Children of the night von Pragoma ================================================================================ Kapitel 12: ------------ Mit nachdenklichem Blick betrat Cloud schließlich das kleine Haus, in dem sie Unterschlupf gefunden hatten, die Sonne war schon lange untergegangen, der Mond stand hoch am dunklen Himmelszelt, zusammen mit den unzähligen Sternen leuchtete er funkelnd in der Dunkelheit. "Ich bin wieder da", waren seine leisen Worte, als er die Tür hinter sich leise schloss, seinen Blick hob und erst jetzt merkte er die wohlige Wärme, das Licht und sah, dass der Kamin brannte, dass Bücher auf dem Boden lagen und einen wütenden Kadaj. "Ach auch wieder da, ja?", herrschte dieser den Blonden beim Betreten des Wohnzimmers an, hob dein feines Näschen und sah ihn schließlich wütend an."Ne oder, der Herr geht raus und amüsiert sich, na wie wunderbar", regte er sich weiter auf, achtete dabei nicht auf Vincent und wie dieser mit den Augen rollte und sich lieber entfernte. "Was stört dich daran? Ob ich es mit jemanden tue oder nicht, du bist doch nur an meinem Blut und nicht an mir interessiert! Also! Was stört dich daran!" Als Cloud seine Worte hörte, wie barsch diese doch klangen und auch noch diesen Vorwurf, dachte er nicht lange darüber nach und bot ihm Parole, sagte das, was ihm zuerst durch den Kopf schoss. "Was mich daran stört, willst du wissen? Erst sagst du ... ach vergiss es! Geh ruhig raus und treib dich in der Welt herum, mir doch egal!" Kadaj stapfte angesäuert aus dem Zimmer raus, holte sich etwas zu lesen und hatte keine Lust, sich noch weiter über ihn aufzuregen. Als er wütend stampfend das Zimmer verlassen hatte, ging Cloud ihm ohne auf Vincent zu achten einfach hinterher, schloss die Tür und war alleine mit Kadaj in dem kleinen, schon recht winzigem Raum. "Du hast mich fortgeschickt", murmelte er leise, trat auf ihn zu und schlang seine Arme um seinen zierlichen Körper. "Du wolltest mich nicht bei dir haben, ich wäre so gerne geblieben", flüsterte er seiner Schulter entgegen, während seine Stirn auf dieser ruhte. Murrend versuchte Kadaj sich zu befreien, tobte nur noch mehr und fing an nach ihm zu treten."VERDAMMTER LÜGNER! DU BIST SO EIN HEUCHLER! SAGST MIR DU MAGST MICH UND DANN MACHST DU SO WAS!", schrie Kadaj wie von Sinnen und strampelte heftig weiter und sah nicht ein, sich zu beruhigen. Er rastete völlig aus, tobte wie ein Besessener, schrie und brüllte und dennoch stand Cloud nur da und ließ es über sich ergehen. Bei Reno war dies nicht so, er war sanft, hatte darauf geachtet, ihm nicht weh zu tun, war ganz anderes als Kadaj. Immer wieder trat der Silberhaarige ihn, zerfetzte sein Hemd und so sah man auch die Male, welche ihm Reno ohne sein Zutun verpasst hatte. "DU BIST EIN GENAUSO GROßER LÜGNER! DU HAST GESAGT, DU HAST KEIN HERZ!", schrie Cloud ihm schließlich unter Tränen entgegen und biss sich auf die Unterlippe um vor Schmerz nicht zu schreien. "WAS IST DAS DA AN DEINEM HALS? WIE KOMMT DAS DA HIN UND WER WAR DAS?" Kadaj wurde unter den ganzen Flecken nur noch wütender, achtete dabei nicht auf seine Vorwürfe und packte ihn unsanft am Kragen. "WER WAGT ES MEIN EIGENTUM ANZUFASSEN UND ES DERART ZU BESCHMUTZEN?" Er rastete völlig aus, schlug mit den Fäusten gegen seine Brust und das mehrmals hintereinander, bis er schließlich zu Boden sank und sich zusammenrollte, wie eine Katze. Sein ganzer Körper schmerzte von den heftigen Schlägen welche Kadaj ihm zugefügt hatte, er spürte sogar einige seiner Rippen gebrochen und, als er ihn sah, wie er zusammenbrach, sich zusammenrollte und völlig hilflos wirkte, krabbelte er zu ihm und drehte ihn auf den Rücken, seine beide Arme mit seinen Händen festhaltend. "Macht es dir soviel aus? Bin ich dir doch mehr wert?", wisperte er leise, sah in seine leeren grünen Augen, sah, dass sie an ihm vorbeisahen und es verletzte ihn erneut. "Geh weg und lass mich in Ruhe", murmelte Kadaj leise, schloss seine Augen und legte seine Hände über den Kopf, wollte ihn nicht sehen und auch nicht mehr hören. Als Cloud seine leisen Worte hörte, wusste er, dass er recht hatte, er ihn mochte, mehr als er es zugeben wollte und so zog er ihn zu sich hoch, anstatt zu gehen. In seine Arme nahm er ihn ganz vorsichtig, ließ seinen Kopf auf seiner