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Thread: Wieso ein richtiger deutscher Manga undenkbar ist.

Eröffnet am: 20.07.2012 00:37
Letzte Reaktion: 18.09.2015 00:19
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- Deutsche Mangas




Verfasser Betreff Datum
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 ordkaXkillerbee Wieso ein richtiger deutscher ... 20.07.2012, 00:37
 Azuria Wieso ein richtiger deutscher ... 20.07.2012, 07:13
 Zahnsturm Wieso ein richtiger deutscher ... 03.08.2012, 10:37
 CharaChara Wieso ein richtiger deutscher ... 06.08.2012, 12:16
 FULLMOONCHAN Wieso ein richtiger deutscher ... 06.08.2012, 22:10
Sig_Sig Wieso ein richtiger deutscher ... 28.08.2012, 18:00
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 Asteria Wieso ein richtiger deutscher ... 31.01.2015, 20:54
 Sush Wieso ein richtiger deutscher ... 12.02.2015, 12:36
 RanAkamatsu Wieso ein richtiger deutscher ... 15.09.2015, 13:02
 klopfer Wieso ein richtiger deutscher ... 17.09.2015, 19:51
 Unkraut Wieso ein richtiger deutscher ... 18.09.2015, 00:19
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Von:    ordkaXkillerbee 20.07.2012 00:37
Betreff: Wieso ein richtiger deutscher Manga unde... [Antworten]
Es gibt in Deutschland einige Dinge die man Manga nennt.
Fängt man mal beim bekannten "Personal Paradise" von Schober an.
Die Zeichnungen sind im internationalen Vergleich miserabel.
Selbst Fanart hat oft mehr Skill. Schober kann in meinen Augen nur veröffentlichen, weil sie sich Mühe gegeben hat und neben Fanart auch noch Dinge wie Hintergründe und Ähnliches sich beigebracht hat.
Die Story ist unglaublich 0815 und lehrbuchmäßig...hier und da ein bissel Drama, gewohnt "interessante" Charaktere, man meint alles darin schon Mal gelesen zu haben, weil der "Manga" alle aus bestehenden funktionierenden Elementen zusammengebastelt wurde, insbesondere bei Charakteren und Story.
Das andere Aushängeschild ist David Füleki.
Dieser versucht nicht zwanghaft Dramamanga der japanischen Manga nachzueifern an allen Ecken. (Bei Schober stören mich auch diese inkonsequente Namensgebung, bei der die Protagonisten erst so unattraktive typisch deutsche Kindernamen wie Julian, Nico und Anna haben, bis sie dann pseudojapano Namen wie Yuro oder Hakari haben) Füleki hingegen hat einen humorigen Zeichenstil, der bewusst individuell ist und das humorige bei seinen Werken gut zur Geltung bringt. Seine Zeichnungen und Storys sind nicht wie japanische Manga, wollen es aber auch nicht sein, er verwendet einen Stil mit Mangaelementen in der Gestaltung bleibt sich aber selber treu. Andere deutsche Manga sind meist irgendwelche Einzelbände die eher wenig Aufsehen erregen.

In meinen Augen ist die Hauptproblematik die Veröffentlichungsform. In Japan kommt so gut wie jede Serie in einem wöchentlichen oder monatlichen Magazin raus. Ich nenne hier mal einige Titel aus dem Weekly Shonen Jump
Death Note, Bakuman., Naruto, Bleach, Beelzebub, Toriko und auch das bekannte Dragonball.
Aus monatlichen Magazinen stammen unter anderem:
Elfenlied, Soul Eater, Black Butler und PandoraHearts
Jedoch erscheinen in Deutschland Manga nur kartoniert in sogenannten Tankobon (Taschenbuchformat). Würde man wissen es gäbe einen Markt dafür so würde es auch Magazine in Deutschland geben, aber das Banzai war zu unbeliebt und auch die Daisuki soll eingestellt werden.
Daher muss der Umsatz mit Manga gesteigert werden oder eine aussagekräftige Petition gestartet werden um ein WÖCHENTLICHES Magazin einzuführen das deutschen Mangaka eine Möglichkeit gibt. Und wenn es ein Monatliches wird dann sollten darin nicht Kapitel aus wöchentlichen veröffentlich werden, wie es bei Vampire Knight der Fall war oder bei Maid-Sama ist?!



