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Schreibprozess und Schreibblockaden I Schreibtechnik

Autor:  halfJack

Wie angekündigt befasse ich mich nun mit einem der Themen, die ich für meine Schreibaktion vorgeschlagen habe und verwende hierfür die Pomodoro-Technik. (Wie die funktioniert, ist dort nachzulesen.) Tamanegi ist gestellt, 25 Minuten laufen.

Vorab ein Hinweis zum Titel:
Ich habe niemals Schreibblockaden. Meine einzigen Blockaden lauten Zeit und reale Verpflichtungen. Dennoch werde ich aufzeigen, wie ich selbst beim Schreiben vorgehe, was anderen vielleicht helfen kann, aus Schreibblockaden herauszufinden oder sie gar nicht erst aufkommen zu lassen. Dabei werde ich viel aus meiner persönlichen Sicht berichten. Meines Erachtens neigt die Pomodoro-Technik, wenn man sie auf das Verfassen von Texten anwendet, zum assoziativen Schreiben und Abschweifen, zumindest geht es mir so. Normalerweise sollte man zum Schluss oder bereits in Zwischenphasen alles noch einmal kritisch lesen und vom Balast befreien. Ich mache das hier bewusst nicht, wodurch dieser Blogeintrag wahrscheinlich lang wird und einiges an Verschnitt beinhaltet. Damit versuche ich den Prozess zu dokumentieren. In einer Zusammenfassung am Ende werde ich aufzählen, was ich rückblickend an hilfreichen Punkten herausarbeiten konnte. Wenn alles so klappt, wie ich mir das vorstelle, dann sollte ich jetzt schon mal ankündigen können, dass man sich auch nur dieses Fazit durchlesen kann.
 

Phasen des kreativen Prozesses

Im Grunde genommen vollzieht sich mein Schreibprozess in mehreren Etappen, von denen viele mit dem eigentlichen Schreiben gar nichts zu tun haben. Dabei orientiere ich mich nicht an irgendwelchen Leitfäden, sondern es hat sich von allein so entwickelt. Um den Prozess zu erklären, bediene ich mich allerdings einiger Bezeichnungen, die sich im Diskurs über die Kreativität mittlerweile eingebürgert haben und die vor allem auf Graham Wallas zurückgehen, der vorige Theorien unter diesen Begriffen zusammenfasste. Nach dem Modell laufen bei jeder gedanklichen Arbeit jene Phasen ab, doch kann man sie auch ganz bewusst und effektiv vollziehen.

