>Malec + Naiko< von hatashi_no_baka (= Oder wie bekommt man eine Tochter?!) ================================================================================ Kapitel 15: ------------ Naiko konnte es nicht fassen, was ihr Großvater da erzählt hatte. Sie war so dagegen zu glauben, dass ihre Mutter sowas gemacht hatte. Sie hatte ihre Mutter anders in Erinnerungen, als Aufrichtige und Ehrliche, ok nicht immer, ehrliche Person. Sie hat Naiko mit viel Disziplin aber auch mit viel Liebe erzogen. Dass ihr nicht alles gesagt wurde, verstand Naiko ja auch irgendwie. Ihre Mutter hätte exekutiert werden können und Naiko direkt mit. Sie wusste auch nicht, was mit ihr passiert wäre, hätte sie auch viel früher ihre Magie beherrschen können. Wo hätte sie dann gestanden? Wäre sie zu Asmodeus gekommen? Oder hätte einer von den Engeln sie zu sich genommen? Oder wäre sie einfach wie ein Mundi aufgewachsen? Das waren alles Fragen, die man sich ruhig stellen konnte in diesem Moment. Auch lagen Asmodeus Worte noch schwer auf ihre Brust und raubten ihr fast die Luft zum Atmen. Ihr Paps war auch zu ihr gekommen um nach ihr zu schauen. Alec hatte versucht sie zu beruhigen, aber kam nicht wirklich weit mit seinem Versuch. Dabei fragte sich Naiko wie ihr Papa nun mit ihr umgehen würde? Sie war ja nicht einmal gewollt von diesem, oder? Naiko wusste, das viele Hexenwesen Kinder haben wollten, doch irgendwann siegte doch einfach der Verstand. Und andere wiederum, so wie Ragnor Fell, entwickelten sogar eine Abneigung gegenüber Kinder. Sie empfanden sie dann als lästige Wesen und unnötig. Auch wenn Magnus bis dato nichts darüber wusste, wie Naiko entstanden war, kam der jungen Hexe sofort die Gedanken, das ihr Vater sie nun hassen könnte. Immerhin musste es ein heftiger Schlag ins Gesicht gewesen sein für diesen. Naiko wusste, das Magnus zwar die Fassung bewahren würde, aber in ihm brodelte es bestimmt genauso wie in ihr. Von Missgunst bis hin zu Liebe, über Verwirrung und Hoffnungslosigkeit um dann am Ende doch irgendwie Hass und Ablehnung zu spüren. So viele unterschiedliche Gefühle schlugen auf den Hexenmeister ein, der dem Abschied seines eigenen Vaters gewiss nicht nachtrauerte. Er war erleichtert sogar gewesen, machte sich im Moment gewiss keine Gedanken über dessen letzte Worte. Sondern überlegte viel mehr, wie es nun weiter gehen konnte und würde? Naiko hatte so viel erfahren über sich selbst, dass sie nun Angst bekommen würde, konnte Magnus ihr sogar nicht verübeln. Er konnte es selbst nicht fassen, dass er so hinterrücks benutzt wurde. Und das von einem Nephillin, der in seinen Augen eigentlich niemals so hätte sein können. Aber Naikos Mutter war schon immer anders gewesen, und vielleicht hatte er doch den Fehler gemacht, zu schnell jemanden wieder zu vertrauen. Magnus war einfach unachtsam geworden damals und nun hatte er diese Gefühle, die er eigentlich nie wieder haben wollte. Natürlich hatte er sich eigene Kinder gewünscht. Das kam schon mal vor wenn man so lange auf der Welt war wie Magnus eben es war. Aber ihm kam nie in den Sinn, durch Engelskraft sich dieses zu erfüllen. Für ihn galt es einfach als unerfüllbar und damit Ende. Außerdem war es in seinen Augen auch schwarze Magie, denn man konnte nie wissen was danach passierte. Auch wenn die Engel immer so heilig taten, waren diese Geschöpfe nicht zu unterschätzen. Das aber über seinen Kopf hinweg entschieden wurde und ihm quasi niemand gewarnt hatte, das ärgerte den Hexenmeister wirklich sehr. Ihm wurde das Mitsprachrecht aufs übelste entzogen. Auch wenn daraus was Wunderbares entstanden war, konnte er diesen Verrat einfach nicht so locker wegstecken. Naiko war zwar sein Sonnenschein, sein Engelchen und würde das auch bleiben. Aber ihre Mutter hatte Magnus mit dieser Aktion wirklich tief getroffen. "Magnus?", erschrocken zuckte der Hexenmeister zusammen und sah zu Alec hoch. Magnus hatte sich wohl auf das Sofa gesetzt und einen Punkt angestarrt. Das sein Liebster wieder