Von:    Azuria 20.07.2012 07:13
Betreff: Wieso ein richtiger deutscher Manga unde... [Antworten]
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Ich glaube deutsche Mangaka haben es generell schwer, weil Deutschland sich u.a. schlichtweg zu wenig für diesen Bereich interessiert. Im Gegensatz zu den anderen Ländern, kommen hier vergleichsmäßig sehr wenig Serien heraus und wenn haben die Genres Boys Love und Love Manga generell die Überhand, was mehr als bedauerlich ist, da es so viele qualitative Serien gibt, die hier wohl nie erscheinen werden.

Es gibt aber schon den ein oder anderen Mangaka hier in Deutschland der sich gut durchsetzen konnte und schon eine große Anzahl an Fans hat. Nathalie Wormsbrecher zum Beispiel. Ihre Serien sind nicht nur schön gezeichnet, sondern der Plot ist mit viel Liebe gut durchdacht und ihre Charakter haben auch etwas interessantes an sich =)
Love my sweet Heart ♥
since 10.06.2008
Andree and Jenny in Love

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Von:    Zahnsturm 03.08.2012 10:37
Betreff: Wieso ein richtiger deutscher Manga unde... [Antworten]
Als erstes mag ich diese unglaublich subjektive Schreibweise nicht! ö.ö
Du vergleichst hier einen österreischischen Manga (Schober) mit einem Deutschen Comic (Füleki).
Beide haben nen komplett unterschiedlichen Stil, sei es die Story oder auch im Zeichenstil.
Den Zeichenstil zu kritisiern ist meinungsbedingt.
Ich zum Beispiel finde Schobers Stil ziemlich erfrischend, nicht "typisch 0815" Moe Moe.
Die Namensgebeung zu Kritisiern ist auch kein wirklicher Kritikpunkt. "Personal Paradise" spielt doch in Deutschland, oder nicht? Ausserdem gehts in der Buchreihe um Kulturdiversitäten...
Aber egal..
Zum Grund, weshalb wir so eine Verkorkste Manga Kultur haben, das liegt allein schon Im Verlagswesen Deutschlands.
Deutschland veröffendlicht schon immer In Taschenbüchern oder halt in Gebundenen Büchern, so war es halt immer.
Japan hat diese Tradition mitte der 70er entwickelt, es ist sozusagen von slebst gekommen. Die Jump hat auch ne verdammt lange Tradition...
Dass "Banzai!" und die Daisuki pleite gegangen sind, lag somit an der Sturheit der Leser, jeden Monat eine Neue Ausgabe anzuschaffen. Wies in der letzten Ausgabe der Daisuki stand:
,,Wir stellen das Magazin ein, weil wir immer weniger Leserinnen
haben, somit lohnt es sich nichtmehr."
Die Mangakas haben hier somit WESENDLICH mehr Zeit an ihren Werken zu feilen, nicht vergessen, übung ist alles (und glaub mir, es ist VERDAMMT viel Arbeit). ;)
Schau dir mal an, wie Füleki in seinen ersten Dojinshis gezeichnet hat und wie gut er jetzt ist!
Das wär mal alles ;)



Von:    CharaChara 06.08.2012 12:16
Betreff: Wieso ein richtiger deutscher Manga unde... [Antworten]
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Kann mich meinem Vorredner nur anschließen...
Füleki und Schober haben beide ihren eigenen Fankreis und den haben sie sich hart erarbeitet.
Der eine ist nicht besser als der andere, denn beide arbeiten in verschiedenen Stilen und Genren.
Vielleicht kannst du ja mit Melanies neuem Werk mehr anfangen.
Soweit ich das richtig mitbekommen habe, kommt im neuen Jahr ihr nächstes Projekt.