1. Inspiration / Präparation
Es ist der erste Anreiz zum Schreiben, ein bestimmtes Bild oder eine Pointe. (Beim wissenschaftlichen Arbeiten ist es zum Beispiel die Feststellung des Problems und die Vorbereitungsphase auf eine Lösung.) Da es in meiner Darstellung viel um Fanfictions gehen wird, ist dieser Anreiz meist mit der Vorlage verbunden. Demnach unterscheidet sich bei mir die Inspiration zwischen Original und Fanfiction.
Das war bei mir nicht immer so. Mit dem Schreiben von Geschichten fing ich relativ spät an, ungefähr mit 14 bis 16 Jahren begann ich bewusst die ersten literarischen Texte zu verfassen und sie in irgendeiner Weise zu veröffentlichen (in der Schülerzeitung, Literaturzeitung, als Vorlage für den schulischen Rezitatorenwettstreit oder eben in Fanfictionarchiven im Internet). Die Inspiration ging damals in erster Linie von einer Idee aus, die völlig unabhängig von den Charakteren war. Das Aussehen der Figuren war mir oft egal, häufig sogar ihr Geschlecht oder Alter, Namen dachte ich mir ebenfalls nicht gern aus. Das hat sich heute kaum geändert, wenn ich Originale verfasse. Da ich damals jedoch in einem Fanfictionarchiv angemeldet war, münzte ich meine Ideen auf eine Vorlage um. Das heißt, ich suchte mir Figuren aus diversen Serien, die zu meiner Idee passten. Das führte nicht zwangsläufig zu alternativen Universen, aber es kam durchaus vor. Eine emotionale Verbundenheit zu den Charakteren war damals noch relativ gering, auch wenn ich bemüht war, sie realistisch und ihrer Persönlichkeit entsprechend darzustellen.
Heute ist das anders. Jetzt nehme ich den Anreiz für eine Fanfiction vor allem aus der Vorlage, zum Beispiel indem ich Lücken entdecke und diese zu füllen gedenke, um das Original zu bereichern. Oder wenn ich unzufrieden mit dem Verlauf bin und nach einer Alternative suche. Das mag bei vielen anderen Schreibern nicht der Fall sein, doch für mich ist eine Fanfiction nur dann wirklich gut, wenn sie erstens das Original bereichert und zweitens nicht ohne massive Verluste zu einem Original umgeschrieben werden kann. Wenn ich letzteres nämlich kann, dann erscheinen Charaktere und Handlungen womöglich beliebig austauschbar. Eine gute Fanfiction ist für mich so eng mit dem Original verwoben, dass man die Voraussetzungen aus der Vorlage nicht einfach übergehen kann. Das meine ich nicht mit Zwangsläufigkeit, doch wenn man einfach nur die Namen austauschen könnte, dann sollte man sich vielleicht überlegen, ob aus der eigenen Geschichte nicht ein viel besseres Original werden könnte.
Für das Verfassen von Texten heißt das also in der ersten Phase, sich darüber klar zu werden, was das Ziel des eigenen Textes sein soll. Bei einem Original sollte man den Rahmen kennen, egal wie kompliziert und unlösbar einem die Handlung anfangs auch vorkommen mag. Herr der Ringe beispielsweise ist eine unwahrscheinlich komplexe Geschichte, die auf einem ganzen Universum an Volksgeschichten, Legenden, Stammbäumen, Sprachen etc. beruht, die sich Tolkien dafür ausgedacht hat; doch am Ende geht es zusammengefasst um die Vernichtung eines Ringes. Wenn man demnach den ersten Schritt bei der Textverfassung gehen möchte, dann sollte man nicht nur die unmittelbare Wegstrecke kennen, die sich in Sichtweite befindet, sondern vor allen Dingen das Ziel des Weges. Dieses Ziel muss keinesfalls am Ende stehen und die Vorstellung über den Abschluss kann sich noch ändern, ob man den Protagonisten sterben lässt oder nicht zum Beispiel. Aber wenn man einfach nur zu schreiben anfängt, weil man gerade von einer Serie oder bestimmten Figuren oder auch einer Idee fasziniert ist und einem mit Leichtigkeit die ersten Szenen einfallen, ohne sich darüber im Klaren zu sein, wohin das ganze führen soll, dann läuft man auch leichter Gefahr, den Weg zu verlieren und nicht mehr weiterzuwissen. Das ist meines Erachtens einer der ersten Gründe, warum man beim Schreiben ins Stocken gerät. Man weiß noch nicht, wohin die Reise überhaupt geht, und hangelt sich im Grunde nur von einer Szene zur nächsten. (Das gilt allerdings nur, wenn man allein schreibt. In RPGs kann man den Verlauf natürlich noch nicht festlegen, weil er von der Reaktion des Partners abhängt.)

