Du bist Mein! von Miyako-Naoko (Weil deine Liebe allein nicht genug ist brauche ich alles von dir.) ================================================================================ Fragen.... ---------- Immer noch hallte das Klopfen in meinem Kopf nach als sich seitlich eine, hinter einer der Säulen verborgene, Tür öffnete. Scharren und Schritten erklangen und das Rascheln von Ketten. Langsam öffnete ich meine Augen und sah wie zwei Männer meinen Großvater zur Mitte zwischen den Tischen führten, sie mussten ihn stützen da er sich nicht selbst auf den Beinen halten konnte. Einer der Männer bückte sich gerade und zog die Kette, die an den Handschellen meines Großvater befestigt war, durch einen großen Metallring der in den Boden eingelassen war. Ein Schloss verband nun die Kette mit sich selbst und mein Großvater wurde auf die Knie gezwungen. Danach bezogen die beiden Männer hinter ihm Stellung, einer von ihnen war der Riese der mit Elijah zu meiner Rettung geeilt war. Ich starrte ihn an, völlig unverhohlen, irgendwas an ihm faszinierte mich. Ganz leicht neigte er den Kopf und für den Bruchteil einer Sekunde zuckte sein Mundwinkel zu einem Lächeln dann war seine Miene wieder eine starre Maske. Den gesundheitlichen Zustand meines Großvaters weigerte ich mich überhaupt wahrzunehmen, scheinbar hatte sich jemand in den letzten Stunden sehr intensiv mit ihm 'beschäftigt'. Nicht das er mit leidtat, aber ein solcher Anblick war nichts für jemanden mit schwachem Magen. Ich schluckte schwer, die Witterung seines Blutes war durch die vielen Wunden sehr intensiv und fachte meinen Hunger an. Noch hatte keiner der Fürsten etwas gesagt, nun beugten sich einige vor, betrachteten ihn, interessiert, ungläubig oder auch wütend. Dann ergriff Elijah das Wort. "Wilhelm Franke, erkennt Ihr dieses Tribunal an?" Schien wohl eine Formfrage zu sein, bei der Antwort meines Großvaters schnappten ein paar der Fürsten entrüstet nach Luft. Da seine Antwort auf Marana war verstand ich sie nicht doch die Tonlage war verachtend und hart. "Es wurde verfügt die Sitzung auf Deutsch abzuhalten. Wiederholen Sie diese Aussage." Kurz sah ich zu Elijah, blickte jedoch wieder geradeaus als er nicht auf mich reagierte und weiterhin meinen Großvater mit seinen Blicken taxierte. Dessen Blick zuckte kurz zu mir, er begriff wohl das es wegen mir war, damit ich alles verstand. "Warum sollte ich Abschaum über mich richten lassen?" Ich schluckte, mein Großvater schien nicht sonderlich darauf bedacht den Rat milde zu stimmen. "Weil dieser Abschaum nun mal der regierende Rat ist, also?" Elijah Stimme trof vor geheuchelter Freundlichkeit. Auf das gezischte 'Ja' meines Großvater folgte eine kurze Stille, dann erhob wieder Elijah die Stimme. "Folgende Straftaten werden Ihnen zur Last gelegt: Entführung, Schwere Körperverletzung, Mord, Verschwörung, Hochverrat und ebenfalls die Anstiftung zu den jeweiligen Vergehen. Bekennen Sie sich zu diesen Verbrechen?" Die Antwort meines Großvater kam prompt. "Nein." Übergangslos wurden Elijahs Augen schmal, doch ich glaubte kurz so etwas wie Vorfreude über seine Züge huschen zu sehen. Natürlich, Elijah war auf Rache aus und bei der Haltung meines Verwandten würde es eine lange und ausgiebige werden. Einer der Fürsten beugte sich vor. "Warum habt Ihr euren eigenen Tod vorgetäuscht und seid untergetaucht?" Mein Großvater schwieg. Ein anderer Fürst stellte die nächste Frage. "Gebt Ihr zu euch gegen die Regierung verschworen zu haben und Euch den Aposta angeschlossen zu haben?" Ein abfälliges Schnauben war die Antwort. Das Verhör schien sich Ewigkeiten hin zu ziehen. Die Fürsten stellten unzählige Fragen, ein paar Mal sogar ein und die selbe Frage immer wieder, nur anders formuliert. Mein Großvater antwortete nicht wirklich, schnaubte nur abfällig oder stieß verächtliche Kommentare aus. Bisher war es zu keiner Gewalt gekommen und ich fragte mich allmählich warum Elijah behauptet hatte das hier wäre nichts für mich, sie stellten ihm doch nur fragen. Mittlerweile waren