♥ Mit den Waffen einer Frau ♥ von Bojana (MamorU ♥ UsagI) ================================================================================ Kapitel 15: Das Grauen nimmt seinen Lauf ☺️ ------------------------------------------- „Erwartest du noch jemanden?!“ Usagi antwortete nicht, sondern verneinte indem sie wie wild anfing den Kopf zu schütteln. Es klingelte erneut. Nachdenklich sah Makoto in Richtung des Flures. „Könnte es sein, dass es Mamoru ist?!“ „Nach Mitternacht?! Jetzt ist Geisterstunde Mako und um diese Zeit treiben nur Geister oder Massenmörder ihr Unwesen!“, fing Usagi an zu flüstern und robbte gleichzeitig auf allen Vieren zu ihrer Freundin, bei jeder Bewegung darauf bedacht keine unnötigen Geräusche zu produzieren. „Fang nicht wieder damit an!“ Angesäuert sah sie an Makoto hoch. Trotzdem, dass sie saß, war sie immer noch einen Kopf größer als sie. „Und wieso flüsterst du dann?!“, brummte Usagi. Wollte Makoto ihr tatsächlich einen Bären aufbinden?! Sie hatte offensichtlich selber Angst. Aus lauter Verlegenheit fing Makoto an sich am Kinn zu kratzen, ehe sie antwortete. „Wenn es nicht Mamoru ist, dann vielleicht Kenji?!“ Ihre Frage klang verdammt unsicher und so leise, dass sie sie beinahe nicht gehört hätte. „Nein!“ „Ikuku?“ „Nein Mako! Wieso sollte Mama ohne Papa kommen und bevor du fragst Shingo hat keinen Führerschein!“ „Und du bist dir ganz sicher, dass es nicht Mamoru ist!?“, fragte sie und die Ängstlichkeit in ihrer Stimme war jetzt nicht zu verkennen, was in Usagi alle Alarmglocken schrillen lies. Wenn sich Makoto – die unerschrockene Kampfsportlerin Makoto – fürchtete … Ja was zum Geier sollte sie dann von sich behaupten, außer, dass sie drauf und dran war sich vor lauter Angst in die Hosen zu machen und das nicht nur im metaphorischem Sinne. „Erwartest du vielleicht Besuch Mako?!“, fiepste sie kleinlaut. Die Klingel war verstummt, doch Usagi glaubte keine Sekunde lang, dass der Mensch auf der anderen Seite aufgehört hatte, darauf zu drücken. Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass eine uralte Türklingel die den Angriff auf Hiroshima und den Weltkrieg selbst überlebt hatte, dieser Tatsache zufolge an die hundert Jahre, oder älter war, nach einer solchen Tortur, wie der am heutigen Tage, heil geblieben war?!? Sie verzog den Mund, als ihr einleuchtete, dass sie durchgebrannt sein musste. „Wie kommst du darauf, dass ich bei dir zuhause irgendjemanden erwarten könnte?!“, hauchte Makoto und packte im gleichen Atemzug Usagis Hände. So saßen sie also, eine der anderen gegenüber auf dem großen, gemütlichen Polstersofa, mit ineinander verschränkten Händen und lauschten angestrengt. Sie atmeten unregelmäßig und versuchten sich mit den Augen Zeichen zukommen zulassen. Während Makotos Pupillen in Richtung Tür zeigten, weiteten sich die von Usagi auf das vierfache ihrer tatsächlichen Größe, doch Makoto lies partou nicht locker sondern fing an auch noch zu nicken, was soviel hieß – Jetzt gehen wir und sehen nach! - . Usagis Finger verkrampften sich. Makoto versuchte sie mit sich hoch zu ziehen, aber entgegen ihrer Kraft, blieb Usagi wie ein tonnenschwerer Stein und bewegte sich nicht einen Millimeter vom Fleck. Sie war ja nicht von allen guten Geistern verlassen worden. Makoto wie es aussah, hatte gewaltig einen an der Waffel. Nie und nimmer würde sie sie dazu bekommen sich freiwillig einer solchen Gefahr zu stellen. Ja hatte sie nichts aus den unzähligen Horrorfilmen gelernt. Sie verhielt sich ja schlimmer als die Mädchen in den alten schwarz weis Klassikern und die in Farbe waren schon lebensmüde. Die Frauen damals in den historischen Streifen waren nicht nur lebensmüde sondern hatten zu