Zum Inhalt der Seite

Thread: Medizinische Praktiken - Einverständnis des Patienten

Eröffnet am: 30.09.2018 15:09
Letzte Reaktion: 30.09.2018 17:12
Beiträge: 2
Status: Offen
Unterforen:
- - Unsortiertes-




Verfasser Betreff Datum
Seite 1
Zesch Medizinische Praktiken - Einve... 30.09.2018, 15:09
 Flordelis Medizinische Praktiken - Einve... 30.09.2018, 17:12
Seite 1



Von:   abgemeldet 30.09.2018 15:09
Betreff: Medizinische Praktiken - Einverständnis ... [Antworten]
Der Anlass: Wegen einer Nabelhernie war ich zur ambulanten Behandlung im Krankenhaus. Der Eingriff war geplant und in den Vorgesprächen wurde mir die Praktik erklärt, dass ein Schnitt oberhalb des Bauchnabels gemacht wird. Es folgen weitere Details, die ich ausspare und es endet damit, dass ich den Standartzettel, auf dem die Art des Eingriffs handschriftlich nachgetragen wurde als Einwilligung unterschreibe.

Was folgte: Der Eingriff wird durchgeführt und ich erhole mich recht gut praktisch ohne Komplikationen. Ca. 2 Wochen später, als ich wieder einigermaßen mobil bin und mir das Geschehen mal ganz in Ruhe anschaue stelle ich fest, dass da etwas anders ist. Tatsächlich wurde auf der Unterseite IM Nabel selbst geschnitten. Darauf hatte mich weder vor der OP noch danach jemand hingewiesen. Es hatte offensichtlich keinen negativen Effekt auf das Ergebnis der Behnaldung, womöglich gibt es sogar tatsächlichen medizinischen Nutzen.

Meine Kritik: Nach meinem Verständnis hätte man mich vor der OP fragen oder informieren müssen, dass es diese Abweichung geben wird. Ich war bis kurz vorher wach und zurechnungsfähig. Mein Einverständnis habe ich für die andere Art der Behandlung gegeben und selbst wenn es nicht möglich war mich vorher zu fragen (mysteriöse neue Erkentnisse trotz Voruntersuchung) hätte man mich doch zumindest danach in Kentniss setzen müssen.

Die Frage: Ist die Kritik gerechtfertigt, oder habe ich ein falsches Verständnis davon? Hat jemand Erfahrung damit, sei es persönlich oder fachlich (vll. Arbeitet jemand selbst im KH)? Wie sind eure persönlichen Ansichten dazu?

Man kann argumentieren, dass es vll. Jammern auf hohem Niveau ist, der Eingriff an sich ist ja der Gleiche. Spinnen wir das mal ins Extreme könnte man da auch sagen "Er bekommt den Blinddarm raus, wir gehen heute mal durchs Knie rein." Natürlich (und absichtlich) deutlich überspitzt.
Mir ist das nicht zuletzt eine moralische Frage, die ich auch bei dem entsprechenden Krankenhaus anmerken möchte. Es kommt eher selten vor, dass ich tatsächlich mal Beschwerde oder Kritik einlege, deshalb soll es in diesem Fall auch begründet sein.
Ein "e" hat viel Macht und ich habe eine Armeeeee.



Von:    Flordelis 30.09.2018 17:12
Betreff: Medizinische Praktiken - Einverständnis ... [Antworten]
Avatar
 
Ich find das eigenartig. Letztes Jahr hatte ich auch eine OP, da wurde mir zuvor die Standard-Prozedur erklärt, aber auch die Alternative, falls der Standard wider Erwarten nicht durchführbar sei. Ich musste dann unterschreiben, dass ich über beides informiert worden und damit einverstanden bin, dass eine der beiden Methoden nach Ermessen des Chirurgs angewendet wird.
In deinem Fall hat das jetzt natürlich zum selben - und hoffentlich - guten Ergebnis geführt, aber es ist eigentlich nicht üblich, das ohne vorherige Absprache mit dem Patienten einfach abzuändern. Man sagte mir sogar, man müsse die Alternative vor der OP besprechen, weil man den Patient im Zweifelsfall nicht mehr einfach schnell dafür aufwecken kann.

Falls du die Möglichkeit hast, rede in deinem Krankenhaus mal mit jemandem darüber. Möglicherweise wurde eine Absprache zwischen den Verantwortlichen verpatzt, was aber nicht vorkommen sollte.

Weiterhin noch gute Besserung an dich.
Ich habe Liebe in mir, deren Stärke ihr euch nicht vorstellen könnt, und Zorn, dessen Stärke ihr nicht glauben würdet.
Wenn ich das eine nicht befriedigen kann, wende ich mich dem anderen zu.

[Silent Hill: Downpour]





Zurück