neben ihn getreten war, hatte er nicht einmal mehr mitbekommen, so tief war er in seinen Gedanken versunken gewesen. Das war dem Hexenmeister schon lange nicht mehr passiert, das er Alec nicht mehr wahr genommen hatte. Dieser hockte sich vor ihm hin und nahm sanft seine Hände in die seinige. Der Nephillin merkte, wie diese anfingen zu zitterten und wollte ihn auch nicht daran hindern so zu fühlen. Alec konnte das selbst kaum fassen. Er hatte noch nie von so was gehört und das beide Hexenwesen nun Angst bekommen hatten, das es eine nachtragende Konsequenz kommen würde, war verständlich für ihn. Immerhin war Naiko was besonderes, das wusste Alec. Magnus sah ihn nicht an, konnte es auch zu diesem Zeitpunkt auch nicht. Nur die Umarmung, in die Alec ihn nun hinein zog, die erwiderte der Hexenmeister sehr gerne. Magnus bekam auch kein Wort heraus, wollte es wirklich um seinem Liebsten irgendwas zu sagen, aber kein Laut wollte seine Kehle entweichen. Stattdessen rannen ihm die Tränen über die Wangen und stumm klammerte sich der Hexenmeister an seinen Partner. Die Hände krallten sich in das ausgeblichene Oberteil des Nephillin und beide schwiegen. So sollte Alec bleiben, sich nicht bewegen und ihm einfach im Arm halten. Magnus hoffte, dass es einfach nur ein sehr schlimmer Alptraum sei, den er gleich entkommen würde. Er sehnte sich nach dem Erwachen, doch desto länger die Zeit verstrich, um so klarer wurde ihm diese Realität. Spätestens dann wusste er, das er nicht träumte, als die Haustüre lautstark ins Schloss knallte. Da war er sich sicher, das Naiko das Loft verlassen hatte und das alles, was in den letzten Minuten oder gar Stunden passiert war seine Welt vollkommen ins schwangen versetzen würde. Alec hatte aufgesehen, als was im Hintergrund zu hören war und gesehen, das Naiko sich umgezogen hatte. Sie hatte wirklich das Loft verlassen und rannte wahrscheinlich weinend quer durch NY. Alec würde am liebsten hinter her gehen wollen. Doch er konnte auch Magnus nicht alleine lassen. Deswegen hoffte der Schwarzhaarige Institutsleiter sehr, das Naiko zum Institut ging, oder zum Hotel Dumont, um dort von Raphael umsorgt zu werden. Denn er hatte gemerkt, das der Clanführer wohl ein tieferes Interesse an Naiko hegte, als was er so vor gab. Naiko rannte einfach und am Hotel Dumont angekommen, wusste sie nun wirklich nicht, was sie bei den Vampiren wollte. Sie wollte einfach nur noch weg, hatte auch ohne ein Wort zu sagen das Loft verlassen. Ihre Gedanken kreisten einfach um die Panik, das Magnus sie nun hassen könnte. Naiko hatte im Grunde ja nur noch ihn. Auch wenn Alec sie adoptieren wollte, war Magnus derjenige der hier im Diesseits für sie Zuständig gewesen war. Er war ihr Papa, denn sie doch über alles lieb hatte... Deswegen Schritt sie hinein und wurde zuerst unglaubwürdig angesehen. Einige Vampire gammelten im Foryer herum und schienen wohl den ungebetenen Gast schnell wieder los werden zu wollen. Es war Tanja, die sie erkannte und schnell zu ihr eilte. Die Vampirin hatte gemerkt, dass irgendwas nicht stimmte und sah Naiko erschüttert an. "Was ist denn passiert meine Kleine??", fragte die Vampirin, doch bekam sie nur heftige schluchzende Geräusche. "Gebt Raphael Bescheid..", erklang ihre Stimme nun fest und sie nahm die kleine Hexe mit sich. Durch die im Kunstlicht erhellten Flure ging es durch einige Türen hindurch. Wohin genau wusste Naiko nicht, aber ihr war es auch egal. Sie bekam eh kaum was mit, es schien alles wie verschwommen an ihr vorbei zu Ziehen und dabei weinte sie noch immer leise. Als sie vor einer verzierten Türe stoppten, blickte die junge Hexe doch kurz auf. Tanja öffnete die schwer wirkende Türe, schritt hinein und machte das Licht an. Dort sah Naiko das dunkle gehaltene Bett am Ende des Raumes. Ringsum standen noch die Hotelzimmer Schränke und nichts hatten die Vampire in all der langen Zeit optisch anscheinend verändert. Wenn höchstens noch aufgehübscht. Pompös hingen große Gemälde an den