allem Überfluss todessehnsucht. Ein Knarren! Makoto sprang zurück zu Usagi und wäre der Tisch ein wenig näher gestanden, hätte sie sich gewiss das linke Bein gebrochen. So aber war sie nur an der Ecke gestreift und presste sich im Eck zusammengekauert beide Hände auf den Mund um nicht lauthals loszuschreien. Usagi registrierte sofort den Ernst der Lage und half nach, indem sie ihr ein plüschiges, grünes Zierkissen reichte, in welches sie ihren Schmerz lautlos brüllen konnte. Sie sah wie sich die grünen Augen ihrer Freundin mit Tränen füllten und auch sie stand kurz davor zu weinen oder – wofür sie viel dankbarer gewesen wäre – in Ohnmacht zu fallen. Sie überlegte, wo sie ihr Smartphone liegen gelassen hatte und erschauderte, sobald ihr einfiel, dass es mitten auf ihrem Bett lag und das Bett befand sich im ersten Stockwerk, also viel zu weit weg um anzurufen und Hilfe zu beordern. Das Festnetztelefon stand auf der Holzkommode im Gang, fiel es ihr ein, jedoch verwarf sie den Gedanken daran so schnell wie glühende Kohle. »„Mörder schießen durch geschlossene Türen! Vergiss das nicht noch einmal!“« Oh dieses blöde Stimme, aber ihr innerstes Ich hatte ja sowas von recht. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich! Zumindest versuchte sie sich zu konzentrieren. Vielleicht wusste ja ihr innerstes Ich ja Rat und nein, der Gedanke, so bescheuert er sich auch anhören mochte, erschien ihr auf einmal so plausibel wie 1+1 und das war nun wirklich einfach. In Gefahrensituationen, hatte sie einmal gelesen, ruft das Unterbewusstsein des Menschen – mal abgesehen vom Fluchtinstinkt – auch verborgene, irgendwo mal aufgeschnappte und nicht wahrgenommene Daten, auf und gibt sie in Situationen wie diesen wieder. Schließlich hatte sie oft genug Filme und Serien wie 'CSI' oder 'Dem Mörder auf der Spur' gesehen. Solle mal einer behaupten, dass Fernsehen nicht lehrreich sei. Sie musste also demzufolge nur tief genug in sich gehen und sich in die Situationen von Horatio & Co hineinversetzen und schwupps hätte sie die Lösung. Also suchte sie! Ging in sich! Tief, tiefer, noch tiefer, ganz tief, ganz, ganz tief aber ätsch! Bis auf die dreier Regel fiel ihr nichts wirklich brauchbares ein. Obwohl! Die dreier Regel war ja auch etwas. Viele Menschen setzen in schwierigen Situationen falsche Handlungen, weil sie falsche Dinge priorisieren. Die Dreierregel ist somit in jeder Lage des Lebens anzuwenden und somit auch in dieser goldrichtig. Sie lautet wie folgt: 3 Sekunden ohne Aufmerksamkeit – 3 Minuten ohne Sauerstoff – 3 Stunden unter extremen Bedingungen, wie Kälte oder Wärme – 3 Tage ohne Wasser und 3 Wochen ohne Nahrung. Aber was zum Henker sollte sie jetzt damit anfangen?! Drei Sekunden ohne Aufmerksamkeit?! Sie war überdrüber Aufmerksam, also wäre somit dieser Punkt abgehakt. Drei Minuten ohne Sauerstoff?! Niemand hielt ihr die Nase zu oder versuchte sie zu erwürgen. Zumindest noch nicht!! Vielleicht würde sie später auf diese Tatsache zurückkommen. Sie hoffte zwar, dass das nicht von Nöten sein würde, aber gut, dass sie es wieder wusste. Es war doch gut so etwas zu wissen oder etwa nicht?! Obwohl! Halt! Moment mal! Wenn sie – Buddha bewahre – jemals in eine solche Situation kommen würde, würde sie ganz sicher nicht den Kopf dafür haben auf die Uhr zu sehen und die Zeit zu stoppen, denn ihr Kopf wäre dann in der Gewalt eines Unbekannten Schwerverbrechers. Nein! Dieses Wissen half ihr nicht im Geringsten weiter und somit war es auch unbrauchbar und trug nicht gerade dazu bei, dass sie ruhiger wurde. Das komplette Gegenteil war der Fall, denn sie griff sich instinktiv an den Hals und atmete noch flacher als ohnehin. Drei Stunden