. Ein Krachen von der Tür der Baracke erklang. Blade war vorgeprescht und war wie ein Rammbock einfach mit dem Kopf durch die Wand. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der Plan war einfach, er würde alles und jeden niedermetzeln und ich suche mein Kätzchen. Nur einen durfte er nicht töten, den Anführer, den würde ich selbst übernehmen, sobald ich mein Kätzchen in Sicherheit gebracht hatte. Schnellen Schrittes folgte ich ihm, er hatte sich bereits seinen Weg in den Bunker gebahnt. Todesschreie wurden laut, die Wände waren von Blut bedeckt, es tropfte sogar von der Decke. Grausam lächelnd bahnte ich mir meinen Weg durch die zerstückelten Leichen. Meine Männer prüften ob auch jeder der am Boden liegenden bereits tot war, wenn nicht beendeten sie es. Ein langer Gang endete in einem großen Raum, Blade machte seinem Namen alle ehre, im Blutrausch wütete er wie ein Wirbelsturm und metzelte alles nieder was sich bewegte. William, Ruben, Viktor und Michail eilten in die verschiedenen Gänge die zu den Kindern führten um sie zu evakuieren. Auch wenn Blade gewöhnlich keine Kinder tötete war es möglich das er in seinem Rausch eines schlichtweg nicht sah und es unabsichtlich tötete. Während Blade immer noch in seinem Rausch gefangen war strebte ich weiter nach vorn. Tiefer in das Gemäuer hinein, Treppen nach unten. Mehrere Vampire kamen mir entgegen, geschmeidig duckte ich mich unter ihrem Angriff hindurch und setzte zum Gegenschlag an, zwei von ihnen gingen Tot zu Boden, ihre Köpfe rollten die Treppe hinunter. Kurz darauf folgten drei weitere und mein Weg war wieder frei. Die Witterung meines Kätzchen war ganz nah, ich bog nach links in einen schmalen Gang an dessen Ende eine schwere Metalltür war. Jemand war bei ihr, ich stockte kurz als ich glaubte die Witterung zu erkennen. Das war nicht möglich! Nach der Weigerung kam die Wut, verfluchter Hundesohn. Langsam, bedächtig hielt ich weiter auf die Tür zu und stieß sie dann Vorsichtig auf. Mir rutschte das Herz in die Hose als ich mein Kätzchen dort von der Decke hängen sah, schnell wandte ich den Blick von ihr ab auf den Mann der neben ihr stand und ihr eine Waffe an die Schläfe hielt. "Wilhelm Franke." Meine Worte waren kaum zu verstehen, knurrend und guttural kamen sie aus meiner Kehle. Sein arrogantes Grinsen machte mich rasend. Ich tat einen Schritt auf ihn zu doch stoppte direkt wieder als der die Waffe entsicherte. "Ah, ah, ah, mein Lieber. Du willst doch nicht sehen wie ich das Hirn deiner kleinen Hure in dieser Zelle verteile." Ich grollte tief in der Kehle, fletschte die Fänge in hilfloser Wut. "Denkst du ernsthaft ich würde dir glauben du würdest deine eigene Enkeltochter töten? An mir hast du kein Interesse, du wolltest sie! Sonst hättest du doch schon längst irgendwelche Forderungen gestellt." Er wusste ebenso wie ich das es stimmte. Auch wenn er sie gefoltert hatte, töten würde er sie nicht. Unwillig verzog dieser Bastard den Mund ehe er seine Waffe auf mich richtete. "Du hast recht. Auch wenn es noch einiges an Erziehung bedarf bevor ich sie auch wahrhaftig meine Enkeltochter nennen kann." Wieder knurrte ich. "Wie erbärmlich bist du eigentlich? Gebrauchst Schusswaffen, zu feige dich mir in einem richtigen Kampf zu stellen. Und das nennst du Erziehung?" Ich spuckte ihm vor die Füße um meine Verachtung deutlich zu machen. Angewidert trat er einen Schritt zur Seite, dann einen nach Vorn, auf mich zu. Den Finger am Abzug, das Gesicht vor Wut verzerrt. Ein Schluchzen ließ mich kurz zu Minna schielen, sie hatte bemerkt was ihrem Großvater entgangen war. Ihre Augen lagen kurz wissend in meinen. Dann zuckte mein Blick zurück zu ihrem Verwandten. "Welcher Vampir der auch nur einen Funken Ehre im Leib hat spielt solche dreckigen Spiele, anstatt sich einem offenen und ehrbaren Kampf zu stellen. Du bist nichts weiter als einen kleine dreckige Kanalratte." Ich spie ihm die Worte regelrecht ins Gesicht. Mit einem Wutschrei stürzte sich dieser dumme Sack auf mich. Ich duckte mich weg während hinter mir die Tür erneut aufschwang und Blade sich mit einem wilden Knurren auf Wilhelm stürzte, er hatte ihn nicht bemerkt, war viel zu sehr von seiner Wut gefangen gewesen. Schnell durchquerte ich den Raum und befreite meine Kätzchen aus ihren Fesseln. Kaum das ihre Arme frei waren schlang sie sie mir um den Hals, sachte setzte ich sie ab und legte vorsichtig meine Arme