2. Inkubation
Zwar möchte ich der vorigen Phase der Inspiration nicht ihren Wert absprechen, aber sie ist wahrscheinlich jene, die uns am leichtesten fällt und die uns kaum Mühe bereitet. Das ist komplett anders, wenn man ein Autor oder Journalist ist und darauf angewiesen ist, in gewissen Intervallen einen Output zu bieten. Dann betet man mitunter für die nötige Inspiration, doch sie lässt sich schwer erzwingen. Normalerweise erwischt sie uns von allein. Sie ist da, leicht und locker und sie kann uns ziemlich euphorisch machen. Der nächste Schritt allerdings holt uns auf den Boden der Tatsachen zurück.
Inkubation klingt nach Krankheit, Leid und Mühsal und irgendwie stimmt dieses Bild sogar, da man sich in dieser Phase weitgreifend mit der eigenen Idee innerlich befassen muss, ohne sich wirklich ständig und direkt damit zu befassen. Das klingt nach einem Widerspruch. Doch sobald man in sich geht und Geschichten untersucht, die man angefangen und dann abgebrochen hat, wie lange hat es wohl gedauert, um von der ersten Inspiration zum Schreiben überzugehen? Hat man die Idee lange mit sich herumgetragen und dann erst formuliert? Oder war es vielmehr der erste Geistesblitz, dem man sich anfangs voller Elan widmete, bevor man nach kurzer Zeit das Interesse verlor?
Stattdessen sollte man die Inspiration in sich reifen lassen, ihr Raum geben, damit sie Gestalt annehmen kann. Wenn ich eine Kurzgeschichte schreibe, wie kann ich meine Ideen dann stimmig koordinieren, wie kann ich sie am besten umsetzen? Funktioniert das überhaupt, was ich im Kopf habe? Wie genau schreibe ich das, aus welcher Perspektive, welche Zeitform, welche Stilmittel benutze ich?
Fanfictions, bei denen die Perpektive ständig wechselt, die teils aus erster Person, teils aus dritter Person erzählt werden oder in denen die Zeitform zwischen Vergangenheit und Gegenwart springt, solche Fanfictions sind in der Regel ein sicheres Anzeichen dafür, dass der Autor über diese Fragen nicht nachgedacht hat. Er ist offenbar von der Inspiration sofort zum Schreiben übergegangen und hat die Inkubation außer Acht gelassen.
Bei Kurzgeschichten mag das noch besser funktionieren und bedeutet zumindest nicht derart viel Aufwand. Bei längeren Geschichten sieht das schon ganz anders aus und auch die Fragen werden komplizierter. Nehmen wir das Beispiel mit Tolkiens Ring. Ein kleiner, scheinbar unbedeutender Hobbit soll das Schicksal ganz Mittelerdes auf seinen Schultern tragen, indem er einen Ring vernichtet. Wie kommt er zu dem Ring? Wer sind seine Gefährten, wie treffen sie aufeinander, wie trennen sie sich, was passiert ihnen auf der Reise? Unendliche Möglichkeiten und zahlreiche Probleme, für die es Ideen braucht. Wir lassen unseren Gedanken freien Lauf, schweifen ab, entwerfen womöglich eine ganze Reihe an unbrauchbaren Szenarien oder beschäftigen uns ganz allgemein mit Thematiken, die bloß peripher etwas mit dem eigentlichen Problem zu tun haben, indem wir etwa verwandte Inhalte recherchieren. Manchmal stößt man dabei auf unerwartete Lösungen.
Die Phase der Inkubation halte ich persönlich für die wichtigste, weil sie bei mir die meiste Zeit in Anspruch nimmt und der Text als gedankliches Phantom größtenteils in dieser Phase erschaffen wird, obwohl sie kaum etwas mit dem tatsächlichen Schreiben zu tun hat. Hier lasse ich mir die Szenen und ihren möglichen Verlauf einfach durch den Kopf gehen. Ich denke über die Charaktere nach, in welche Situationen sie geraten könnten, wie sie fühlen und denken und wie sie sich aus diesen Situationen befreien. Insbesondere für lange, komplizierte Geschichten braucht es meines Erachtens unbedingt die Phase der Inkubation, in welcher man die Inspiration reifen lässt, damit sie überhaupt mehr wird als ein bloßer Geistesblitz. Uns schweben viele Szenen vor, aber nicht für jede brenzlige Lage haben wir bereits eine Lösung parat. Manchmal erscheint einem das alles zu verzwickt, darum hilft es nur, sich nicht hetzen zu lassen und der Inkubation so viel Raum zu gewähren, wie sie braucht. Zwischenzeitlicher Abstand gehört auch dazu, aber in irgendeiner Weise sollte man sich schon damit beschäftigen. Inkubation passiert meines Erachtens nicht wie Inspiration von allein, sondern erfordert viel Denkleistung und Auseinandersetzung, sonst verliert man das Interesse an der Geschichte und sie wird nur zu einer weiteren Datenleiche.