unter extremen Bedingungen, wie Kälte oder Wärme!? Weder das eine noch das andere waren der Fall. Besser sie hätten eine Dreierregel gegen übermäßiges Schwitzen in Gefahrensituation erfunden und ein besseres Deo auf den Markt gebracht, aber denkste!! Wem das eingefallen war, gehörte eine Kopfnuss verpasst. Unnötiges Wissen, so wie, dass wenn eine Mücke einen Betrunkenen sticht, sie danach die halbe Blutalkoholkonzentration ihres Opfers intus hat. Wer will so etwas schon wissen und vor allem wozu!? Jetzt also wusste sie neben der Wettergeschichte, dass wahrscheinlich jede dritte Mücke beschwippst herumflog, aber selbst wenn ein ganzes Heer vor ihrer Haustüre herumschwirren würde … Was würde es ihr bringen?! Richtig!! Gaaaaar nix!! Drei Tage ohne Wasser!? Darüber musste sie sich keine Gedanken machen, denn selbst der übelste Verbrecher würde ihnen Wasser geben. Natürlich würde er das!! Solche Unmenschen gab es ja gar nicht außer vielleicht wenn er sie sofort umbringen würde, dann würden sie natürlich gar kein Wasser zum trinken brauchen. Eher würde er ihre Leichen darin versenken. Also Wasser konnte man positiv oder negativ bewerten, denn darin konnte man unter anderem auch Leute ertränken. Zu wenig war also nicht gut und zu viel führte zum Tod! Darüber würde sie später definitiv länger nachdenken müssen, doch jetzt war zu wenig Zeit dafür. Die letzte Regel jedoch hatte es in sich!! Sie übertraf alles was sie jemals in ihrem noch jungen Leben gehört oder gelesen hatte. DREI WOCHEN OHNE ESSEN!!!!! Wenn das jemals der Fall wäre, würde sie weder Mörder oder irgendeinen Geist brauchen, denn sie selbst würde unwiderruflich zu einem mutieren. Zähneknirrschend kam Usagi also nach langem hin und her überlegen zu dem Schluss, dass sie sich sicher war, dass sie nichts, aber rein gar nichts nützliches wusste. Naja … Rein gar nichts traf es dann doch nicht! Sie wusste wie man Spuren nachging, Verdächtige verhörte, kannte die Rechtslage in Filmen und wusste manchmal sogar vor den Ermittlern selbst, wer der Übeltäter war aber sie war das Opfer und mit Opfern war es so eine Sache. Mit Diesen fing der Film oder die Serie ja erst an und dass nachdem es passiert war, denn sonst müsste die Polizei ja nicht den Spuren nachgehen … Kein Produzent ist je auf die Idee gekommen zu zeigen wie sich die Opfer zu verhalten haben!!! Eine Marktlücke, die ihnen zum Verhängnis werden könnte. Inzwischen fühlte sie Maktos Fingernägel rasiermesserscharf in ihrer Schulter. Wenn sie so weitermachen würde, brauchte sie weder Geister noch irgendwelche Mörder, denn ihre eigene Freundin war gerade dabei sie eiskalt zu erdrücken. Der Schmerz in der Schulter, der Versuch mit ihrem innersten Ich zu kommunizieren, welches sich wie ein feiger Hase verdünnisiert hatte, bedurfte ihrer geballten Aufmerksamkeit, sodass sie nicht bemerkte, wie drei schwarze Schatten auf der anderen Seite des großen Panoramafensters, im Garten herumschlichen. Einer nach dem anderen marschierten sie wie Soldaten. Makoto sah Usagi immer noch an, als ob sie der herabgestiegene Messias höchstpersönlich, in Fleisch und Blut, wäre und wartete darauf, dass der Heiligenschein über ihren Kopf anfangen würde zu leuchten, was natürlich vollkommen irrational war, doch die Augen ihrer Freundin waren alles andere als normal und rational dachte sie sicher nicht mehr. Beide waren so aufeinander fixiert, dass, als es am Fenster klopfte, sie beide gleichzeitig kopfüber über die Lehne der Couch sprangen und nicht einmal auf die Idee kamen hinzusehen. Übereinander und ineinander verknotet zitterten sie am ganzen Leib, bis sie die wutverzerrte Stimme von Rei hörten. „Was zum Teufel ist los mit euch und wieso öffnet ihr uns nicht die Tür!