Wo die Liebe hinfällt von Satine2502 ================================================================================ Kapitel 10: Die Aussprache -------------------------- Ran saß gerade an ihrem Schreibtisch im Zimmer und schrieb auf ihrem Laptop eine Hausaufgabe zusammen. Wenn schon ihr Privatleben reinstes Chaos war, musste das nicht auch für ihr letztes Schuljahr gelten. Während sie vertieft vor sich hin tippte, bemerkte sie nicht einmal wie es an der Haustüre klingelte. Da auch ihre Eltern zu Hause waren, stand Kogoro vom Sofa auf und ging zur Tür. Eri sah kurz aus ihrem Buch hoch als sie Schritte zurück hörte. Da erkannte sie gleich Sonoko und sagte freundlich: „Hallo Sonoko. Es ist eine Freude. Wie geht’s dir?“ „Danke. Soweit gut. Ist Ran da?“ „Ja in ihrem Zimmer. Geh einfach hinein.“ „Danke.“, gab die Kurzhaarige zurück und kam schon zur Zimmertür während sich Kogoro wieder neben seine Frau auf das Sofa setzte. Das Klopfen konnte Ran gerade noch wahrnehmen, dachte allerdings an eines ihrer Elternteile als sie sich nicht umdrehte und nur ein lauteres ‚Komm rein‘ zur Tür sagte. Sonoko kam herein, schloss die Tür hinter sich und sagte nun etwas verunsichert: „Hi. Deine Eltern haben gesagt ich kann reinkommen, also nehme ich an sie wissen nichts von dem Streit?“ Leicht erschrocken drehte sich Ran auf ihrem Drehstuhl um und sah Sonoko dezent genervt ins Gesicht. Die Brünette verschränkte ihre Arme vor der Brust, lehnte sich zurück und fragte: „Nein habe ich nicht. Sie müssen nichts alles wissen und außerdem konzentriere ich mich auf die Schule. Immerhin ist es das letzte Jahr.“ ,nun stand Ran auf, ließ ihre Arme wieder sinken, klatschte kurz bevor sie weitersprach. „Stimmt ja, eine reiche Erbin braucht das ja eigentlich nicht zu kümmern. Du kommst so und so durch.“ „Kannst du mir mal sagen warum du jetzt so derartig gemein und herablassend wirst? Immerhin hat der Reichtum meiner Eltern es geschafft dass du zu mir in die Klasse gekommen bist und wir in den Ferien ordentlich eingekauft haben.“ „Ich kann die Sachen gerne zurückbringen und dir, oder besser deinem Vater, das Geld zurückgeben.“ Sonoko atmete tief durch. Langsam wurde sie auch wütend. Wie konnte Ran es sich so herausnehmen sie derartig zu beleidigen? Nun war sie es die ihre Arme verschränkte und lauter wurde: „Hey! Es reicht, okay? Wie oft soll ich dir noch sagen dass es mir leid tut? Ich wusste ja auch nicht wer deine Romanze war und dass du dich langsam in ihn verliebst. Mir hast du gesagt es ist und bleibt eine Romanze und wenn du zurück zu Hause bist, vergisst du ihn. Also sag mir, warum du nun auf mir rumtrampelst.“ Ran seufzte, setzte sich aufs Bett und fuhr sich kurz durchs Haar. Sonoko kam nun zu ihr, setzte sich ebenfalls und beide sahen gerade aus. Sie schwiegen sich einige Zeit an bevor Ran nun sagte: „Ich bin einfach verletzt. Ich hatte immer gedacht dass du mit mir über alles reden kannst, aber anscheinend hast du das Gefühl nicht. Und das verletzt mich genauso wie die Tatsache dass du nie etwas gesagt hast.“ „Vermutlich habe ich nichts gesagt weil es mir so peinlich war. Immerhin war Masumi damals auch eine gute Freundin und hat mir noch gratuliert dass ich den Playboy bändigen konnte.“ „Moment … Masumi?