sämtliche Fürsten stinksauer, ihre Tonlage wurde immer ungehaltener, Elijah presste sich ab und zu die geballte Faust vor den Mund, das tat er oft wenn er richtig sauer war. Eben hatte er meinen Großvater zu meiner Entführung befragt und lauschte nun dessen Antwort, es war das erst Mal das er tatsächlich eine Antwort gab. "Sie ist von meinem Blut, es ist mein Recht gewesen sie zu mir zu holen." Angewidert schüttelte Elijah den Kopf. "Ihr Recht über ihren Aufenthaltsort zu bestimmen ist mit ihrem Wechsel verwirkt, sie ist nach unseren Gesetzen volljährig und kann selbst bestimmen wo sie sich aufhalten möchte." Etwas irritiert sah ich zu Elijah. Bei den Vampiren galt man erst nach dem Wechsel als volljährig? Mein Großvater beugte sich vor, fletschte die Fänge und knurrte. "Eine ehrbare Dame achtet das Wort und die Wünsche des Patriarchen der Familie." Als würde das alles erklären schwieg er danach wieder und bedachte mich kurz mit einem wütenden Blick. Der Typ war doch nicht mehr ganz Dicht! In welcher Zeit war der den hängen geblieben? Ich erschrak leicht als einer der Fürsten mir eine Frage stellte. "Miss Kobras, war es Ihr Wunsch zu Ihrem Großvater gebracht zu werden?" So nebensächlich wie er diese Frage stellte galt sie wohl allein dem Protokoll. "Nein, natürlich nicht." Ich war überrascht wie fest und selbstsicher meine Stimme klang, denn eigentlich fühlte ich mich weit davon entfernt. Mein Großvater zischte etwas auf Marana, starrte mich wütend an und grollte tief in der Kehle. Elijah ergriff meine Hand, beinahe wirkte es schützend, was mich ahnen ließ das ich gerade übel beleidigt oder bedroht wurde. "Haben Sie etwas zu dem Vorwurf der schweren Körperverletzung zu sagen?" Die Frage kam gereizt von einer der wenigen weiblichen Fürsten, ihr Blick sprach Bände. Abscheu und ekel waren nur zu deutlich darin zu sehen. "So etwas nennt man Erziehung! Erziehung die dieses verzogene Gör dringend benötigt. Ebenso wie Sie, denn hätten Sie eine vernünftige Erziehung genossen wüssten Sie wo ihr Platz ist." Unwilliges gemurmelt entstand und die Fürstin die eben gesprochen hatte begehrte empört auf. Es kam zu einem wütenden, verbalen Schlagabtausch zwischen ihr und meinem Großvater, den Elijah am Ende sogar mit dem Dolch beenden musste. Mehrmals schlug er heftig mit dem Griff auf den Tisch. "Ruhe im Saal!" Mein Großvater achtete nicht auf ihn und beleidigte erneut die Fürstin auf Marana, woraufhin sie aufsprang und ihm die nächsten Worte entgegen schrie. Ich beobachtete das Geschehen wie betäubt. Erziehung? Wieder schlug Elijah mit dem Dolch auf den Tisch, noch heftiger als das Mal zuvor. "Ruhe!" Schlagartig wurde es Still. Elijahs Stimme war nur noch ein wütendes Grollen als er ein Machtwort gegen die Fürstin sprach. "Wenn Sie sich nicht beherrschen können werden Sie von der Sitzung ausgeschlossen und Ihre Stimme wird beim Urteil nicht gehört werden." Widerwillig sank sie auf ihren Stuhl zurück und murmelte eine Entschuldigung an alle Anwesenden. Schweigen legte sich über den Saal als Elijah meinen Großvater eindringlich musterte, danach ließ er seinen Blick über alle Fürsten gleiten, jeder von ihnen nickte ihm knapp zu. Zum Schluss schenkte er mir ein kurzes Lächeln, dann richtete erneut das Wort an meinen Großvater. "Da Sie scheinbar nicht dazu bereit sind mit uns zu kooperieren geben wir Ihnen nun noch ein Mal etwas Zeit über Ihre Entscheidung nach zu denken." Seine Worte waren gestelzt und ihre Formulierung galt allein dem Protokoll. Jeder der Anwesenden wusste dennoch ganz genau was sie wirklich bedeuteten, mich eingeschlossen, obwohl ich keine Ahnung von solchen Vernehmungen hatte und noch nie einer beigewohnt hatte, ich wusste es einfach. Im Klartext: Also gut wenn du nicht so mit uns reden willst dann halt anders. Und dieses Anders würde ich gleich kennen lernen. Schwer schluckte ich als die Wächter meinen Großvater wieder losbanden und ihn zwischen sich aus dem Saal führten. Die Fürsten erhoben sich langsam und gemächlich, Elijah und ich taten