Wänden und die schweren Fenstervorhänge waren zugezogen. Zu mindestens diejenigen die noch in ihren Ösen am Lauf befestigt waren. Diese gaben Schutz vor der eintretenden Sonne, denn das Material des Stoffes schien dick zu sein. Ein bisschen Gold hier und ein bisschen Gold da ließ den Raum wirklich Edel wirken. Naiko wurde zum Bett geführt und kam dort auch zu sitzen. Tanja setzte sich sofort neben sie und strich ihr Sachte durch die schwarzen Haare. Auch wenn sie die Hexe nur flüchtig kannte, konnte die Vampirin spüren, dass da irgendwas passiert war. "Komm, erzähl mir was passiert ist.", sprach Tanja deswegen und zog Naiko zu sich. Doch so wirklich was heraus bekam Naiko nichts. Nur bebende Geräusche verließen ihre Kehle und es änderte sich auch nicht als selbst Raphael mit seiner ernster Miene eintrat und fragte, was Tanja von ihm wollte. Naiko bekam einfach nichts heraus. Raphael kam aber zu ihnen und nahm Naiko in die Arme, denn der Anblick der jungen Hexe verwirrte den Vampir wirklich sehr. Er schimpfte wie gewohnt sofort darauf los, ob Magnus mal wieder irgendwas angestellt hatte und das er ihm gehörig die Meinung geigen würde. Doch Naikos Kopfschütteln zeigte ihm, dass es nicht an den Hexenmeister lag. Denn so lange kannte er Naiko schon, um dieses heraus zu spüren. Sich nun doch wieder hinsetzend, denn Naiko war ihm fast quasi um den Hals gefallen, als er zu ihnen gekommen war, strich Raphael doch relativ sanft über ihr Rücken. Bei ihr war der Clanführer immer anders, das wussten alle Vampire. Simon hatte ihn sogar aufziehen wollen, das er auf Naiko stand, doch aus seiner gewohnten Haltung heraus hatte es Raphael abgewiesen. Aber wer hatte eigentlich Schuld an die bitteren Tränen, der kleinen Hexe? Nicht, das Raphael die Kleine nicht leiden konnte. Sie war für ihn wie eine kleine Schwester, nachdem seine eigene vor einiger Zeit gestorben war. Naiko hatte ihn mit Izzy getröstet und war seinem Vampir Charme nicht verfallen gewesen. Das hatte Raphael beeindruckt, aber auch die Tatsache das Naiko so anders war. Der Anführer seufzte leise und sah zu Simon, der zu ihnen nun gekommen war. Der Jungvampir eilte sofort zu Raphael und fragte besorgt nach, was Naiko hatte. Das hatte Simon wohl noch nicht verlernt - einfach wie ein Mundi Mitgefühl und Sorge zu zeigen. "Keine Ahnung, sie kam so bereits nach hier." Naiko ließ sich schwer beruhigen und da half auch kein guter Wein oder Whiskey, den ihr Raphael oder Tanja angeboten hatten. Gerade betrunken machen wollten die Vampire sie nun auch nicht, das würde Magnus ihnen nie verzeihen. Doch mit einigen Gläsern mehr im Peto bekam Naiko mit Sicherheit endlich ihre Stimme zurück. Und es sollte auch klappen, denn sie erzählte ihnen, was Magnus und sie erfahren hatte und fügte direkt hinter her, das Magnus sie bestimmt jetzt hassen würde. "Naiko, das stimmt doch gar nicht, das weißt du doch.", meinte Simon und hatte seine Hände an ihren Wangen gelegt. Er zwang sie ihn anzusehen, auch wenn Naiko seinem Blick immer wieder ausweichen wollte. Doch irgendwann sah sie den jungen Vampir an, der beruhigend auf sie einwirkte mit seinen Worten. Auch Tanja glaubte nicht daran und Raphael erzählte ihr, dass Magnus bestimmt der Letzte sein würde, der sie hassen würde. "Du bist sein Kind, sein Engelchen wie er dich immer so schön nennt. Auch wenn die Last nun schwerer liegt auf deiner Brust, nachdem was du erfahren hast. Ich kenne Magnus bereits lange und gut genug. Er würde niemanden hassen, erst recht dich nicht, der ihn aus seinem Loch herausgezerrt hat. Dein Vater braucht vielleicht Zeit, um das zu begreifen was passiert ist. Denn deine Mutter ist diejenige, die ihn so schwer hintergangen hat und nicht du, Naiko. Auf dich trifft gar keine Schuld und das weiß Magnus." Raphael hatte klare Worte. Er wusste wie Magnus tickte und musste zugeben, das er die letzte Frau an Magnus Seite nicht sonderlich gut leiden konnte. Er wusste nicht wieso, sprach es auch deswegen an. Nicht, um