Du bist Mein! von Miyako-Naoko (Weil deine Liebe allein nicht genug ist brauche ich alles von dir.) ================================================================================ Liebemachen ----------- Immer wieder war da nur eine einzige Frage in meinem Kopf. Warum? Warum hatte mein Großvater mir so etwas angetan? Vor etwas mehr als zwei Stunden waren wir in Ägypten angekommen, nachdem wir gelandet waren und uns ein großer geländegängiger Jeep von der Ladebahn zum Ratsgebäude gebracht hatte warteten dort ziemlich viele Leute auf unsere Ankunft. Was Elijahs Knurren nach, welches er ausstieß sobald er sie erblickte, ihm gar nicht in den Kragen passte. Schnell zog er sich seine Anzugjacke aus und legte sie mir über den Kopf. Geduckt lief ich dann neben ihm her in das Gebäude, vorbei an den Gaffern, die mitleidiges murmeln hören ließen. Elijah fluchte und schimpfte neben mir und zog mich schneller weiter. Machte seinen Ärger Luft und brüllte die Leute teilweise sogar an wenn sie uns seiner Meinung nach nicht genug Platz machten. Ich lächelte unter der Jacke verborgen. Er machte sich Sorgen um mich, wollte nicht das mich jemand in einem solchen Zustand sah oder mir zu nahe kam. Ich dankte ihm stumm dafür, wollte auch nicht begafft werden und zog die Jacke tiefer in mein Gesicht. Erst als Elijah mich durch eine große zweiflüglige Tür schob welche direkt hinter uns geschlossen wurde wagte ich es aufzuatmen und zog mir die Jacke vom Kopf. Wir waren in unserem privaten Bereich angekommen. Elijah schob mich behutsam weiter, zu einer Treppe die nach Oben führte. Als wir ca. auf der Hälfte des Weges waren musste Elijah mich auf die Arme nehmen und tragen da ich mich nicht mehr auf den Beinen halten konnte und stark wankte, er hatte schon vorher den ein oder anderen Versuch gestartet mich zu tragen doch ich war zu Stur gewesen und wollte mir nicht helfen lassen, hatte die Auswirkungen der Geschehnisse unterschätzt. Obwohl ich bereits zwei Mal von Elijah getrunken hatte und der Großteil meiner Verletzungen bereits verheilt war, war ich dennoch sehr geschwächt. Behutsam setzte Elijah mich auf dem Wannenrand ab und ließ Wasser in die Wanne laufen, die Spiegel waren verhangen, wohl um mir meinen eigenen Anblick zu ersparen. Langsam stand ich auf und ging zum Waschbecken, bedächtig zog ich das Tuch weg und erstarrte als ich mich selbst im Spiegel sehen konnte. Immer noch waren überall blaue Flecken und Platzwunden zu sehen, auch wenn sie bereits stark verblasst und verheilt waren. Meine Augen zuckten hoch, begegneten im Spiegel denen von Elijah, er sah mich stumm an, eine Mischung aus Sorge und Mitleid auf seinen Zügen. Langsam wie in Zeitlupe drehte ich mich um, den Rücken zum Spiegel und sah über meine Schulter zurück. Mein Gehirn verweigerte den Dienst, weigerte sich den Zustand meines Rückens überhaupt wahrzunehmen. Leise Tränen kullerten über meine Wangen. Oh Gott, und das war nur noch der Rest? Wie mochte ich dann vorher ausgesehen haben? Elijahs Hand an meiner Wange drehte mein Gesicht zu ihm, weg von dem schrecklichen Bild im Spiegel. Sacht strichen seine Lippen über meine und ließen mich für einen kurzen Moment den Schmerz vergessen den mein Großvater mir zugefügt hatte. Viel zu schnell löste Elijah den zarten Kuss und ging zur Badewanne um das Wasser abzudrehen. Mir brannte jetzt schon der Rücken, allein bei dem Gedanken an das Wasser, Elijah schien meine Gedanken erraten zu haben denn er kam zu mir zurück, schloss mich in seine Arme und drückte meinen Kopf in seine Halsbeuge damit ich trank. Da er vorhin im Jepp mehrere Blutbeutel geleert hatte ich auch kein schlechtes Gewissen dabei ihm schon wieder nach so kurzer Zeit sein Blut zu stehlen. Vorsichtig grub ich meine Fänge in sein Fleisch um ihm nicht weh zu tun, seitdem ich endlich richtig zubeißen und trinken konnte war ich immer sehr vorsichtig. Nachdem ich gesehen hatte was man anrichten konnte wenn man nicht vorsichtig war, so wie ich am Anfang, versuchte ich immer mein möglichstes um ihn nicht unnötig zu verletzten. Herb rann sein Blut meine