Zum Zuschauen verdammt von ougonbeatrice ================================================================================ Kapitel 46 - Konsequenzen unseres Handelns ------------------------------------------  "Nehmen Sie dieses Trauerspiel von meinem Tisch, Mr Zabini", sprach Sprout in die Stille des Gewächshauses hinein. "Sechs Monate, sechs Monate und Sie haben es nicht geschafft auch nur einen einzigen Trieb heranzuziehen. Ich bin enttäuscht von Ihnen, Mr Zabini." Klappernd zog Blaise seinen Topf, in dem nichts zu sehen war außer trockener Erde, von der Platte. Seiner Miene nach zu urteilen war es ihm egal an ihrer kleinen Extraaufgabe kläglich gescheitert zu sein, doch Evelyn stellte sich vor, dass es ihn innerlich zerriss derart von Sprout vor allen Augen zurecht gestutzt zu werden. "Aber Professor-", begann er, wurde von der kleinen Lehrerin jedoch kurzerhand unterbrochen. "Sparen Sie sich Ihre sogenannte Slytherin-Logik, glauben Sie mir, egal was Sie sagen wollen, ich habe es schon gehört." Ihre Augen glitten zur Klasse, die alle unterschiedliche Ergebnisse vorzuweisen hatten, manche weniger beeindruckend als andere, doch niemand hatte eine derart gähnende Leere in seinem Topf, wie Blaise. Daphne versteckte ein Grinsen, indem sie ihren Kopf neigte. Wie auch Evelyn hatten sowohl Daphne als auch alle anderen sich seit Wochen Zabinis glorreichen Plan anhören müssen wie er gedenke der Aufgabe geschickt auszuweichen, sobald auch nur einer in die Nähe der Töpfe kam. Nun das Bild eines stummen Zabini zu sehen, und wie seine Ausreden buchstäblich in der Erde versanken, das war für sie alle süßer als Kürbissaft. "Ich habe Ihnen eine Aufgabe gegeben, und ich bin stolz zu sehen, dass die meisten von Ihnen bereits erste Erfolge vorweisen können. Das Jahr ist noch nicht vorbei und ich erwarte von Ihnen allen hervorragende Ergebnisse." Ihr Lächeln verschwand, als sie Blaise fixierte. "Was Sie angeht, Mr Zabini, verlange ich einen 50 Zoll Aufsatz darüber, welche verschiedenen Arten der Pflanzenpflege es gibt und eine Erläuterung darüber, was Sie hätten besser machen können." Geschockt formte er eine "fünf" mit den Lippen, behielt aber jegliches Kommentar für sich. Die Ergebnisse waren durchwachsen, das sah man mit einem kurzen Blick in die Töpfe. Es fiel auf, dass keiner der Ravenclaws einen Durchbruch erzielt hatte, dafür aber einige Pergamente an den Topf angebracht hatten, auf denen mit unleserlicher Schrift etwas geschrieben worden war. Evelyn konnte nur raten, dass die Ravenclaw herausgefunden hatten, was genau sich in ihren Töpfen verbarg. Allerdings schienen sie trotzdem Probleme zu haben, die Pflanzen am Leben zu halten. Sie selbst hatte noch immer keine Idee, was genau sie heranzüchtete. Ihr einziger Anhaltspunkt war die kleine Notiz von Ollivander gewesen, die sie im Etui gefunden hatte, das Ollivander ihr in den Rucksack geschmuggelt hatte. Ihre Linke ging zu ihrem anderen Handgelenk, wo sie einige dünne Lederbändchen verdeckte. Kaum, dass sie Mädchen am ersten Tag nach den Ferien zu Bett gegangen waren, hatte sich Evelyn das Etui genauer angeschaut. Darin hatte sie das Armband gefunden, das mit vielen Holzkugeln verziert war, auf denen verschiedene Zeichen gebrannt waren. Sie hatte die Kugeln erkannt, immerhin war sie öfters dabei gewesen, als Ollivander konzentriert daran gearbeitet hatte. Neben dem Etui gab es nur eine kurze Notiz: Ein kleines Dankeschön. PS: Geben Sie ihrem Setzling Kaffee. Ein Dankeschön, ein Yule Geschenk, egal wie er es nennen mochte, sie hatte keine Möglichkeit gehabt es abzulehnen. Irgendwo musste ein Slytherin unter der Ravenclaw-Haut von Ollivander stecken, hatte Evelyn am Abend ihrer Rückkehr gedacht, als sie resigniert das Armband anlegte und es seitdem nicht mehr abgenommen hatte. "Die alte Kräuterhexe hat uns angelogen", wetterte Blaise auf dem Weg zurück ins Schloss. Kräuterkunde war die letzte Stunde der Woche gewesen und von nun an würden sie nur noch knapp drei Tage der Freiheit vor sich haben. "Es wird nicht benotet, hat sie gesagt. Es liegt an uns, wie wir unsere Pflanzen pflegen, hat sie gesagt." Kurzerhand ließ er seinen toten Topf am Wegrand fallen, sodass er zersprang und sich die Erde mit der des Gartens