Brust liegen und ihn seinem schnellen Herzschlag lauschen. "Hörst du es, es schlägt nur so schnell, wenn ich an dich denke oder du bei mir bist. Ich… Ich mag dich wirklich, Kadaj", wisperte er in die Stille und hoffte inständig, dass er sich nicht aus seiner Umarmung reißen und davon laufen würde. Pfff~ wenn das wahr wäre, warum hatte er dann mit einem Anderen geschlafen, sich nicht mal gewaschen und es ihn frech riechen lassen? "Warum ... warum hast du das dann gemacht? Wieso…?", fragte Kadaj immer und immer wieder leise nach, fing ohne es zu wollen an zu weinen, vergrub sich mehr und mehr an seinem zerrissenen Hemd und zuckte dabei immer wieder auf. "Ich saß alleine in der Quelle, ich wusste nicht was er vorhatte, er kam einfach und dann… es tut mir leid. Aber… ich hab die ganze Zeit nur an dich gedacht", murmelte Cloud und doch wusste er, dass dies keine Rechtfertigung war, dass dies nicht seine Tat gut reden würde und das wollte er auch nicht. Es war ein Fehler, es war eine Tat, die nicht wieder gut gemacht werden konnte. Als er leise zu weinen anfing, sich in sein zerfetztes Hemd krallte, konnte Cloud nicht anderes, als ihn noch näher an sich zu ziehen, in fest zu umarmen und einfach nur festzuhalten. "Sag mir den Namen, ich bring den verdammten Hurensohn um!" Kadaj hob nach seinen Worten den Kopf an, sah Cloud aus traurigen und verweinten Augen an und wurde langsam wieder wütend, versuchte seine eisige Maske zurückzuerlangen. "Wieso? Liegt es dir so sehr daran, ihn zu bestrafen, weil du mich für dein Eigentum hältst?", fragte Cloud leise nach und ließ locker, ließ ihn aus der Umarmung und versuchte selbst nun die Tränen zu unterdrücken. "Er hat kein Recht dich zu beschmutzen, das gehört sich einfach nicht. Ich beschmutze auch niemanden ungefragt, so was ... ach Mann…!" Kadaj fasste sich murrend an den Kopf, stand schließlich auf und streckte sich."Ich werde ihn auch so finden, immerhin klebt sein ekelhafter Geruch noch an dir!" "Ich möchte nicht, dass du ihm etwas tust! Er … ich hätte mich ja auch wehren können, also wenn du jemanden bestrafen willst, dann mich", sagte Cloud erneut, sah ihm fest in die grünen Augen und stand schließlich schwankend auf, hielt sich die Stelle, wo er glaubte, dass die Rippen gebrochen waren und sich langsam aber sicher auch Blutergüsse in der Größe von Fäusten zu erkennen gaben. Kopfschüttelnd dankte Kadaj ab, sah ein, dass er genug hatte und öffnete die Tür. "Nein, du hast deine Strafe bekommen, die deinige lautet Nichtachtung!" Kadaj verließ das Zimmer und schritt über den langen Flur. "Kadaj! Nein, warte!" Schnell riss Cloud die Tür auf, lief ihm, so schnell er konnte, hinterher und erwischte ihn endlich an der schmalen Treppe, welche er hinuntergehen wollte. "Tue es nicht, ich bitte dich, lass ihn in Ruhe. Ich… bitte", bat er ihn, flehte schon regelrecht und ließ deinen Blick sinken. Zwar hörte Kadaj Cloud zu, vernahm, was er sagte und doch sagte er nichts, machte keine Anstalten ihm überhaupt noch mal zu antworten. Mit der flachen Hand schlug er ihm mitten ins Gesicht, wandte sich zum Gehen ab und schloss hinter sich die Tür. Er hatte sich vor hundert Jahren geschworen sich nicht noch einmal so verletzen zu lassen und das würde er auch weiterhin beibehalten, niemanden mehr in seine Nähe lassen. Von Weitem sah Reno den Blonden, wie er auf ihn zu rannte und panisch wirkte. "Cloud, du hier? Was ist denn los, du siehst irgendwie komisch, so seltsam aus?" "Renn! Los renn weg! Versteck dich! Beeil dich endlich! Bevor… bevor...", rief Cloud ihm laut verzweifelt zu, versuchte ihn zu warnen, ihm zu helfen, ihn nicht in seine Angelegenheiten hineinzuziehen. Doch war es zu spät, Kadaj war da! "Ei, ei, was seh ich denn da? Gleich zweimal was zu essen, na, wenn das kein Glücksfall war", gurrte Kadaj leise, schritt auf die beiden zu und funkelte giftig, als er dieses rothaarige Etwas sah. "Nein, was für ein Zufall. Ich glaub ich kenne deinen Großvater, der war genauso ein Flittchen und hat sich alles genommen, was ihm nicht gehörte", zischte er diesen Bastard vor sich an, schlich wie eine Löwin um ihn herum und sah ihn genaustens an. "Kadaj", murmelte Cloud leise seinen Namen stand da und senkte den Blick. "Meinst du nicht, dass es langsam reicht? Ist deine