“ Erleichtert fielen sich Usagi und Makoto in die Arme. Sie waren so erleichtert, dass sie dabei waren zu schniefen vor lauter Glück ungeachtet der schrillen Stimme, die immer noch mit der Glasfront stritt. Makoto war schließlich diejenigen, die der Bande Einlass gewährte. „Ihr habt sie ja nicht alle!!“ „Wisst ihr, dass es draußen Minustemperaturen hat?!“ „Sicher nicht Minako!“, lachte Ami und reichte Rei ihre Jacke, während sie Minako bitterböse ansah. „Mir war aber so als ob!“ Rei schüttelte im vorbeigehen den Kopf so stark, dass ihre schwarze, lange Mähne Minako mitten ins Gesicht klatschte. „Dir ist immer so als ob wenn ...“, murmelte sie augenverdrehend und verschwand mit den Berg Jacken im Gang. Usagi die das ganze nicht glauben konnte folgte dem aberwitzigen Schauspiel und fragte sich ob sie womöglich träumte. Die Marktlücke der Irren hatte sie mit ihren Freundinnen, mit tausendprozentiger Sicherheit gedeckt. Nicht auszudenken, was wäre, wenn es noch mehr wie sie gäbe, aber nichts desto trotz liebte sie ihre Freundinnen aus vollsten Herzen und HeY!! Sie war doch die größte Irre überhaupt und noch dazu fiel ihr ein, dass sie Makoto ja gar nicht auf den Erdbeerfleck auf ihrem Rock angesprochen hatte. War sie etwa die ganze Zeit bei Motoki gewesen und hat die drei Minuten Regel beim Küssen ohne Luft zu holen geübt?! Nach und nach, eine nach der anderen nahmen sie Platz. Usagi fiel auf, dass die Mädchen alle unter ihren Jacken Pyjamas trugen. Der von Rei gefiel ihr am allerbesten und passte gleichzeitig am allerwenigsten zu der feurigen Schönheit. HAAAAASEN!!! JA WIRKLICH UND WAHRHAFTIG!! Häschen und Karotten wohin das Auge reichte!!! Sie verliebte sich in das Teil auf Anhieb, bis ihr einleuchtete, dass sie den gleichen in Pink trug. Wusste sie doch, dass unter dieser rauen, kratzbürstigen, stachelübersähten Schale namens Rei Hino, ein Kern aus Schokoladenpudding hauste. Naja! Zumindest so lange, bis sie den Mund aufmachte und anfing zu sprechen, was meist nach dem erfolgte, gleich nachem sie sich elegant ein Bein über das Anderen schlug und anfing damit zu wippen wie die Queen of Wales höchstpersönlich und schließlich kam das was kommen musste. Sie sah Rei dabei zu wie sie ein Beib über das Ander schlug, was allerdings in Anbetracht der Uhrzeit und ihres derzeitigen Outfits zum schreien komisch aussah, doch der Ernst in ihrer Stimme entsprach einer geborenen Anführerin oder auch Tyrannin. Mal so mal so! Bei Rei war sie sich nie so sicher. Ihre dunklen, schwarzen Augen taxierten Makoto. „Du hast uns Code 7 gesimst! Also was ist los!!“ Makotos Mine wurde zu Stein. Selbst die grinsenden Katzen auf Minakos Schlafanzug schienen von Rei eingeschüchtert. Usagi meinte sogar zu erkennen, dass sich die lila Bärchen unter Amis Oberarmen in ein Stück weiter in ihre Achseln vergruben, bis sie schließlich selbst realisierte was Rei soeben gesagt hatte! Ihre Backen plusterten sich auf, doch noch bevor sie Luft holen konnte, kam ihr Ami zuvor. „Usa!? Wieso meldest du dich weder auf dem Festnetz noch auf dem Handy?!“ Verflixt und zugenäht!! Das Handy! Es lag ja immer noch auf dem Bett und das Telefon hatte sie wahrscheinlich nicht richtig eingehängt, nachdem sie mit ihren Eltern telefoniert hatte. Grundgütiger! Was wenn ihre Eltern oder auch Mamoru versucht hatten sie zu erreichen und was war heute?! Tag der offenen Tür?! Ihre Gedankengänge unterbrach sogleich Minako, die die Arme demonstrativ über der Brust verschränkte und sie mürrisch wie eh und jeh ansah. So viel Vorwurf war sie von der hübschen Blondine nicht gewohnt. Was hatte sie noch verbrochen, ohne es zu wissen?! „Wenn du wüsstest wie viele Sorgen wir uns gemacht haben!