vermischte. "Fünfzig Zoll, pah." Draco, der seinerseits kaum einen Finger für seine Aufgabe getan und stattdessen anderen die Arbeit überlassen hatte, lachte Zabini für seinen Ausbruch nur aus. Trotz Ollivanders Hinweis der Pflanze Kaffee zu geben, was gar nicht einfach zu beschaffen gewesen war, war es Crabbe, der von ihnen allen das beste Ergebnis vorweisen konnte. Er war es auch, der irgendwann wie selbstverständlich sowohl Goyles, als auch Dracos Pflanze umsorgt hatte. Man konnte sogar bereits erkennen, dass sein Exemplar wohl irgendwelche Blüten schlagen würde. Evelyns Topf war verglichen damit beinahe kahl. Dutzende kleine Blätter tummelten sich an langen Ranken, die an manchen Stellen bereits braun wurden. Blüten, oder irgendein Anzeichen für Farbe, war nicht zu sehen. Blaise sprang neben Evelyn und klopfte ihr auf die Schulter. "Du weißt doch sicher, was ich falsch gemacht habe, oder?" Sie hob die Augenbrauen. "Ich denke, das wissen wir hier alle, Blaise." "Richtig", meinte Daphne schadenfroh. "Du warst einfach zu faul." Das wollte Zabini nicht auf sich sitzen lassen. "Ich war nicht faul, das war meine Strategie, die -" Pansy stöhnte. "Ich schwöre, bei Merlins Eiern, wenn ich noch einmal deine dumme Ausrede hören muss, haue ich meinen Topf auf deinen sturen Kopf." Lautes Gekicher gab ihr recht, wobei sich Evelyn nicht sicher war, ob sie wegen der Aussage lachten, oder wegen des schlechten Reims. Das schien Blaise zu beeindrucken. Er lehnte sich zu Evelyn und fuhr nun leise fort. "Fein, was den Aufsatz angeht ... kannst du mir ein wenig Inspiration geben?" "An deiner Stelle würde ich eher Vincent fragen, der scheint ein Händchen dafür zu haben." Sie deutete mit einem Nicken auf den stummen Schüler neben Draco. Der Behälter, den sie alle von Sprout bekommen hatten, war irgendwann für seine Pflanze zu klein geworden, weshalb er ihn für einen größeren eingetauscht hatte. Mit all der Erde darin musste es schwer sein es zu tragen, selbst für den klobigen Crabbe. "Vinc? Nein. Nein, nein, nein, sein kleiner Erfolg mit dem Grünzeug ist doch bloß purer Zufall. Du bist hier unser Genie. Was sagst du, ich geb dir das Doppelte?" Evelyn verdünnte ihre Lippen zu einem dünnen Strich. In den letzten Monaten hatte sich die Kunde über ihre Hausaufgaben unter den Schülern verteilt wie Lauffeuer. Zuerst hatte Millicent kräftig Werbung gemacht, doch auch Mandy schien unter Ihresgleichen erzählt zu haben, was sie während der Zugfahrt gesehen hatte; oder besser gesagt in Evelyns Unterlagen gelesen hatte. Innerhalb weniger Wochen hatte Evelyn dutzende Anfragen aus allen Häusern, die sich ihre Notizen ausleihen wollten. Jeder einzelne von ihnen war bereit gewesen zu zahlen, wenn die Beträge sich auch voneinander unterschieden. Sogar Gryffindor hatten sich gemeldet, wenn auch nur zögerlich und über Dritte, doch Evelyn hielt ihre Aufschriebe weitaus besser im Auge, als ihre Mitschüler vermuteten. Ihr war nicht entgangen wie ihre Karten für Astronomie über die Hände von Sue Li zu Seamus Finnigan gelangten, der Sue Li gebeten hatte die Karten zu beschaffen. Auch wenn es Millicent womöglich nicht klar gewesen war, aber sie hatte Evelyn die perfekte Lösung für ihr Geld Problem geliefert, obwohl sich Evelyn erst mit der Idee hatte anfreunden müssen. Geld zu nehmen für schulische Leistungen war ihr anfangs unmoralisch vorgekommen, doch nachdem sie einige Regeln aufgestellt hatte, war es immer besser gelaufen. Eine dieser Regeln besagte aber auch, dass ihre Slytherin-Klassenkameraden nichts bezahlen mussten. "Schreib einfach das auf, was du nicht getan hast. Das sollte genug für fünfzig Zoll sein", bemerkte Millicent mit breitem Grinsen, was Zabini nur ein müdes Augenrollen abgewann. "Dich habe ich nicht gefragt", er stupste Evelyn in die Seite, "sondern sie hier. Sag schon, du hättest sicher kein Problem einen solchen Aufsatz zu schreiben, oder Evelein?" Nun erkannte Evelyn worauf er hinauswollte. "Probleme? Nein. Keine Lust mein Wochenende dafür zu opfern? Ja." Sie blieb stehen und klemmte ihren Topf unter den einen Arm, während sie den anderen gegen ihre Hüfte stemmte. "Ich werde deinen Aufsatz garantiert nicht schreiben. Das hast du vermasselt, also darfst du auch ganz alleine