Naiko noch mehr weh zu tun, doch Naiko wusste, das der Vampir dafür ein echtes Näschen hatte. Er konnte gewiss unterscheiden, wer es gut mit jemanden meinte und wer nicht. Dafür hing ihm Magnus selbst zu sehr am Herzen. Immerhin hatte Magnus ihm selbst in seiner schwärzesten Zeit hinweg geholfen und ihm gezeigt, wie es war ein Unterweltler zu sein. Auch wenn er rebelliert hatte. Magnus hatte ihn nie aufgegeben und dafür war er dem Hexemeister sehr dankbar. Nur Raphael dankte es ihm eben still, oder mit kleinen Neckereien und Gesticken, die nur die zwei verstanden. Deswegen würde er auch Naiko helfen. Die junge Hexe hier behalten, solange wie sie das wollte. Natürlich würde er Magnus Bescheid geben und entfernte sich von den anderen. So stand der Vampir auf, strich Naiko sachte über die Wange, bevor Raphael das Zimmer verließ. Er rief Magnus Nummer an, denn auf seine SMS würde dieser bestimmt in dieser jetzigen Lage wohl nicht reagieren. Und wie recht der Vampir hatte, denn es dauerte selbst beim Anruf, bis Magnus sich beruhigt hatte und an sein Handy ging. Lustig sein war ihm nicht zu Mute, das hörte Raphael heraus, als dieser sich mit ein "Was willst du?", gemeldet hatte. Dieser wurde gar pampig angefahren und gleich wollte der Vampir wieder auflegen, doch er besann sich, seufzte leise und grummelte jedoch kurz auf. "Jetzt beruhig dich mal wieder. Ich wollte dir nur sagen, das deine Kleine hier bei mir ist.", meinte der Vampir nur. Da blieb Magnus kurz still, bevor er fragte, wie es ihr ging. Selbst jetzt machte sich Magnus Gedanken und hatte Sorgen, was Raphaels Worte noch mehr bestätigen würde, würde Naiko zu hören. "Wie wohl Magnus. Sehr bescheiden würde ich es mal ausdrücken." "Kann... Sie einige Zeit bei dir bleiben?" Irritiert sah Raphael kurz auf sein Handy, bevor er leise seufzte. Wollte er nun genauer wissen, wieso der Kerl das nun wollte? Doch bevor er seine Gedanken zu Ende geordnet hatte, plapperte sein Mund schon wie gewohnt darauf los. "Wieso Magnus? Nicht, dass ich dir diesen Wunsch nicht erfüllen werde. Aber wieso?" Kurz wieder eine beklemmende Stille, bevor er leise im Hintergrund etwas rascheln hörte und weinende Geräusche daraufhin folgten. Dann noch ein klapperndes Geräusch, was Raphael irgendwie an ein herunterfallendes Handy erinnerte. Es war der Nephillin, der sich meldete, was dem Vampir kurz nicht passte denn immerhin hatte er Magnus angerufen. Hätte er mit Alec sprechen wollen, dann hätte er den Leiter angerufen. Aber gut, zu mindestens war jemand bei dem Hexenmeister. Denn Raphael wusste nicht, was passiert wäre, wäre niemand mehr an das Handy ran gegangen. "Raphael, tut mir leid, ich bin es Alec.", meinte Alec nur und sah Magnus hinterher. Dieser erklärte ihm, das Magnus das Handy fallen gelassen hatte und das dieser ins Bad gestürmt war. Wenigstens er wollte dem Vampir erklären warum, auch wenn Alec gewiss nicht einverstanden war. Aber was sollte man machen? "Wie erfreulich das wenigstens du mit mir sprechen willst. Was ist bei euch los verdammt." "Raphael, hör mir bitte zu. Das ist etwas schwierig. Wenn Naiko nichts gesagt hat, wäre es zu lange um dir das zu erklären. Aber bitte pass solange auf Naiko die Tage auf. Magnus will sich nicht beruhigen lassen und hat selbst mich abgeblockt." Und das sollte schon was bedeuten, wenn Magnus seinen Partner von sich stieß. Raphael seufzte nur leise und war einverstanden. Deswegen schlug er vor, das Alec versuchen sollte Magnus wieder runter zu bekommen, derweil kümmerte er sich um Naiko. Das würde einiges abverlangen und Magnus konnte sich auf eine hohe Rechnung freuen. Doch erst mal war es wichtig, die beiden Hexenwesen wieder normal zu bekommen. Alec bedankte sich und würde sich bald melden, sobald er Magnus wieder bei Sinnen bekommen würde. Im Moment war der Hexenmeister vollkommen aus der Bahn geworfen worden und Alec hatte Angst, das er ihn nun von sich stieß. Auch wenn Magnus ihn schon einmal gesagt hatte, das Alec alles tun