Von:    FULLMOONCHAN 06.08.2012 22:10
Betreff: Wieso ein richtiger deutscher Manga unde... [Antworten]
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Ich finde den Anfangspost sehr oberflächlich und vor allem unbedacht.

2 vollkommen unterschiedliche Werke miteinander zu vergleichen ist wie der Vergleich mit Äpfel und Birnen. o_O

Noch dazu das Verlangen eines Monats oder sogar Wochenmagazins.
Schonmal etwas mit den Verkaufszahlen befasst?
Anscheind nicht.
Mangas verkaufen sich einfach nicht mehr so gut und Deutsche Mangas haben schonmal unweit mehr Probleme dabei.
Sie werden einfach schlechter angenommen, was bei vielen Schade ist.
Vor allem ist ein Wochen oder Monatsmagazin mit reinen deutschen Werken garnicht möglich, weil die Mangakas hier das nicht liefern können. o_O
♥ Ich bin manchmal lieb und manchmal böse, aber immer ein Kampf-Uke!!!!♥

†††Real Men Sparkle!†††

♥Breaking Dawn Part 2- 22.November 2012 - Nicht verpassen ♥



Von:   abgemeldet 28.08.2012 18:00
Betreff: Wieso ein richtiger deutscher Manga unde... [Antworten]
>Ich finde den Anfangspost sehr oberflächlich und vor allem unbedacht.

>2 vollkommen unterschiedliche Werke miteinander zu vergleichen ist wie der Vergleich mit Äpfel und Birnen. o_O

Korreeeekt!^^

>Mangas verkaufen sich einfach nicht mehr so gut und Deutsche Mangas haben schonmal unweit mehr Probleme dabei.

Yup, und das liegt auch daran, weil Mangaka in Japan eine
eigene Berufsgruppe ist.
Die können ihren Manga gleich einreichen,
im Gegensatz zu den Deutschen, die Bewerbungen schreiben müssen,
nur damit ein erfolgreicher Verlag das absagen und
einen japanischen superduper Zeichenstil erwarten kann.

>Sie werden einfach schlechter angenommen, was bei vielen Schade ist.

Das finde ich auch wirklich blöd.
Hier gibt es sooo viele tolle Zeichner, die sich Mühe geben,
und trotzdem kommen ihre Werke gar nicht so gut an.
Zumindest bei den meißten.

>Vor allem ist ein Wochen oder Monatsmagazin mit reinen deutschen Werken garnicht möglich, weil die Mangakas hier das nicht liefern können. o_O

Wird das etwa zeitlich gemeint?
Na ja, das ist nicht bei jedem unbedingt der Fall.
Es gibt einige, die wirklich viel Zeit zum Zeichnen haben und
dann gibt es auch noch Leute, die nach der Arebeit, Studium, Schule, etc. nicht mal den Stift anfassen wollen/können.
Nicht mal ich kriege nach einem Monat ein Kapitel fertig,
und das liegt allein am Schulstress zur Zeit!



Von:    Rosa_Maus 19.10.2012 22:25
Betreff: Wieso ein richtiger deutscher Manga unde... [Antworten]
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Gut, dann zeichne ich eben weiter meine "unrichtigen" deutschen Mangas, die eigentlich österreichisch sind, wenn man's genau nimmt. *g*
You can't stop me, its too late :P