daran arbeiten." "Ich gebe dir das Doppelte", versuchte es Zabini nun verzweifelter. "Es ist doch Quidditch-Wochenende und du magst doch sowieso kein Quidditch. Wir sind doch Freunde." Die anderen waren einige Schritte vor ihnen stehen geblieben und beobachteten die beiden. Andere Schüler hatten Zabinis Ausbruch ebenfalls bemerkt und begannen zu tuscheln, als sie an ihnen vorbeigingen. Als sie antwortete bemühte sich Evelyn ruhig zu bleiben, was ihr aber nur schwer gelang. Zabinis Hartnäckigkeit machte sie nur wütender, hinzu kam die dämliche Verniedlichung ihres Namens, was ihr zusätzlich sauer aufstieß. "Das ist mir egal, Blaise. Schreib das Ding selber. Ich fange nicht an eure Strafarbeiten für euch zu schreiben, damit das klar ist. Nicht für eine Galleone." Endlich schien Zabini aufzugeben. "Fein. Liest du es wenigstens durch, nachdem ich fertig bin?" Evelyn begann zu laufen und zu den anderen aufzuschließen. "Das mache ich sehr gerne." Bis zum Gemeinschaftsraum trotteten sie stumm nebeneinander her, vorbei an den Scharen an Kindern, die noch auf dem Weg in den Unterricht oder aber, wie sie, für die Woche fertig waren. Dort angekommen stellten sie all ihre Pflanzen zurück ans Fenster, wohinter nun immer mehr Wasserkreaturen zu sehen war. Der Winter hatte sich auch hier oben im Norden Englands nun immer weiter zurück gezogen und obwohl graues Wetter noch vorherrschte, rutschten die Temperaturen nur noch selten unter den Gefrierpunkt. Der See war größtenteils frei von Eis, wodurch dessen Bewohner nach und nach aus dem Winterschlaf erwachten. Der Kraken war der Erste gewesen, der sie alle mit seiner Präsenz vor dem Fenster begrüßt hatte. Sein Auge hüllte beinahe die gesamte Fläche der Scheibe ein, als er schließlich ganz dicht an ihnen vorbei geschwommen war. Während Evelyn nun aus dem großen Fenster starrte in der Hoffnung möglicherweise etwas Lebendes zu sehen, hörte sie wie sich hinter ihr einige auf die Möbel schmissen, die quietschend nachgaben. "Fünfzig Zoll", murmelte Zabini mehr zu sich als zu jemand anderem und vergrub daraufhin sein Gesicht unter einem grünen Kissen. Er selbst schien seine anstehende Aufgabe noch nicht verkraftet zu haben, doch Daphne ignorierte sein flehen nach Mitleid. "Wer möchte morgen mit mir zum Quidditch gehen?", fragte sie in die Runde hinein und griff damit Zabinis vorige Aussage auf, was ihr aber nur ungläubiges Kopfschütteln einbrachte. Evelyn riss sich vom Fenster los und stellte sich hinter das Sofa, wo Millicent und Pansy einige Bücher und etwas zum Schreiben auspackten. "Ich will", hörte sie Zabini undeutlich unter dem Kissen grummeln. Wie auch Daphne achtete niemand auf Zabini. Draco stieß den Atem scharf aus, bevor er Daphne buchstäblich den Vogel zeigte. "Es spielt Hufflepuff gegen Gryffindor", spuckte er verächtlich aus, was Evelyn als ein klares Nein deutete. "Ja und? Ich werde doch hoffen können, dass Hufflepuff Gryffindor schlägt. Außerdem: hast du vergessen, wer morgen das Spiel pfeifen wird?" "Habe ich nicht", gab er nun etwas ruhiger zurück. Evelyn schmunzelte nach Daphnes Erklärung, die scheinbar an einen Sieg von Hufflepuff glaubte. Erst letzte Woche hatte Slytherin Ravenclaw eindrucksvoll besiegt und sich so seine Chancen auf den Quidditchpokal trotz Niederlage gegen Gryffindor bewahrt. Nun hoffe sie wohl, dass Hufflepuff erneut Stärke zeigte, wie in ihrem ersten Spiel gegen Ravenclaw, wo sie haushoch gewonnen hatten, vielleicht auch mit etwas Hilfe von Seiten des Schiedsrichters. Evelyn wusste es besser, würde Daphne aber weiterhin im Glauben lassen, Hufflepuff könne Gryffindor schlagen. "Ich komme mit", meldete sie sich, was ihr irritierte Blicke einbrachte. Millicent drehte sich schockiert um, die Feder zum Schreiben in der Hand. "Du willst dir freiwillig ein Spiel anschauen?" Sie zuckte mit den Schultern. "Soll ich mir die Gelegenheit entgehen lassen Snape auf einem Besen zu sehen?" Das war die reine Wahrheit, das Spiel interessierte sie nur marginal. Wirklich neugierig war sie darauf zu sehen, wie ihr aller Hauslehrer sich als vermeintlich neutrale Partie auf dem Besen machte. Vor einigen Tagen wurde bekannt gegeben, dass Professor Snape an Hoochs Stelle das Spiel beaufsichtigen würde, was