3. Illumination
Nimmt man sich für die erste und zweite Phase ausreichend Zeit, dann wird man irgendwann die Erfahrung von Illumination machen, entweder für den gesamten Text oder für kleine Teilaspekte: "Das ist es! So kann es funktionieren!" Man weiß plötzlich, wie man eine verfahrene Situation für einen Protagonisten auflöst oder wie ein Handlungsstrang verlaufen kann, weil man seinen Gedanken freien Lauf gelassen hat.
In der vierten Phase folgt dann, abgesehen von gelegentlichen Notizen, das eigentliche Schreiben. Unten findet ihr einen Link zum schnelleren Verfassen von Blogeinträgen von Alexandra Polunin, den man allerdings auch hervorragend auf literarisches Schreiben anwenden kann und der diese Phasen präziser aufschlüsselt.
Wenn man sich also an den PC setzt, sollte der Text in Gedanken bereits vorhanden sein. Meines Erachtens funktioniert es nur schwerlich, eine Schreibblockade durch das Schreiben selbst zu lösen, wenn man sich also ohne Ideen dazu zwingen möchte oder ohne den nötigen Anreiz vor einem weißen Blatt hockt und darauf hofft, dass es von allein fließt. Hat man die Geschichte gedanklich von sich geschoben und nimmt sie irgendwann nicht aus Elan, sondern aus Zwang in Angriff, ist es klar, dass das Denken blockiert. Die Überwindung sollte hingegen schon viel eher im Kopf stattfinden.
Das wäre zumindest eine Form von Blockade. Eine andere wäre, wenn einem durchaus die komplette Geschichte vor Augen schwebt, aber man sich schwer überwinden kann, das alles aufzuschreiben. Ich fürchte allerdings, das ist keine Blockade, sondern Faulheit. Selbstredend gibt es noch zahlreiche andere Formen. Wie ist das bei euch? Wie sehen eure Schreibblockaden aus?

Okay, die Zeit ist um und ich habe mehr unsinniges Zeug geschrieben, als ich wollte. Das kommt davon, wenn man keine Zeit hat, um weniger zu schreiben. Das kann ein Nebeneffekt der Pomodoro-Technik sein, muss es aber nicht; genauso kann das genaue Gegenteil passieren. Da der Beitrag schon jetzt relativ lang ist, teile ich das noch einmal auf. Im zweiten Teil geht es dann darum, was ich so mache, um Inspiration zu finden, wie ich Geschichten konzipiere und was ich dafür benutze. Die Zusammenfassung bringe ich ganz zum Schluss.

Weiterführende Seiten:
Vier-Phasen-Modell von Graham Wallas: The Art of Thought
Alexandra Polunin: Schneller schreiben

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Datum: 17.07.2018 10:34
Ich bin ja sehr gespannt, ob meine Antwort an dich durch einen der von dir so schön ausführlich beschriebenen Bugs gefressen wird...

Der Schreibprozess, für mich ein nie endendes Mysterium voller Wunder. Schreibblockaden aus den Erzählungen anderer haben mich auch immer irritiert.
Was ich durchaus kenne -und womit ich im Augenblick etwas kämpfe- ist, dass ich manchmal aus den Geschichten gedanklich "raus" bin. Dank deines Textes kann ich das jetzt besser präzisieren: Es findet keine momentane Inkubation statt (für mich übrigens der spannendste Teil des Schreibens, weil man gedanklich komplett aus dem Alltag draußen ist; hier findet das richtige, intensive Eintauchen in die eigene Geschichte statt).

Bei mir liegt nämlich eine kleine Problematik vor: Ich darf die Früchte meiner Inkubation nicht festhalten, nicht in Stichpunkten oder Zusammenfassungen. Tue ich das, hakt mein Gehirn die Geschichte als "erledigt" ab, obwohl der eigentlich geplante Text überhaupt nicht steht. Früher habe ich im Rahmen meines Autorenzirkels und Schreibwochen mit einer Freundin intensiv externe Inkubation betrieben, gemeinsam an Plots gearbeitet, die Früchte dieser Arbeit dann in Stichpunkten festgehalten, um mich dann ans Schreiben zu machen. Von diesen Projekten gibt es seitenweise Charakterprofile, Plotstruktur-Übersichten und inhaltliche Zusammenfassungen - aber vom eigentlichen Text her haben sie nie mehr als zehn Seiten erreicht.
Nach der Planung ist die Luft raus, der Druck ist aus dem Kessel, die Geschichte erzählt, wenn auch nicht wirklich.

