Für immer beste Freunde von suugakusan (Ich liebe dich wie einen Bruder) ================================================================================ 🍥🍥🍥 Sasuke ist spurlos aus meinem Leben verschwunden und hat jeden Kontakt zu mir abgebrochen. Wenn ich mich melde, kommt keine Antwort. Er ignoriert mich also ziemlich knallhart. Aber ich gebe nicht auf. Ich rufe ihn weiterhin mindestens ein Mal pro Tag an und schreibe ihm unzählige Nachrichten, die er durchzulesen scheint. Oder, besser gesagt, sie kommen bei ihm an und er öffnet sie. Also ist ihm das Ausmaß meines miserablen Zustandes höchstwahrscheinlich bewusst. Ich weiß, dass er weiß, dass sein Schweigen mich fertig macht, und trotzdem entscheidet er sich dazu, mich konsequent zu ignorieren. Uchiha, du bist so ein Arschloch! Ganz kurz zu schreiben, dass du noch lebst und dass du zurechtkommst, tut nicht all zu doll weh. Die Tage vergehen. Tage stapeln sich zu Wochen. Vier Wochen ergeben einen Monat und nichts ändert sich. Nach und nach bekomme ich das Gefühl, dass er es mir vermutlich nie verzeihen wird. Trotzdem kontaktiere ich ihn weiterhin ziemlich regelmäßig und weiterhin kommt nichts zurück. Eine Stille. Die Tatsache, dass er mich so lange absichtlich ignorieren kann, bricht mir jeden Tag das Herz erneut. Ich habe eine riesengroße Angst davor, dass dieser Streit unser endgültiges Ende war. Mit jedem vergangenen Tag bestätigt sich diese Angst quasi von alleine. Jede Nacht, wenn ich bereits im Bett liege, meldet sich mein Bauchgefühl und redet mir ein, dass ich ihn für immer verloren habe. Vielleicht ist es wirklich Schluss gewesen? Es ist richtig beängstigend. Ich fühl mich absolut machtlos. Als ob ein kräftiger Seesturm mich ins Unbekannte treibt. Alles, was mir verbleibt, ist die Hoffnung darauf, dass Sasuke unsere Freundschaft doch noch wertschätzt und deswegen mir die Unfähigkeit seine Gefühle zu erwidern irgendwann verzeiht. Wenn nicht, dann weiß ich nicht, ob ich es jemals adäquat verkraften kann. Wo soll ich dann hin? Wer braucht mich dann noch? Ich will nicht allein sein… Götter, ich flehe euch an, bitte gebt mir meinen Sasuke zurück! Nachdem noch zwei Kalendermonate um waren, wurde mir endlich klar, dass sich Sasuke ohne einen triftigen Grund nicht wieder meldet. Also muss ich gefälligst damit klarkommen. Es ist sehr schwer. Jeden Tag versuche ich diese Tatsache zu akzeptieren. Es geht einfach nicht. Ich will es nicht wahrhaben. Aber ich gehe wieder in die Schule und versuche die sonstige Normalität wiederherzustellen. Neuerdings wurde die Sitzordnung geändert. Deswegen habe ich eine Sitznachbarin während Chemieunterrichts. Sie heißt Sakura Haruno und ihre beste Freundin ist zurzeit auch abwesend. Darüberhinaus hat sie wunderschöne pastelrosane Haare und große schmachtende malachitgrüne Augen. Irgendwann, glaube ich, in der achten Klasse war ich ziemlich peinlich in sie verknallt. Ich gab ihr sogar damals Schokolade am Valentinstag mit einem Liebesbrief darin. Sie lachte mich ziemlich mies aus und das hat mich übelst verletzt. Aber wie hätte es sonst sein sollen? Wir hatten null Kontakt, aber ich nahm trotzdem an, dass sie mit mir ausgeht. Wie naiv… naja, damals dachte ich, dass meine kleine dreizehnjährige Welt untergeht, und dass diese einseitige „Liebe“ mich definitiv umbringt. Damals wusste ich nicht, dass es kein wirklicher Weltuntergang war. Das, was mir jetzt passiert, kommt dem tatsächlichen Weltuntergang sehr viel näher. Heute haben wir wieder Chemie. Deswegen liegen Sachen neben mir. Sie liegen genau dort, wo normalerweise Sasukes Sachen liegen würden. Es fühlt sich immer noch etwas falsch an, aber wir gewöhnen uns aneinander. Es geht sogar gar nicht so schlecht. Ich würde sagen, dass Sakura und ich in den vergangenen Wochen ein relativ gutes freundschaftliches Verhältnis aufgebaut haben. Dadurch ist Chemie nicht mehr so ganz langwellig. Heute müssen wir ein paar Experimente durchführen. Leider bin ich überhaupt keine Hilfe dabei, denn meine Gedanken schwirren chaotisch durch das Sasuke-Land. Ich glaube, Sakura geht es auf den Keks. Vielleicht sollte ich sie ein wenig aufklären? „Haruno, sorry, dass ich mich heute so doof anstelle.“ Sie wirft mir einen kurzen verständnislosen Blick zu und macht den Brenner an. Ich fahre fort: „Nicht, dass ich mich generell nur heute doof anstelle, aber heute ist es besonders doof.