eine Welle der Entrüstung und Fassungslosigkeit durch die Schülerschaft hatte gehen lassen. Daphne klatschte aufgeregt in die Hände. "Quidditch lässt eben nicht jeden auf ewig kalt." "Ja", sagte sie schwach, "toll." "Ich kann nicht, ich muss meinen Au-" "Ja, ja. Wissen wir", unterbrach Pansy Zabini, der noch immer das Kissen auf seinem Gesicht hatte und kaum zu verstehen war. "Ich bin auch dabei." Es überraschte Evelyn nicht, dass auch Millicent zusagte. Nur Draco zierte sich noch, da sein Groll über Harry alles andere zu überschatten schien. Goyle und Crabbe warteten nur auf Dracos Entscheidung, da die beiden sowieso das taten, was Draco ihnen vorgab. "Es reicht, wenn ich das Narbengesicht im Schloss sehen muss. Ich will ihn nicht auch noch mit seinem arroganten Grinsen fliegen sehen." "Bitte, Draco. Denk an all die Strafstöße, die Snape verteilen wird." Pansy schien daran interessiert zu sein Draco während des Spiels dabei zu haben. Der dachte aber nicht daran ihnen eine klare Antwort zu geben, wobei Evelyn vermutete, dass er die Aufmerksamkeit genoss. Am nächsten Morgen musste er sich jedoch entscheiden und es überraschte Evelyn nicht zu hören, wie er ihnen am Frühstückstisch lang und breit erklärte, weshalb er sich doch dazu entschieden hat das Opfer zu bringen und mit ihnen zum Quidditch gehen würde. Sowohl an ihrem Tisch, als auch an denen der anderen, blieb Snapes bevorstehender Auftritt das Hauptgesprächsthema. "Kann der überhaupt fliegen?", fragte Daphne mit Blick auf den Lehrertisch. Evelyn blieb der Tee im Hals stecken, woraufhin sie heftig husten musste. "Atmen", meinte Millicent, die ihr besorgte den Rücken klopfte. Schüler um sie herum unterbrach nur kurz ihr Frühstück um zuzuschauen, wie Millicent der japsenden Evelyn versuchte zu helfen. Viel konnten beide nicht ausrichten, Evelyn musste warten, bis der Hustenreiz lange genug aufhörte, um zu atmen. "Alles gut", meinte sie heißer mit der Hand wedelnd, "die Vorstellung ist nur ... seltsam." Mit Daphnes eigentlich unschuldiger Frage hatte sie nicht gerechnet, weshalb sie erschrocken Luft geholt hatte. Bilder und Erinnerungen kamen ihr in den Sinn, wie gut Professor Snape fliegen konnte. Es waren Momente wie diese in denen sie hoffte – ja betete –, dass Dumbledore nicht Legilimens auf seine Schüler gerichtet hatte. Solche Bilder und Erinnerungen würden sie in arge Erklärungsnot bringen. Besorgt schaute sie zum Lehrerzisch, allerdings mied sie es Dumbledore direkt anzuschauen. Der schien im Gespräch mit Minerva, die heute ungewöhnlich blass war. Die beiden vertieft in einer Konversation zu sehen, war ein gewohnter Anblick, wobei Minervas Laune sich je nach Anlass änderte. Evelyn konnte sich vorstellen, wie ihre Laune heute Morgen sein musste. Kurz richtete sie ihren Blick auch auf Professor Snape, der unbeeindruckt vom Getuschel der Schüler den Kopf gesenkt hatte und vermutlich Zeitung las. Die meisten Lehrer gingen ihrer morgendlichen Routine nach, wobei ihr nicht entging, wie Quirrell, der eigentlich neben Snape seinen Platz hätte einnehmen müssen, fehlte. "Wahrscheinlich lernt er gerade die Regeln", meinte Millicent plötzlich in Evelyns Ohr, nachdem sie ihrem Blick gefolgt war. "Wer, Quirrell?", sagte sie laut, ehe sie sich verstört an Millicent wendete. "Eh, nein. Snape. Wieso Professor Quirrell?" Sie erkannte ihren Denkfehler. "Entschuldige, ich war in Gedanken." Sie schaute erneut hoch. "Ich glaube nicht, dass er die Regeln auffrischen muss. Wird nur die Zeitung sein." Noch immer musste sie sich räuspern, das kratzende Gefühl im Hals wollte nicht verschwinden. "Was meint ihr, wieso lässt Dumbledore das zu?" "Es ist nur eine Zeitung, Blaise, die darf er lesen wenn er möchte", gab Evelyn schelmisch zurück und erntete einen müden Blick von Blaise. Kurz fing sie an zu lachen, was jedoch nur in einem zweiten, zum Glück kleineren, Hustenanfall endete. "Witzig. Du weißt, was ich meine." Natürlich wusste sie das. Sie wusste auch die Antwort auf seine Frage, doch was würde es ihm nützen, wenn er sie wüsste. "Keine Ahnung, das hat er noch nie gemacht", sagte Daphne an Evelyns Stelle. "Vielleicht geht es Madam Hooch nicht gut?" Draco deutete mit seiner Gabel in Richtung Außenrand des Lehrertisches, wo