es ihnen nach und als sie sich langsam in Bewegung setzen schlossen wir uns und ihnen an, in Richtung der Tür durch die mein Großvater soeben gebracht wurde. Meine Hand in seiner Armbeuge führte Elijah mich scheinbar entspannt durch die schlichten Gänge dahinter, doch ich spürte genau die vorfreudige Anspannung in seinem Körper. Unser Weg endete in einer schummrigen Kammer. Kahle Steinwände und Böden mit unzähligen Rissen und Löchern empfingen uns. Es gab keine Stühle oder Tische, die Fürsten stellten sich einfach irgendwo hin, rings um meinen Großvater, einige lehnten sich entspannt an die Wände, andere bauten sich hoch auf und verschränkten die Arme vor der Brust. Elijah und ich waren die letzten die den Raum betraten, hinter uns fiel die Tür zu und Elijah blieb einfach stehen, ein paar Schritte vor meinem Großvater, meine Hand noch immer in seiner Armbeuge legte er nun seine darüber und strich zart mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Mein Großvater wurde gerade mit Gewalt auf die Knie gezwungen, doch anstatt seine immer noch mit Handschellen gefesselten Hände wieder irgendwo fest zu machen ließen sie sie einfach so, nahmen nur die Kette davon ab. "Du weißt was wir wissen wollen. Letzte Chance! Oder willst du wirklich das wir Blade auf dich loslassen?" Elijahs Stimme klang täuschen gütig und freundlich, mein Großvater spie im zur Antwort Beleidigungen ins Gesicht. Als er geendet hatte nickte Elijah dem blonden Riesen zu, der die ganze Zeit stumm hinter dem Vater meiner Mutter gestanden hatte und demnach Blade war. Blade trat vor packte meinen Großvater im Nacken und unter einer Achsel, wirbelte mit ihm herum und schleuderte ihn einfach gegen die Wand hinter ihnen. Ich zuckte zusammen als der Körper mit einem Krachen gegen die Wand schlug und danach zu Boden fiel, mein Großvater ächzte, doch ihm blieb nicht viel Zeit sich zu erholen, er wurde gleich darauf an der Kehle gepackt, hochgehoben und hart gegen die Wand gedrückt, ich glaubte die Knochen seines Schädels knacken zu hören. Mir wurde übel doch ich klammerte ich nur fest an Elijahs Arm und riss mich zusammen. Während Blade immer wieder auf meinen Großvater eindrosch stellten die Fürsten erneut ihre Fragen. Antworten bekamen sie immer noch nicht. Selbst dann nicht als Blade zu verschiedenen Schlagwerkzeugen griff. Ketten und Metallrohre, Brecheisen und sogar eine lange, neunschwänzige Peitsche die mit eisernen Dornen gespickt war. Schreie erfühlten den Raum, doch mein Großvater packte immer noch nicht aus, wagte es sogar noch Blade ins Gesicht zu spucken. Mittlerweile konnte ich den Mann auf dem Boden nicht mehr als menschenähnliches Wesen erkennen, rohes, blutiges Fleisch hing in Fetzen von seinen Knochen. Ich wunderte mich schon wie ein Wesen solche Verletzungen überhaupt überleben konnte. Schon vor einer ganzen Weile hatte ich aufgehört richtig hin zu sehen, ich schaute zwar in die Richtung sah aber an dem Geschehen vorbei. Die ganze Zeit über strich Elijahs Daumen über meine Hand, beruhigend, sanft. Ich bereute das ich darauf bestanden hatte mit zu kommen doch jetzt konnte ich nicht mehr zurück. Elijah hatte mir auf dem Weg zum Ratssaal erklärt das wenn man erst Mal dabei war man nicht einfach raus gehen konnte, es sei denn man wird wegen irgendwelchen Verstößen von der Sitzung ausgeschlossen. Blut spritze bis kurz vor unsere Füße als Blade wieder hart auf den Schädel meines Großvaters einschlug, es knackte vernehmlich als die Knochen brachen. Plötzlich fing mein Großvater zu betteln an. Er würde ihnen alles sagen was sie wissen wollten, sie sollten bloß ihren Köter zurückpfeifen. Elijah neigte den Kopf, Blade hatte schon ein neues Metallrohr in der Hand und wollte für die Beleidigung zuschlagen. Elijah sah kurz weg, das Metallrohr knallte auf den Rücken meines Großvaters und dann sah Elijah wieder zu ihm. "Bring ihn nach oben." Mit diesen Worten drehte Elijah sich um und verließ, mich immer noch am Arm, den Raum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)