musste, wenn er so war. Doch das schien zu heftig zu sein. Aber mehr als bei Magnus zu sein und ihm zu zeigen, dass Alec für ihn da war, konnte dieser nicht machen. "Gut, dann meld dich. Aber was soll ich der Kleinen sagen?", fragte Raphael und sah aus dem Fenster hinaus. Der Mond strahlte hell als Vollmond und die Sterne waren zu sehen. Kurz driftete der Vampir ab und kam erst zu sich, als Alecs Stimme zu hören war. "Richte Naiko aus, das wir sie lieb haben. Und, dass alles wieder gut wird. Sie braucht die Gewissheit, das wir zu ihr stehen, auch wenn Magnus im Moment so drauf ist und sie denkt, das er sie hassen würde. Das tun wir nicht, sondern wir lieben sie sehr…" "Gut, dann sag ich es ihr.", meinte Raphael und legte auf. Er ging zurück und berichtete Naiko, die noch immer leise schniefte, was Alec gesagt hatte, bevor sie nur monoton nickte. Ob sie es wirklich mit bekommen hatte, zweifelte Raphael gerade stark an, denn Naiko hatte nur starr auf ein Punkt gesehen und fixierte diesen anscheinend auch. "Du solltest etwas hier bleiben. Ich kümmere mich um dich, solange bis deine Eltern sich melden.", sprach der Clanführer ernst und Naiko nickte erneut monoton. Der Vampir reichte ihr die Hand, die Naiko zum glück erwiderte. So folgte sie ihm in dessen Zimmer, welches einige Flure weiter weg, in der letzten Etage war und kam dort auf dem Sofa zu liegen. Raphael deckte sie zu, bevor er sich ein Glas Blut gönnte und ihr gegenüber auf einen kleinen Sessel saß. Naiko war sofort eingeschlafen, das musste der Hexe echt an die Nieren gegangen sein, wenn sie einfach so die Augen zu machte und weg war. Doch war es zu verübeln? Naiko hatte eine bittere Nachricht erhalten und das würde selbst den Stärksten, nach Raphaels Meinung, umhauen. Rafael stand auf, als er das Glas geleert hatte und wegbrachte. Danach ging er erneut zu Naiko, hockte sich aber leicht neben sie und strich der Kleinen über die Stirn. Eine Strähne lag falsch und kurz beobachtete er wie Naiko sich leicht auf der Couch bewegte. "Schlaf dich aus. Morgen Abend sieht die Welt schon ganz anders aus.", sagte er leise, bevor er sich auch zurückzog. Und wie die Welt am nächsten Tag aussehen würde! Alec konnte machen, was er wollte. Magnus ließ sich nur bedingt beruhigen. Es bezog sich nicht auf ihn, das wusste Alec und dennoch hatte ihn Magnus aus dem Loft geschmissen, nachdem der Nephillin versucht hatte seinen Liebsten mit Worten zu beruhigen. Nun musste Alexander im Institut schlafen, was natürlich seinem Parabateien auffiel. Dieser hatte die Gefühle von Alec mitbekommen und war zu seinem Bruder geeilt. Nun saßen sie in Alecs altem Zimmer auf dem Bett und redeten schon seid gefühlten Stunden. "Kannst du es ihm denn verübeln? Ich hätte auch so reagiert..", meinte Jace nur und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Dabei lehnte er sich auf der Couch zurück, gegenüber saß ihm Alec auf dem Sessel. Alec sah wirklich beschissen aus. Als hätte dieser die ganze Nacht nicht ein Auge zu bekommen. Sein Bruder seufzte leise und nickte nur kurz. Natürlich konnte er es Magnus nicht verübeln, aber es fühlte sich für Alec an, als würde ihm sein Freund irgendwie aus den Händen gleiten, wenn er ihn nicht versuchte zu stoppen. Das Magnus die halbe Einrichtung bereits in der Nacht demoliert hatte, bevor er Alec hinausschmiss hatte, hatte er Jace erzählt. "Es war aber auch wirklich scheiße was Asmodeus gemacht hat. Nun habt ihr den Salat. Einen Hexenmeister in solch einer Gefühlslage ist gefährlich. Wenn wir beide, Naiko und Magnus, nicht beruhigt bekommen müssen sie zum hohen Rat. Und du weißt was dann passiert." Und vor diesem Gedanken hatte Alec an meisten Angst. Hexenwesen, die durchdrehen und eine Gefahr darstellen, mussten exekutiert werden. Das war Pflicht und das musste Alec als Institutsleiter melden. Doch im Moment hoffte er nur, dass sich das schnell legen würde und er es nicht zu Melden brauchte. Hoffend, das sich Magnus endlich meldete, starrte der