Wut auf mich so groß?", fragte er den Silberhaarigen, biss sich auf der Unterlippe herum und sah zu, wie er Reno umkreiste. "Halt dich daraus!", zischte er Cloud leise zu, schlich weiter um den Rothaarigen und beachtete das Blondchen nicht mehr. Wozu auch, er war egal, alles war egal. Sollten sie doch machen, was sie wollten, nur eben ohne ihn. Er war fertig, und zwar mit beiden. "Nein! Halt du endlich die Klappe! Was glaubst du eigentlich, wer du bist! Nur weil du ein Vampir bist, heißt es noch lange nicht, dass du mich behandeln kannst wie ein Nichts! Ich weiß genau, dass du etwas für mich empfindest und, dass ich dich verletzt habe, aber trotzdem musst du dich nicht so aufführen!", knurrte Cloud nun den Silberhaarigen an, schnappte sich einfach grob sein Handgelenk und zog ihn zu sich, jedoch zog er zu stark, trat einen Schritt zurück und zusammen fielen sie in die heiße Quelle, während Reno in der Zeit die Beine in die Hand nahm und davon rannte. "Bitte, ich weiß wie sehr du mich hasst, wie sehr du mich von Anfang an gehasst hast. Aber sei nicht so, ich lass es nicht zu, dass du dich an einem Anderen vergreifst außer mir", murmelte er leise, als sie im Wasser saßen. "Kadaj, es tut mir leid. Ehrlich." Patschnass, mit wirren Haarsträhnen im Gesicht und prustend das Wasser ausspuckend sah Kadaj den Blonden vor sich an, verdunkelte sogleich wieder seinen Blick. "Toll gemacht, jetzt bin ich deinetwegen auch noch nass!", keifte er wieder drauf los, klatschte ihm eine Ladung Wasser ins Gesicht und kletterte murrend aus der Quelle heraus. "Lass mich einfach in Ruhe, ja? Geh diesem Idioten nach und quatsch den ein Ohr ab, nagle ihm von mir aus eine Frikadelle ans Knie, aber halt dich von mir fern und verschwinde!" Kurz hob Cloud eine Hand, roch an ihr und fragte sich, ob der Geruch von Reno endlich weg war. Als Kadaj aus der Quelle stieg und ihn weiter anfauchte, sah er ihn an, hörte ihm zu und doch war er nicht in der Lage ihn gehen zu lassen, kletterte aus dem warmen Nass, zog ihn zu sich, drückte ihn grob auf den Erdboden und nagelte so seine Arme rechts neben seinem Kopf mit seinen Händen fest. "Vielleicht hasst du mich, aber dies beruht nicht auf Gegenseitigkeit! Du sagst es, aber ich weiß, dass du lügst, sonst wärst du nicht hierhergekommen, sonst hättest du dich nicht so aufgeregt", redete er auf ihn ein und näherte sich ungeniert einfach immer weiter seinem Gesicht, bis er ihm schließlich seine Lippen auf die seinen drückte. Grob wurde Kadaj im Gehen gepackt, zu Boden befördert und festgepinnt, was ihm alles andere als behagte, heftig zittern ließ. "Lass mich los", knurrte er bedrohlich leise, funkelte ihn sauer aus seinen grünen Augen an, welche sich jedoch sehr bald rot färbten und er seine Lippen auf den seinigen spürte. "War es so schlimm?", fragte Cloud, als er sich von ihm löste, jedoch ließ er seine Hände nicht los, blieb weiter über ihm und wartete auf seine Antwort. Fast schon erleichtert, dass er endlich von seinen Lippen abließ, öffnete Kadaj die Augen, sah ihn verdutzt wirkend an und legte den Kopf leicht schief. Was wollte er jetzt mit seiner Frage bezwecken, ihn verunsichern oder dass er ihn weiter beleidigte? Immerhin hatte er nicht erwidert, wollte er unter den gegebenen Umständen auch nicht tun. "Was soll diese blöde Frage, wieso sollte mir so was gefallen?" "Nein, das meinte ich nicht. Ich meinte …" Mitten im Satz wurde Cloud wieder rot, drehte verlegen sein Gesicht beiseite und seufzte leise auf, als er von ihm runterging. "Es ist schwer damit umzugehen, wenn es einseitig ist", lächelte er traurig, sah zur heißen Quelle und dann noch einmal an sich hinunter. "Willst du mit mir baden? Nass sind wir schon und so können unsere Kleider auch trocknen", schlug er vor, zog sich, aber auch während er redete schon ganz aus und stand nackt vor dem Vampir. "Tja ist nun mal so und nicht zu ändern", murrte Kadaj auf seine Worte hin, rappelte sich wieder auf und seufzte leise, als er noch immer keine Ruhe gab und ihn zum Baden überreden wollte. "Baden? Du glaubst doch wohl nicht, dass ich mich hier ausziehe." Kadaj drehte sich rasch weg, wollte ihn nicht ansehen und schämte sich furchtbar, dass er scheinbar nackt hinter ihm stand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)