Kehle herunter, ich stöhnte gegen seinen Hals und vergrub meine Hände in seinem Haar. Nachdem mein Großvater mich hatte Hungern lassen brauchte ich scheinbar Massen an Blut, ganz zu schweigen von der Folter und den daraus resultierenden Verletzungen. Zart strich ich mit der Zunge über die beiden kleinen Löcher in Elijahs Hals. Täuschte ich mich oder lief gerade ein Schauer durch seinen Körper? Davon überzeugt es mir eingebildet zu haben ließ ich mir dann in die Wanne helfen, setzte mich vorsichtig und seufzte wohlig als es nicht brannte. Das Blut hatte mich wohl noch mal einen guten Schubs nach Vorn gebracht was die Heilung anging. Elijah der neben der Wanne kniete und mich wusch lächelte sanft. Wir hatten noch nicht viel gesprochen seitdem er mich gerettet hatte doch ich spürte genau das ihm etwas auf der Seele brannte. Und wenn ich richtig lag mit dem was es war, war es völliger Bullshit. "Kommst du zu mir in die Wanne?" Kurz vertiefte sich sein Lächeln ehe er aufstand, sich die Klamotten vom Leib schälte und zu mir in die Wanne kam. Sanft zog er mich mit dem Rücken an seine Brust und umarmte mich von hinten, fuhr er mit dem schwamm über meine Brust und den Hals. Ich schloss die Augen und genoss die Berührung. Irgendwann als wir schon ganz schrumpelig waren und das Wasser nur noch lauwarm zog ich den Stöpsel. Wir hatten einfach schweigend in der Wanne gelegen und die Nähe des anderen genossen, nur einmal hatte Elijah die Stille durchbrochen und ich hatte ihn direkt abgewürgt. Er hatte sich entschuldigen wollen das er nicht richtig auf mich aufgepasst hätte. Also war meine Vermutung richtig gewesen. Vollkommener Schwachsinn! Was konnte er denn Bitte dafür das mein Großvater ein Arsch war? Und damit rechnen hätte er schon gar nicht können. Immerhin galt mein Großvater ja für tot. Gerade wickelte er mich in ein flauschiges Handtuch und wollte erneut Sprechen, noch ehe er etwas sagen konnte küsste ich ihn. Doch als ich mich wieder von ihm löste fing er schon wieder an. "Minna, es tu..." Wütend hielt ich ihm den Finger vor den Mund und der Rest des Satzes kam nur noch genuschelt und unverständlich hervor. Ich seufzte schwer und gab ihm erneut einen Kuss bevor ich sein Gesicht in beide Hände nahm. "Du musst dich nicht bei mir entschuldigen, nichts davon ist deine Schuld! Okey?!" Ich sah ihm solange nachdrücklich in die Augen bis er ergeben nickte. Doch noch immer konnte ich ihm ganz genau ansehen wie die Schuldgefühle an ihm nagten. Leider wusste ich sehr genau das nichts was ich sagen würde etwas daran ändern würde. Langsam ging ich rückwärts, nahm seine Hände in meine und zog ihn mit mir ins Schlafzimmer. Dort ließ ich mich dann einfach rückwärts auf das Bett fallen und zog ihn mit mir runter, sodass er über mir lag. Er hatte auf der Hälfte des Falls meine Hände losgelassen und sich an der Matratze abgefangen um nicht mit voller Wucht auf mir zu landen. Vorsichtig legte er sich zwischen meine gespreizten Beine und stütze sich auf die Ellenbogen um mir ins Gesicht sehen zu können. Nach einer schieren Ewigkeit in der er mich einfach nur angesehen und sanft mit dem Daumen meine Wange gestreichelt hatte, beugte er sich vor und küsste jeden einzelnen Zentimeter meines Gesichts. Zumindest kam es mir so vor. Als er mit meinem Gesicht fertig war kamen der Hals und die Schultern dran. Unendlich sanft und voller Liebe strichen seine Lippen über meine Haut und verursachten mir eine Gänsehaut, das Handtuch in welches ich gewickelt war zog er quälend langsam auf und unter mir heraus bevor er mit dem Rest meines Körper weiter machte. Jeder Kuss, jede noch so kleine, gehauchte Berührung seiner Lippen schienen die letzten Ereignisse gänzlich verblassen zu lassen. Als er schließlich zu meinem Gesicht zurück kehrte war ich vollkommen dahin geschmolzen. Federleicht hauchte er mir einen Kuss auf die Lippen bevor er leicht daran knabberte. "Darf ich dein Mal reparieren?" Die Frage traf mich völlig unvorbereitet, ich blinzelte. "W-was?" Elijah lächelte entschuldigend. "Das Mal in deinem Nacken. Dein Großvater hat