“, fragte Ran etwas entsetzt und sah Sonoko an. „Ja. Sie war diejenige die mit Shinichi geschlafen hat als ich ins Zimmer kam. Er wollte es erklären aber ich konnte ihn einfach nicht reden lassen. Allein seine Stimme tat weh. Somit ging ich und Shiho kam mir nach. Sie tröstete mich und sagte sie würde sich darum kümmern dass er nie wieder so etwas tun würde und ich sollte mich einfach von ihm fernhalten. Ewig habe ich auf eine Nachricht von ihm gewartet. Oder auf einen Brief, einen Anruf oder eine persönlich Entschuldigung. Nichts. Ich habe ihn in der Klasse ignoriert und versucht ihn zu vergessen. Andauernd hatte ich das Gefühl ihn mir, ihm sofort eine Ohrfeige zu verpassen oder ihn zu küssen.“ „Ja das Gefühl kenne ich. Ich meine, ich habe ihn nie mit einer anderen erwischt, aber er hat mir einfach nicht alles erzählt. Das tut weh.“ Beide nickten kurz als Sonoko schließlich nachfragte: „Warum warst du so erstaunt wegen Masumi?“ „Weil sie mir mitten ins Gesicht gelogen hat. Als ich das alles von Shinichi erfahren habe und er mich angesprochen hatte, haute ich zur Toilette an. Beim Waschbecken war ich kurz vorm durchdrehen als Masumi kam. Wir redet kurz, ich fragte sie ob zwischen ihr und Shinichi was war und sie verneinte es. Blöde Kuh.“ „Masumi kannst du nicht trauen. Sie lügt immer. Deshalb hatte sie doch schon so viele Kerle. Nur durch ihre Lügen. Wie oft die ‚Ich bin Jungfrau‘ Nummer bei ihr zog, weiß ich auch nicht.“ Nun mussten beide kurz lachen und sahen sich an. Sonoko nahm schließlich ihre beste Freundin in den Arm und entschuldigte sich nochmals. Ran verzieh ihr sofort und bat nun darum dass sie einfach ehrlich sein solle. Egal um was es ginge. Während beide noch so vor sich hin quatschten, klingelte es erneut und die beiden jungen Frauen überhörten auch das. Schließlich wurde dem Besucher von Eri geöffnet und auch diese schickte ihn gleich zu Ran. Er klopfte kurz und kam rein nachdem Ran es aufgefordert hatte. Die beiden jungen Frauen sahen hoch und erschraken kurz als Shinichi schnell hereinkam und die Tür schloss. „Hi.“, sagte er leise und blieb bei der Tür stehen. „Hallo. Was gibt’s?“, fragte Ran kühl. „Ich wollte mich entschuldigen. Und da du Sonoko auch schon da bist, muss ich nachher nicht extra zu dir fahren.“ „Du willst dich bei uns beiden entschuldigen?“, fragte die Kurzhaarige verwundert. „Ja. Sonoko meine Entschuldigung für dich ist längst überfällig und ich weiß, was ich getan habe, war unterste Schublade. Leider konnte ich es dir damals nicht mehr erklären, deshalb will ich es jetzt tun. Der Grund warum ich mit Masumi geschlafen habe war um dich sozusagen frei zu kaufen.“ „Bitte was?“, fragte die junge Suzuki entsetzt. „Ich weiß nicht was genau da war aber Masumi brachte mir Unterlagen in denen etwas über falsche Kalkulationen und Rechnungsfälschung drin stand. Es betraf deinen Vater. Masumi sagte, sie habe das bei den Unterlagen ihres Vaters gefunden und dieser würde deinen Vater vernichten wenn ich nicht mit ihr … du weißt schon. Also sie würde sich dann darum kümmern.“ „Mein Vater hat niemals Rechnung gefälscht oder sonstiges.“ „Ich habe die Unterlagen überprüfen lassen und sie waren echt. Dein Vater hat sich inzwischen selbst wieder rausgerissen, aber damals stand deine ganze Familie auf den Spiel. Dein Erbe und der Name Suzuki. Also habe ich mit ihr geschlafen und anschließend verbrannte sie die Dokumente. Klar, es war unterstes Niveau von mir, aber ich wollte nicht dass du alles verlierst.“ „Du hättest vorher mit mir reden können. Oder mit meinem Vater. Immerhin hat er dich geliebt und immer wieder Anspielungen auf eine Hochzeit gemacht. Das war definitiv der falsche Weg.“ „Ich weiß und es tut mir leid.