Madame Hooch angeregt mit Professor Sinistra sprach. "Glaub ich nicht, schaut sie euch an." Sinistra schaffte es kaum ein Wort vollständig zu formulieren und nickte nur ab, was Hooch ihr zu sagen hatte. "Sie scheint genauso wenig glücklich zu sein." Daphne riss sich vom Lehrertisch los und zuckte mit den Schultern. "Wir können uns immerhin sicher sein, dass Hufflepuff gewinnt. Professor Snape wird Gryffindor keine Chance lassen." "Wenn Harry den Schnatz fängt kann er auch nichts daran ändern", warf Blaise skeptisch ein, woraufhin Draco nur verächtlich schnaubte. Blaise hob defensiv die Hand." Hey, ich habe die Regeln nicht geschrieben. Die Chance besteht, dass Harry den Schnatz fängt." "Wenn du Potter und das Fangen eines Schnatzes noch einmal in einem Satz erwähnst schläfst du die nächste Woche im Gemeinschaftsraum." I dare you. I double dare you. Kurz glaubte Evelyn in Zabinis Augen ein rebellische Blitzen zu sehen und erwartete, dass er Dracos Herausforderungen annehmen würde und hörte ihn in Gedanken schon den Satz sagen, als dieser plötzlich laut stöhnend sich mit beiden Händen durch die dunklen Haare fuhr. "Macht was ihr wollt, ich habe Dinge zu tun. Viel Spaß beim Spiel." Ein letztes Mal, ehe er sich vom Tisch entfernte, wendete er sich mit flehendem Blick an Evelyn. "Kann ich dich nicht erweichen, Eve?" Kurz schnalzte sie mit der Zunge, ehe sie antwortete."Heute Abend erwarte ich einen fertigen Aufsatz, also", sie hob die Hände und klatschte mehrmals, "hopp-hopp!" Hilflos zuckte er mit den Schultern und murmelte im Gehen einige Worte, die im Lärm der Großen Halle untergingen. "Ich erinnere mich nicht ihm erlaubt zu haben meinen Namen abzukürzen." "Ja." Millicent hatte gerade eine große Gabel Rührei in den Mund geschoben, was ihre Aussprache nun arg behinderte. "Du hast es ja nichtmal mir erlaubt." "Und rate, wer sich nicht daran hält." Noch während sie sprach kündigten sich die Posteulen kreischend an. Ihr Flügelschlagen war bereits zu hören, bevor sie zu sehen waren, doch es dauerte nicht lange, bis über ihren Köpfen die Vogelschar kreiste. Nach all den Monaten hatte sich Evelyn an die Existenz der Vögel gewöhnt, auch wenn sie jedes Mal froh war, wenn die Eulen ihren Rückflug antraten. Ollivander schrieb ihr nun regelmäßig, und sie berichtete, was sie erlebte, was nicht viel war. Noch gab es keine Riesenschlangen, die Schüler versteinerten, Werwölfe als Lehrer oder ein Trimagisches Turnier, das das Schuljahr, nunja, interessanter gestalten würde. Gerade, als Evelyn sich ihrem Frühstück zuwenden wollte, fiel ein dünner Brief von oben auf sie herab, traf sie am Kopf, und verfehlte daraufhin nur knapp ihr mit Marmelade beschmiertes Brot. "Von deinem Opa?", meinte Millicent, bevor Evelyn auch nur nach dem Brief greifen konnte. "Nicht mal meine Eltern schreiben so viel, wie Mr Ollivander." Kurz suchte sie die mit Wolken verhangene Decke nach Anzeichen ab, ob sie auch Briefe von Zuhause erhalten würde, erkannte aber schnell, dass nichts für sie dabei war. Neben Evelyn hat Draco erneut ein Päckchen bekommen, was beinahe jedes Wochenende passierte. Kekse, Muffins, Knabbereien aller Art wurden ihm in feinen Kartons geschickt. Selbstgemacht, wie Evelyn vermutete. Glücklicherweise teilte Draco seine Leckereien mit ihnen, aber erst, nachdem er selbst den Großteil gegessen hatte. Um nicht ansehen zu müssen, wie Draco sich bunte Kekse schmecken ließ, widmete sie sich ihrem Brief. Liebe Evelyn Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich Ihre Frage zur menschlichen Transfiguration nicht beantworten kann, so sehr ich es gerne würde. Das Thema gehört ohne Zweifel zu den höchsten Künsten der Magie, die ich selbst nie erreicht habe; zumindest nicht auf diesem Fachgebiet. Noch dazu versteckt sich dahinter eine tiefergehende philosophische Frage, die ich nicht wagen würde mit einem klaren Ja oder Nein abzutun. Nichtsdestotrotz war Ihre Frage durchaus berechtigt und falls Sie wirklich auf eine adäquate Antwort hoffen, würde ich Sie an Professor Minerva McGonagall verweisen, die Ihnen sicherlich weiterhelfen kann. Evelyn senkte enttäuscht das Pergament. Während ihren jüngsten Briefwechseln hatte sie mehr über Transfigurationen wissen wollen in der