Schattenjäger immer wieder auf sein Handy. Er traute sich nicht, in diesem Moment selbst anzurufen, denn irgendwie wusste Schwarzhaarige das er entweder ignoriert oder gar weggedrückt werden würde. Doch die Sorge überwog irgendwann zu sehr und Jace konnte sich das Spielchen auch nicht länger mehr mit ansehen. Außerdem zog es ihn selbst so hinunter, was dank ihrer Parabatei Rune ja deutlich spürbar war. So zog er seinen Bruder gegen späten Nachmittag einfach mit sich. Auch wenn Alec immer wieder beteuerte, das sich Magnus melden würde, wollte der Blonde Nephillin nicht mehr länger warten. Irgendwie hatte Jace auch ein ganz seltsames Gefühl. Sie kannten Magnus einfach nicht so aufgebracht, deswegen war doppelte Vorsichtig geboten. Am Loft angekommen, stand die Türe etwas auf obwohl Alec sich sicher war, diese zugezogen zu haben. Sofort zückten die Brüder ihre Serphiaklinge und vorsichtig drückte Jace die Türe auf. Drinnen herrschte ein heilloses Durcheinander. Die Schränke und das Bücherregal waren zerkleinert worden und lagen im Flur und sonst überall gefühlt verteilt. Die Bilder hingen teilweise schief, wenn sie nicht gar auf den Boden gelandet waren und die Glasscheiben zerbrochen. Die Möbel lagen verkehrt herum auf den Boden oder waren in der Mitte zerteilt worden. Wobei sich Alec fragte, wie Magnus das nun wieder mal geschafft hatte die Möbel zu teilen. Lose Blätter lagen dabei im Wohnzimmer auf dem Boden verstreut und auch einige Bücher schienen es nicht überlebt zu haben. Zwischen dem ganzen Chaos war auch eine Pfütze dabei, aus irgendwelchen Getränken wahrscheinlich. Und so wie der kleine Glastisch aussah, wo sonst immer der Martini mit dem Gin oder Rum gestanden hatte, konnte Alec sich sicher sein, dass wohl die Pfütze davon stammte. Dazu das zersplitterte Glas überall drum herum. "Magnus hat wirklich echt gewütet..", sprach Jace leise und sie schritten vor. Sofort ging Alec in Naikos Zimmer, dort war niemand und es herrschte noch zum Glück Ordnung. Jace sah sich in der Küche und im Arbeitszimmer um und steckte seine Klinge wieder weg. Alec rannte an ihm vorbei ins Schlafzimmer, doch hier war Magnus auch nicht. Im Bad war es genauso ruhig. "Ob Magnus abgehauen ist?", fragte Jace und sah zu Alec. Dieser machte sich jedoch schreckliche Vorwürfe, dass er einfach gegangen war. Doch bevor Jace Alec beruhigen konnte, hörten sie etwas auf dem Balkon. Es klang als wäre etwas herunter gefallen. Sofort zogen sie ihre klingen wieder hervor, bevor Alec vorging. Vorsichtig drückte er die Balkon Türe etwas auf, bevor er sich aber heftig erschreckt. Ihm kam eine von den Katzen entgegengesprungen, die ihn anfauchte, aber dann sofort verschwand. Der Blick des Nephillin folgte dem Tier und er war gerade dabei wieder hinein zu gehen als er doch stehen blieb. Erst jetzt hörte er das leise schnurren und sah im hinteren Bereich, hinter der großen Couch, ein schwarz bekleidetes und angezogenes Bein. Sofort ließ er seine Klinge fallen, die klirrend auf den Boden fiel und sich wieder zusammen zog. Alec eilte zu Magnus, der eine der Katzen an sich drückte und sie wie im Trance streichelte. Das schien die Katze jedoch nicht weiter zu stören, egal in welchem Zustand Magnus sich nun gerade befand, Hauptsache der Hexenmeister streichelte das Tier. "Magnus?? Geht es dir gut?", fragte Alec nach, doch sein Freund reagierte nicht so wie erhofft. Sondern eher apathisch und dann abweisend. So hatte Jace, der nun auch dazu gekommen war, den Hexenmeister auch noch nie erlebt. Und wenn Magnus so war, dann war es wirklich beängstigend. Zu mindestens verjagte er die 2 Brüder nicht davon und wurde von Alec sogar in die Arme genommen. Zwar zuckte Magnus kurz zusammen, doch rührte er sich sonst kaum und lies diese Geste zu. "Was ist hier passiert? Magnus red doch mit mir." Alec legte seine Hand auf Magnus Wange, doch bloß leere Augen sahen ihn kurz an, bevor der Blick sich wieder senkte. So hatte er Magnus wirklich noch nie erlebt und die