um ihren geschundenen Rücken. Ich spürte ihr rohes, raues Fleisch und die Haut die nur noch in Fetzen hing. Langsam wiegte ich mein Kätzchen hin und her, murmelte beruhigende Worte, küsste ihren Scheitel und dankte stumm dem Himmel dafür sie lebend wieder zu haben. Hinter uns knackte, klatschte und knallte es, immer wieder waren Knurren, Grollen und Jaulen zu hören. Blade ließ seine Wut ab, solange er ihn nicht tötete sollte er machen. "llleijjjjahhh." Mein Herz zog sich zusammen als Minna immer wieder schwach meinen Namen nuschelte. Vorsichtig hob ich ihren Kopf an und legte sacht meine Lippen auf ihre bevor ich sie zu meinem Hals führte damit sie trinken konnte. Ihre Hand zitterte als sie sie in meinen Nacken schob. Die Geräusche hinter uns verebbten und ich konnte hören wie meine Männer den Dreckssack aus dem Raum schliffen, kurz war Blade neben uns, sagte mir er würde in Ägypten warten und dem guten Wilhelm noch ein wenig Gesellschaft leisten sollte ich das wollen. Ich nickte knapp und strich beruhigend den Nacken meiner Kleinen während sie trank. Auf dem Flug von Hamburg nach Ägypten schlief Minna unruhig in meinen Armen, mein Blut hatte die schlimmsten Verletzungen beseitigt doch noch immer sah man die deutlichen tiefen Striemen auf ihrem Rücken. Einer war besonders tief gewesen, bis auf die Knochen. Es würde wohl eine Narbe bleiben. Erneut regte sich Minna in meinen Armen, blinzelte schwach und schlug schließlich gänzlich ihre Augen auf. Ihr Blick war matt, irrte ziellos umher bis er irgendwann auf meinen traf und sich ein kleines schwaches Lächeln auf ihren Lippen abzeichnete. "Hi." Krächzte sie, ihre Stimme war rau wie Schmirgelpapier vom Schreien. "Hi." Erwiderte ich flüsternd und strich ihr die wirren Haare aus dem Gesicht, sie schmiegte sich in meine Hand, schloss die Augen wieder und küsste die Innenseite meines Handgelenks. Sofort zuckte mein Schwanz in meiner Hose. Verdammt! Ich zwang meine Erregung zurück und strich zart mit dem Daumen über ihre Wange. Ob mein Kätzchen wusste was jeder Kuss, jeder Zungenstrich oder jede noch so kleine Berührung ihrer Lippen an meinen Adern in mir auslöste? Ganz davon zu schweigen was es auslöst wenn sie von mir trink. Ekstase! Reine, süße Ekstase! Es fällt mir dann jedes Mal unglaublich schwer scheinbar entspannt vollkommen stillzuhalten, sie in Ruhe trinken zu lassen. Sie war immer so schreckhaft wenn sie trank, jedes Zucken von mir ließ auch sie Zucken, weil sie dachte sie würde mir wehtun. Ihre Fänge fuhren aus, sie selbst erschrak oftmals noch wenn das geschah, geradezu niedlich, wie unschuldig und unbedarft sie in manchen Situationen immer noch war. Aus diesmal zuckte sie kurz zurück. Starrte auf mein Handgelenk, auf das Blut in meinen Adern. Ihr Blick zuckte zu mir, ich lächelte sie zärtlich an woraufhin sie vorsichtig ihre Fänge in meinem Fleisch versenkte. Ich grollte tief in der Kehle und ließ den Kopf zurück sinken, genoss jeden Schluck den sie nahm, spürte die zarten Bewegungen ihrer Lippen während sie schluckte. Sie schnurrte immer sehr leise wenn sie trank, anders konnte ich dieses süße Geräusch nicht beschreiben welches sie irgendwo tief in der Kehle machte. Ob sie sich dessen bewusst war? Federleicht strich ihre Zunge über mein Fleisch und schloss so die kleinen Wunden die ihre Zähne hinterlassen hatten. Ein wohliger Schauer durchlief mich und ich öffnete meine Augen um mein Kätzchen wieder anzusehen. Langsam wie im Traum blinzelnd sah sie zu mir hoch und lächelte. "Warum?" Obwohl sie die Frage nicht ganz aussprach wusste ich war sie meinte. Ich tat einen tiefen Atemzug und streichelte wieder zart über ihre Wange. "Ich weiß es nicht Kätzchen. Aber keine Sorge ich werde dir die Antworten auf all deine Fragen beschaffen." Sie nickte knapp, mein Lächeln verriet wohl was in etwa ich mit ihrem Großvater vor hatte, sie sagte nichts dazu. Warum auch? Warum sollte sie ihn schützen? Er hatte sie gefoltert. Jerome kam zu uns. "Wir setzen zur Landung an Herr." Das Flugzeug legte sich in eine scharfe Kurve und bracht durch die Wolkendecke. Unter uns glitzerte das Meer, vor uns erstreckte sich die ausgedehnte Wüstenlandschaft von Ägypten. Bereits jetzt konnte ich das uralte Gebäude in der Ferne als kleinen Punkt ausmachen. Vorsichtig setzte ich mein Kätzchen neben mich und schnallte erst sie und dann mich an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)