Für immer beste Freunde von suugakusan (Ich liebe dich wie einen Bruder) ================================================================================ 🍥🍥🍥 „Hättest du denn etwas Zeit für mich übrig?“ Meine Stimme klingt auf einmal ziemlich rau und entschlossen. Sowas hab ich echt nicht erwartet. „Hn…“, haucht er aus. „Ich habe immer noch einen Termin, also nein.“ „Wir müssen aber reden! Es kann so nicht weitergehen!“ „Ich hab nichts, was ich mir dir bereden muss.“ Er klingt so unglaublich abweisend. Sein überheblicher Ton macht mich wütend und ich werde automatisch lauter: „Ach komm! Tu jetzt nicht so! Ich kann mir nicht vorstellen, dass du unsere Freundschaft einfach so weggeschmissen hast!“ „Doch, hab ich. Komm damit klar. Und jetzt entschuldige mich, ich hab immer noch einen Termin.“ Nein, Sasuke, so geht das nicht! Seine unglaublich arrogante Art lässt mein Blut kochen. Sakura packt ihn am Arm und verhindert dadurch sein Fortgehen: „Sasuke-kun, bitte gewähr Naruto-kun fünf Minuten deines Lebens! Er macht sich richtig große Sorgen um dich!“ „Haruno, du hast keine Ahnung, also misch dich gefälligst nicht ein!“ Er schüttelt ihre Hand ab und versucht erneut, sich auf den Weg zu machen. „Doch, hat sie. Ich hab ihr alles erzählt“, rufe ich laut in Sasukes Richtung. Jetzt bleibt Sasuke von allein stehen. Er dreht sich sogar zu mir hin und guckt mich zum ersten Mal richtig bewusst an. Die Gleichgültigkeitsmaske fällt von seinem Gesicht ab. Jetzt drückt sein Blick alle möglichen Emotionen aus: Wut, Angst, Überforderung, Verwirrung… und ich erkenne ihn flüchtig wieder. Kurz darauf erinnert er sich daran, dass er unsere Freundschaft angeblich weggeschmissen hätte: Er lässt die Augen beim Blinzeln für einen Sekundenbruchteil länger zu, als sonst. Und als er die Augen wieder aufmacht, schauen sie mich wieder gleichgültig und distanziert an. „Was hast du gerade gesagt?“ Er bewegt sich langsam auf mich zu. „Sie weiß alles. Und ich meine damit wirklich alles.“ Das klang aber richtig provokant. Gut so. Er soll es so richtig spüren. Auf einmal steht er ganz nah bei mir. Hä? Wie hat er diese nicht unbedeutende Strecke so rasch zurückgelegt? Egal. Wir gucken uns direkt an. Seine Augen drücken weiterhin nichts aus. Sie sind leer und unendlich tief. Er weiß, was meine größte Angst ist: Allein gelassen und ignoriert zu werden. Er weiß auch, dass er mir zutiefst nicht egal ist. Jetzt nutzt er diese beiden Tatsachen gegen mich. Okay, schon klar, Sasuke. Tu doch weiter so, als hättest du mich und unsere Freundschaft so komplett aus deinem Leben weggeschmissen. Wenn du mir weh tun wolltest, dann Gratulation! Deine Art verletzt mich sehr stark. Willst du ernsthaft mich leiden sehen? Oder willst du mich gar zerstören? Nein, das willst du doch nicht, oder? Ich bin dir doch immer noch wichtig, oder?! Ne, ich halte es keine Minute länger aus! Ich packe ihn wütend an den Schultern. Meine Fingernägel krallen sich fest in sein Fleisch und ich schüttele ihn kräftig. Wach doch endlich auf, Sasuke!!! Wach verdammt noch mal auf!!! „HÖR DAMIT AUF!!!“, schreie ich in sein Gesicht. „Hn.“ Er macht einen Schritt auf mich zu und ich lockere den Halt. Er verkürzt die Distanz zwischen uns noch ein Mal. Dabei guckt er mich intensiv an. Wie hypnotisiert lasse ich meine Arme runterfallen. Er ist so nah, dass wir fast einen Körperkontakt herstellen. Ich fühle seine Präsenz jedenfalls. Er ist warm und riecht nach einem mir unbekannten Shampoo. Er legt die Hand auf meine Schulter und wispert zischend mir ins Ohr: „Hör doch selbst damit auf. Lass mich in Ruhe.“ „Nein.“ „Ist dir klar, dass es nichts bringt?“ „Nein.“ „Dann sage ich es dir explizit nochmal: Es bringt nichts.“ „Nein.“ „Lass mich raten: Du wirst mir trotzdem nachlaufen?“ „Ja.“ „Dann bist du dumm.“ „Ich weiß.“ „Dann hör auf.“ „Nein!!!“ Die trocken ausgesprochene Aufforderung löste eine starke Gegenreaktion in mir. Ich schreie ihn nochmal an: „Du bist doch mein bester Freund! Wie kann ich dich lassen?! Denn du bist mir so verdammt wichtig! Ich möchte, dass wir uns aus dem hier irgendwie zusammen ausgraben! Wir schaffen das, glaub mir!“ „Wie naiv!“, lässt er herablassend ab und grinst ganz flüchtig. Seine Mundwinkel hoben sich für nur ein Zehntel der Sekunde hoch. Dieser Anblick ist mit Abstand das widerlichste, was ich von ihm je zur Gesicht bekam. Sein sündhaft stolzes Wesen spottet über mich und über meine Gefühle zu ihm und feiert die Tatsache, dass es mir ohne ihn so richtig dreckig geht. Seine oberflächliche Gleichgültigkeitsmaske kann es definitiv nicht verbergen. Sasuke kann mich also tatsächlich so dermaßen hassen… verdammt! Es tut so verdammt weh! Es ist so schmerzhaft…“ „Wie kannst du nur so sein, ha?!