“ Meine Entschuldigung hinterlässt augenscheinlich keinen guten Eindruck. Sakura guckt mich immer noch genauso verständnislos an. Okay, dann rechtfertige ich mich noch ein bisschen: „Ich bin halt etwas verloren, weil ein…“ Plötzlich wird mir bewusst, dass ich Sasukes Namen nicht erwähnen darf. Es wird sich rumsprechen und das ist die letzte Sache, die er jetzt braucht. „…ne sehr gute Freundin aus meiner Mangazeichner-AG mir ein Liebesgeständnis abgegeben hat, und ich komm damit gar nicht klar.“ In Sakuras Augen erwacht ein unverfälschtes Interesse. Aha, es wirkt! Sehr schön! Sie wendet ihre Aufmerksamkeit vom Halter mit Reagenzgläsern ab: „Kenne ich sie?“ Natürlich ist es ihre erste Frage. „Nein, sie ist ein Jahrgang über uns…“ Okay, das hab ich überhaupt nicht bedacht. Wenn sie weitere Fragen stellt, dann beschreibe ich Tenten. Tenten, es tut mir leid, aber es muss sein. „Okay, und warum kommst du nicht damit klar? Es ist doch so schön!“ „Ja… neee…“ „Wieso?“ „Weil ich mir mit ihr nichts vorstellen kann.“ „Sag jetzt bloß nicht, dass du sie abgewiesen hast.“ „Doch…“, murmele ich rechtfertigend. „Neee, oder?“ Sie empört sich zutiefst. „Aber was hätte ich denn deiner Meinung nach tun sollen? Ich kann doch unmöglich nicht mit ihr ausgehen.“ „Warum denn nicht? Hast du es ausprobiert?“ „Nein… allein die Vorstellung mit ihr auf einem romantischen Date zu sein widert mich an.“ „Warum auch immer, armes Mädchen… Uzumaki, man macht sowas einfach nicht.“ Diese Aussage klingt sehr moralisch wertend und es macht mich innerlich wütend. Mein Blut kocht. Aha, Chefin der gesellschaftlichen Konventionen, gut zu wissen! Als ob es so einfach wäre! „Was hättest denn du an meiner Stelle gemacht, ha, Haruno?!“, schreie ich sie plötzlich an. „Wenn einer deiner besten Freunde so eine Bombe auf dich wirft, du kannst diese Gefühle nicht erwidern, aber du willst die Person so gar nicht leiden sehen? Meinst du wirklich, dass ein beschissenes Date in diesem Falle alle Probleme fixen?!“ Sie zieht sich zusammen beim Versuch die notwendige Entfernung wiederherzustellen. Sie guckt mich etwas beängstigt an. Jetzt tut es mir leid, dass ich für die vergangene 10 Sekunden vollständig Kontrolle über meine Impulse verlor. Komm, abregen und entschuldigen. „Haruno… ähm… sorry“, sage ich etwas bockig. „Ist schon gut.“ Sie setzt sich gerade hin und macht sich erneut ans Experiment ran. „Ich hatte ja keine Ahnung, dass du in so einer heiklen Lage steckst. Und anscheinend ist die Situation so schlimm, dass jemand immer verletzt wird, und zwar egal, wie man es dreht.“ Da hat sie überraschenderweise völlig recht. Sie seufzt und fügt nachdenklich hinzu: „Eine echt schlechte Zeit um du zu sein, Uzumaki.“ „Haha! Besser kann man es nicht zusammenfassen.“ Die Anmerkung heiterte mich ein wenig auf. „Ich mache das hier allein, okay? Du bist eh nicht so gut, und wenn du noch grübelst, dann wird es ganz schlimm… ich meine es nicht böse mit dem Nichtgutsein.“ „Danke, Haruno.“ Sakura bekommt das hier alleine eh viel besser hin. Ich kritzele stattdessen in meinem Block. Auf dem Blatt entsteht eine zackige Frisur, die der von Sasuke ähnelt. Sasuke… Sasuke… Sasuke!!! Wie geht es dir, du Penner? Warum meldest du dich einfach nicht? Ich drehe doch deinetwegen durch… „Sag mal, was ist eigentlich mit Sasuke-kun?“ Sakuras Frage unterbricht meine Gedanken. Und es geht schon wieder um diesen Penner! „Kommt er noch in diesem Jahr in die Schule wieder?“ „Er hat zurzeit ziemlich viel um die Ohren. Wahrscheinlich muss er die Klassenstufe wiederholen.“ „Aaa… ich dachte, du hilfst ihm dabei, du warst doch auch befreit, ne?“ „Ja, aber er will meine Hilfe nicht mehr.“ „Wieso denn das?“ „Wer weiß wieso. Er meldet sich nicht. Ich hab keine Ahnung, wie es bei ihm momentan aussieht, und es macht mich einfach nur fertig.“ Ich senke den Kopf auf die hölzerne Tischplatte ab und haue leicht mit der Stirn ein paar mal dagegen. Genauso, wie Sasuke es macht. Verdammt, ich denke schon wieder an diesen Spako! Ach, Herrgott… Mittlerweile ist die Stunde zu Ende. Sakura, die liebe Seele, hat alle Experimente fertiggestellt und ich durfte sogar alles von ihr abschreiben. Ich muss sie nachher unbedingt zu einem Kaffee einladen oder so. „Können wir uns ganz kurz unterhalten?“ Öhm, okay? Was will Sakura von mir? Und warum klingt sie so besorgt? „Jetzt?“, halle ich dümmlich nach. „Ja.“ Aha… ich bin etwas verwirrt. „Warte einfach bis alle gehen. Hier findet nichts mehr statt, dann können wir in Ruhe reden.“ „Okay.“ Nachdem alle gegangen waren, machte Sakura die Tür zu. „Uzumaki, sag mal…“ „Mmm?“ „Kann es sein, dass Sasuke-kun dir ein Geständnis abgegeben hat?“ Oh, das hat mächtig getroffen! Diese Frage ist wie eine tickende Bombe. Ich habe keinen blassen Schimmer, wie ich mich aus der zerstörerischen Explosion retten soll. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)