Nein, jetzt mal im Ernst: Wenn ordkaXkillerbee meinen Stil und meine Geschichten nicht mag, ist das vollkommen in Ordnung. Ich weiß, dass das alles nicht jedermanns Sache ist und auch nicht sein kann.
Und wenn er schreibt, dass ich nur Mangazeichnerin geworden bin, weil ich hart gearbeitethab, so ist das korrekt. Und das ist auch der springende Punkt: man muss als Verlag erst mal einen Zeichner finden, der bereit ist, praktisch sein Leben dem Zeichnen zu widmen. Klingt jetzt mal irre melodramatisch, aber das ist es, was man tut. Wenn man beschlossen hat, Mangas zu zeichnen, macht man praktisch NUR noch das, weil man gar keine Zeit mehr für andere Dinge hat.
Und nach vielen Jahren bleiben da nicht mehr viele Zeichner übrig, die noch Lust auf viel Arbeit und wenig Geld haben.
Ich weiß auch, dass ich nicht die allerbeste Zeichnerin bin, aber ich mache meinen Job gern und mit sehr viel Leidenschaft. Ich erfinde mit meinen Geschichten auch nicht das Red neu, aber ich versuche zumindest, meine Leser bestmöglich zu unterhalten. :3
Thats all!
Preiset Slash-kun, den Einzigartigen, der hinabgestiegen ist, um uns unsere Einfalt vor Augen zu führen.
Zuletzt geändert: 20.10.2012 03:51:40



Von:    Yuki2k8 12.07.2013 19:15
Betreff: Wieso ein richtiger deutscher Manga unde... [Antworten]
xxx
Zuletzt geändert: 14.08.2021 15:04:38



Von:    HushHush 31.01.2013 18:50
Betreff: Wieso ein richtiger deutscher Manga unde... [Antworten]
ich werde das gegenteil beweisen! deutsche koennen mehr. schau ma in einem jahr bei mir vorbei.

http://animexx.onlinewelten.com/doujinshi/zeichner/604665/53228/



Von:   abgemeldet 19.06.2014 18:27
Betreff: Wieso ein richtiger deutscher Manga unde... [Antworten]
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ich glaube, der markt ist zu klein. und zweitens haben zu wenige einen eigenen richtigen stil. ich kann jetzt wirklich nur für mich sprechen. ich habe lange mangas gelesen, hole aber mittlerweile nur selten einen aus dem schrank. ich bin stark an kunst und illustration interessiert und bin sehr offen. wenn ich nun in eine buchhandlung gehe und bei den mangas einen deutschen entdecke, nehme ich ihn s o f o r t in die hand. aber oft ist es so, dass ich das irgendwo irgendwann irgendwie schon mal gesehen habe. und die stories sind so mangamanga, dass man als außenstehender kaum reinfindet. oft kapier ich nicht mal die inhaltsangaben (ok, gilt auch für japanische manga).

ich finde es allgemein bewundernswert, wenn jemand es schafft, einen kompletten manga zu schreiben und zu zeichnen.

ein wochenmagazin für deutsche mangaka wäre jedoch ein absolutes nischenprodukt. der markt ist zu klein. und was wäre da zu sehen? noch mehr leute, die ihren idolen nacheifern?



Von:    mathilda 31.01.2015 11:18
Betreff: Wieso ein richtiger deutscher Manga unde... [Antworten]
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Ein gedrucktes Wochen- oder Monatsmagazin für den dt. Markt halte ich auch für ziemlich unrealistisch. Ich habe als Jugendliche die Daisuki gekauft und geliebt, aber mir gefielen irgendwann einfach die reinen Shojostories nicht mehr...haupsächlich weil einige sehr coole Stories nicht mehr dabei waren.

Das problem ist auch dass ein Mangaka in Dtld. einfach nicht von nur Mangazeichnen leben kann, sondern auch noch irgendwas anderes arbeiten muss, um sein Leben zu finanzieren. Das heißt Magazeichnen kan nie mehr als ein Nebenverdienst sein und deswegen mangelt es manchen Zeichnern eben einfach auch an Erfahrung und Zeit um einen "perfekten" Manga zu schaffen...der Support ist in Japan einfach ein ganz anderer als in Deutschland.

ich habe allerdings trotzdem sehr gute deutsch und sehr schlechte japanische Manga gelesen. Auch in japan ist nicht alles Gold was glänzt. Wir haben schon auch verdammt coole Zeichner und Autoren hier in Deutschland.
mathilda - nur echt mit konservativem Trip und 42 Zähnen.