“, brülle ich aus den Tiefen meiner Lunge. „Nach dem Ganzen, was wir zusammen durchgemacht haben! Du kannst mir jetzt nicht erzählen, dass das alles komplett bedeutungslos war!!! Sag mal, hat dir denn unsere Freundschaft jemals was bedeutet?! Hab ich dir jemals was bedeutet?“ Er beugt sich noch ein kleines Stück zu mir. Sein heißer Atem berührt mein Ohrläppchen und ich bekomme Gänsehaut im Nacken. „Ja, leider. Leider bist ausgerechnet du zu der Person geworden, der ich am nächsten stehen wollte“, zischt er giftig in mein Ohr. Ein kalter Schauer läuft durch meinen gesamten Rücken und ich zucke ungewollt zusammen. „Das hat mir aber so kräftig in die Fresse gehauen. Trotz deiner Dummheit hast du mir die wichtigste Wahrheit übers Leben offenbart, Naruto. Man darf von niemandem abhängig werden. Besonders nicht von einer einzigen Person. Denn wenn diese Person dich abweist, bricht deine heile sichere Welt zusammen und an ihrer Statt bleiben nur Schmerz und Verbitterung. Dieser Verlust trifft dich so sehr, dass es praktisch dein Ende bedeutet. Diese toxische Abhängigkeit ist in keinem denkbaren Zusammenhang gut, sie entkräftet dich und macht dich schwach. Deswegen bist du für mich seit dieser Nacht ein Fremder, der mit mir in eine Klasse geht. Nicht mehr und nicht weniger. Du bist mir nicht wichtiger als Haruno. Ich hasse dich nichtmal. Du bist mir so dermaßen egal. Du bist ein Niemand für mich. Und du hast sicher keinen Anspruch darauf, dich in mein Leben weiter einzumischen. Pass lieber auf dich selbst auf und belästige mich nicht mehr.“ Mit diesen Worten dreht er sich um und setzt seinen ursprüngliche Bewegung fort. Was soll das alles hier, ha?! Wie kann er überhaupt sowas sagen?! Was ist gerade verdammt noch mal passiert?! Für eine Weile konnte ich nur zugucken, wie er sich von mir entfernt. Sasuke, weißt du was?! Nein! Einfach NEIN!! Ich rappele mich auf und renne ihm hinterher. „Sasuke, du Spast!“, rufe ich aus. „Lass uns bitte reden!!! BITTE!!! ICH FLEHE DICH AN!“ Anstatt auf meine Bitte einzugehen, beschleunigt er sich, um den Abatand zwischen uns so groß wie möglich zu machen. Na gut, Uchiha, wenn du es so willst… ich werde im Gegenzug auch schneller und schon verwandelt sich das Ganze in eine regelrechte Verfolgungsjagd. Er eilt sich nach unten und ich renne ihm hinterher. Er ist generell in besserer körperlichen Verfassung als ich und ich spüre langsam, dass mir die Puste ausgeht. Als ob mich sowas triviales wie Bruststechen stoppen könnte. Es heizt mich noch mehr auf. Ich muss ihm hinterher. Nun sind wir nach draußen angelangt. Ich checke schnell die Umgebung ab und bemerke sein unangeschlossenes Fahrrad, das angelehnt an eine Straßenlaterne steht. Wenn ich schneller beim Fahrrad bin, hab ich noch eine reelle Chance in aufzuhalten. Also, Uzumaki, beeil dich! Ich mobilisiere die allerletzten Kräfte und renne in die Richtung des Fortbewegungsmittels. Als ob es die letzte Sache in meinem Leben ist, die ich jemals erledigen werde. Sasuke schaut meine Absichten durch und gibt auch mehr Gas. Jetzt ist es nur eine Zeitfrage… und er war schneller. Er springt auf den Fahrradsattel und, als ich die Laterne erreiche, legte er bereits eine gewisse Strecke zurück. „SASUKEEEE!!!“, rufe ich ihn zum allerletzte Mal. Aber dieser verzweifelter Schrei ist anscheinend nicht genug, um einen entschlossenen Uchiha aufzuhalten. Das Geschehene spielt sich noch ein paar mal in meinem Kopf ab, während ich seine immer kleiner werdenden Silhouette im Blick behalte. Jetzt ist er vollständig verschwunden. Ich falle machtlos auf die Knien. Mittlerweile ist auch Sakura hier. Ich glaube, sie umarmt mich und sagt sogar was dabei, aber keine Ahnung. Meine Wahrnehmung ist komplett abgestumpft. Stattdessen rotiert das Wort "Niemand" durch meinen Kopf. Er sagte tatsächlich, dass ich ein Niemand für ihn bin. Das Aussprechen dieses kleinen Worts im Bezug auf mich kostete ihm null geistige Überwindung, nicht mal ein bisschen. Ein Niemand… Dieses kleine Wort verletzte mich stärker als alles, war er mir bis jetzt gesagt oder angetan hatte. Ich dachte nie, dass ein einziges Wort so tief und so schmerzvoll ins Herz stechen kann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)