sonst so glitzernden Augen des Hexenmeisters wirkten nun stumpf und ohne Farbe. Und das, obwohl sein Hexenmahl sich zeigte. Gekränkt kannte Alec sie, wenn sie sich gestritten hatten, aber noch nie so leer wirkten diese Augen von seinem Liebsten. Jeglicher Ausdruck war aus ihnen verschwunden und auch der Glanz, der sonst auf ihnen Lag war abgestumpft. Egal was Magnus durch gemacht hatte, das hier, das hatte ihm wirklich den Boden unter den Füßen weggerissen. Vorsichtig nahm Alec ihn auf seine Arme, denn groß eine Gegenwehr bekam er zum Glück nicht. Jace folgte seinem Parabateien ins Loft zurück, wo Alec den Weg des Schlafzimmers einschlug. Sollte die Katze mit, ihm war es egal. Zu mindestens schien Magnus noch durch den weiß/schwarzen Kater noch hier bei ihm zu sein. Wenn er Magnus verlor, würde sich Alec das nie verzeihen können. Deswegen war es in seinen Augen gut, das der Kater dabei war. So stieg der Institutsleiter sachte auf das Bett, drehte sich und setzte sich dann vorsichtig mit Magnus in seinen Armen hin. Dieser saß auf seinem Schoß und Jace reichte ihm die Decke, die er am Bettende gesehen hatte. "Das ist wirklich nicht normal.", meinte Jace nur leise. Alec nickte nur, bevor er Magnus enger an sich drückte und ihm immer wieder sagte, das er bei ihm sei. Magnus Kopf kippte auch sachte an seine Brust, auch wenn dessen Blick immer noch ins Leere ging. Er bat Jace, nach Magnus Handy zu suchen, er brauchte Hilfe von einem von Magnus engsten Freunden. Die ihn länger kannten, als Alec selbst und die vielleicht wussten, wie man dem Hexenmeister helfen konnte. Denn alleine lassen würde er seinen Liebsten nun nicht mehr. Da konnte kommen was wolle. Catarina war entsetzt, als sie den Anruf von dem jungen Liebhaber von Magnus bekam. Zuerst wollte sie ihm nicht glauben, doch wieso würde der Nephillin dann anrufen? Sie wusste, als sie Magnus Loft betrat, warum er sich Sorgen machte. So hatte es noch nie ausgesehen – noch NIE! Und sie selbst hatte ja schon einiges mit Magnus erlebt. Eilig sah sie sich um, bevor sie den jungen blondhaarigen Nephillin an einer Türe gelehnt sah. Dieser sah sie skeptisch an, bevor ihr aber Eintritt, ins Schlafzimmer gewährt wurde. Dort bot ihr ein grauenvoller Anblick, der ihr fast die Luft zum Atmen nahm. Zusammen gekauert lag Magnus auf Alec Schoß, der die Arme feste um den Hexenmeister gelegt hatte. Der Kopf hing runter und starr sah ihr alter Freund auf einen Punkt. Kurz blicke Alec auf, bevor er nachfragte, ob sie Catarina Loss sei. "Gewiss junger Nephillin.. Was ist bloß passiert, dass Magnus in solch einer Verfassung ist?", fragte die Weißhaarige, die ihren Zauberglanz nun gänzlich aufgelöst hatte. Hier brauchte sie keinen anzuwenden, immerhin wussten die 2 jungen Männer, was sie war. Kurz erklärte ihr Alec auch den gestrigen Abend und mit dem nun resultierenden Ergebnis. Catarina schluckte kurz, bevor sie verstehend nickte. "Egal was ihm Wiederfahren war, ob das Herz gebrochen oder nicht… Das hier, das ist das schlimmste, was man ihm hätte antun können.", meinte die Hexenmeisterin nur und strich ihrem alten Freund über die Haare. Keine Regung zeigte sich, lediglich das einzige was Magnus Tat war den Kater weiterhin streicheln. "Wie können wir ihm helfen?" Catarina sah zu dem jungen Leiter und schüttelte den Kopf. Helfen? Das war eine gute Frage! Wie konnte man jemanden helfen, der so hintergangen sich fühlte? Magnus war eigentlich kaum zu schocken mehr, nachdem was sie alles überlebt und überstanden hatten. Aber Catarina konnte sich gut in ihren guten Freund hinein versetzen und sie wusste von Magnus Kinderwunsch. Aber diese Story war wirklich grauenvoll. "Glaub mir, mit ein bisschen Magie ist es nicht mit getan. Magnus wurde seiner Entscheidungskraft geraubt. Ihm wurde quasi alles aufgezwungen, ohne das sich Magnus dagegen wehren hätte können. Bis jetzt hat es auch niemand gewagt. Das Herz brechen, das ist die eine Sache... ihm aber sowas aufzuzwingen, nur weil man ein