Hoffnung, dass sie dadurch ihre Leistungen verbessern könnte. Noch immer hatte sie schwer mit praktischer Magie zu kämpfen, auch wenn William sein bestes gab und er sogar einige Erfolge vorweisen konnte. Dank seiner Hilfe benötigte Evelyn nun keine Wochen mehr, um einen neuen Zauber zu lernen, sondern nur noch Tage. Leider wartete sie noch auf einen Durchbruch in Verwandlung. Millicent hatte ihr Seufzen bemerkt. "Ist alles in Ordnung?" "Ja, ja, keine Sorge. Sag mal, glaubst du ein transfiguriertes Tier hat als Objekt einen Herzschlag?" Nicht nur Millicent stoppte ihre Bewegung, erstaunt über die plötzliche Frage. "Woah, Harris. Wo kommt denn der Gedanke her?" "Ich glaube ... nein", sagte Millicent zögerlich, was Pansy schockiert antworten ließ. "Natürlich haben die das, sonst wären sie ja ..." "Tot? Es sind Objekte." Evelyn hob beschwichtigend die Hand. "Mädels, ganz ruhig. Ich hätte nicht fragen sollen." Ollivander hatte recht, das war wohl mehr als eine allgemeine Frage zur Verwandlung, was man nicht am Frühstückstisch diskutieren konnte. Schon gar nicht von Erstklässlern. "Wieso willst du das überhaupt wissen?" "Ich dachte wenn ich weiß, wie eine Transfiguration funktioniert, dann klappt es besser mit dem eigentlichen Zaubern." Daphne war wenig beeindruckt und runzelte die Stirn. "Ich weiß nur, dass ich keine Ahnung habe, wieso das Streichholz zur Nadel wird. Es passiert einfach. Vielleicht ist das ja dein Problem." Sie schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. "Du denkst zu viel! Lass die Magie einfach passieren." Lass es einfach passieren. Genialer Vorschlag, als ob ich das nicht auch schon versucht hätte. Statt ihre Gedanken laut auszusprechen, behielt sie die jedoch lieber für sich und wendete sich wieder dem Brief zu. Leider sehe ich mich gezwungen trotz Rückstand meiner Produktion die Arbeit täglich einige Stunden zu früh niederzulegen da, wie Sie wissen, der Mangel an Einhornhaar mich arg einschränkt. Meine Gedanken wandern daher des Öfteren zu unseren Diskussionen. Sie, so hoffe ich, konzentrieren sich besser als ich auf die Ihnen bevorstehenden Prüfungen. Examenszeit steht vor der Tür und ich lege Ihnen nahe, frühzeitig mit Vorbereitung zu beginnen. Sie überflogen nur noch die restlichen Zeilen von Floskeln und Grüßen, ehe sie gezwungen amüsiert den Brief zur Seite legte. Millicent schaute sie fragend an, neugierig was Evelyn derart reagieren ließ. "Er sagt ich solle mit Examensvorbereitung beginnen", erklärte Evelyn knapp, was ihr einige schockiert Gesichter einbrachte. Daphne und Pansy hatten ihrerseits eine Diskussion über den Herzschlag von Objekten begonnen, ehe sie bei Evelyns Erwähnung von Prüfungen verstummten. "Examen?" Pansy machte ein Gesicht, als hätte sie gerade in eine Zitrone gebissen. "Das sind doch noch Monate, bis es soweit ist." Drei, ein bisschen mehr, überschlug Evelyn in Gedanken und ließ eine Antwort offen. Wirklich lange war es nicht mehr, wie Daphne ihnen gerne glauben machen wollte. "Ach was", sagte Millicent nervös, "wenn jemand keine Vorbereitung braucht, dann du, Evelyn. Du machst praktisch unserer ganzen Klasse die Hausaufgaben. " "Ich bevorzuge das Wort Lernhilfe. Abgesehen davon haben wir doch gerade darüber geredet, wo ich noch kleine Schwierigkeiten habe, aber danke Millicent." Dass Millicent ihr mit ihren Worten scheinbar die Angst vor Prüfungen nehmen wollte, rührte Evelyn, allerdings hatte sie das Gefühl, dass es an ihr verschwendet war. Vor allem wenn sie in die bleichen Gesichter der Mädchen starrte, die verdächtig gleichzeitig aufgehört hatten zu essen. "Habt ihr Angst?", meinte sie langsam. Pansy winkte ab. "Angst, ach was. Wovor? Nein." Die anderen blieben ungewöhnlich ruhig, weshalb Evelyn die Augenbrauen hob und sich auf den Tisch lehnte. Sie war früher genauso gewesen, hatte als Kind Panik vor jeder Prüfung gehabt. Für die meisten hier in ihrem vermeintlichen Alter, dürften die Examen die ersten wichtigen Prüfungen in ihre noch jungem Leben sein. "Selbst schuld", bemerkte Draco, von dem Evelyn nicht erwartet hätte, dass er zuhörte. "Macht eure Sachen selbst, statt sich von Fawley helfen zu lassen." Eve, Harris, Fawley, war es denn so schwer sich einen Namen zu merken? Sie schaute ihn