Schaut dochmal in meinem Doujinshi über Saarlands kleines Haus hinein! Ein leichtherziger Hetalia-Fancomic: ma petite maison
Zuletzt geändert: 03.12.2015 10:41:16



Von:    Asteria 31.01.2015 20:54
Betreff: Wieso ein richtiger deutscher Manga unde... [Antworten]
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Ist es nicht auch in japan so, dass viele Manga-ka, wenn sie nicht gerade für ein renommiertes Magazin wie das Weekly Shonen Jump zeichnen, kaum Geld bekommen? Zudem gebe ich dem Vorredner recht: der japanische Markt wird auch viel zu stark idealisiert. Früher, als ich 12 oder 13 war fande ich auch, dass jeder x-beliebige Shonen oder Shojo Manga ach so großartig sei und dass die Manga-ka aus dem deutschen Sprachraum alle nur Poser sind. Wenn ich mir jetzt die Serien ansehe, die in Japan beliebt waren oder sind, dann frage ich mich auch „Was ist das für ein Blödsinn?” Die meisten kommerziell erfolgreichen Mangas folgen auch alle einem sehr formularischem Schema. Ich könnte 10 Shonen Mangas heranziehen und durch einen Vergleich etliche Gemeinsamkeiten finden. Auch in Japan gibts die 0815 Storylines und die exotischen Fantasienamen, die dann zu den (aus japanischer Sicht) gewöhnlichen japanischen Namen nicht passen (ich sage da nur Aerith, Cloud, Reno und Bob aus FFVII…). Reden wir am besten schon mal gar nicht über Shojo und vor allem Yaoi…



Von:    Sush 12.02.2015 12:36
Betreff: Wieso ein richtiger deutscher Manga unde... [Antworten]
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Ich finde, dass die deutsche Mangaszene momentan immer mehr einschläft, was jungen Nachwuchs angeht der wirklich gefördert wird (falls jemand das Gegenteil beweisen kann, es wäre interessant zu hören) Zumindestens der "Boom" ist nicht mehr da...dazu ist es wohl schon zu normal geworden.

Mit Ausnahme von den "Alteingessessenen", die sich in meinen Augen in den letzten Jahren super professionell entwickelt haben wie Melanie, David, Inga und eben noch ne Handvoll Anderer, die das alle immernoch fleißig betreiben, egal ob bei einem großen Verlag oder als Eigenproduktion (Nashi, Fuxx, Yaa usw.). Zumindestens kann man davon ausgehen, dass die Leute, die zumindestens immer mal was bei einem großen Verlag rausbringen und nebenbei noch andere Illustrationsaufträge haben, dass die davon leben können, wenn auch nicht mit viel Geld.
Aber wie gesagt, das ist eine Handvoll. Das sind Menschen die sich das durch eiserne Disziplin erarbeiten konnten. Ich sage bewusst "konnten", denn der Alltag und sonstige Pflichten (z.B. erwartungsvolle Eltern die von einem erstmal verlangen, dass man was "Richtiges" macht) halten viele, viele deutsche Zeichner davon ab, ihr Hobby zum Beruf zu machen.

Bei mir zum Beispiel war das immer so. Ich hatte immer das Gefühl, mich nie ganz aufs Zeichnen einlassen zu können, weil mans irgendwie jedem rechtmachen und man eben auch selbst erstmal eine "sichere"Schiene fahren wollte. Man braucht nunmal Geld um seinen Lebensunterhalt finanziert zu bekommen. Gerade wenn man nicht mehr bei seinen Eltern wohnt (oder wohnen kann). Wenn man also anfänglich keinen Rückhalt hat, ist es eben super schwierig etwas aufzubauen wovon man später sogar leben kann.
Was es einem zusätzlich schwer macht ist, dass man heute SO VIELE Dinge machen kann und Möglichkeiten hat, dass man am Ende gar nicht mehr weiß, "was will ich eigentlich"?