Kind möchte, ist die andere. Mit sowas hatte ich noch nie zu tun gehabt." "Also müssen wir versuchen ihm zu zeigen, dass er nichts dafür kann?", fragte Jace dann. Die Weißhaarige zuckte lediglich mit den Schultern. Da wusste sie kein Rat, aber sie würde wohl hier bleiben um nach Magnus zu sehen. Denn in dieser Verfassung konnten sie ihn nicht alleine lassen. "Ich bin aber guter Hoffnung. Würde er jeglichen Körperkontakt meiden wollen, hätte er dich schon längst das spüren lassen. Aber du lebst noch und er drückt sich dir entgegen. Eure Liebe muss stark sein – du musst stark sein junger Nephillin.. Nun braucht Magnus dich!" Bei ihren Worten spürte Alec auch, was sie genau meinte. Magnus hatte sich kaum merklich immer mehr an ihn gedrückt, doch jetzt spürte er einen größeren Druck an seiner Brust. Kurz seufzte Alec, bevor er aber sich nun fragte, wie es weiter gehen soll. Er konnte kaum hier einfach sitzen bleiben und das Institut sich überlassen. Als ob sein Parabatei nun Gedanken lesen konnte war im Moment dahin gestellt. Zu mindestens kam Jace zu ihm und legte seine Hand auf Alecs Schulter. "Mach dir um das Institut keine Sorgen. Wir werden uns darum kümmern. Bekomme deine Familie wieder hin.", kurz lächelte Jace, bevor Alec sich bedankte und der blonde Schattenjäger sein Handy herauszog. Dann sah er dem Blonden hinter her, der aus dem Zimmer ging. Noch konnte er Jace Stimme hören, der Izzy anrief und meinte, das sie ein Problem hätten. Dann verschwand dieser aber auch komplett aus dem Loft. "Darf ich dich was fragen Nephillin?", fragte Catarina dann und Alec sah zu ihr. Er nickte, strich aber Magnus nun durch die Haare. "Wie stehst du nun zu ihm, nachdem du das gehört hast?" Alec blinzelte sie kurz verdutzt an, bevor seine Mine ernster den je wurde. Das war eine seltsame Frage, dennoch beantwortete er ihr diese so ehrlich, wie es eben seine Natur war. "Wie ich zu ihm stehe? Wie vorher auch bereits. Es hat sich rein gar nichts bei mir verändert. Ich liebe Magnus und Naiko. Ich würde alles für sie tun und zu ihnen stehen. Erst recht jetzt, wo beide mich brauchen. Ich liebe Magnus und ich würde ihm nie so etwas antun. Deswegen will ich ihn heiraten, weil ich ihn so sehr liebe." Catarina sah in das ernste Gesicht des jungen Nephillin, bevor sie lächelte. "Aber irgendwann wirst du sterben und ihn alleine lassen. Du bist nicht unsterblich Schattenjäger." "Nein, das bin ich nicht, das stimmt. Aber bis dahin werde ich an Magnus Seite bleiben und wir werden alles gemeinsam meistern. So wie wir es sonst auch immer gemacht haben. Wir werden uns streiten… Aber auch wieder versöhnen und wir wissen, das wir auf den anderen bauen können. Ich werde Magnus zeigen, dass es nicht schlimm ist, das ich nicht unsterblich bin. Ich bin sein jetzt und hier. Und die Zukunft auf bestimmte Zeit!" Alec sah zu Magnus hinunter, der noch immer kaum reagierte. Doch er küsste seinen Hexenmeister auf die Stirn und merkte kurz ein Zucken. "Dann Beweis es ihm… Bring ihn mit seinem kleinen Engel wieder zusammen. Denn beide brauchen sich. Sei der Anker für beide Hexenwesen, die drohen sonst unterzugehen." Daraufhin stand Catarina auf und ging erst mal im Loft aufräumen. Sie brauchten Geduld. Sehr viel Geduld. Alec sah ihr nach, bevor er wieder zu Magnus hinuntersah. Endlich hatte der Hexenmeister die Augen geschlossen und leichte ruhigere Artumzüge zeigten ihm, das dieser eingeschlafen war. Der Kater maunzte fragend und schälte sich windend aus Magnus fester Umarmung heraus. Dann ging dieser hinaus auf den Balkon und verschwand anschließend. Statt dem Kater nahm Alec Magnus nun in den Arm und deckte ihn noch mehr zu. Er hätte nie gedacht, das sowas dem Hexer das Genick fast brechen würde. Dass er so ausflippen und im Loft so ein Chaos hinterlassen würde. Da würde wohl noch ziemlich viel Arbeit auf ihn zu kommen. Doch im Moment war Alec froh, das Magnus schlief. Denn schlafen half immer… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)