es beschädigt als er sein eigenes darüber gelegt hat." Ich zog die Augenbrauen zusammen. Das hatte ich gar nicht mit bekommen, er musste es wohl gemacht haben als ich geschlafen hatte, doch wenigstens wusste ich jetzt warum die Verbindung zwischen uns weg war. Ich nickte hastig und wurde mit einem sanften Lächeln belohnt bevor Elijah mich auf die Seite drehte und sich hinter mich legte, seine Arme umschlossen mich und zogen mich eng an seine Brust bevor er vorsichtig zubiss. Ein Schauer rann durch meinen Körper, ich konnte genau spüren wie sich das Band zwischen uns erneuerte. Das schmerzhafte Kribbeln und Picksen, was wohl davon kam das er nun seinerseits das Mal meines Großvaters zerstörte blendete ich aus und konzentrierte mich lieber auf die warmen Schauer die durch meinen Körper rieselten. Ich merkte zunächst nicht einmal wie Elijah in mich eindrang, war einfach viel zu sehr in meinem Rausch gefangen, doch irgendwann registrierte ich die sanften Stöße. Eigentlich waren es nicht mal Stöße, das hier war kein Sex, das hier war Kuscheln mit reinstecken, richtiges Liebemachen. Überrascht wie intensiv es sich anfühlte auf diese Art Sex zuhaben ließ ich mich gänzlich fallen, bis meine ganze Welt nur noch aus Elijah und mir bestand, es war als würden wir zu einer Person verschmelzen. Unendlich sanft und zärtlich strichen seine Hände über meinen Körper und seine dunkle, rauchige Stimme flüsterte mir Kompliment und Liebesbekundungen ins Ohr und immer wieder spürte ich seine Lippen an meinem Hals und Ohrläppchen wie sie dort federleichte Küssen hinhauchten. Der Orgasmus der uns beide irgendwann überrollte war anders als sonst, weniger körperlich, mehr seelisch. Auch nachdem unsere Lust verebbt war blieben wir so liegen, streichelten uns zärtlich bis wir schließlich einschliefen. "Warum nicht?" Begehrte ich auf und verschränkte meine Arme vor der Brust um meinem Ärger Ausdruck zu verleihen, Elijah seufzte geplagt und rieb sich übers Gesicht. Wir stritten, heftig. Keiner der anderen sagte ein Wort, nicht mal Viktor mit seiner sonst so großen Klappe. "Weil so etwas nichts für dich ist ganz einfach!" Der Streitpunkt? Das offizielle Verhör meines Großvaters vor dem Rat, beziehungsweise der Umstand das Elijah mich nicht dahin mitnehmen wollte. "Das ist immer noch meine Sache! Ich! Will! Mit!" Die Worte des letzten Satzes betonte ich extra stark und was schon fast am schreien. Elijahs Antwort fiel nicht weniger leise aus. "Nein und damit basta! Das ist ne Nummer zu heftig für dich!" Ich wusste was er meinte. Nicht das er dachte mein Großvater würde mir etwas nach der ganzen Sache bedeuten, nein, es war etwas anderes. Sie würden ihn Foltern wenn er ihnen die Informationen die sie wollten nicht so geben würde. Und zugegeben war ich nicht besonders scharf darauf bei so etwas dabei zu sein. Doch ich musste einfach. "Tja zum Glück bin ich eine freie Frau und kann selbst entscheiden was ich tue oder lasse, also nimm mich gefälligst mit!" Wütend stemmte ich die Hände in die Hüfte und funkelte ihn an. Doch seine Antwort brachte mich ganz schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. "Tja zum Glück ist das eine offizielle Anhörung des Rates. Ein Tribunal. Was bedeutet du brauchst eine offizielle Genehmigung um dabei sein zu dürfen und die erteilt der Ratsvorsitzende. Und der bin nun mal ich!" Elijah hatte nun seinerseits die Arme vor der Brust verschränkt und maß mich mit einem unergründlichen Blick. Ich senkte den Kopf wusste nicht was ich noch hätte sagen können um ihn umzustimmen. "Aber ich brauch das einfach....." Meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern und der Satz brach in einem Schluchzen ab. Sofort waren da starken Arme die mich umschlossen und an eine starke Brust zogen, Elijah holte gerade Luft um etwas zu sagen doch ich redete ihm einfach rein. "Bitte." Meine Stimme klang so entsetzlich flehend das ich Elijah wohl den Wind aus den Segeln nahm, denn was auch immer er gerade hatte sagen wollen, es kam nichts mehr von ihm. Ich kuschelte mich dichter an ihn, schickte ein zweites