Jedenfalls.....müsste es theoretisch ein Magazin mit Zeichnern, die ihre Geschichten noch NIRGENDS veröffentlicht haben geben, dass mindestens im zwei-wöchentlichen Rythmus erscheint, damit die Leser auch den Ansporn haben, auch die nächste Veröffentlichung lesen zu wollen.
Im Druckbereich müsste dieses Magazin dann aber maximal 2-3 Euro im Laden kosten. ZUSÄTZLICH müsste man es aufjedenfall ONLINE präsentieren, hier aber mit verschiedenen Wahloptionen, schließlich interessieren ja einen nicht immer alle Geschichten. Sozusagen bezahlt man 1-2 Euro für das gesamte Magazin oder 20 Cent für ein Kapitel á 10-15 Seiten, die dann direkt zum Zeichner gehen.

Diese "Magazin-Online-Seite" müsste super beworben werden um möglichst viele Leute zu erreichen und ich glaube, diese Erreichbarkeit ist in Zeiten des Socialnetworks das geringste Problem.
Das Ding ist eben nur: Man braucht Leute, die diszipliniert und schnell genug sind jede 1-2 Wochen 15 Seiten zu zeichnen!
Keine Ahnung, aber wir haben doch eigentlich genug Zeichner, die mittlerweile so professionell sind, ohne große redaktionelle Betreuung was Tolles zu schaffen. Zumal es doch nicht immer super perfekt sein muss. Das wichtigste sind immerhin noch tolle Geschichten die mit den Zeichnungen im Einklang sind. Und wie oft erlebt man es, dass es grade die "kleinen" Dojinshis sind, die sehr gerne gelesen werden? (*hust* da erinnere ich mich gleich an Kokoros "Draco X Harry) XD

Keine Ahnung...aber ich hab manchmal das Gefühl, dass Deutsche generell immer zu zaghaft sind und zuviel überlegen anstatt einfach mal zu MACHEN. Sie sehen überall immer zuerst die Probleme...und ja, ich pauschalisiere das jetzt mal. ^^"
Zuletzt geändert: 12.02.2015 12:48:50



Von:    RanAkamatsu 15.09.2015 13:02
Betreff: Wieso ein richtiger deutscher Manga unde... [Antworten]
Warum es so undenkbar ist, dass ein deutscher Manga zu großer Popularität kommt, ist der dass wir hier in Deutschland keine großartigen Zeichner haben. Zudem arbeiten die japanischen Zeichner in nem großen Team. Der deutsche jedoch Zeichner auf sich allein gestellt soweit ich weiß.
Jup die deutsche Mangawelt schläft oder sie war nie wach. Aber geduldet euch! Für alles gibt es ein erstes Mal!



Von:    klopfer 17.09.2015 19:51
Betreff: Wieso ein richtiger deutscher Manga unde... [Antworten]
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RanAkamatsu:
> Warum es so undenkbar ist, dass ein deutscher Manga zu großer Popularität kommt, ist der dass wir hier in Deutschland keine großartigen Zeichner haben. Zudem arbeiten die japanischen Zeichner in nem großen Team. Der deutsche jedoch Zeichner auf sich allein gestellt soweit ich weiß.

Nee, so ist das nicht. Japanische Zeichner haben zwar Assistenten (manche nur einen, manche 2 oder 3 usw.), aber das ist nicht unbedingt der Knackpunkt, da die Assistenten ja nicht Story und Aussehen bestimmen. Die malen halt Schwarzflächen aus, machen Hintergründe und rastern, aber das sind alles eher Fleißarbeiten, die das Abliefern beschleunigen sollen für die Magazinproduktion.