stumm an, während er sich wieder seinen Keksen widmete. Draco gehörte zu den wenigen, die nie um Aufschriebe, Aufsätze oder anderen Aufgaben gebeten hatte, sondern hatte sie stets alleine gemacht, wofür Evelyn ihn tatsächlich bewunderte. Seine schulischen Leistungen nahm er sehr ernst. Trotzdem gaben seine Worte ihr zu denken. Sie hatte gehofft, dass die anderen trotzdem etwas lernten, wann immer sie auf Evelyns Hilfe zurück griffen, allerdings musste sie sich wohl eingestehen, dass sie einfach nur glücklich gewesen waren ihre Hausaufgaben ohne großen Aufwand erledigt zu haben. Im besten Fall hätten sie die Aufschriebe studiert und sie gelernt, aber vor ihr saßen noch immer Kinder. Dass sie am Ende sogar durch die Examen fielen, konnte sich Evelyn nicht leisten. "Vielleicht sollten wir doch mit Vorbereitungen anfangen", meinte sie mit Blick auf die Mädchen. "Niemand wird hier unvorbereitet in die Klausuren gehen." "Ja, aber zuerst: Quidditch." Aufs Stichwort erhob sich ein Großteil der Schüler, bereit hinaus aufs Quidditchfeld zu pilgern. Daphne hatte dies zum Anlass genommen das Gespräch auf spaßigere Themen zu lenken. Da nun ein Ruck durch alle ging, ließ Evelyn die Angelegenheit fallen. Gemeinsam mit den Mädels verließ sie die Große Halle, wobei sie seitlich einen Blick auf die riesigen Puntkegläser warf. Die glitzernden Smaragde im Glas ihres Hauses, das von einer steinernen Schlange umschlungen wurde, waren ohne Zweifel verglichen mit den anderen Gläsern in der Überzahl. Slytherin führte seit einigen Wochen, dicht gefolgt von Ravenclaw und Gryffindor, deren Punkte beinahe gleich waren. Sie hatte sich noch immer nicht darum gekümmert die Punkte loszuwerden, die sie angesammelt hatte. Zu allem Überfluss waren aus den zehn Punkten mittlerweile 15 geworden, nachdem ausgerechnet Quirrell ein Diagramm zu Hexen und Flüchen mit fünf Punkten belohnt hatte. Sie hatte feststellen müssen, dass Punkte zu verlieren nicht so einfach war, wie es bei Harry den Anschein gehabt hatte. Nachts außerhalb der Gemeinschaftsräume durch das Schloss zu wandern, würde ihr zu viele Strafpunkte einbringen und je nachdem, welchen Lehrer sie das Missglück hatte zu treffen, würde sie zusätzlich noch eine Strafarbeit bekommen. Selbst im Unterricht konnte sie nur schwer Minuspunkte machen, da sie Lehrer weitaus kulanter mit Fehlern war, als gedacht. Sie hatte bereits versucht falsche Antworten zu geben, ja sogar absichtlich einen Trank bei Snape sabotiert, doch sie hatte kein Glück gehabt. Snape hatte ihren Trank einfach verschwinden lassen und war mit einem missbilligenden Gesicht weitergegangen. Ein weiteres Mal hatte sie sich nicht getraut einen derart plumpen Fehler zu machen, letztendlich gewann ihre Sorge um ihre Zensuren dann doch die Oberhand. Draußen angekommen, wo der Himmel sie düster, aber trocken begrüßte, füllten sich die Tribünen rasch, und auch die Lehrer nahmen ihre Plätze ein. Was Evelyn sehr genoss, war der riesige freie Raum, den sie alle auf den Tribünen hatten. Der Kreis der Zuschauer, der das Spielfeld umschoss, war groß genug um dreimal so viele Schüler aufzunehmen, als sie gerade waren. Gedränge und Geschupse gab es glücklicherweise nicht. "Schaut euch das an, sogar Dumbledore will sich das Spektakel ansehen", meinte Daphne mit einem Nicken in Richtung des Schulleiters. Sein silberner Bart stach aus der Menge an bunten Roben heraus wie ein schwarzes Exemplar in einer Horde Schafe. "Der will sicher sehen, wie Potter den Schnatz mit dem Mund fängt." Daphne redete noch immer von Harrys Glanzleistung, wenn auch nicht mehr in Anwesenheit von Draco. Den hatten sie auf dem Weg verloren und war nun verschwunden. "Hey, was wurde aus 'Hoffentlich gewinnt Hufflepuff'?" "Man kann ein Spiel auch gewinnen ohne den Schnatz zu fangen, liebe Pansy." "Oder aber er will sehen, wie Harry vom Besen fällt", meinte Evelyn und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, das auch die anderen ansteckte. Noch während sie lachten, erschallte die Stimme von Lee Jordan, wobei er alles übertönte. "Hallo und herzlich willkommen zum zweiten Spiel der Mannschaften Gryffindor und Hufflepuff." Sofort brach lauter Jubel aus, in den die Slytherin nur mit verhaltenem Klatschen