Was für mich also funktioniert, ist, die Inkubation in mir Gären zu lassen, bis der Kessel so dermaßen unter Druck steht, dass ich den Text jetzt aufschreiben -muss-, weil ich ansonsten all die guten Ideen vergesse, was ein echter Jammer wäre.

Das, allerdings, hat natürlich den Nachteil, dass, wenn man sich dann ein Jahr lang vollkommen schreiblos in Japan rumtreibt, man auch tatsächlich all die guten Ideen mangels Notizen vergessen hat und vor einem großen, deprimierenden Vakuum des aber-ich-hatte-da-doch-eine-ganz-tolle-Idee-(glaub-ich)-Gefühls steht.

Aber es nützt nichts, es hilft nur weiterschreiben, um auf diese Weise den Inkubationsprozess neu zu starten. Dafür hilft es mir meistens auch, mich mit Mit-Fans auszutauschen (im Falle von Fanfics zumindest), die ebenso tief in der Materie stecken, wie ich. Das sorgt dafür, dass der Gedankenprozess wieder richtig angestoßen wird.
In seinem/r Schreibratgeber/Autobiografie "Vom Leben und vom Schreiben" schreibt Stephen King, dass er jeden Tag Spaziergänge von bis zu 10 Kilometern macht, die nur dazu dienen, über seine Geschichten zu sinnieren - also wieder die Inkubation. Das mache ich im Augenblick auch, meistens mit Musik, um meinem Gehirn den nötigen Schubs zu verpassen und in die richtige (super deprimierte) Stimmung zu bringen.

Das ist tatsächlich länger geworden, als ich dachte.
Ich bin ja froh, dass ich mal zu einem deiner Blog-Einträge etwas sagen kann.
Insbesondere, weil es ein absoluter Jammer ist, dass so ein wertvoller Beitrag absolut ungehört im Nichts verhallt.
Veröffentlichst du deine Texte auch noch auf anderen Blog Plattformen oder ähnlichem? Vielleicht Orten, die etwas frequentierter sind? Ich mein ja nur.
Hätte dessen Abwesenheit nicht sogleich eine Geschichte beendet, deren Pointen vom Echo lebten und, mehr oder weniger mißtönend, zweistimmig gesungen sein wollten?
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Datum: 17.07.2018 13:05
> einem großen, deprimierenden Vakuum des aber-ich-hatte-da-doch-eine-ganz-tolle-Idee-(glaub-ich)-Gefühls

Dieses Gefühl kenne ich nur zu gut. Und gerade deshalb versuche ich mittlerweile, mir so viele Notizen wie möglich zu machen, weil ich einfach zu viel vergessen würde. Ich kann Szenen auf die Weise besser strukturieren und neue Ideen finden, wenn ich einen Teil schon festgehalten habe. Die Problematik, keinen Enthusiasmus mehr zum Schreiben zu finden, wenn man das meiste schon notiert hat und quasi der Druck aus dem Kessel raus ist, verstehe ich zwar durchaus, aber das Risiko ist mir einfach zu hoch. Es würde bei mir auch schlechter funktionieren, die Szenen komplett aufzuschreiben und dann nach und nach zu ergänzen, obwohl ich das zum Teil schon mache. Ein bisschen verstehe ich meine Notizen wie ein Denkarium. Ich muss nicht mehr alles im Kopf behalten und kann mich schon anderen Problemen widmen. So funktioniert es jedenfalls bei mir am besten.

> Veröffentlichst du deine Texte auch noch auf anderen Blog Plattformen oder ähnlichem?
> Vielleicht Orten, die etwas frequentierter sind?

Habe ich mal überlegt und tatsächlich habe ich einen leeren Account bei blogger.com. Kam aber bislang noch nicht dazu und so wichtig finde ich es auch nicht, da ich in erster Linie für mich selbst meine Gedanken festhalte. Also auch eine Form von Notizen, um mein Denken zu entlasten. Das ist außerdem total praktisch, wenn mich jemand zum Beispiel fragt, wie mein Schreibprozess so aussieht. Dann kann ich einfach einen Link schicken, das spart viel Zeit und gedankliche Arbeit. XD


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