Die Sache ist schlicht und einfach die, dass es in Deutschland für die meisten nicht möglich ist, vom Comiczeichnen zu leben, weil es viel zu wenig (zahlende) Leser gibt. Wer kann sich schon leisten, ausdauernd Comics zu zeichnen, wenn er ständig anderweitig arbeiten muss, um seine Miete zahlen zu können?
Dass deutsche Zeichner künstlerisch weniger drauf hätten, glaube ich auch nicht. Es gibt jede Menge japanischer Mangas (die auch relativ beliebt sind), die tw. aussehen wie mundgemalt, da kriegen viele deutsche Zeichner besseres hin. Und auch die Eigenständigkeit des Stils ist kein Kriterium, wer mal japanische Manga-Magazine durchblättert, wird schnell merken, dass gewisse Stile gerade Mode sind und sich viele Zeichner da nur marginal unterscheiden. (Eine Zeit lang hat gefühlt jede zweite Shojo-Mangaka gemalt wie Arina Tanemura.)

Ich bin mit mehreren Zeichnerinnen befreundet, die in Deutschland bei großen Verlagen Mangas veröffentlicht haben, und die meisten von denen haben entweder keine Zeit, um professionell weiter zu zeichnen (weil sie sich um ihre berufliche Zukunft kümmern müssen), oder haben Mangas abgebrochen, weil sich die Arbeit daran finanziell nicht lohnt und sie mit Illustrationen z.B. für Computerspiele oder Werbezwecke besser verdienen. Bei einem 192-Seiten-Manga liegt das Honorar, wenn man es auf die Arbeitszeit umrechnet, im Bereich von einem Euro pro Stunde. Wenn man für eine Illustration, an der man zwei Tage arbeitet, hingegen mehrere hundert Euro verdient, kann wohl jeder nachvollziehen, dass man die Prioritäten anders setzt. Nun können die Verlage aber auch nicht mehr zahlen, weil sie das Honorar sonst nie wieder reinholen würden (was schon bei den jetzigen Honoraren selten passiert), da zu wenig Leute die Mangas kaufen. Im Prinzip sind schon die normalen Verkaufszahlen japanischer Mangas im deutschsprachigen Raum total gering, gemessen an der Bevölkerungszahl.
Zuletzt geändert: 17.09.2015 19:52:38



Von:    Unkraut 18.09.2015 00:19
Betreff: Wieso ein richtiger deutscher Manga unde... [Antworten]
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Ich geb deinen Ausführungen zwar recht.
Allerdings hapert es teilweise auch an den "Autoren".

Viele Zeichner haben halt mehr Erfahrung und Übung im Zeichnen als im Geschichten schreiben. Damit sag ich nicht, dass die Geschichten schlecht sind. Sie schlagen aber selten ein wie eine Bombe.

(Damit sind sie auch nicht schlechter als die japanischen Mangas. Welche Story einschlägt wie eine Bombe ist in Japan ja auch nicht vorher absehbar, und viele kleine nette Geschichten gibts in Japan ja auch.)

Da macht es die Infrastruktur und persönliche Lebenssituation der Zeichner es blos nochmal schwieriger. In Japan können kleine Zeichner wenigstens das Ziel haben, irgendwann "zu den Großen" zu gehören. Es gibt genug Leute die es geschafft haben.

In Deutschland ist Manga eine Nische. Mangas für "erwachsenes" Publikum werden gespiegelt als "Graphic Novel" vermarktet. Ich könnte mir vorstellen, dass Manga durch diese künstliche Trennung erst recht eine Nische bleibt.

(auch wenn ich gerade nicht weiß wie erfolgreich Graphic Novels wirklich sind... ich merk nur, dass sie ordentlich gepusht werden)
ist alt....meine Sig...vielleicht fällt mir ma watt neues ein
Zuletzt geändert: 18.09.2015 00:20:15





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