einstimmten. "Sowohl Gryffindor als auch Hufflepuff können ihren Vorsprung in diesem Turnier vergrößern, nachdem Slytherin ein gewaltiges Comeback in der letzten Woche mit einem Sieg gegen Ravenclaw von 210:70 gezeigt hat." "Slytherin! Slytherin!" Während ihre Hauskameraden eindrucksvoll ihre Stimmgewalt unter Beweis stellten, wunderte sich Evelyn über Lees Worte, die Slytherin tatsächlich in einem guten Licht darstellen ließen. "Allerdings dürften unsere amtierenden Champion nach dem heutigen Ausgang erneut weit abgeschlagen sein." Heftiges Buhen wurde um sie laut, was aber schnell geschluckt wurde, als Jordan die Ankunft der Spieler ankündigte. "Und da betreten die Spieler auch schon den Rasen, angeführt vom heutigen Schiedsrichter: Professor Snape!" Während die anderen Schüler die Spieler begrüßten, klatschten die Slytherin vor allem für ihren Hauslehrer, der verändert vorne mit dem Besen und dem Quaffel unterm Arm trottete. Seine lange Robe samt Umhang hatte er gegen praktischere Hosen eingetauscht, sodass er sich freier auf dem Besen bewegen konnte. "Schaut ihn euch an", sagte Daphne, "er hat jetzt schon schlechte Laune." In der Tat wirkte Snape, als hätte er nicht um die Ehre gebeten heute Aufpasser während des Spiels zu sein und schien genauso an einem schnellen Ende interessiert, wie die Mannschaften selbst. Sie hörten nicht ob oder was er zu den Spielern sprach, als sich alle auf ein Stichwort hin in die Lüfte begaben. "Und das Spiel beginnt!", rief Jordan enthusiastisch mit magisch verstärkter Stimme. "Sieht aus, als hätten sie es alle eilig", bemerkte Millicent, die Augen auf den Quaffel gerichtet, der in schnellen Pässen den Besitzer wechselte. "George Weasley hat seine Augen scheinbar auf ein bestimmtes Ziel gerichtet", hörte Evelyn Jordan sagen und suchte im Himmel nach den Zwillingen, die ihre Schläger eifrig fliegen ließen. "Der Klatscher kommt angeflogen und George Weasley trifft mit einem wundervollen Schlag voll ins Schwarze." Tatsächlich flog der Ball nun geradewegs in Richtung Snape, der jedoch lange genug Zeit hatte auszuweichen. Evelyn war beeindruckt zu sehen, wie er mit nur einer Hand am Besenstiel eine Ausweichkurve flog, und mit der anderen bereits nach seiner Pfeife griff, mit der er das Spiel für einige Sekunden unterbrach. "Strafstoß zugunsten von Hufflepuff wegen Beeinträchtigung des Schiedsrichters." "Habt ihr das gesehen? Weasley hat mit Absicht nach Professor Snape geschlagen", empörte sich Daphne lautstark und begann mit anderen aus ihrem Haus zu buhen. Es dauerte nicht lange, bis Snape erneut das Spiel unterbrach und Hufflepuff einen weiteren Strafstoß zusprach. Millicent schaute zu Daphne. "Warum hat er gepfiffen?", fragte sie mit gerunzelter Stirn. "Ehm, ich glaube Johnson hat den Hüter behindert." Zweifel schwang in ihrer Stimme mit, allerdings fand sie ihre Fassung schnell wieder. "Ich hab doch gesagt, so schnell hat Gryffindor das Spiel nicht gewo-" Sie selbst stoppte sich im Reden und sprang nach vorne, Augen auf Harry gerichtet, der plötzlich in einen steilen Absturzflug ging. Evelyn versuchte das Glitzern des Schnatzes irgendwo in der Richtung zu sehen, in die Harry flog, scheiterte aber kläglich. "Vorsicht, er will Snape rammen!" Millicent griff nach Evelyns Arm, als ob sie etwas daran ändern könnte. Sie sah gerade noch, wie Snape den Besen herumriss und Harry nur Millimeter an ihm vorbei stieß. Nur einen Herzschlag später war es vorbei. "Harry Potter hat den Schnatz! Das Spiel ist beendet, in Rekordzeit will ich meinen. Gryffindor gewinnt das Spiel mit 180:20!" Die Gryffindor-Kurve war nicht zu halten und alle stürmten von ihren Sitzen hinunter aufs Feld, wo Harry triumphierend den Schnatz präsentierte. Die Slytherin um sie herum waren wie erstarrt. "Das ... das waren keine fünf Minuten." Daphne schüttelte schockiert den Kopf und auch Pansy wusste nicht, was sie sagen sollte. Während Gryffindor jubelte segelten die restlichen Spieler zu Boden und mit ihnen Snape, der keinem von ihnen weitere Beachtung schenkte, sondern nur verächtlich zu Boden spuckte, kaum dass er gelandet war. Evelyn klatschte langsam in die Hände, worin die anderen zögerlich mit einstimmten.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)