“, schnaubte sie durch die Nase. Sogar ihre Nasenflügel fingen an zu beben. „Wieso denn Sorgen?!“, wollte sie wissen und da platzte sogleich der Mt. Hino. Rei sprang auf und fing an von einem Ende des Wohnzimmers zum Anderen zu laufen. Dabei ruderte sie so schnell mit beiden Armen, dass Usagi schwören konnte, dass wenn sie in diesem Tempo weitermachen würde, sie an die Decke fliegen würde. „Wieso wir uns Sorgen gemacht haben? Dein Ernst?!“ Usagi öffnete gerade den Mund um dem etwas entgegen zu setzen aber Rei dachte nicht im Traum daran aufzuhören. „Siehst du denn keine Nachrichten Usagi!!!??“, kreischte sie und blieb vor ihr stehen, nur damit sie noch vorwurfsvoller als Minako selbst auf sie hinunter sehen konnte, nur das Rei dabei nicht so liebenswert wie Minako aussah. Und das alles wegen diesem verflixten Code 7!! Usagi atmete geräuschvoll aus, was Rei wiederum dazu veranlasste weiter zu stänkern. „Weißt du denn nicht, dass seit zwei Wochen eine Räuberbande in Tokio ihr Unwesen treibt?!“ Entschuldigend zuckte Usagi mit den Schultern und dachte im Stillen, dass ihr die Räuberbande viel weniger Angst machen würde als Rei. „Wir haben in Dauerschleife angerufen und als du nicht ran gegangen bist und wir auch Makoto nicht erreichen konnten, haben wir die Alarmtrommeln geschlagen und sind mit Sack und Pack zu euch gelaufen!“, meinte Minako aufgebracht und zeigte auf den überdimensional großen Rucksack im Eck neben dem Fernseher. Wann bitteschön hatten sie den reingebracht?! Der war ja größer als ihr Reisekoffer. Nicht das sie vor hatten einzuziehen?! Oder etwa doch?! Fragend hob Usagi die Augenbraue. „Mamoru hat auch versucht dich zu erreichen!“, ergänzte Ami ruhig und schon war Usagi aufgesprungen. Die grinsenden Gesichter ihrer Freundinnen nahm sie nur noch am Rande wahr, als sie wie ein geölter Blitz gleich drei Treppen auf einmal nahm. Sie hatte ja völlig vergessen sich bei Mamoru zu melden, als sie nach Hause gekommen ist. Sicher schlief er schon tief und fest, aber sie würde ihm sofort eine Nachricht schreiben und sich bei ihm entschuldigen. Zwei, drei Mal japste sie nach Luft ehe sie sich auf das Bett fallen lies und die Nachrichten inklusive Anrufliste runterscrollte. Mit jeder Daumenbewegung wurden ihre Augen größer und größer. Nach der fünften besorgten Nachricht von Mamoru hatte sie aufgehört zu zählen. Von den Anrufen ganz zu schweigen. Allein Rei hatte ganze dreißig Mal versucht sie zu erreichen. Mit mulmigem Gefühl im Magen und einem schlechtem Gewissen im Ausmaß des Weltalls fing sie an Mamoru eine Nachricht zu tippen, als sie es im Erdgeschoss laut krachen hörte und ihr vor lauter Schreck das Smartphone aus den Händen entglitt. Sie stand auf und war gerade dabei es aufzuheben, da kreischte auch Minako aus vollstem Halse gefolgt von Amis herzzerreißendem Aufschrei und Usagi fing an zu laufen. Sie rannte ums Eck, überflog beinahe das ganze Treppenhaus in einem Stück, bis sie schwer atmend unten zum Stehen kam. Das … Das … Sie war einfach sprachlos!! Ein Horrorfilm war nichts im Vergleich zu dieser Nacht! Die schreckgeweiteten Augen ihrer Freundinnen, alle samt auf den Boden gerichtet. In den Händen von Rei immer noch die gusseiserne Bratpfanne aus den Zeiten von Usagis Urgroßmutter, die nun mit ohrenbetäubenden Karacho auf den Boden neben ihrem neuesten Opfer aufschlug. „Rei du hast … „, krächzte Ami, ihrer Stimme nicht mächtig. „Ihr habt ihn umgebracht!“, jaulte Minako voller Verzweiflung. Usagis Lippen verließ kein einziges Wort … Das musste ein Traum sein … EIN ALPTRAUM!! Etwas anderes kam gar nicht in Frage!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)