“ ,sagte er ehrlich und setzte sich nun in Ran’s Drehstuhl und rollte vor die jungen Frauen hin. Sonoko nickte kurz und antwortete: „Ich versteh‘ es und akzeptiere deine Entschuldigung. Aber bis zum Vertrauen und bis zu einer Freundschaft dauert es noch. Immerhin hast du mich ein Jahr im Ungewissen gelassen. Versteh aber auch dass ich darüber mit meinem Vater reden muss und er bestimmt auf dich zurück kommt.“ Shinichi nickte sofort als Sonoko schließlich aufstand. Sie wollte das gleich geklärt haben und verabschiedete sich. Als sie aus dem Zimmer war, sah Shinichi nun zu Ran und atmetet tief durch. Sie zog kurz eine Augenbraue hoch und fragte: „Und nun?“ „Ich wollte mich auch bei dir entschuldigen. Klar hätte ich dir sofort mehr von mir erzählen sollen, aber ich wusste ja nicht dass ausgerechnet Sonoko deine beste Freundin war. Du hast auch nicht viel von dir preisgegeben. Glaub mir, wenn ich gewusst hätte wer du wirklich warst oder hätte ich dich auf der Party in Sonoko’s Beisein gesehen, wäre ich nie auf dich zugekommen und wir hätten uns erst in der Schule kennengelernt.“ „Ich muss mich auch entschuldigen. Du konntest ja wirklich nichts dafür und außerdem wollte ich dass wir uns nicht richtig kennen. Aber sag mir nur eines noch … hast du dich wirklich geändert?“ „Ja. Das ganze Drama mit Sonoko hat mir die Augen geöffnet. Und der halbjährliche Hausarrest mit Bewachung meiner Stiefschwester war nicht sehr prickelnd.“ Ran nickte kurz und musste etwas lächeln. Wenn sie Shiho bisher nicht wirklich kennengelernt hatte, konnte sie es sich gut vorstellen. Shinichi musste nun auch lächeln als er Ran die Hand reichte und fragte: „Freunde?“ „Versuchen wir es. Freunde.“ Beide schüttelten sich die Hand und nickten kurz. Sie wollten neu anfangen. Nur als Freunde. Ran hatte erst mal genug von dem ganzen Drama und wollte sich nur noch auf die Schule konzentrieren. Anschließend stand Shinichi wieder auf und ging nun ebenfalls. Ran atmete tief durch und stand vom Bett auf als ihre Mutter herein sah und fragte ob denn alles okay wäre und wer der Junge war. Ihre Tochter lächelte nur kurz und sagte dass alles gut wäre und er ein Mitschüler wäre, sonst nichts. Eri ging erleichtert wieder als Ran sich an ihren Schreibtisch zurück setzte und somit andeutete weiter arbeiten wollte. Doch sie konnte nicht wirklich, denn dieses ganze Gespräch mit Sonoko als auch mit Shinichi war irgendwie so schnell geklärt gewesen. Immerhin war sie doch auf beide so sauer gewesen und jetzt hatte sich das alles so schnell geklärt. Zu schnell irgendwie. Sofort stand die Brünette wieder auf, schnappte sich ihre kleine Umhängetasche und eilte aus der Wohnung. Ihre Eltern sahen verwundert hoch als sie nur im Vorbeigehen sagte dass sie schnell zur Bibliothek müsse. Kaum war sie vor der Wohnung und hatte die Tür geschlossen, atmete sie tief durch und eilte über die Treppen hinunter. Es musste noch etwas geklärt werden. Sonoko und Shinichi waren sich zu schnell einig gewesen. Immerhin kannte die junge Mori ihre beste Freundin sehr gut und wusste, sie wäre eigentlich nie so ruhig geblieben sondern hätte das Thema lange durchgearbeitet. Und das auch in einer anderen Lautstärke. Kaum war Ran auf dem Gehweg, winkte sie sich ein Taxi ran und stieg ein. Sie musste zu Sonoko und nochmal mit ihr reden. Auch wenn das Thema dadurch erneut aufgerollt wurde, aber es war eben zu einfach gewesen. Und die junge Suzuki war alles andere als einfach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)