ebenso flehendes "Bitte." hinterher. Wieder kam nichts von Elijah, er strich nur zart meinen Nacken rauf und runter. Ich war drauf und dran ein drittes Bitte hinterher zu schicken da seufzte er plötzlich. "Na gut." Sein Tonfall sagte immer noch sehr deutlich das er überhaupt nicht davon begeistert war. "Danke." Glücklich fiel ich ihm um den Hals und küsste ihn stürmisch, aus dem Augenwinkel sah ich die anderen. Katja grinste als hätte sie genau gewusst das Elijah nachgeben würde wenn ich ihn nur lange bearbeitet hatte und die anderen, die Männer, schaute aller eher bedrückt, ihnen gefiel es ebenso wenig wie Elijah das ich nun meinen Willen in dieser Sache durchgesetzt hatte. "Na dann müssen wir dich erst mal umziehen." Irritiert sah ich an mir runter, ich hatte Jeans und eine Bluse an, was war daran falsch? "Häh, wieso? Geht doch." Elijah lächelte milde. "Nein, nicht für eine offizielle Ratsangelegenheit. Da muss schon etwas schickeres, eleganteres her. Allgemein wird hier so was wie Jeans oder Shirts nicht gern gesehen. Zumindest nicht in den öffentlichen Bereichen." Oh, ich zog die Augenbrauen in die Höhe. "Okey." Solange ich nur mitkommen durfte war mir völlig Banane was ich an hatte. Wenig später führte Elijah mich, meine Hand in seiner Armbeuge, so wie man früher eine Lady zum Dinner geleitet hat, zu dem Gerichtsaal. Die hohen Absätze meiner Pumps klapperten auf dem steinernen Boden und irgendwie hatte ich das Gefühl man konnte meine Nervosität allein an diesen Klang erkennen. Der Rock meines knielangen Kleides wehte mir um die Beine und der seidene Schal der um meine Schultern lag kitzelte leicht meine Arme. Mit schlug das Herz bis zum Hals als wir schließlich durch ein großes Portal in den Ratssaal schritten. Die Wächter davor bedachte Elijah lediglich mit einem knappen Nicken und ich spürte ihn lächeln als ich es ihm nach tat. In dem großen Saal standen verschiedene Männer und Frauen herum, alle deuteten eine respektvolle Verbeugung uns gegenüber an, wenn wir an ihnen vorbei gingen, wir erwiderten jede einzelne auf unserem Weg zur Spitze des Rondells aus Tischen und Stühlen. Dort angekommen zog Elijah mir einen Stuhl zurück und rückte ihn mir zurecht bevor er sich neben mir niederließ. Angespannt ließ ich meinen Blick durch den großen Raum schweifen. Wow. Das hier war jenseits jeder Dekadenz, der Boden war aus weißem Marmor durch den sich kleine goldene Fäden zogen. Über uns hing ein riesiger Kronleuchter aus purem Gold wie es schien, ebenso wie die Kandelaber die an den Wänden standen. Riesige Säulen trugen die kuppelartige Decke die vollständig von einem Gemälde bedeckt war. Eines dieser typischen Engelsgemälden. Die Tische und Stühle bestanden aus dunklem, fast schwarzem Holz, die Stühle waren mit blauen Polstern bespannt, Goldene Schnörkel rankten sich an ihren Lehnen und Beinen empor. Vor Elijah lag ein Dolch auf dem Tisch, der ganz sicher nicht zum kämpfen gedacht war. Seine geschwungene Klinge war aus Gold, ebenso wie der Griff in den unzählige funkelnde Edelsteine eingearbeitet waren. Ich wollte schon danach greifen um ihn mir genauer anzusehen doch Elijah ergriff meine Hand bevor ich sie auch nur einen Millimeter vorwärts bewegt hatte. Er beugte sich zu mir, flüsterte. "Der Dolch ist dazu da um die Sitzung zu eröffnen und zu schließen. Oder um für Ruhe zu sorgen. Nur der Vorsitzende darf ihn benutzen." Ich schluckte. Ups. Stühle scharrten als sich die Fürsten langsam setzten. Es würde gleich losgehen. Meine Hände begannen zu zittern und waren mit einem Schlag eiskalt. Gerne hätte ich Elijah geküsst um meine Nervosität zu vertreiben, doch irgendwie hatte ich das Gefühl das sich so etwas nicht schickte. Elijah drückte kurz meine Hand und hob sie an seine Lippen um mir einen Kuss auf die Knöchel zu hauchen, danach legte er sie auf meine Armlehne und ließ sie los. Ich klammerte mich an dem Stuhl fest und schloss die Augen, atmete tief durch. Ein lautes Pochen erklang als Elijah drei Mal mit dem Dolchgriff auf den Tisch schlug. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)